Die "normalen" Welpenprobleme?

  • In diesem Alter würde ich das so nicht sagen. Das finde ich dem Welpen gegenüber unfair. Er macht das doch nicht mit Absicht! Er macht es halt, weil er es kann. Da ist doch keine böse Absicht dahinter. Das ist ein Hundekind, das einfach noch vollkommen unbedarft ist.

    oh, so sollte das nicht rüberkommen. Ist ja keine Kritik am Hund. „Absicht“ schon - er will was und er bekommt es. Böse Absicht? Nö. Er hat gelernt, dass das so funktioniert.


    Rauszufinden ob er wirklich was braucht oder einfach „nur“ Aufmerksamkeit will (wobei das ja auch ein Bedürfnis ist) - fast unmöglich.


    Ich würde ihn ganz ehrlich einfach ignorieren, sofern ihr sicher seid, dass er nicht gerade Pipi muss. Wenn meine in dem Alter während Home Office wach wurde, hab ich sie geschnappt, war kurz im Garten Pipi machen, hab sie geknuddelt und mich dann wieder der Arbeit zugewandt und weitestgehend ignoriert. Aufmerksamkeit bekam sie zwischendurch natürlich- wenn sie ruhig und entspannt war und sich zB selber beschäftigt hat.


    Ob das der einzige Weg ist? Ich hab jedenfalls ne Hündin, die bei zwei Leuten zu 100% im Home Office arbeiten nur dann „stört“, wenn sie mal muss. Und sich ganz selten noch nachmittags ne Kuscheleinheit abholt. Ansonsten weiß sie, dass Schreibtisch heißt, sie ist gerade nicht dran. Nach Feierabend bekommt sie dann natürlich volle Aufmerksamkeit- als wenn ich aus dem Büro nach Hause kommen würde.

  • Für mich klingt das alles nach "zu viel" und "zu schnell". Mit 3½ Monaten muss er noch gar nichts können und kein Kommando sitzt da sicher. Apportieren muss er noch gar nicht, das gehört ohnehin langsam und unter professioneller Anleitung aufgebaut, wenn du das später vernünftig machen willst.


    Sitz, Platz, Fuß hast du in einem Welpen binnen kürzester Zeit drinnen, wenn er vorher eine gute Bindung zu dir, genug Umweltsicherheit, die nötige Konzentration und viel Freude bei der Arbeit vermittelt bekommt. Alles auf einmal wird schludrig und halbgar und du wirst nacharbeiten oder die Kommandos neu aufbauen müssen. Zeit hast du also damit keine gewonnen.


    Viel wichtiger: gemeinsam die Gegend erkunden, herumtollen, kleine Suchspiele (aber ohne jeglichen Zwang und ohne Kommandos), verstecken spielen und eine Party feiern, wenn er dich findet usw, einfach nur im Gras liegen und den Schmetterlingen zusehen, in den Park setzen und Zeitung lesen, auf dem Bahnhof Züge beobachten, an die Skaterbahn gehen, zum Pferdestall usw. Dabei immer beobachten womit geht's ihm gut und bevor es kippt (also so lange er noch neugierig aber nicht ängstlich oder aufgedreht ist) folgt der Rückzug. Da auch nicht zu viel, ca. 2 mal die Woche ist ausreichend.


    Lass ihn mit anderen Hunden (uuuunbedingt auf einwandfreies Sozialverhalten achten!) toben. Weniger ist mehr, lieber 1 x pro Woche Top-Hundekontakt als 4 x pro Woche einer, bei dem er angepöbelt oder gemobbt wird.


    Und DU bestimmst, was läuft. Bellt er dich an, umdrehen, weitermachen. Nicht er sagt, wo es lang geht und was passiert, das musst du übernehmen. Beisst er dir ins Hosenbein und hört nicht auf Schleppleine schnappen, ab in den Auslauf, fertig. Ohne Wut, ohne laut zu werden, ohne zu reden oder Kommandos zu geben.


    Ich muss die Frage nochmal stellen, weil ich aus der Antwort leider nicht schlau geworden bin: ist die Box offen oder geschlossen? Und hat der Kleine die Möglichkeit, jederzeit an frisches Wasser zu kommen, auch in der Nacht und wenn er in der Box ist?

  • Vielen lieben Dank für eure zahlreichen Kommentare und Tipps. Wie passend das morgen die neue Woche beginnt und ich direkt versuchen möchte eure Ratschläge umzusetzen.


    Ich nehme mit das alles in einem zu viel für den Kleinen ist und wir entspannter in den Alltag gehen müssen. Das ist für mich eine Herausforderung gerade weil es mein erster Hund ist aber ich gelobe Besserung! :headbash: An dieser Stelle muss ich aber auch zugeben, dass ich mich durch eine Bekannte die ihren Labby-Welpen drei Wochen vor uns bekommen hat, massiv beeinflussen lasse. Sie meint, ihr Welpe muss dies und jenes können, perfekt hören und Beifuß laufen und sie macht zig Sachen mit ihm. Das verunsichert mich ungemein, weil Coops eben noch nicht auf Kommando hört..

    Aufmerksamkeit bekam sie zwischendurch natürlich- wenn sie ruhig und entspannt war und sich zB selber beschäftigt hat.

    Wie beschäftigt sich ein Welpe alleine? Er würde alleine bestimmt stiften gehen und an irgendwas knabbern. Wir haben die Wohnung selbstverständlich welpentauglich gemacht, er kann nichts kaputt machen.


    Und DU bestimmst, was läuft. Bellt er dich an, umdrehen, weitermachen. Nicht er sagt, wo es lang geht und was passiert, das musst du übernehmen. Beisst er dir ins Hosenbein und hört nicht auf Schleppleine schnappen, ab in den Auslauf, fertig. Ohne Wut, ohne laut zu werden, ohne zu reden oder Kommandos zu geben.

    Bellt im er Auslauf weiter beachte ich ihn erst dann wieder wenn er zur Ruhe gekommen ist?


    Ich muss die Frage nochmal stellen, weil ich aus der Antwort leider nicht schlau geworden bin: ist die Box offen oder geschlossen? Und hat der Kleine die Möglichkeit, jederzeit an frisches Wasser zu kommen, auch in der Nacht und wenn er in der Box ist?

    Die Box schließen wir über Nacht und haben oben bei der Box auch kein Napf mit frischem Wasser stehen. Sollten wir das nochmal ändern? Wir machen die Box zu damit er sich meldet falls er sich lösen muss und sich nicht irgendwo im Schlafzimmer löst.

  • Wie beschäftigt sich ein Welpe alleine? Er würde alleine bestimmt stiften gehen und an irgendwas knabbern. Wir haben die Wohnung selbstverständlich welpentauglich gemacht, er kann nichts kaputt machen.

    Meine hatte immer 1-2 Stofftiere zur freien Verfügung (hat sie heute noch) und im Auslauf ein Kauholz und manchmal ihren Kong.


    Irgendwas musste sie ja machen, wenn ihr langweilig war und ich arbeiten musste.

  • Die Box schließen wir über Nacht und haben oben bei der Box auch kein Napf mit frischem Wasser stehen. Sollten wir das nochmal ändern? Wir machen die Box zu damit er sich meldet falls er sich lösen muss und sich nicht irgendwo im Schlafzimmer löst.

    Unbedingt! Ein Hund braucht jederzeit die Möglichkeit, freien Zugang zu frischem Trinkwasser zu haben! Ich persönlich sehe die geschlossene Box sehr kritisch, da gehen aber die Meinungen auseinander. Wenn's bei euch ohne Probleme funktioniert und er wirklich entspannt ist (und nicht nur resigniert hat!), scheint es in Ordnung zu sein.


    Zum Rest kann ich dir später was schreiben bzw. folgen bestimmt noch hilfreiche, gute Antworten von fachkundigen Usern mit mehr Erfahrung als ich sie habe.

  • Du schreibst doch, dein Hund schläft nachts gut durch. Dann besteht doch gar kein Grund mehr, die Box zu schließen. Die geschlossene Box ist, wenn überhaupt, eine Krücke für die allerersten Nächte, wenn man noch ständig auf dem Sprung sein muß, auf keinen Fall eine dauerhafte Unterbringung. Die offene Box kann nach Belieben des Hundes genutzt werden.


    Gut, daß du ein paar Gänge runterfahren willst. "Supermuttis" mit angeblich perfekten Vorzeigekindern trifft man immer mal. Nur nicht drauf hören!

    Wie gut erzogen und alltagstauglich Hunde mit ein, zwei oder drei Jahren sind, hängt nicht davon ab, ob "Sitz", "Apport" oder "Decke"ein paar Wochen oder Monate früher oder später gelernt wurden.

    Gerade dieses Kommandotraining kann man in aller Ruhe angehen. Und bitte keine Angst vor der am Horizont drohenden Pubertät! Dein Hund ist doch gerade mal im Kindergartenalter. ;)


    Viel wichtiger ist die gute Strukturierung des Alltags mit angemessenen Aktivitäts- und Ruhephasen und ganz wichtig - die Umwelterkundung.

    Darauf wollte auch FlyingPaws hinaus, als sie fragte, ob der Welpe auch mal frei am Feld laufen darf. Das heißt, dein Hund sollte auch mal in Ruhe Hundedinge machen dürfen, Schnüffeln, Plantschen, einen Maulwurfshügel umbuddeln, die Welt erkunden, ohne daß du dich ständig durch Spiel und Übungen in den Mittelpunkt stellst.


    Dagmar & Cara

  • Zitat

    Ich würde ihn ganz ehrlich einfach ignorieren, sofern ihr sicher seid, dass er nicht gerade Pipi muss. Wenn meine in dem Alter während Home Office wach wurde, hab ich sie geschnappt, war kurz im Garten Pipi machen, hab sie geknuddelt und mich dann wieder der Arbeit zugewandt und weitestgehend ignoriert. Aufmerksamkeit bekam sie zwischendurch natürlich- wenn sie ruhig und entspannt war und sich zB selber beschäftigt hat.

    Ich hab meinen Welpen auch von der achten Woche an im Home Office dabeigehabt und es ähnlich gehandhabt, mit einem Unterschied: Wenn mir klar war, dass der Zwerg jetzt nicht muß oder sonstwas, sondern einfach nur Bespaßung einfordern wollte, habe ich mir seine Aktivitäten auch deutlich verbeten, das heißt, den Welpen mit einem deutlichen "Nein!" oder "Jetzt nicht" weggeschoben. Notfalls auch mehrmals und irgendwann weniger freundlich im Ton, bis der Zwerg sich zum Weiterschlafen oder zum Kauzeug trollte.


    Ignorieren finde ich da, wie meist, einfach unfair dem kleinen Hund gegenüber: Warum soll der mühsam, sozusagen auf Umwegen, raten müssen, was ich eigentlich von ihm will, oder in diesem Fall NICHT will, wenn ich's ihm doch auch deutlich sagen kann?

  • Die geschlossene Box ist, wenn überhaupt, eine Krücke für die allerersten Nächte, wenn man noch ständig auf dem Sprung sein muß, auf keinen Fall eine dauerhafte Unterbringung. Die offene Box kann nach Belieben des Hundes genutzt werden.

    Ich habe Angst, dass wenn ich die Box offen lasse er sich irgendwo im Schlafzimmer lösen wird, weil er sich nicht bemerkbar macht bzw. wir es einfach nicht mitkriegen. Das war auch der Grund warum wir mit der Box ins Schlafzimmer gezogen sind. Als Cooper eingezogen ist hatte er im Wohnzimmer die Box und ein Körbchen. Wir haben ihn leider nicht direkt in die Box gelegt zum schlafen sondern ihm die Freiheit gelassen sich frei zu bewegen im Wohnzimmer während der Nacht. Das führte dazu, dass wir nicht immer mitbekommen haben wenn er musste und am Morgen haben kleine Überraschungen auf uns gewartet xD. Wenn ich ihn also abends wieder hochtrage und in die Box lege und diese nicht schließe dann passiert doch genau das was wir im Wohnzimmer hatten und ich eigentlich vermeiden wollte? Oder denk ich da jetzt nicht richtig :denker:

    Darauf wollte auch FlyingPaws hinaus, als sie fragte, ob der Welpe auch mal frei am Feld laufen darf. Das heißt, dein Hund sollte auch mal in Ruhe Hundedinge machen dürfen, Schnüffeln, Plantschen, einen Maulwurfshügel umbuddeln, die Welt erkunden, ohne daß du dich ständig durch Spiel und Übungen in den Mittelpunkt stellst.

    Das werde ich jetzt auf jeden Fall in den Vordergrund stellen und mit ihm lieber die Welt erkunden! :)


    das heißt, den Welpen mit einem deutlichen "Nein!" oder "Jetzt nicht" weggeschoben.

    Das versuche ich auch aber ich hab das Gefühl, dass das Wegschieben von ihm als Spielaufforderung angenommen wird, weil er dann anfängt zu springen..

  • Nur um das klarzustellen. Meine Hunde waren beide von Anfang an in einer geschlossenen Box! Meine Hündin sogar über ein Jahr, der Rüde nur die ersten Monate. Es half ihnen Anfangs sehr herunterzufahren und auch wirklich zu schlafen. Auch jetzt liegen sie sehr oft in der Box und nutzen diese als Schlaf sowie Rückzugsort ;)Und ja es half sicher auch in der Stubenreinheit, denn in ihr Bett hätten sie nie freiwillig gemacht. alina_we ich würde die Box also auch weiterhin nutzen :bindafür:

    Ich würde das mit der Box auch bei einem weiteren Hund jederzeit wieder machen :sweet:

  • Ich verstehe nicht, warum es so ein Problem ist, wenn die Box verschlossen wird. Er wird sich schon melden, wenn er raus möchte. Und dann macht man halt die Tür auf.

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