Ständiges Drama um die "Erzfeindin"

  • Die Motivation des Hundes ist hier nicht abzulesen, das müsste jemand vor Ort feststellen. Je nachdem, wie diese eingeschätzt wird, sollte man halt trainieren. Einen unsicheren Hund trainiert man ja anders als einen, der den Feind fixiert, lauert und dann Stunk macht.

    Für mich persönlich klingt es eher nach letzterem und da würde ich sehr rigoros abbrechen und sagen, dass ich das absolut uncool finde (und dann die Umorientierung belohnen).

  • Meine "Glaskugel" vermutet:

    Was meinst Du mit "Es liegt noch ein wenig mehr im Argen"?

    Grundsätzlich würde ich davon ausgehen, dass Du Deinen Hund möglicherweise falsch einschätzt, nicht ganz korrekt liest (weil es halt sehr widersprüchlich rüber kommt. Eine Mischung aus dem, wie Du sie wahrnimmst oder wahrnehmen möchtest und aus dem, was sie dann letztlich macht). Vorrangig unterwürfige, eher unsicher fiddelnde Hunde hauen nicht aus dem Garten ab, um die Erzfeindin von der anderen Seite des Zaunes anbrüllen zu können: "Hau Dich Frexxe dick" :fluchen:ba1131be0ef7fe727eebc.gif. Schon gar nicht ohne Absicherung und Schützenhilfe (also ohne grossen Bruder ;)).

    Sie machen vll. bei einer direkten (eher unfreiwilligen) Begegnung auf dicke Hose, begeben sich aber nicht freiwillig in eine (aus ihrer Sicht) Gefahrensituation, alleine.


    Ich muss sie dann manchmal regelrecht hinter mir her ziehen.

    Hier z.B., das klingt weniger nach beschwichtigendem Verhalten, sondern, wie andere schon ausführten, nach lauern. Kann aber auch einfach sein, dass sie sich jetzt noch nicht entfernen möchte, sich den Hund noch weiter anschauen. Auf jeden Fall zeigt es, dass Du ein Problem hast, eine Instanz für sie zu sein (also "wir gehen jetzt" und dann wird halt gegangen. Vermutlich fehlt es ein bisserl an konsequenter Führung.


    Wird ihr ein Hund zu anstrengend ignoriert sie ihn elegant oder macht eine kurze Ansage.

    Es gibt keinen unsicheren Hund, der andere elegant ignoriert, Ansagen machen schon. Beides zusammen klingt ganz und gar nicht nach unsicher. Vll. wird sie auch gerade erst so richtig erwachsen, also gesetzt und zu Hause angekommen, steht an der Schwelle und packt aus. Du siehst sie möglicherweise noch als verschüchtertes Mäuschen, hast die Veränderung nicht mitbekommen (wäre verständlich).

    Sie verfällt in einen richtigen Überlebensmodus und ist null ansprechbar (ich habe auch schon an Kommando zum angucken etabliert

    Bei einem unsicheren Hund kann ich an eine solche Form des "Überlebensmodus" nicht glauben. Hunde gehen auch eher selten in Überlebensmodus, das halte ich für eine ... hhhm ... möglicherweise vermenschlichte Sicht (lese ich auch zum ersten Male, so etwas). Davon abgesehen, dass gerade unsichere Hunde gerne geführt werden wollen, das gibt ihnen Sicherheit. Entweder führst Du ihr nicht sicher genug, schenkst ihr keine solche oder sie möchte gar nicht geführt werden, sondern dem anderen Hund lieber eins auf die Nuss kloppen. Was dafür spricht:


    Vor kurzem hat sie mir in ihrem Wahn sogar in die Hand geschnappt, als ich an ihr Geschirr gegriffen habe, weil die Leine sich total verheddert hatte

    Rückwärtsgerichtete Aggression, würde ich meinen. Du störst sie halt, bist möglicherweise für sie keine führende Instanz, und eigentlich würde sie lieber dem anderen Hund eins über braten.:ka:


    Das sind keine Vorwürfe, lediglich Vermutungen, die sich aus dem, was ich in Deinen geschriebenen Worten als widersprüchlich empfinde ergeben und zu meinen Einschätzungen führen.


    Deswegen, auch hier muss ich mich den Vorschreibern noch mal anschliessen, das kann am besten ein Trainer vor Ort einschätzen (denn das macht einen massgeblichen Unterschied im Training). Du bist ja nicht alleine damit, wenn man seinen Hund etwas falsch einschätzt (das ist ein Grundproblem beim Training, nicht Sitz, Platz, Hier ... beibringen. Die meisten Trainer arbeiten eigentlich mit den Menschen. Der Begriff "Hundetrainer" trifft es nicht wirklich, eigentlich müsste man sie Hundehaltertrainer nennen =)xD .


    Weisst Du in etwa, was in Deinem rumänischen Mischling drin sein könnte?

  • Um ein Beispiel zu bringen, was die anderen meinen, wenn sie sagen, dass deine Hündin nicht unsicher wirkt:



    Bei dir hört sich das an, als wollte deine Hündin die andere am liebsten schreddern.

  • Um ein Beispiel zu bringen, was die anderen meinen, wenn sie sagen, dass deine Hündin nicht unsicher wirkt:



    Bei dir hört sich das an, als wollte deine Hündin die andere am liebsten schreddern.

    Ja, mittlerweile ist sie voll im Angriffsmodus, aber das hat sich ja erst mit der Zeit aufgebaut und ich weiß eben nicht warum. Vielleicht habe ich mich bei den Folgebegegnungen falsch verhalten... Aber auch wenn das hier jetzt mehrmals gesagt wurde, Yve lauert anderen Hunden ziemlich sicher nicht auf weil sie Stunk will, vielleicht muss man das aber wirklich gesehen haben.


    Sie hat hier mit keinem anderen Hund (Rüde, Hündin, groß, klein, jung, alt) Probleme und alle treffen sie gern. Sie ist auch kein Jägertyp - klar, wenn sie ein Häschen sieht ist sie auch aufgeregt, meistens sehen es aber eh nur alle anderen - ausser Yve. Wir haben selbst Hühner und Katzen mit denen sie gut auskommt, auch fremdes Federvieh geht sie nicht an.


    Weil nach der Rassenmischung gefragt wurde: Wirklich sagen kann man es nicht, wir vermuten aber dass ein Stück Spitz mit drinsteckt (von der Körper- und Kopfform her und weil sie eine geringelte Rute hat).


    Eine Hundetrainerin habe ich, wie schon geschrieben, bereits in der Warteschlange, aber wann das was wird kann man im Moment leider nicht sagen. Deswegen fragte ich ja nach Tipps wie ich mich am besten verhalten soll, da es sich nicht vermeiden lässt die Erzfeindin hin und wieder zu treffen bzw. irgendwo auf ihre Spur zu stoßen.

  • Um ein Beispiel zu bringen, was die anderen meinen, wenn sie sagen, dass deine Hündin nicht unsicher wirkt:



    Bei dir hört sich das an, als wollte deine Hündin die andere am liebsten schreddern.


    Das heißt deshalb nicht, dass die Hündin nicht dennoch unsicher ist, und genau deshalb aggressiv nach vorne geht...


    Wie sie sich am Ende verhält, würde sie tatsächlich auf ihre Erzfeindin treffen, kann man so nicht sagen.

    Es gibt genug Hunde, die ein riesen Getöse veranstalten und hysterisch Mord und Totschlag androhen, ohne es unterm Strich wirklich ernst zu meinen.

  • Genau das wollte ich auch gerade schreiben. Mein Rüde ist so einer. Vom Typ her eher Opfer und ziemlich unsicher, aber kompensiert das gerne mit mega Getöse, wenn ihm was unheimlich ist. Ist aber durchaus umgänglich, wenn man ihm beweisen kann, dass nichts passiert.

    Ich finds schwer aus der Ferne was zu dem ganzen zu sagen. Kannst du vielleicht mal ein Video machen beim Gassi gehen und wenn Hunde auftauchen?

  • Aber auch wenn das hier jetzt mehrmals gesagt wurde, Yve lauert anderen Hunden ziemlich sicher nicht auf weil sie Stunk will, vielleicht muss man das aber wirklich gesehen haben.

    Es ist aber eine Form des Jagens, sich abzulegen und dann anzuschleichen. Auch wenn es für uns Menschen anders ausschaut, Hunde verstehen das.


    Ich habe selbst einen unsicheren Hund mit der Tendenz nach vorne zu gehen. Es gibt Hundekontakte, die sind problemlos (mittlerweile), es gibt Hundekontakte, da macht sie Showradau und es gibt (wenige) Kontakte, da weiß ich, da hat sie jetzt Beschädigungsabsichten. Und wenn sie das hat, dann ist sie in einem Tunnel, da krieg ich sie nicht raus. Da hilft nur, auf Distanz zu gehen.


    Wenn ich mit der Hundeschule auf Rudelspaziergang war, ist sie völlig devot. Da werde ich auch schon mal gefragt, ob sie ein ängstlicher Hund sei. Das sind dann aber Spaziergänge in fremden Gebiet, da ist sie generell eher "ruhiger", während sie Zuhause in ihrem bekannten Gebiet viel mehr auspackt.


    Man kann also beides haben: Einen unsicheren Hund, der aber auch nach vorne geht. Schwierige Kombi...

  • So cool wie du glaubst scheint dein Hund mit Artgenossen nicht zu sein, wenn man das so liest. Sie zeigt sehr viel Konfliktverhalten. Jagen, anschleichen, anstarren, etc. hat nichts mit Dominanz zu tun. Der Hund ist im Konflikt und überfordert und er wählt eine Strategie, die sich für ihn gut anfühlt und den fremden Hund womöglich erstmal zumindest kurz stoppt. Auch das Ausrasten bei der Erzfeindin ist nur eine Strategie, damit sie nicht wieder in diese verdammt unangenehme und bedrohliche Situation kommt, wie beim ersten Mal. Sie versucht sie auf Abstand zu halten. Hier hilft wirklich nur ein (guter!) Trainer, der euch zeigt, wie man dem Hund bessere Strategien beibringt. Das ist nicht über ein Forum lösbar.

  • Zitat

    mittlerweile ist sie voll im Angriffsmodus, aber das hat sich ja erst mit der Zeit aufgebaut und ich weiß eben nicht warum.

    Zwei Gründe: 1.) Sie hat sich im Revier eingelebt und zeigt jetzt ohne die anfänglichen Hemmungen ihr eigentliches Verhalten, und 2.): Mit drei Jahren ist sie voll erwachsen und demostriert, wem dieses Revier gehört. Hündinnen sind da oft sehr drastisch gegen Artgenossinnen und meinen es total ernst.

  • Ich möchte nochmal betonen, dass wir alle hier nur orakeln - du wirst letztendlich den Trainertermin abwarten müssen. Was ich dir aber in der Zwischenzeit empfehlen kann, ist "Das Kleingedruckte in der Sprache des Hundes". Damit kannst du deinen Blick auf deine Hündin etwas schulen.

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