Antibiotika-Verbot für Tiere - neuer Rückert-Artikel

  • Durchaus im Zwiespalt - denn ja, es muss dringend was passieren in Sachen AB-Anwendungen und in Sachen industrialisierter Tierhaltung. Aber nicht SO. Nicht in der Reihenfolge, dass riesige Tierbestände verrecken, weil niemand den Bobbes in der Hose hatte, solche Haltungen schlichtweg zu verbieten.

    eben. Eigentlich sollte die Haltungsform verboten werden und Großkonzerne, die Fleischpreise drücken und Erzeuger dadurch zwingen, so zu produzieren, ebenfalls Verantwortung übernehmen müssen.

    Mit dem Verbot von ABs wird sich gar nichts ändern. Der Großteil der Verbraucher will täglich billiges Fleisch und Wurst und Milchprodukte. Diese werden auch mit AB-Verbot nicht tierschutzgerecht produziert werden (können).

    Das Verbot wird auch Humanärzte in Zukunft nicht daran hindern, mit Kanonen auf den Schnupfenspatzen zu schießen.

    Genau. Dann kommt das Billigfleisch halt zukünftig aus der Ukraine oder von sonstwo ausserhalb der Eu.

  • Ein Gesetz, das den vorbeugenden Einsatz von Antibiotika in der Nutztierhaltung verbietet, gibt es doch schon seit 2018.

    Wird das nicht durchgesetzt?

    Lt den Tierärzten ist der Verbrauch von Antibiotika in der Vet-Medizin doch seit Jahren stark rückläufig (im Gegensatz zur Humanmedizin)

  • Hast Du da eine Rückmeldung erhalten?

    Hab’s nämlich immer noch nirgends in der Zeitung gelesen.

    Wüsste also - ohne den Thread - immer noch nix davon.

    Schon merkwürdig, dass da nix kommt bei uns?

  • @Alana3010

    Nicht, wenns nicht gekauft würde. Aber da dreht es sich wieder im Kreis. Mit dieser Regelung soll ja letztlich nicht der Fleischmarkt reguliert werden, sondern der Einsatz von Reserveantibiotika auf ein Minimum reduziert werden. Damit das Risiko geringer wird, dass Erreger Resistenzen auch gegen die Präparate bilden, die als letzte Möglichkeit gegen multiresistente Keime helfen. Was aber natürlich massiv mit den Haltungsbedingungen zusammenhängt.

    Letzten Endes - auf allen Ebenen, auf denen das Thema angepackt werden muss - steht und fällt das mit dem Verbraucher. Also mit jedem Einzelnen.

    @Ysabella

    Die letzte statistische Untersuchung vom BMEL, die ich dazu gefunden habe, war bis 2019. Da gabs auch schon Debatten um die Interpretation der Zahlen. Wenn Du nach „Reserveantibiotika in der Tiermast“ bzw. „Streit um Reserveantibiotika“ suchst, dann findest Du die entsprechenden Artikel.

    „Vorbeugend“ ist dehnbar. Ein Beispiel war: Wenn Du eine große Herde Hühner kurz vor der Schlachtreife hast, davon ein paar Tiere erkranken, dann werden meistens wohl nicht diese paar Tiere separiert und individuell behandelt, sondern die Gabe erfolgt übers Futter. Auch für die Tiere, die sich angesteckt haben könnten. Damit sie dann im Endeffekt geschlachtet werden können

  • Ich habs der Kronen Zeitung gemeldet. Mal sehen ob die was bringen.

    Hast Du da eine Rückmeldung erhalten?

    Hab’s nämlich immer noch nirgends in der Zeitung gelesen.

    Wüsste also - ohne den Thread - immer noch nix davon.

    Schon merkwürdig, dass da nix kommt bei uns?

    Nur dass sie es bei der nächsten Redaktionssitzung besprechen werden :ka:

    Vielleicht sollte ich mal nachfragen.

  • wenn schon die ganzen Mißstände in der Massenhaltung nicht kontrolliert werden wollen/können, wer bitte soll dann eigentlich die Einhaltung des Verbots kontrollieren?

    Ich versteh ehrlich nicht, warum man nicht bestehendes TschG durchsetzen kann, die die herkömmliche Haltung von Nutztieren ja eh nicht mehr möglich machen würde.

  • @Alana3010 : Bei euch ist das also immer noch kein Thema?

    Ich frage mich auch, wie es in anderen europäischen Staaten aussieht. In den meisten haben Tiere doch einen ähnlichen Stellenwert wie bei uns.

    da müssten die TÄ doch auch Alarm schlagen?

  • wenn schon die ganzen Mißstände in der Massenhaltung nicht kontrolliert werden wollen/können, wer bitte soll dann eigentlich die Einhaltung des Verbots kontrollieren?

    Ich versteh ehrlich nicht, warum man nicht bestehendes TschG durchsetzen kann, die die herkömmliche Haltung von Nutztieren ja eh nicht mehr möglich machen würde.

    Weil zu viele finanzielle Interessen daran hängen. Weils gerade für Deutschland auch ein großer Exportfaktor ist. Da ist zum Beispiel so was wie der Kastenstand bei der Schweinehaltung höchstrichterlich schon vor Jahren als tierschutzwidrig benannt. Der Gesetzgeber lässt sich massenhaft Zeit, das in Verordnungen zu gießen - und dann gibts da ne Übergangsfrist bis zur Umsetzung von 8 Jahren. Bei „Härtefällen“ sogar noch länger.

    Und Tierschutz wird halt als ein rechtliches Thema, Risikomanagement und Verbraucherschutz als ein anderes Thema betrachtet. Trotz des vielbeschworenen „One Healtz“-Ansatzes.

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