Antibiotika-Verbot für Tiere - neuer Rückert-Artikel

  • Oder entgegen aller Wichtigkeit dieses Thema und aller Auflagen wurde sich daran nicht gehalten. Dann ist die Kritik und die Befürchtung, dass hier auch weiterhin „Schlupflöcher“ genutzt werden, mMn nachvollziehbar.

    Das würde die Sache noch mal ärgerlicher machen. Dann hätte (wer auch immer dafür zuständig ist) über viele Jahre vergessen passende Vorschriften zu erlassen und diese auch zu kontrollieren und Verstöße schmerzhaft zu ahnden.

  • Phonhaus: Du denkst also, die BTM tritt eine solche Kampagne los ohne Netz und doppelten Boden? Warum sollen die keine Rechtsanwälte haben, die sich mit EU-Recht auskennen?

    Und bist du der Meinung, dass alle Gesetze, die erlassen werden, immer bis zum Ende durchdacht sind?

    Manchmal kann man doch wirklich nur noch denken: "...denn sie wissen nicht, was sie tun"

    Ich bin sehr angefasst bei dem Thema. Nein, ich kann da nicht nüchtern und sachlich drangehen. Für mich ist der Mensch nicht das Maß aller Dinge, dem jede andere Kreatur untergeordet wird. Für mich sind meine Tiere Familienmitglieder und für ein Familienmitglied kämpfe ich.

  • Nach der aktuellen Vorlage der EMA dürften also entweder nur Antibiotika so eingestuft werden, die eh nicht in der Tiermedizin eingesetzt werden können oder solche, die nicht aus Gründen des Tierwohls - diese Formulierung ist einer der Hauptpunkte, der die Kritiker stört - unverzichtbar scheinen.


    Was ändert sich dann also? Entweder nichts - weil man sich auch in der industriell verwertenden Tierhaltung daran gehalten hat. Dann ist dieser Teil der rechtlichen Regelung sinnlos.


    Oder entgegen aller Wichtigkeit dieses Thema und aller Auflagen wurde sich daran nicht gehalten. Dann ist die Kritik und die Befürchtung, dass hier auch weiterhin „Schlupflöcher“ genutzt werden, mMn nachvollziehbar. Das macht mir die Überlegung echt schwer.

    Was mich da so stutzig macht, ist, dass es doch schon gute (aber noch erweiterbare) Kontrollmöglichkeiten gibt, wer, wann, wieviel AB in der Tierhaltung einsetzt, was die größeren Betriebe angeht.

    Betriebe, die im Halbjahr durchschnittlich mehr als 20 Rinder, 250 Schweine, 1000 Puten oder 10000 Hühner mästen, müssen ihre Antibiotikaanwendungen melden.

    Für jedes Nutztier muss bei jeder Medikamenten-Anwendung ein Behandlungs-Nachweis vom TA ausgestellt werden, der aufzubewahren ist und bei Kontrollen durchs Vet-Amt z. B. vorgelegt werden muss.

    Gäbe es andersrum auch eine Pflicht für TÄ, den Verbleib bestellter AB nachzuweisen, könnte man recht problemlos die Daten miteinander vergleichen und überdurchschnittliche Viel-Anwender gezielt rausfiltern und auch Umwidmungen kritisch hinterfragen.

    Gleichzeitig könnte man die Meldepflicht für AB-Anwendungen auf alle Nutztier-Halter, unabhängig von der Bestandsgröße, ausweiten, genauso gut ginge das, wenn es um Haustiere geht.

  • Ich war auch vor 2 Jahren im KH für 1 Woche stationär. Und zwar im Wiener AKH, Uniklinik. Ich wurde weder getestet noch musste ich einen Fragebogen ausfüllen.

  • Phonhaus: Du denkst also, die BTM tritt eine solche Kampagne los ohne Netz und doppelten Boden? Warum sollen die keine Rechtsanwälte haben, die sich mit EU-Recht auskennen?

    Und bist du der Meinung, dass alle Gesetze, die erlassen werden, immer bis zum Ende durchdacht sind?

    Manchmal kann man doch wirklich nur noch denken: "...denn sie wissen nicht, was sie tun"

    Ich bin sehr angefasst bei dem Thema. Nein, ich kann da nicht nüchtern und sachlich drangehen. Für mich ist der Mensch nicht das Maß aller Dinge, dem jede andere Kreatur untergeordet wird. Für mich sind meine Tiere Familienmitglieder und für ein Familienmitglied kämpfe ich.

    Es ist der bpt, nicht die BTM.

    Für mich ist der Mensch nicht das Maß aller Dinge. Gerade hier bei dem Thema nicht, hier ist es sehr wohl das Tierwohl, das mir Sorge macht. Auch die WHO hat ihren Ansatz übrigens als One Health betitelt. Und wer die Kritik noch unterstützt, mag ich jetzt nicht nochmal aufzählen. Nur haben die dieses Prädikat recht sicher auch nicht verdient.

    Es ist völlig OK, da nicht neutral, fassungslos und sauer zu sein. Und klar zu sagen, dass einem das eigene Tier vorgeht. Oder die Möglichkeit, den eigenen Beruf, den man sicher alles andere als leichtfertig gewählt hat, weiter nach bestem Wissen und auf modernsten Stand ausüben zu können.

    Es ist nur nicht OK, das zu tun, in dem man das auf dem Weg versucht, jemanden mit unbelegten Angaben zu diskreditieren. Und ganz ehrlich: Was würde Dich an einer Klage stören?

    Herr Häusling ist persönlich angegriffen worden mit Behauptungen, die ihm persönlich und beruflich schaden können. Auf dem Weg einer Internet Kampagne mit unvollständigen Informationen. Das ist demokratisch? Und er überlegt, sich mit dem Mittel zu wehren, das ihm rechtsstaatlich verbrieft genau dafür zur Verfügung steht. Das ist undemokratisch? Nee, das ist nicht mein Demokratieverständnis.

    Ob ich der Meinung bin, dass alle Gesetze - wobei es hier nicht um ein Gesetz geht, das Gesetz gibt es schon - durchdacht sind? Die Antwort wäre eine Doktorarbeit. Nur so viel: Mir ists lieber, das Parlamentarier EU Verordnungen machen als Facebook und Konsorten. Deutlich lieber.

    Klar kann man sagen, es gäbe doch noch so viele Stellschrauben, hier sind wir erstmal aus eigenen direkten Interesse dafür, die nicht anzupacken. Auch das finde ich völlig legitim. Ist gesellschaftlich auch gang und gebe. Ob man dann optimistisch sein darf, dass diese nächsten mit ihren eigenen direkten Interessen ihre Stellschrauben auch anpacken - nun denn...

    Aber hier und jetzt und an dieser Stelle wird nur über die Kriterien zur Einstufung von Reserve Antibiotikum für die Nutzung nur durch den Menschen entschieden. Mit hoffentlich individuellen Ausnahme Möglichkeiten. Oder einer weiteren Durchlässigkeit. Um mehr gehts hier rechtlich nicht. Und alleine das hat vom endgültigen Beschluss in Form der Verordnung (dem Jahre Diskussion vorausgegangen sind) zweieinhalb Jahre bis zur angedachten Umsetzung gebraucht.

  • Auch die WHO hat ihren Ansatz übrigens als One Health betitelt.

    Gegen diesen hat ja auch keiner was........ Hr. Häusling geht er allerdings nicht weit genug

    hasilein75

    Wenn Du möchtest, schau selbst nach, ob das stimmt. Ich hab das Bulletin dafür in Beitrag #168 komplett verlinkt. Da steht auch drinnen, mit welchem Appell die WHO sich an die UN gewandt hat. Und es ist recht deutlich nachzuvollziehen, welche Kritierien da vorgeschlagen werden

    Und das Dossier zum Thema des RKI habe ich auch verlinkt, das direkt auf das Anliegen der WHO Bezug nimmt. Ein Beitrag vorher #167. Auch da stehen die Kriterien drinnen und der Unterschied ist schwarz auf weiß.

    Soll ich echt nochmal aufzählen, wer sich alles an der Kritik des EMA Vorschlags beteiligt hat? (Mehr war das nicht, es war ein beratender Bericht, der in die Erwägung einfließen muss. Der Verordnung machen die Parlamentarier). Klar war der mit der WHO abgestimmt. Das heißt noch lange nicht, dass da alles drin stand, was die WHO mit dem Konzept One Health verbunden hat. Da kann man noch so lange behaupten, das da Herr Häusling als Einzelspinner unterwegs ist, es wird davon nicht wahrer.

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  • hasilein75

    Habe ich gelesen :smile: Wie gesagt - schau im Bulletin der WHO nach, was 2019 unter One Health besprochen wurde.

    Ich bin dann aber vermutlich zur Freude mancher auch raus hier. Meinen Packen an Infos habe ich gesammelt und teils verlinkt. Jetzt werde ich erstmal lesen und dann für mich entscheiden.

    Für unser aller Haustiere und für meine Mitmenschen hoffe ich inständig, dass die Medikamentenversorgung auch in Zukunft auf dem Stand des medizinisch Möglichen ist - und viel möglich bleibt. Und allen Nutztiere erhoffe ich eine Haltungsform, die heute eher wenige davon genießen dürfen.

    Falls es interessiert: Inhaltlich wirklich weitergehen wirds im September. Da wird über das Veto des EU - Ausschusses (dieses Veto ist das, was der btp kritisiert) gegen den auf dem EMA Vorschlag beruhenden Vorschlag der EU Commission im Parlament beraten und abgestimmt, ob das Veto angenommen wird. Sollte das Veto durchgehen, dann muss die EU Commission einen neuen Vorschlag erarbeiten. Dann wird neu verhandelt und die Karten sind wieder offen. Sollte das Veto nicht angenommen werden, dann geht der Vorschlag der EU Commission in der unter Federführung der EMA entwickelten Variante durch.

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