Wie sehen eure „Ansagen“ aus?


  • Glaubst du ernsthaft das du auf so eine Frage 100% ehrliche und aussagekräftige Antworten bekommen wirst ?

    Ich verstehe das irgendwie nicht ganz. Warum sollte man darauf keine zumindest ehrliche Antwort geben wollen? Ob sie aussagekräftig ist hängt auch von Ausdrucksfähigkeit etc. ab, aber so wie der Eingangspost formuliert ist ist es doch kein Hilfegesuch sondern eine Einladung zum Meinungsaustausch und Diskussion. Hab ich das falsch verstanden?

  • Genau das war mein Plan :) hier funktioniert alles ohne irgendwelche Ansagen. Ich war nur neugierig weil ich es tatsächlich immer öfter in Beiträgen lese - auch vielleicht in Bezug auf Pubertät aber auch bei vielen Welpenbesitzern beispielsweise in Bezug auf beisshemmung oder andere Sachen.


    Meinungsaustausch und Diskussion waren hier eher mein Ziel dog-face-w-one-eye-open-blowing-heart

  • Ich verstehe das irgendwie nicht ganz. Warum sollte man darauf keine zumindest ehrliche Antwort geben wollen? Ob sie aussagekräftig ist hängt auch von Ausdrucksfähigkeit etc. ab, aber so wie der Eingangspost formuliert ist ist es doch kein Hilfegesuch sondern eine Einladung zum Meinungsaustausch und Diskussion. Hab ich das falsch verstanden?

    Glaubst du wirklich, dass hier jemand der dem Hund mal ordentlich die Leine drüber zieht, ihn zusammenschreit, Tritt, am Fell packt oder sonstwas Unschönes das hier freimütig zugibt?

    Dazu kommt, dass man selbst wenn man dazu steht hier etwas vorsichtig sein muss, da man eben nur schreiben kann. Ich erinnere mich an eine sehr ähm hitzige Diskussion zum Thema Leinenruck. Manche haben darunter auch ein Zuppeln aus dem Handgelenk verstanden und das freimütig zugegeben, andere haben Hunde dabei meterweit durch die Luft fliegen sehen und entsprechend laut aufgeschrien. Und selbst am Ende wurde noch ziemlich gestritten wie schlimm jetzt zuppeln für einen Hund ist (und diskutiert was zuppeln genau bedeutet).


    Abgesehen davon würde ich tippen, dass "Ansage" in den meisten Fällen ganz unspektakulär bedeutet einfach mal kurz und prägnant laut(er) zu werden.

  • Meine richtige Ansage bei einem relativ schwierig zu beeindruckenden Hund sieht folgendermaßen aus: ich werde laut, stimme wird tief, ich mache mich groß und gehe auf ihn zu bzw treibe ihn auch von mir weg oder greife in den Hals/Nackenbereich und halte ihn kurz fest. Schlagen würde ich ihn nie, aber ich hab ihn schon einige Male angebrüllt (vor allem zur krassen hormonphase).


    Ich habe aber vor einigen Monaten mit einem Trainer herausgefunden bzw. Gelernt, dass solche ansagen bei Charlie genau 0 bringen. Er ist ein Hund, der dann extrem ins meiden geht und dicht macht, sobald ich mich aber zurücknehmen schüttelt er sich ab und läuft locker flockig weiter. Solche Ansagen (und gröber könnte/wollte ich nicht werden) bewirken also eigentlich nix, außer dass ich meinen Frust ablassen kann - was auch ab und zu notwendig ist. Lernen tut er dabei eigentlich nix, als sehr junger Hund hat er aber durch tiefe/bedrohliche Stimme und mit dem Schnauzgriff die Beißhemmung binnen eines Tages gelernt. Vermutlich aber einfach, weil ich authentisch war und es einfach Dinge gibt, da diskutiere ich nicht. Und diese Dinge respektiert er dann extrem schnell!


    Manchmal würde ich mir einen sensibleren Hund wünschen der etwas feinfühliger auf meine Stimmung reagiert, aber das Leben ist kein Wunschkonzert :tropf:

  • Ich verstehe das irgendwie nicht ganz. Warum sollte man darauf keine zumindest ehrliche Antwort geben wollen? Ob sie aussagekräftig ist hängt auch von Ausdrucksfähigkeit etc. ab, aber so wie der Eingangspost formuliert ist ist es doch kein Hilfegesuch sondern eine Einladung zum Meinungsaustausch und Diskussion. Hab ich das falsch verstanden?

    Glaubst du wirklich, dass hier jemand der dem Hund mal ordentlich die Leine drüber zieht, ihn zusammenschreit, Tritt, am Fell packt oder sonstwas Unschönes das hier freimütig zugibt?

    Dazu kommt, dass man selbst wenn man dazu steht hier etwas vorsichtig sein muss, da man eben nur schreiben kann. Ich erinnere mich an eine sehr ähm hitzige Diskussion zum Thema Leinenruck. Manche haben darunter auch ein Zuppeln aus dem Handgelenk verstanden und das freimütig zugegeben, andere haben Hunde dabei meterweit durch die Luft fliegen sehen und entsprechend laut aufgeschrien. Und selbst am Ende wurde noch ziemlich gestritten wie schlimm jetzt zuppeln für einen Hund ist (und diskutiert was zuppeln genau bedeutet).


    Abgesehen davon würde ich tippen, dass "Ansage" in den meisten Fällen ganz unspektakulär bedeutet einfach mal kurz und prägnant laut(er) zu werden.

    Ah, jetzt verstehe ich was gemeint war, danke ? Ja, wenn man als „Ansage“ Gewalt anwendet, würde man das hier vielleicht nicht zugeben, das könnte ich mir vorstellen. Kann mir nur nicht vorstellen dass sonderlich viele hier im Forum großartig Gewalt als Ansage verwenden (das mit dem Leinenruck ist ja meist nicht böse Absicht sondern meist von Trainern übernommen oder nicht? Zumindest einer Freundin von mir wurde in der Hundeschule von der Trainerin empfohlen, diesen zu nutzen - macht sie aber so gut wie gar nicht mehr weil ich sie behutsam davon abzubringen versucht habe und Erfolg hatte ?). Die Philosophie hier im Forum ist ja viel näher an „Trainieren statt Dominieren“ als an Millans Rudelführerei, zumindest habe ich den Eindruck.


    Ich glaube auch dass bei den meisten hier mit Ansage wenn dann eher tiefere Stimme/lauter werden/Hund kurz aus dem Zimmer befördern etc. gemeint ist.


    Also, zurück zum Thema. Ich kann selbst keine eindeutige Antwort geben, weil ich für verschiedene Situationen verschiedene Methoden verwende und statt „Ansage“ eher „Abbruchsignal“ sage. Aber ich kann erzählen was meine Freki mir beigebracht hat. Sie hat bei den Welpen sehr wohl Ansagen gemacht! Und zwar in Form einer Eskalation bei Nichtgehorchen.


    Zuerst hat sie sich abgewendet und Desinteresse gezeigt. Wenn „Fehlverhalten“ weiter betrieben wurde, hat sie kurz gemurrt (noch kein richtiges Knurren). Wenn immer noch kein Erfolg, knurrte sie richtig. Half das nicht, gab es Meckern und einen Schnauzenbiss (ohne Druck, meist nur ein kurzes Umfassen und Wegschieben der Schnauze). Und wenn das nicht reichte, wurde der Welpe auch schon mal aus dem Zimmer gejagt von ihr mit ordentlich Geschimpfe oder auf den Boden gedrückt, bis er Ruhe gab. Gab der Welpe Ruhe, durfte er im Zimmer bleiben, ruhig spielen oder mit ihr Kontaktliegen.


    So ungefähr sehen die Ansagen einer Wolfhund-Adoptivmama aus ?

  • Kann mir nur nicht vorstellen dass sonderlich viele hier im Forum großartig Gewalt als Ansage verwenden (das mit dem Leinenruck ist ja meist nicht böse Absicht sondern meist von Trainern übernommen oder nicht?

    Wo fängt denn Gewalt an? Und ist das für alle Hunde gleich, egal ob Chi oder Neufi, zartes Blümchen oder Kaliberhund? Zärtlich schubsen, schubsen, grob schubsen. Meist ist das ja recht dynamisch aus einer Situation raus, also ab wann ist es ein Tritt? Usw.


    Leinenruck als normales Erziehungsmittel und Leinenruck als "jetzt reicht's aber endgültig!!!" ist ja auch nicht das Gleiche.


    Ich glaube auch dass bei den meisten hier mit Ansage wenn dann eher tiefere Stimme/lauter werden/Hund kurz aus dem Zimmer befördern etc. gemeint ist.

    Sehr schönes Beispiel. "Aus dem Zimmer befördern" klingt für mich ganz klar nach Körpereinsatz. Und wie sieht der aus? Schubsen, drängen, packen&zerren?

    Deswegen sagt man raus befördern und schon ist das Problem umgangen.


    Also, zurück zum Thema. Ich kann selbst keine eindeutige Antwort geben, weil ich für verschiedene Situationen verschiedene Methoden verwende und statt „Ansage“ eher „Abbruchsignal“ sage.

    Abbruchsignal beschreibt ja aber den alltäglichen Abbruch. Ansage ist die maximale Eskalation eines Abbruchs im weiteren Sinne, denn das konditionierte Signal ist das ja auch nicht mehr.

    Einfach auch Abbruchsignal dazu zu sagen ist eben wieder dieses sugar coating.

  • Raus befördern bei mir heißt der Befehl „Raus aus...“ (Name des Ortes), wenn das nicht reicht ist es ein sanftes Rausschieben (Berührung an Flanke/Popo/Hinterbeinen reicht da, sozusagen „treiben“, Druck ist nicht notwendig) und dabei energische Stimme (was man sagt ist egal - es muss so ähnlich klingen wie bei einem erwachsenen Hund der halb knurrt halb meckert). Da ich den „Raus aus...“ Befehl aufgebaut habe, funktioniert der gut, so dass ich mich immer weniger wie eine genervte Mutterhündin benehmen muss und mehr wie ein Mensch. Genauso ist es mit dem Befehl „Runter“.


    Gewalt gibt es bei mir nur dann, wenn ich eine beginnende Beisserei wegen Pillepalle (es geht meist um Eifersucht - wer darf bei mir näher liegen etc., oder Lieblingsspielzeuge) auseinander nehmen muss. Da werde ich erst richtig laut („Aaaaachtung!“ in pseudo-militärischer Manier) und klatsche in die Hände, wenn es nicht reicht greife ich auch beherzt dazwischen und drücke die beiden Streithähne grob auseinander. Da gibt es auch mal einen „Tritt“ (also Schieben mit dem Bein/Fuß), aber mal ehrlich, ich schiebe denen dabei auch mal meinen Arm (mit Jacke an, ohne würde ich es nicht versuchen) zwischen die Kiefer und kassiere dabei blaue Flecken, da können die das auch mal ab. Das ist ja eine andere Situation als bloßer Ungehorsam. Und ich schäme mich nicht dafür. Kämpfende Kinder würde ich notfalls auch mit „Gewalt“ auseinander ziehen. Nur seh ich das nicht mehr als „Ansage“, sondern als allerletztes Mittel, um meine kleinen geliebten Idioten vor Verletzungen zu bewahren.


    Ich schäme mich aber nicht dafür. Glaube auch nicht dass es dann tierschutzrelevant ist.


    Zurück zu deiner Frage: man sollte natürlich schon einen CHI nicht gerade doll schieben, drücken oder schubsen. Den kann man einfach hochnehmen und aus dem Zimmer tragen, fertig ? mitm Kangal und dem Schäfimix ist das allerdings zu anstrengend ? Verschiedene Rassen brauchen verschiedenen Umgang. Auch vom Charakter her. Der Schäfi reagiert gut auf „gröbere“ Behandlung, zum Beispiel, er ist selbst einer der viel Maßregeln anwendet (bei seinem Adoptivbruder). Der Kangal dagegen ist bei einer zu lauten Ansprache erstmal depri und da geht nichts mehr. Er ist viel sensibler. Man muss das schon differenziert sehen.

  • Eine Ansage ist für mich das, was nötig ist, um das durchzusetzen oder abzubrechen, was gerade gewünscht bzw. unerwünscht ist. Logischerweise muss das der Situation angemessen und vor allem FAIR und NACHVOLLZIEHBAR für den Welpen/Hund sein!


    Bei meinen Shelties reicht da in der Regel eine tiefe, grollende Stimme, eine bedrohliche Haltung und wenn es mal wirklich ganz, ganz schlimm ist ein kurzes Kneifen/Schubsen und Ziepen im Fell.


    Da sie sonst für jede gute Tat den Arsch gepudert bekommen und viel gefeiert werden und ich nicht grad geizig bin mit Lob und Hymne, finden sie das in der Regel absolut ausreichend um zu wissen, dass sie grad wirklich den Bogen überspannt haben.

  • Wenn Leute hier von "Ansage" schreiben und das ihr Hund danach nie mehr etwas in die Richtung gemacht hat, entsteht in meinem Kopf sofort das Bild eines wild gewordenen choleriker, der außer sich vor Wut rum kreischt.


    Hier gibt es ein "hey", wenn mein Hund was nicht machen soll. Als sie noch Welpen waren habe ich dann die Aktion damit für sie abgebrochen, indem ich mich z.b. Vor das Objekt der begierde gestellt habe, oder sie eine Alternative bekommen haben. Die zwei sind schon lange erwachsen, es reicht nur noch das "hey" und die wissen sofort bescheid.

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