Lange Zeit galt in der Wissenschaft die Devise, daß das Denken dem Menschen und vielleicht noch den Menschenaffen vorbehalten sei. Höhere geistige Leistungen von anderern Tieren wurden nicht ernsthaft diskutiert, sondern galten als "Vermenschlichung".
In den letzten Jahrzehnten hat sich in der Verhaltens- und Kognitionsforschung aber sehr viel getan und auch Hunde wurden einbezogen. Der Vorteil von Hunden ist, daß sie sich in der Gesellschaft und in Gebäuden des Menschen wohlfühlen und unbefangen agieren. Daher wurde in letzter Zeit gerade im Bereich der Kognition viel an Hunden geforscht. Adam Miklosi und Kurt Kortrschal sind zB zwei Forscher deren Institute sich mit solchen Fragen beschäftigen. Und die dankenswerterweise auch Bücher dazu geschrieben haben.
Letztendlich kann man den aktuellen Stand des Wissens so zusammenfassen, daß auch höhere geistige Leistungen wie Abstraktion, Logik, Lügen, Gerechtigkeitsempfinden, Mitgefühl oder Ich-Bewustsein nicht mehr als alleiniges Privileg des Menschen gelten können.
Wenngleich all das bei uns natürlich stärker ausgeprägt ist.
Eines von vielen Experimenten, was mir im Kopf geblieben ist: Hunde durften zwei Menschen am Tisch beobachten, die vorher nicht mit dem Hund interagiert hatten. Die eine Person bat die andere, ihr etwas vom eigenen Essen abzugeben. Diese verweigerte enweder oder zeigte sich großzügig.
Wurden nun die Hunde dazugelassen, bettelten sie signifikant häufiger bei den Großzügigen als bei den Geizigen.
Dagmar & Cara