Wie straft ihr eure Hunde

  • Hallöchen,


    wie reagiert ihr wenn euer Hund etwas macht was er nicht soll. Mir ist bewusst, dass es da unterschiedliche Stufen gibt, mir geht es da um Verhaltensweisen wo ein einfaches Nein/Sitz/Bleib/Aus nicht reicht.


    Nackenbiss (Nacken packen und sanft runterdrücken)?
    Wolfsblick (Schnauzengriff und so lange in die Augen starren bis der Hund sich still verhält)?
    Wasserspritzpistole?
    Liebesentzug?
    Futterentzug?
    Aussperren?
    Vorenthaltung des Lieblingsspielzeugs?


    Ich muss zugeben. Ich gehöre nicht (mehr) zu denjenigen die nur mit rein positiver Verstärkung arbeiten. Bis wir die kleine Twiggy bekamen hat das mit Merlin prima funktioniert, aber der ist eh voll das Lamm. Da hat ordentlich schimpfen ausgereicht. Jeder Hund ist da wortwörtlich anders.


    Reines ignorieren hilft bei der Kleinen nicht. Bedingt hilft bei der Kleinen als "Strafe" das anknurren, aber nicht in allen Situationen. Womit wir gute Erfolge erzielt haben war dann der Wolfsblick. Spricht sanft die Schnauze umgreifen und anstarren bis Ruhe ist.


    Bestes Beispiel war als sie sich mit einem Pitt Bull anlegen wollte. Wir waren auf einem Vespa Treffen und scheinbar hat sie den gesamten Platz als ihr Revier auserkoren. *g* Da hat absolut gar nichts geholfen bis auf den Wolfsblick. Sie ist ansonsten rumgehampelt wie ein kleiner Flummi und wollte zu dem Pitt. Nen kleinen Kratzer hatte sie sich von dem ja auch eingefangen, obwohl der normal voll das Lamm ist.


    Wenn jemand von euch "sanftere" Tipps hat, her damit.


    Grüßle
    Sue

  • Hallo Sue,
    also bei uns war es ähnlich. Der erste Hund reagiert auf Stimme. das bedeutet, dass ich nur die Stimme heben muss, ab und zu mal etwas lauter werden muss, aber im großen und ganzen ein klares NEIN oder AUS vollkommen ausreicht damit er hört.
    Bei unserer Hündin ist das ganz anders. Sie ist recht schwierig (bzw. spitztypisch dickköpfig :balloon: ). Bei ihr komme ich mit der Stimme allein nicht immer zu meinem gewünschten Ziel.
    Bei gröberen Verstößen (meist eindeutige Dominanzprobleme) packe ich sie im Nacken und drücke sie auf den Boden um ihr zu zeigen, dass ich ranghöher bin. Das hilft ganz gut.
    Mittlerweile helfen manchmal schon etwas eindringlichere Blicke und sie gehorcht.
    Allerdings gibt es auch Situationen da hört sie gar nicht. :ka: (z.B. wenn sie meint einem anderen Hund hinterher jagen zu müssen o.ä.)


    LG Dagmar

  • Bei Silky hilft zum Glück ein energisches Auftreten in Körperhaltung und Stimme mit einem energischen Nein.


    Falls er mal wirklich total über die Strenge schlägt, zB manchmal beim Gassi oder wenn er mal wirklich penetrant aufdringlich wird, bringt ihn konsequentes Ignorieren wieder auf den Boden der Tatsachen. Manchmal reicht schon kurzes Ignorieren, manchmal muß man schon etwas hartnäckiger sein (fällt uns meist schwerer als dem Hund). Man sieht ihm förmlich an, wie es in dem kleinen Cocker-Kopf zu arbeiten beginnt, wenn er merkt, eben gibt es Ignorieren. :)


    Mit der Wasserspritze haben wir mal versucht, ihn davon abzuhalten in wildes Kläffen auszubrechen, wenn er merkt es geht Gassi. Bei meinem Freund hat es ein paar Mal funktioniert, weil der ihn anfangs mal wirklich versehentlich mit der Blumenspritze angesprüht hatte und Silky furchtbar erschrocken war. Bei mir fand er es immer lustig und fing erst recht an zu spielen. Also das war wirklich sinnlos.
    Die Kläfferei fand erst ein Ende, als wir anfingen, erst dann raus zu gehen, wenn er keinen Kläffer mehr abgab. Das sah dann so aus, daß wir uns wirklich 10-20 mal an- und wieder ausgezogen haben, bis wir endlich mal an der Haustüre waren. Heute entwicht ihm ab und zu vor Begeisterung mal ein kleines Wuff, aber man sieht ihm dann förmlich an, daß er das gar nicht wollte, sondern das es ihm nur so rausgerutscht ist. :gut:


    Nackenbiß und Wolfsblick habe ich nie ausprobiert.


    Liebesentzug und Futterentzug- Nun ja, wir bestimmen wann geknuddelt wird und ob, wann und was es zu fressen gibt. Schließlich verwalten wir die Ressourcen, genauso wie das Spielzeug.


    Aussperren - Also das würde ich nie machen. Ins Körbchen schicken okay, aber den Hund aussperrren, ich denke, da würde er doch erst recht abdrehen.

  • Hallo Sue,


    was wir ÜBERHAUPTGARNICHT anwenden ist ein Nackengriff !!!


    Total verwerflich, da dies vom Hund als absolute Tötungsabsicht verstanden wird !!! Wird auch keine Hunde-Mutter bei Welpen tun, auch wenn, das immer noch so antiquierte Meinungen kund tun ..... Kopf schüttel....


    Auch auf den Rücken schmeißen und an der Kehle unten halten bis er sich ergibt....HIIIIILFE.....welches Verhalten sollte dieses Tötungsverhalten rechtfertigen..........schon gar bei einem kleinen Welpling......


    Bei Fehlverhalten aus Übermüdung, ab in die Kiste/Box oder anleinen.


    Bei aufdringlichem, belästigendem Verhaletn, wegschicken oder in die Box....das muss man nur am Anfang machen, bis sie es verstanden haben.


    Privilegienentzug hilft bei uns auch ab und an...sprich nicht mehr auf die Couch dürfen und mal wieder warten, bis ich einen Raum betreten habe, warten, bis ich es ihnen sage und dann erst aus dem Auto hüpfen etc.


    Strafen müssen auf den Punkt und überfallartig ;-) passieren und nur für das just in diesem Moment gezeigte Verhalten. Danach sofort wieder normal freundlicher Umgangston.....günstig ist auch ein Ersatzverhalten anbieten, was der Hund statt dem unerwünschten zeigen kann, wofür man ihn dann wieder loben könnte.


    Liebe Grüße
    ALexandra und die Mädels, die höchstens mal in den Popo gekniffen bekommen ;-) aber noch nie geschüttelt worden sind

  • Ich mache es wie meine Hunde untereinander... aber darüber habe ich mich in älteren Beiträgen schon genügend ausgelassen. In manchen Bereichen nutze ich auch das anonyme Strafen. Was ich auf jeden Fall von meinem Hund erwarte, sind BS - also Wegschauen, sich über die Schnauze lecken, bei schwereren Vergehen auch Erstarren. Bei sehr schweren Vergehen erwarte ich auch aktives Unterwerfen (bitte nicht verwechseln mit "Alphawurf" oder sowas!) - klingt irgendwie blöde - aber eben, dass was meine Hunde auch untereinander praktizieren. Nichtsdestotrotz arbeite ich natürlich in erster Linie über positive Verstärkung - besonders, wenn es um "Tricks" geht wie Fuss, Sitz, Platz, Hindernisse überwinden, Dinge apportieren usw. usw.


    Was ich in Strafsitutionen nicht anwende ist ein "positiv behaftetes" Verhalten nutzen - also etwas, was dem Hund Spaß machen soll oder er sich dabei wohlfühlen soll. Dazu gehören Dinge wie "Tricks" (also auch Fuss, Sitz, Platz usw.) oder in eine Box stecken. Allerdings nutze ich z.B. eine Box schon dafür, dass der Hund bei Augregung Ruhe findet.


    Nach dem Strafen verhalte ich mich in der Regel völlig neutral. Ich möchte nämlich nicht, dass z.B. durch nachfolgendes Loben eine Verhaltenskette entsteht, die zwar Strafen beinhaltet, aber letztendlich im Bestätigen endet... den Fehler habe ich mal bei Bobby gemacht!


    Letzendlich bestimmt das Verhalten das Mittel, welches ich verwende. Hängt ja auch immer von der Sensibilität des Hundes ab! Derzeit habe ich ein Exemplar in Pflege, der sich ersteinmal damit arrangieren muss, dass es auch Dinge gibt, die man nicht soll, da muss man also schon mal Eindrucksvolleres bieten...


    Viele Grüße
    Corinna

  • Hallo!


    Mich würden da mal konkrete Beispiele interessieren! Was müssen Eure Hunde tun, um bestraft zu werden? Welche Strafe folgt dann?


    Wir fahren mit unser vorausschauend-Alternativverhalten-manipulieren-und-belohnen-können-Sache bisher sehr gut.
    Ich gebe oder wiederhole höchstens ein Kommando in einer dunkleren Stimmlage oder gebe mal ein "Froilein!" von mir. Das würde ich aber nicht als Strafe bezeichnen, eher als Unmutsäusserung. Hund steht es ja frei, dann zu hören oder nicht. Zum Glück verstand sie diesen "Wink" bisher immer :D


    NILIF u. Resourcenkontrolle ist bei uns immer. Daher garnicht als "Strafe" einsetzbar. Ignorieren? Mach ich täglich (bei der "Tagesschau") ;)
    Was hat es mit dem Wolfsblick auf sich? Hab ich noch nie bei Hunden untereinander beobachtet.


    Grüssle Simone
    + Erin

  • Hallo Sue,


    meines Erachtens sind die Methoden auch abhängig von dem, was
    Du mit dem Hund machen willst.


    Mit unserer Hündin gehe ich zu Ausstellungen. Der Ringtrainer hat
    mir beigebracht, niemals mit der Hand zu strafen, damit sie niemals
    vor irgendeiner Hand zurückschreckt oder sich duckt.


    Unsere Hündin ist sehr zickig und eigenwillig. Trotzdem belasse ich es
    bei einem schroffen nein, oder einem kräftigen Ruck der Leine.
    Allein damit erkläre ich ihr, was sie nicht darf.



    Liebesentzug?
    Futterentzug?
    Aussperren?
    Vorenthaltung des Lieblingsspielzeugs?


    Gibt es bei uns nicht. Könnten wir auch nicht.
    Nach einem Tadel folgt immer ein Lob und sie wird niemals
    frustriert stehen gelassen.


    Für uns ist das so OK und wir können damit leben, wenn sie nicht
    perfekt hört. Wir haben aber die Hoffnung, dass sie (9 Monate)
    sich mit der Zeit bessert.


    So machen wir das, was nun die richtige Methode ist, muss jeder
    für sich und seinen Hund selber herausfinden.


    Viele Grüsse
    Marianne

  • Zitat

    Trotzdem belasse ich es
    bei einem schroffen nein, oder einem kräftigen Ruck der Leine.


    ...und einem ausgerengtem Halswirbel... ups... bin schon weg... :stumm:

  • Also "aktiv" strafe ich meinen Hund nicht mehr. Ich glaube, damit habe ich ihn als Welpe noch mehr verunsichert (obwohl er super frech war)... Aber Unwissenheit ist nun mal keine Ausrede.


    Zuerst versuche ich es auch immer verbal. Wenn ein NEIN oder SCHLUSS nicht reicht, dann gehe ich mit schnelle Schritten auf ihn zu, meist geht er dann in Deckung (Drohgeste) o.ä. Er ist allerdings auch recht sensibel und kein "ungehobelter Klotz", deshalb muss ich da auch etwas aufpassen, dass ich nicht zu schnell zu heftig strafe (eigentlich ja nur drohen).


    Körperlich einwirken tu ich nicht mehr, so gut es sich vermeiden lässt. Gerade wenn ein Hund bellt und in Rage ist und aufgeregt, glaube ich nicht, dass er noch alles mitbekommt, wenn wir ihn bequatschen (oder gar anfassen). Wenn, dann nur an der Leine, umkehren und weglaufen. Der Hund ist somit aus der Affaire gezogen.


    Mit einer Vespa hat man natürlich keine Box für den Hund dabei, oder? Ignorieren und ausgrenzen würde ich für ein Stück machen. Genau das, was der Hund unbedingt will in dem Moment, bekommt er nicht. Eher muss er noch gaaanz weit davon weg. (Ich würde dann auf das "Problem" zulaufen, und sobald sie wieder anfängt zu bellen, gleich wieder umkehren, irgendwann rafft sie das schon, dass das so keinen Spaß macht).


    Aber natürlich sind das nur Beispiele. Alles Körperliche finde ich nicht gut, im Rudel passiert sowas auch nicht (ausser Schnauzengriff, oooookay...).


    Grüße, Sabine

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