Ich habe bisher noch keinen Berner erlebt, der nicht mehr oder weniger Jagdtrieb hatte.
Iwan hat tatsächlich mit seinem Hundekumpel - großer Schweizer - Kaninchen aufgescheucht, gejagt und gefangen. War ein faszinierendes Teamplay zwischen den beiden, ging aber natürlich gar nicht. Und ich denke, dass ich das sehr gut einschätzen kann, denn ich habe nach dem ersten Vorfall ein Training bei einer Jagdaufseherin absolviert. Sie hat mir die Feinheiten gezeigt und kam selbst zu der Einschätzung, dass das wirkliche Jagdambitionen sind. Wir haben dann kein "Anti-Jagd-Training" gemacht, sondern sein Jagen gezielt trainiert - im Wald, am Wild (das war damals ein Angebot zweier Jagdaufseher, die so das unkontrollierte Wildern in ihrem Waldgebiet verhindern wollten. War sehr aufschlussreich und ich habe viel mitgenommen in der Zeit). Zitat der Jagdaufseherin: "Kein Jagdhund entscheidet das allein. Sie müssen ihn führen." Danach ging es, ich konnte ihn lenken, aber war ich nicht schnell genug, war er weg. Und Iwan kam aus dem DCBS.
Ich kenne keinen Hund, der noch einigermassen nahe am Arbeitshund ist, der nicht auch etwas "Jagdtrieb" aufweist. Hallo? Das sind Hunde, das ist normal!! Und ein (verkrüppelter) "Jagdtrieb" war/ist meist auch notwendig für den Job. Ich definiere "starken Jagdtrieb" daher vermutlich etwas restriktiver als du.
Der Bauer hatte wohl kaum ein Problem damit, wenn der Hofhund ein Wildkaninchen auf dem Hofareal erlegt.. Wenn der Hofhund hingegen gezielt abhaut, um Kaninchen in der Umgebung zu erlegen wird das problematisch.