Hilfe bei unbekanntem Anfall

  • Hallo liebes Dogforum!


    Ich bin neu hier und suche nach Hilfe für unsere kleine Lucy …

    Lucy ist 7,5 Jahre alt und ein Münsterländer / Labrador Mischling.


    Vor ca. einem Jahr hatte sie das erste Mal eine Art „Anfall“ – keiner hat gesehen, was genau passiert ist, nur ich habe ein dumpfes Geräusch gehört, als ob sie umgefallen wäre.

    Bin dann schauen gegangen und sie lag zitternd und völlig aufgelöst auf dem Boden. Sie konnte sich nicht bewegen, hat aber auf unsere Ansprache reagiert und panisch von einem zum anderen geguckt. Sie hat auch sehr leise gewimmelt.

    Wir haben versucht ihr hochzuhelfen, aber ohne Erfolg. Haben Sie dann in den Kofferraum getragen und sind zum Tierarzt. Dort angekommen hüpfte sie aus dem Auto und lief rum wie ein junges Reh.


    Der Tierarzt vermutete damals einen epileptischen Anfall. Nach seiner Aussage sind Hunde bei einem solchen Anfall oft bewusstlos, obwohl sie die Augen auf haben, sich bewegen oder Geräusche (bellen, fiepen) von sich geben können. Wir waren mit der Vermutung alle nicht einverstanden, weil wir das Gefühl hatten, dass sie uns alle sehr bewusst wahrgenommen hat. Ihr Blick sagte auch mehr als tausend Worte, sie hat so panisch nach Hilfe gesucht – als ob sie genau wüsste, das etwas überhaupt nicht stimmt.


    Damals hatten wir kein Video, um näheres vom Arzt zu erfahren.

    Jetzt ist es gestern Abend erneut passiert.


    Eins Vorab: Ihr geht es heute wieder sehr gut, aber ich glaube, dass das Video nicht nur für uns schwierig anzugucken ist. Tut einfach weh hilflos dabei zuzuschauen.


    Ich hoffe, es ist in Ordnung, hier Links zu posten – das Video ist als privat auf YouTube hochgeladen und nur über den Link aufrufbar. Habe den Ton entfernt und unsere Gesichter notdürftig „unkenntlich“ gemacht.

    https://youtu.be/rYNDKtJ6y-4


    Mit dem Video gehen wir natürlich auch zum Arzt, aber ich wollte dennoch auch die Schwarmintelligenz nutzen und um Hilfe bitten.


    Dazu ein paar weitere Infos … der „Anfall“ begann wieder ohne irgendeine Vorwarnung und dauerte rund 10 Minuten, vielleicht 15. Wie man sehen kann zittert sie anfangs stark, guckt sich viel um, versucht zwischendurch alleine aufzustehen, sogar der Schwanz möchte kurz wedeln.

    Außerdem schmatzt sie sehr viel, was nach Aussage des Arztes bei Hunden ein Zeichen für große Schmerzen sein kann. :(


    Als es ihr ca. 5 Minuten nach Ende des Videos wieder besser ging, hat sie sich sehr gefreut – so, als ob wir gerade nach Hause gekommen wären. Oder starke Schmerzen endlich weg sind …

    Sie war zwar etwas wacklig auf den Beinen, wirkte aber nicht orientierungslos und wollte sofort nach draußen, was sie sonst nur so deutlich zeigt, wenn sie Gras fressen möchte oder sich übergeben muss.


    Wir sind dann eine Runde mit ihr spazieren gegangen und als wir wieder zuhause waren ist sie sofort eingeschlafen wie ein Stein. Heute Morgen hat sie sich ziemlich häufig geschüttelt, als ob sie etwas in den Ohren hätte o.ä. – das hat sich aber recht schnell gelegt.


    So … ich weiß, es ist viel Text, aber man möchte bei sowas ja auch keine Details auslassen. Ich mache mir einfach große Sorgen und hoffe, dass es hier eventuell einen Rat oder ähnliche Erfahrungen gibt.



    Lieben Dank – und bei Fragen einfach fragen …

    Niklas

  • Es tut mir sehr leid, was Euch da passiert. Ich kenne das leider auch ...


    Ist das Video der Anfall an sich? Das sieht mir aus, als ob der Hund klar wäre. Und, als ob er das Streicheln und Anfassen ziemlich unangenehm findet. Er versucht zu meiden.


    Generell gibt es verdammt viele Gründe, warum ein Hund solche Anfälle bekommen kann.


    Lies Dich am besten Mal durch dieses Thema. Bis zum Ende durch, auch, wenn sich da zum Teil böse an die Köppe gegangen wird. Leg Dir einen Stift hin und notier Dir bei welchen Krankheiten alles Krampfanfälle auftreten können. Dieser Thread ist eine Fundgrube an Ideen dazu, die oft Tierärzte nicht mal auf dem Schirm haben. (Ich kann da ein Lied von singen.)

    Hund hat einen Anfall mit Schaum vor dem Mund

  • Meine Smilla hat ja auch Anfälle bei vollem Bewußtsein, mit Zittern (und bei ihr Bewegungsstörungen). Seit 4,5 Jahren und zu Hoch-Zeiten fast täglich. Anschließend wieder völlig normal. Und bei ihr ist Erregung der Auslöser. Falls es häufiger wird, achte mal vermehrt aufs drumherum, gerade Stress kann auch vom Vortag noch wirken.

    Wobei man bei Smilla keine Schmerzen gemerkt hat und dafür Bewegungsstörungen über das Zittern hinaus. Also ich will jetzt nicht andeuten, es sei das gleiche.


    Bei deinem Hund wirkt es mehr wie ein Schwächeanfall. Es gibt so viele mögliche Ursachen, z.B. einfach nur Unterzuckerung durch was auch immer. Ich würde dir einen guten Neurologen empfehlen, Frau Dr. Neßler von der TiHo Hannover kann ich z.B. wärmstens empfehlen, die Neurologen tauschen sich aber auch in schweren Fällen aus! Hier kannst du schauen, wer in deiner Nähe ist: http://www.tier-neurologen.de/


    Smilla wurde länderübergreifendes Forschungsobjekt mit der wahrscheinlichen Diagnose "episodische Ataxien". Neurologen, gerade auch an Unikliniken, sind da durchaus sehr hinterher bei sehr unklaren Verläufen.


    Auf klassische Epilepsie würde ich bei deinem Video jedenfalls nicht tippen.

  • Mein Seppi hatte über 3 Jahre lang mindestens einmal pro Woche einen epileptischen Anfall und das hier sieht mir auch sehr danach aus. Manchmal kommt sowas von den Nieren, vom Herzen oder ist neurologisch bedingt, ich würde an Eurer Stelle eine Tierklinik aufsuchen, wo umfangreiche Untersuchungen gemacht werden können. Das ist wichtig, wenn Euer Mädchen Medikamente nehmen müsste. Übrigens haben viele Hunde1 bis 3 solche Anfälle im Jahr, vom Halter oft unbemerkt, ohne an Epilepsie erkrankt zu sein, also kein Grund zur Panik.

  • Meine Hündin hatte vor wenigen Wochen das erste Mal epileptische Anfälle und war dabei auch bei Bewusstsein.


    http://www.youtube.com/shorts/nAwhN2zzGKk


    Da gibt es durchaus Unterschiede und es ist auch nicht immer der komplette Körper betroffen.

    Ich würde auf jeden Fall schnellstmöglich eine Tierklinik aufsuchen und es abklären lassen.

    Solche Anfälle können viele Ursachen haben.

    Da meine Hündin auch Fieber und erhöhte Entzündungswerte hatte, wurden bei ihr ein MRT und eine Hirnwasseruntersuchung gemacht, um diverse Infektionskrankheiten etc. auszuschließen. Es wurde nichts gefunden, sodass es bei ihr sehr wahrscheinlich die klassische Epilepsie ist.

  • Fas wurde ich schnell abklären lassen. Hunde können mit entsprechenden Medikamenten ein gutes Leben haben, trotz der Anfälle.


    Ein Bekannter hat eine Hündin, die epileptische Anfälle hat, von Geburt an und sie ist gut eingestellt mit den Medikamenten.


    Sie bekommt. Pexion 100mg Tabletten.

  • klassische Epilepsie

    ich möchte nur anmerken: jede Art von Epilepsie-Geschehen hat eine Ursache.


    Wenn man die nicht findet (und beim Hund ist das schwieriger als beim Menschen), spricht man von klassicher Epilepsie (wie auch immer), aber die gibt es nicht! Es gibt immer (!) eine Ursache, nur kann man sie in vielen Fällen nicht erausfinden. Und dann ist es "idiopathische" oder "klassische" Epilepsie. Heißt schlicht, die Mediziner wissen nicht weiter und versuchen auf gut Glück Medikamente. Ich will das gar nicht schlecht reden und oft hilft es und oft hat es was mit Über-Erregbarkeit im Gehirn zu tun.


    Bei Smilla hat man ja sogar ein schadhaftes Gen gefunden, das ihre Anfälle erklärt. Hilft bei der Behandlung halt dennoch nicht...


    Aber klingt immer so nach: ist halt so "angeboren", "idiopathische Epilepsie", "klassisch"... das heißt schlicht und ergreifend, man kennt die Ursache nicht. Nicht mehr und nicht weniger. Eine Ursache gibt es dennoch immer

  • Sie bekommt. Pexion 100mg Tabletten.

    Yep, und Smilla nach zig Ansätzen Zonisamid. Ich würde hier keine Medikamenten-Empfehlung geben. Und wirklich einen Neurologen drauf schauen lassen

  • Sie bekommt. Pexion 100mg Tabletten.

    Yep, und Smilla nach zig Ansätzen Zonisamid. Ich würde hier keine Medikamenten-Empfehlung geben. Und wirklich einen Neurologen drauf schauen lassen

    Deshalb hatte ich auch zur Abklärung den TA empfohlen. Die Tabletten bekommt man nur gegen Rezept.

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