Fragen, die man sich sonst nicht zu stellen traut - Teil 17
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Beim Gassi heute morgen ist mir ein älterer Mann (denke mal 60+) aufgefallen, der beim Laufen sehr unzufrieden vor sich hin schimpfte. Teilweise mit verärgerter Stimme, teilweise fast weinerlich. Der ist mir schon mal begegnet; Masha hatte sich erschreckt, weils hinter uns plötzlich schimpfte (nicht auf uns bezogen). Da war der Mann gerade unterwegs in Richtung Ortsausgang und lief so 15-20 m hinter uns. Ich glaub, uns hat er gar nicht wahrgenommen. Weder heute noch bei der ersten Begegnung.
Ist das Demenz?
Ich hab immer die Sorge, dass er dann mal abrupt auf die Straße läuft und z. B. ein Auto dabei gar nicht wahrnimmt.
Leider weiß ich auch gar nicht, wo der Mann wohnt oder so. Er ist halt immer alleine unterwegs. Wir haben in der Nähe, so ca. 3-4 km entfernt im nächsten Ort ein Wohnheim für Menschen mit Einschränkungen. Ich kann mir vorstellen, dass er da vielleicht irgendwie betreut wird, aber ich fänds auch arg übergriffig, da aufzulaufen und zu sagen "Der Mann, der so und so aussieht und sich so und so verhält, ist immer alleine unterwegs, gibt's da keine betreuende Person?".
Mich wundert das nur regelmäßig und ich bin mir auch nicht sicher, wie man da am ehesten handelt... ich hab den Mann auch noch nicht selbst angesprochen, weil die Hunde deutlich zeigen "Der Mensch ist mir hochgradig suspekt" und ich den Mann auch gar nicht einschätzen kann.
Im Endeffekt ist es so, dass auch ein Ansprechen/ Nachfragen nichts ändern wird. Solange ein Mensch keinen Unterbringungsbeschluss hat, darf dieser Mensch nicht eingesperrt werden. Das ist gerade bei Demenz ein Problem: Unterbringungsbeschluss gibt es nur bei Selbst- oder Fremdgefährdung. Und diese ist bei Demenz oft nicht gegeben....
Ich arbeite ja in einem Wohnheim für psychisch kranke Menschen. Und ein paar unserer Bewohner sind alles andere als unauffällig/ "normal" unterwegs. Ist halt so...
LG Anna
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Hi
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Manch ein auffälliger Mensch ist lebensfähiger als man denkt. Wir haben hier z.B. einen (ich vermute psychotischen, aber sicher bin ich mir nicht, er hat jedenfalls Verfolgungsideen) Mann, der allein lebt und wunderbar klarkommt, obwohl er sich total auffällig verhält. Ist ein Nachbar von ner Freundin. Außer dass er die meisten Nachbarn mit seinen Vorstellungen davon, wie alles zu laufen hat, und seinen Befürchtungen, wer ihn wieder beobachtet, verbal nervt, gefährdet er keinen, auch sich selbst nicht. 🤷♀️ Er murmelt auch oft vor sich hin und schimpft herum ohne ein Ziel.
Suspekt war er meinen Hunden, bis ich ihn irgendwann angefangen habe lächelnd mit Hallo zu begrüßen. Seitdem grüßt er nett zurück (unterbricht dafür auch das Murmeln) und die Hunde finden ihn völlig ok.
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Beim Gassi heute morgen ist mir ein älterer Mann (denke mal 60+) aufgefallen, der beim Laufen sehr unzufrieden vor sich hin schimpfte. Teilweise mit verärgerter Stimme, teilweise fast weinerlich. Der ist mir schon mal begegnet; Masha hatte sich erschreckt, weils hinter uns plötzlich schimpfte (nicht auf uns bezogen). Da war der Mann gerade unterwegs in Richtung Ortsausgang und lief so 15-20 m hinter uns. Ich glaub, uns hat er gar nicht wahrgenommen. Weder heute noch bei der ersten Begegnung.
Ist das Demenz?
Ich hab immer die Sorge, dass er dann mal abrupt auf die Straße läuft und z. B. ein Auto dabei gar nicht wahrnimmt.
Leider weiß ich auch gar nicht, wo der Mann wohnt oder so. Er ist halt immer alleine unterwegs. Wir haben in der Nähe, so ca. 3-4 km entfernt im nächsten Ort ein Wohnheim für Menschen mit Einschränkungen. Ich kann mir vorstellen, dass er da vielleicht irgendwie betreut wird, aber ich fänds auch arg übergriffig, da aufzulaufen und zu sagen "Der Mann, der so und so aussieht und sich so und so verhält, ist immer alleine unterwegs, gibt's da keine betreuende Person?".
Mich wundert das nur regelmäßig und ich bin mir auch nicht sicher, wie man da am ehesten handelt... ich hab den Mann auch noch nicht selbst angesprochen, weil die Hunde deutlich zeigen "Der Mensch ist mir hochgradig suspekt" und ich den Mann auch gar nicht einschätzen kann.
Im Endeffekt ist es so, dass auch ein Ansprechen/ Nachfragen nichts ändern wird. Solange ein Mensch keinen Unterbringungsbeschluss hat, darf dieser Mensch nicht eingesperrt werden. Das ist gerade bei Demenz ein Problem: Unterbringungsbeschluss gibt es nur bei Selbst- oder Fremdgefährdung. Und diese ist bei Demenz oft nicht gegeben....
Ich arbeite ja in einem Wohnheim für psychisch kranke Menschen. Und ein paar unserer Bewohner sind alles andere als unauffällig/ "normal" unterwegs. Ist halt so...
LG Anna
Neeee, mir gehts ja gar nicht darum, da einen Unterbringungsbeschluss o. Ä. zu bewirken. Das ist gar nicht mein Ziel, vielleicht kam der Beitrag falsch rüber
Ich wunder mich wie gesagt nur und sorg mich auch etwas. Hier hat man halt öfter mal Autofahrer, die mit 80 Sachen durch die Straße donnern und sich nicht drum scheren, dass da gerade jemand über die Straße geht
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komischerweise passiert trotzdem extrem selten was. Auch einige meiner Bewohner achten wenig/ gar nicht auf den Straßenverkehr und trotzdem gab es in 30 Jahren (laut meinem Chef) nur einen "Unfall", bei dem aber nie geklärt werden konnte, ob nicht eher unser Bewohner gegen das stehende Auto gelaufen ist... Es ist also auch da nix passiert...
Und wenn man wirklich mal darauf achtet, wie viele (augenscheinlich) gesunde Menschen unachtsam im Straßenverkehr unterwegs sind.... Nur aufs Handy gucken, Straßen an ungeeigneten Stellen überqueren, mitten auf der Straße im Wohngebiet laufen... Da fällt mir so viel ein... Und das nicht nur bei Fußgängern...
LG Anna
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Suspekt war er meinen Hunden, bis ich ihn irgendwann angefangen habe lächelnd mit Hallo zu begrüßen. Seitdem grüßt er nett zurück (unterbricht dafür auch das Murmeln) und die Hunde finden ihn völlig ok.
Die Erfahrung habe ich mit meinen Hunden auch gemacht. Wir haben in der Nachbarschaft einen geistig beeinträchtigten jungen Mann, der oft laut rufend durch die Straßen läuft und eigentlich ständig vor sich hinredet. Finden die Hunde natürlich hochgradig suspekt.
Seit ich ihn immer nett begrüße, finden ihn meine Hunde weit weniger gruselig als vorher. Und der junge Mann freut sich auch immer über meine Begrüßung.
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Im Endeffekt ist es so, dass auch ein Ansprechen/ Nachfragen nichts ändern wird. Solange ein Mensch keinen Unterbringungsbeschluss hat, darf dieser Mensch nicht eingesperrt werden. Das ist gerade bei Demenz ein Problem: Unterbringungsbeschluss gibt es nur bei Selbst- oder Fremdgefährdung. Und diese ist bei Demenz oft nicht gegeben....
Ich arbeite ja in einem Wohnheim für psychisch kranke Menschen. Und ein paar unserer Bewohner sind alles andere als unauffällig/ "normal" unterwegs. Ist halt so...
LG Anna
Neeee, mir gehts ja gar nicht darum, da einen Unterbringungsbeschluss o. Ä. zu bewirken. Das ist gar nicht mein Ziel, vielleicht kam der Beitrag falsch rüber
Ich wunder mich wie gesagt nur und sorg mich auch etwas. Hier hat man halt öfter mal Autofahrer, die mit 80 Sachen durch die Straße donnern und sich nicht drum scheren, dass da gerade jemand über die Straße geht
Auch demente Menschen haben das Recht, an einem Verkehrsunfall beteiligt zu sein.
Ohne Scheiss jetzt, ist wirklich so.
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Neeee, mir gehts ja gar nicht darum, da einen Unterbringungsbeschluss o. Ä. zu bewirken. Das ist gar nicht mein Ziel, vielleicht kam der Beitrag falsch rüber
Ich wunder mich wie gesagt nur und sorg mich auch etwas. Hier hat man halt öfter mal Autofahrer, die mit 80 Sachen durch die Straße donnern und sich nicht drum scheren, dass da gerade jemand über die Straße geht
Auch demente Menschen haben das Recht, an einem Verkehrsunfall beteiligt zu sein.
Ohne Scheiss jetzt, ist wirklich so.
Du magst recht haben, aber ich finde die Formulierung ziemlich makaber.
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Auch demente Menschen haben das Recht, an einem Verkehrsunfall beteiligt zu sein.
Ohne Scheiss jetzt, ist wirklich so.
Du magst recht haben, aber ich finde die Formulierung ziemlich makaber.
Das tut mir leid für dich. 🤔
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Du magst recht haben, aber ich finde die Formulierung ziemlich makaber.
Das tut mir leid für dich. 🤔
Den Spruch merk ich mir, wenn‘s wieder um gendergerechte Sprache geht…
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Auch demente Menschen haben das Recht, an einem Verkehrsunfall beteiligt zu sein.
Ohne Scheiss jetzt, ist wirklich so.
Du magst recht haben, aber ich finde die Formulierung ziemlich makaber.
Menschen haben auch das Recht, verwahrlost zu leben.
Das sind einfach Formulierungen der persönlichen Freiheiten, auch wenn diese nicht immer förderlich/'gut'/'gesund' sind aber eben dennoch keine Gründe, Menschen einzusperren/in ihrer Freiheit einzuschränken.
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