Bellen bei Geräuschen von draußen - wie vorgehen?

  • Was ich bisher versucht habe:

    Ihn anblaffen (bringt mir was, ihm ists egal |) )


    dann ists von der intensität her zu wenig für diesen hund in dieser situation....

    hast du einen vorher aufkonditionierten abbruch?

    Was ich bisher versucht habe:

    Ihn zu mir rufen, einen Trick machen lassen und ihn dafür mit Futter belohnen (Idee war, dass er einmal bellt, von sich aus zu mir kommt und nach Trick/Leckerli die Klappe hält)

    warum soll er da einen trick machen? dann belohnst du ihn ja für den trick und nicht dafür, dass er zu dir kommt und aufhört zu bellen...


    ich hab hier was recht ähnliches sitzen. hier wird (mittlerweile nur noch) gelobt fürs aufpassen, hab ich anfangs sehr hochwertig aufgebaut, aber dann ist auch gut. wenn er hund danch meint weiter zu machen, gibts ein donnerwetter.


    mittlerweile wird hier fast gar nicht mehr aufgesprungen, sondern im liegen ein wenig vor sich her geknurrt.



    noch was generelles...

    du schreibst, dein eindruck ist, dass er weniger bewachen, als eher bewegungsreizen hinterher will...was genau würde er denn machen, wenn er könnte? hetzen? stoppen? mitspielen?


    schilddrüse ist gecheckt bei ihm?


    du sagst, er sieht aus wie ein KlM...ich weiß nicht, wie verbreitet das bei denen tatsächlich ist, aber ich kenne mehrere fälle bei der rasse, die da wirklich ein riesen thema mit haben...also in form von schatten/lichtreflexe verfolgen, grashalme zu tode starren, wie mans von manchen bordern kennt, etc. wurde in den mir bekannten fällen wegen desinteresse der halter ( :verzweifelt: ) leider nie medizinisch abgeklärt, aber ich würde auf was neurologisches tippen...


    evtl liegt da bei euch auch eine mildere form von vor? :???: reagiert er auf schatten, etc.?

  • Ist jetzt auch nicht der absolute Tipp, aber wenn er noch fressen kann, könntest du eine Handvoll winzig kleiner Leckerli (Lightfutter, Minihunde) auf den Boden werfen. Wer sucht und frisst kann nicht bellen. Und Nasenarbeit beruhigt.

  • Ist jetzt auch nicht der absolute Tipp, aber wenn er noch fressen kann, könntest du eine Handvoll winzig kleiner Leckerli (Lightfutter, Minihunde) auf den Boden werfen. Wer sucht und frisst kann nicht bellen. Und Nasenarbeit beruhigt.

    daraus kann aber auch schnell resultieren dass er sich für das Bellen belohnt/bestätigt fühlt.

  • Klingt sehr verdächtig nach unserem "Ding Dong" Problem. :D

    Das erste was ich lernen musste war, dass je mehr ich versuche den Hund einfach zu stoppen, desto hysterischer wurde sie. Auf den Platz schicken, ja schön, aber wie du auch schreibst, dann bellte sie einfach dort weiter. Und zwar lauter als vorher |)


    Ich hab das ähnlich wie beim Barriere Markern gelöst. Um einen Fuß in die Tür zu bekommen, habe ich schlicht mit Superkeks abgelenkt. Damit hatte ich zumindest einen mini Teil der Aufmerksamkeit. Und sobald Ruhe war -> click. Es dauerte nur zwei oder drei Tage und sie lief statt kreuz und quer zur Wohnungstür direkt zu mir. Immer noch bellend, aber immerhin. Und dann einfach peu à peu die Ruhephase clickern. Nach ca einer Woche ist sie bspw schon nicht mehr aufgesprungen wie von der Tarantel gestochen, sondern verhältnismäßig ruhig geblieben. Und dann quasi immer weiter "rückwärts" geclickert, also wie beim Barriere Markern. Denn mit dem Fuß in der Tür erwischt man die "kurz davor" Momente deutlich leichter.

    Heute grummelwufft sie noch hin und wieder, aber das macht mir nichts. Kriegen wir auch noch weg. Hauptsache sie eskaliert nicht mehr :gott:


    Belohnt habe ich die Klingel nie, weil es für mich kein Wachen war, sondern reine Eskalation. Beim Wachen ist sie deutlich präziser und ruhiger, das wird hier immer belohnt.

  • Ich meld mich mal wieder... Ich wurde Freitag geimpft und lag flach, Samstag und Sonntag hatte ich ein Seminar (u.a. zum Thema Bellverhalten :D ) und nun hab ich wieder Zeit =)


    Vorneweg erstmal vielen Dank für alle Antworten! Und auch für alle, die geschrieben haben, dass sie dasselbe/ähnliche Problem/e haben. Ich freue mich über den Austausch!


    Könntet ihr Geräusche künstlich nachahmen und dann gezielt trainieren? Also zum Beispiel jemand fährt draußen nach Absprache mit dem Fahrrad vorbei, und weil du das weißt, kannst du vorher ansetzen und frühzeitig abbrechen.

    Nein. Es ist vollkommen unmöglich, Trainingssituationen für ihn zu stellen. Bzw. sagen wir es mal lieber so: Ich habe es noch nie geschafft, eine Situation fürs Training so zu stellen/stellen zu lassen, dass er darauf auch nur ansatzweise reagiert hätte. Kann also auch sein, dass ich da unfähig bin ;)

    Auf Geräusch-CDs reagiert er null. Absolut null, also auch keine Option.

    Davon ab: Wir wohnen in nem 12 Parteien Haus, an dem links und rechts ebenfalls 12 Parteienhäuser dran hängen und auf der ggü.liegenden Wegseite stehen auch Häuser mit Gärten und Balkons in Richtung des Weges. Ich glaub, die werden uns killen, wenn wir sowas machen. :mute: :lol:


    Vielleicht klappt es nur bei Hunden, die Wachinstinkt haben und deshalb von sich aus ein Interesse daran haben zu erkennen, was meldewürdig und was unwichtig ist

    Das ist möglich. Wie gesagt denke ich eben nicht, dass das der Grund fürs Bellen ist, da schreibe ich unten nochmal was zu.


    dann ists von der intensität her zu wenig für diesen hund in dieser situation....

    Mag sein. Aber ich habe keine Lust, deutlicher zu werden. Bzw. ich weiß, dass ich da nicht authentisch sein könnte. Das würde er mir nicht "abkaufen".

    hast du einen vorher aufkonditionierten abbruch?

    Ja, der funktioniert auch wunderbar. Z.B. wenn Nala läufig ist und er an ihrem Hintern klebt. Da ist das Interesse super groß, aber der Abbruch funktioniert. Da ist aber auch keine Bewegung drin. Vll. liegts daran.

    warum soll er da einen trick machen? dann belohnst du ihn ja für den trick und nicht dafür, dass er zu dir kommt und aufhört zu bellen...

    Weil er die Tendenz hat, dann "extra" das zu machen, was er nicht machen soll. Verhaltenskette.

    du schreibst, dein eindruck ist, dass er weniger bewachen, als eher bewegungsreizen hinterher will...was genau würde er denn machen, wenn er könnte? hetzen? stoppen? mitspielen?

    Nein. Das schrieb ich nicht (glaub ich :denker: ). Ich schrieb (glaube ich :pfeif: ), dass er auf dem Balkon bei der vorherigen Familie nur optische und akustische Reize wahrgenommen und ansonsten keinerlei Ansprache bekommen hat. Dementsprechend bestand sein Tag (vermutlich) daraus, auf diese Reize zu reagieren. Das konnte sich vom Welpenalter bis 12 Monate festigen und es ist (mMn) möglich, dass das Reagieren daher kommt.

    schilddrüse ist gecheckt bei ihm?

    Ja.

    du sagst, er sieht aus wie ein KlM...

    Genau. Aber im Impfpass steht Berner Sennen-Mix und im Gentest warens eben 50% Dt. Stichelhaar und 25% Dobermann/12,5% DSH/12,5% Berner. Inwieweit die Großelterngeneration da stimmt... :ka: Man weiß es nicht.

    evtl liegt da bei euch auch eine mildere form von vor? :???: reagiert er auf schatten, etc.?

    Er reagiert auf alles. Also wirklich alles. Fruchtfliege bis Jumbojet ;)

    Bei allem, was man vorhersehen kann, haben wirs mittlerweile unter Kontrolle. Aber bei allem unvorhersehbaren (Vögel aus dem Gebüsch, Lichtreflexe z.B. durch Fenster die geöffnet werden, Insekten, ...) kriegen wirs nicht in den Griff. Seit er draußen nen Calming Cap trägt gehts aber wesentlich besser.


    Ist jetzt auch nicht der absolute Tipp, aber wenn er noch fressen kann, könntest du eine Handvoll winzig kleiner Leckerli (Lightfutter, Minihunde) auf den Boden werfen. Wer sucht und frisst kann nicht bellen. Und Nasenarbeit beruhigt.

    Das Problem ist, dass Futtersuche ihn nicht beruhigt (meine Vermutung ist, dass er "Angst" hat, dass er nicht alles findet und sich deswegen Stress macht, seit ich ihm sage, dass er alles gefunden hat gehts). Aber ja: Wer schluckt bellt nicht. Ist richtig =)


    Das erste was ich lernen musste war, dass je mehr ich versuche den Hund einfach zu stoppen, desto hysterischer wurde sie. Auf den Platz schicken, ja schön, aber wie du auch schreibst, dann bellte sie einfach dort weiter. Und zwar lauter als vorher

    Ganz genau das. Je mehr "Energie" ich reingebe, desto aufgeregter wird er/desto intensiver wird das Bellen.

    Ich hab das ähnlich wie beim Barriere Markern gelöst. Um einen Fuß in die Tür zu bekommen, habe ich schlicht mit Superkeks abgelenkt. Damit hatte ich zumindest einen mini Teil der Aufmerksamkeit. Und sobald Ruhe war -> click. Es dauerte nur zwei oder drei Tage und sie lief statt kreuz und quer zur Wohnungstür direkt zu mir. Immer noch bellend, aber immerhin. Und dann einfach peu à peu die Ruhephase clickern.

    Das ist so ziemlich genau das, was mir gestern in dem Seminar zu dem Thema erzählt wurde.

    Bisher war es Ablenken, was wir gemacht haben. War mir nicht klar. Manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen eben nicht. |) :pfeif:


    Also machen wir es jetzt so:

    Er bellt, kommt ja sowieso zu mir gelaufen. Dann klicken (wenn er ruhig ist) -> Futter. Kurz warten, wenn er weiter ruhig ist -> klicken + Futter usw.


    Mal schauen, obs so einfach wird. :ugly:

  • Danke, das Seminar klingt richtig interessant.


    Ich habe jetzt als Superleckerli Frolic gekauft und wir probieren es wieder.

    Erschwert wird es momentan, dass wir Freitag letzte Woche und diese Woche Fr und Sa Arbeiter hier haben, da ist Alana generell hektischer und neigt natürlich somit auch beim Bellen zu mehr Intensität.

  • Danke, das Seminar klingt richtig interessant.

    War es!

    Aber nach der Impfung zwei Tage 8 Stunden lang vorm Pc zu hocken und aufpassen zu müssen (war teuer!!) war nicht so geil... :lol: Aber wenn man die Möglichkeit mit der Impfung hat, muss man sie eben wahrnehmen.


    Erschwert wird es momentan, dass wir Freitag letzte Woche und diese Woche Fr und Sa Arbeiter hier haben,

    Mehr Möglichkeiten zum Üben!!!! :pfeif:

  • Mich entmutigt immer, wenn ich z.b. nur kurz aufs Klo geh, Hunde sind z.b. im Wohnzimmer und genau dann bellen draußen die Hunde und Alana bellt, ich am Klo und die Frolic am Wohnzimmer Tisch. :fear:

  • Ich weiß nicht ob meine Taktik anwendbar ist, falls es kein Wachinstinkt ist, aber ich habe es bisher bei meinen Hunden so gemacht: ich habe sie fürs Aufpassen gelobt, habe nach der Quelle der Geräusche geschaut/gehorcht usw. (sehr demonstrativ) und dann ein „Alles ok“-Verhalten an den Tag gelegt. Aber wie gesagt, unsere Hunde hatten - bis auf meinen Labbi - alle einen Wachinstinkt oder im Fall von Freki sogar antrainiertes Wachverhalten (aus ihrer Vergangenheit, ich habe es ihr nicht antrainiert).


    Was ich mich aber frage, falls der Hund „orientierungslos“ reagiert, also nicht zur Quelle des Geräusches hin - könnte er was mit den Ohren haben medizinisch?

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