Welpe beibringen, nicht am Kaninchenstall hochzuspringen?

  • Jedes Interesse daran sofort abbrechen, unterbinden, verhindern.

  • @Langstrumpf: Okay, das hört sich gut an. Nur wie ganz konkret? Mit dem Hund an der Leine in den Garten. Und dann? Mit dem Hund an der Leine umherlaufen und immer, wenn er sich dem Stall nähert, was tun? An der Leine wegziehen? Belohnen, wenn er sich "freiwillig" mit etwas anderem beschäftigt? Im Moment hängt sie sich fast permanent in die Leine und zieht Richtung Stall.

  • Mit Jin und "unseren" Hühnern (sie leben bei meinem Onkel, ca. 1h von mir entfernt) hab ich es so gemacht, dass Jin Anfangs nur mit Leine in den Garten durfte. Hat Jin ruhig geguckt gab es Lob (was zwangsläufig zu einer Umorientierung zu mir geführt hat), für starren/springen etc. gab's einen Abbruch oder Anschiss (je nachdem, wie heftig das unerwünschte Verhalten war); hat Jin von sich aus den Kopf von den Hühnern abgewendet, gab es natürlich extra Lob!


    Aber v.a. hat sie gelernt, dass sie sich im Garten ruhig zu verhalten hat (weil sowieso nichts spannendes passiert) - was aber auch einfach war, weil wir dort nicht wohnen und Garten und Hof voneinander abgetrennt sind, Jin also auch einen Freilaufbereich hatte. Andrerseits schwieriger, weil unsre Hühner sich im Garten frei bewegen.


    In den Hühnerbereich (den es auch gibt, der aber praktisch immer offen ist), durfte Jin anfangs nicht mit rein, mittlerweile darf sie durchaus mit.


    Obwohl Jin als Welpe bei der Züchterin (mit ihren Geschwistern) unfallbedingt ein Seidenhuhn töte, ist sie mir unseren Hühnern mittlerweile problemlos und kann sich im Garten frei bewegen.


    Da bei euch die Kaninchen nicht frei im Garten sind, würde ich dem Welpen einfach jede Annäherung ans Gehege verbieten, Abstand halten/weggehen belohnen.

    Ich würde die Kaninchen für das Training nicht explizit in die Käfige sperren. Das stresst alle Parteien nur unnötig. Alles ganz normal gestalten.

  • Wie ich ganz am Anfang schon geschrieben hatte zum Thema Tabuzone, wäre die Grundlage für so ein Training meiner Meinung nach, dass der Hund ein Tabuwort im Sinne von „Nein!“ sicher kennt. Falls nicht würde ich das vor dem Training erstmal aufbauen. Und dann halt immer nein sagen, wenn er sich der unerwünschten Stelle nähert und belohnen bei Umorientierung.

  • Eure Tipps sind super, danke! Das Tabuwort bei uns ist "Hey!". Im Haus konnten wir ihr damit schon ganz erfolgreich beibringen, nicht am Türschutzgitter zu kratzen, wenn wir im Wohnzimmer sind und das Gitter zu ist (Gitter trennt 2 Wohnräume, sie kann uns durch das Gitter hindurch sehen). Inzwischen bleibt sie zu 90% ruhig im anderen Raum liegen, wenn das Gitter zu ist und kratzt nicht mehr. Da haben wir es auch so gemacht, dass wir jedesmal mit einem deutlichen "Hey!" hin sind, wenn sie gekratzt hat. Ist sie dann zurückgewichen, haben wir das sofort mit dem Wundermittel Käse belohnt.

    So werde ich es dann wohl auch draußen mit dem Stall üben. Also, jedes Hinziehen mit "Hey!" und körpersprachlichem Zurückdrängen beantworten und dann das Zurücknehmen belohnen. Drückt mir die Daumen! Ich gebe gerne nach ein paar Tagen ein kurzes Update!

  • Ja, beim Belohnen des Abbruchs muss man arg aufpassen: hat man ein Schlauerle, so bildet der Hund eine Verhaltenskette. In diesem Fall: am Käfig hoch springen führt zum Abbruch, was Käse gibt. Also springt Hund am Käfig hoch, damit er Käse bekommt.


    Für dich getestet (wenn auch in einem anderen Zusammenhang), damit du es nicht testen musst |)

  • Ich würde das Hundchen ganz freundlich und lieb zu mir locken anstatt erst anzuheyen, wenn's schon zu nah ist an dem Ort wo ich's nicht haben will.
    Also nicht wegschimpfen sondern viel viel früher herrufen und belohnen.

    Sicherheitshalber mit leine oder einem zusätzlichen Zaun verhindern, dass Hund überhaupt in die Zone gehen kann.

    Ich würd auch nicht mehrmals täglich dem Hund zeigen, wo er nicht hin darf :ka: das macht für mich irgendwie so gar keinen Sinn.

    Ich schaue mir sowas durchaus an mit meinen Hundis, übe dort allerdings das Nichts zu ertragen und sich zu entspannen.

  • Danke auch für die weiteren Einwände und Tipps! An die Verhaltenskette "Hochspringen - Zurücknehmen- Käse" habe ich auch schon gedacht... Ohne Leine gehe ich mit ihr im Moment gar nicht in den Garten, weil der hintere Teil (grenzt an den Wald) noch nicht mit einem Zaun gesichert ist.

    Im Moment ist sie im Garten oft noch so aufgeregt, dass sie sich für Futter kaum interessiert. Ich hoffe, das kommt noch. Vorgestern ist sie mir einmal durch die Terrassentür entwischt. Sie steuert dann völlig überdreht den Käfig an, springt dran hoch und ist nicht "ansprechbar". Wegrufen ist undenkbar.

  • Es gibt sicher viele Möglichkeiten, je nachdem wie der Hund so "gestrickt" ist.


    Als Franzi zu uns kam lebte im Garten in einer großen Voliere noch unsere Schneeeule. Es musste somit auch von Anfang an sicher gestellt werden, dass Franzi dort nicht "hinbrettert", nicht an die Voliere geht, die Eule verbellt oder sie jagen will usw.


    Wir sind mit ihr (nach Anraten unserer Hundetrainerin) an der Leine in einem großen Bogen an der Voliere vorbeigegangen. Wenn sie stehengeblieben ist und nur ruhig geschaut hat, war das okay und sie wurde gelobt dafür, wenn sie aber Richtung Voliere los wollte wurde einfach ein kurzes "nein" gesagt und wir sind einfach weiter gelaufen. Das ganze haben wir 3 Tage lang so gemacht und dann war es gut. Franzi hatte akzeptiert, dass sie dort nicht hin darf, hat von sich aus (auch ohne Leine) einen großen Bogen um die Voliere gemacht und sich die Eule nur aus größerer Entfernung angeschaut.


    Franzi und die Eule wurden dann im Laufe der Monate sogar sowas wie Freunde. Franzi durfte langsam (mit uns) immer näher an die Voliere (je nachdem, wie es die Eule toleriert hat). Zum Schluss ging Franzi gaaanz langsam hin, die Eule kam ebenfalls ganz nach vorne und die beiden haben sich am Gitter mit Schnauze an Schnabel begrüßt.

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