Labrador-Rüde (7 Monate) reitet auf

  • Hallo alle zusammen,

    mein Milo ist nun schon gute 7 Monate alt.

    Man merkt dass er aktuell ordentlich mit den Hormonen zu tun hat. An einem Tag läuft es gut und an einem anderen mal garnicht gut.

    Aktuell haben wir zwei richtig große Hauptprobleme:

    1. Er reitet auf

    Meistens passiert das gegen Abend wenn er zur Ruhe kommen soll. Er nutzt dafür leider meist sein Körbchen oder meine Decke. Ich versuche aber ihm immer meine Decke wegzunehmen da es ja MEINE ist. Das ganze geht dann ca 5-20 Minuten bis er dann müde ist und schläft.

    Wenn ich versuche ihn wegzunehmen werde ich nur angebellt. Das verweisen vom Bett funktioniert leider absolut nicht.

    Ich habe auch schon versucht ihn vorher zu beschäftigen (noch etwas schnüffelspiele oder etwas zum kauen anbieten), doch das aufreiten kommt trotzdem immer wieder vor loudly-crying-dog-face

    Wie kann ich da richtig gegensteuern?


    2. Problem

    Wenn Milo aufreitet und ich es verbieten will passiert es oft dass er mich beißt. Auch abends kommt es immer mal vor dass er ohne Grund anfängt einen zu beißen. Meist kurz bevor er schlafen wird. Ja ich weiß es ist sicher weil er müde ist aber mit 7 Monaten sollte er uns eigentlich nicht mehr beißen


    Schon mal vielen Dank für eure Tipps

    Ich hoffe ihr könnt mir/uns etwas weiter helfen

  • Schreib doch gerne mal deinen Tagesablauf mit dem Hund dazu. Also wann ihr aufsteht, Gassi, Fütterung, was und wielange ihr Trainingstechnisch macht.

    Dass Milo vor allem abends so aufreitet klingt für mich nach zuviel Input durch den Tag und zuwenig Ruhe.

    Edit: Hat sich überschnitten mit flying-paws

  • Wie kann ich da richtig gegensteuern?

    Ich muss mich da flying-paws anschließen. Klingt für mich nach einer Kombination aus überlasteten Junghund (das geht schnell, die haben in dem Alter ja irgendwas zwischen Großbaustelle und Fantasialand im Kopf) und schlechter/inkonsequenter Erziehung.


    Ist das euer erster Hund? Mir kommt die Situation sehr bekannt vor mit unserem 7 Monate alten Rüden.

    Wenn Milo aufreitet und ich es verbieten will passiert es oft dass er mich beißt. Auch abends kommt es immer mal vor dass er ohne Grund anfängt einen zu beißen. Meist kurz bevor er schlafen wird. Ja ich weiß es ist sicher weil er müde ist aber mit 7 Monaten sollte er uns eigentlich nicht mehr beißen

    Das Thema hatten wir auch mal für etwa eine Woche. Wir haben dann Videos gemacht und das mit unserer Hundeschule/Hundetrainer besprochen. Er meinte einfach, dass wir viel zu inkonsequent und "nett" sind und sein Verhalten dulden, bzw. drauf einsteigen. Wir handhaben das seitdem etwas anders: Wer beißt, wird zurückgebissen! Zieh dem respektlosen Zwerg mal ordentlich die Löffel lang, wenn es auf der netten Tour nicht funktioniert und er maßlos übertreibt. Timing ist dabei natürlich extrem wichtig. Er beißt, du "beißt" zurück und gehst danach direkt aus der Situation. Du sollst deinem Hund dabei natürlich nicht verletzten, er darf aber schon mitbekommen, dass beißen ein Nogo ist.


    Labbis können ja mitunter ganz schöne Holzköpfe sein und brauchen manchmal eine sehr deutliche Ansage.

  • Also wir stehen meist gegen 8 Uhr auf. Bis es Frühstück gibt muss Milo ein wenig in der Küche warten. Er bekommt dann immer sein fressen nachdem wir gegessen haben.

    Meistens gehen wir danach eine Runde mit ihm und am Nachmittag/Abend nochmal eine Runde. Jenachdem gibts da immer eine längere Runde 30-60 min und eine kürzere von ca 30 min. Natürlich gibts auch Tage wo wir nur einmal ne Runde gehen und dafür ne große.

    Ich achte darauf dass Milo ca nach 1,5-2 h schläft. Das klappt mal mehr mal weniger gut. Meist schläft er dann ca eine Stunde. Am Nachmittag dann auch mal 2 Stunden.

    Er wird noch 3x am Tag gefüttert.

    Geübt wird immer mal zwischendurch für ca 5-10 Minuten. Da dann aber nicht öfter wie 2x am Tag.

    Ich mache auch gern mit Milo spiele wo er seine Nase einsetzt. Am liebsten sucht er die Leckerlies die ich in der Wohnung verstecke.

    Zur Ruhe kommen soll er dann am Abend meist so gegen 18/18:30 Uhr. Aber bis er da dann schläft ist es meist erst 19:30 Uhr.

    Allein bleiben muss er aktuell noch nicht so oft/ lange.

    Eventuell mal für 1-2 Stunden aber nicht täglich.

    Im allgemeinen ist der Ablauf aber natürlich auch nicht jeden Tag gleich. Er ist auch häufiger mal bei meinem Opa da er dann am Vormittag auf ihn aufpasst, weil er noch keine 4 Stunden allein bleibt.

  • Wenn ich versuche ihn wegzunehmen werde ich nur angebellt. Das verweisen vom Bett funktioniert leider absolut nicht.

    Habt ihr die zwei Sachen GEZIELT trainiert? Aus Kommando und Runter Kommando o.Ä.?

    Ich habe auch schon versucht ihn vorher zu beschäftigen (noch etwas schnüffelspiele oder etwas zum kauen anbieten), doch das aufreiten kommt trotzdem immer wieder vor

    Beschäftigung ist m.E. in so einer Situation kontraproduktiv. Wenn er eh schon total drüber ist und seine Decke rammelt, würde ich ihm Ruhe aufzwingen. Je nachdem wie weit ihr im Ruhetraining seid, gibt es da ja verschiedene Möglichkeiten. Notfalls halt mit Box, oder Anleinen an Sofa o.Ä.

  • Klingt nach zu viel. Wenn ich in dem Alter mit meinen eine Stunde gelaufen wäre (wie lange ist er dabei an der Leine, wie oft Hundekontakte etc.?), dann wären die für mehrere Tage durch gewesen. Ich bin einen Spaziergang ca. Viertelstunde und einen eine halbe Stunde. Im Freilauf in der Pampa. Alle zwei bis drei Tage mal gezielt kurze Sequenzen an der Leine, dann aber auch gut angeleitet mit Training.


    Extra üben würde ich streichen. "Nur" zehn Minuten - damit kann ich meine erwachsenen Hunde platt machen. Bei einem Junghund ist das dann eher Überlastung. Im Haus Beschäftigung würde ich komplett streichen.


    Der Kerl schläft viel zu wenig. Ich vermute, dass der die Menschen mit zu viel Stress verknüpft. Üben, Aufgaben erledigen, viel zu lange laufen ... der braucht Pause von Euch! Es wäre sinnvoll, dass er jeden Tag über mehrere Stunden Pause bekommt, also ohne Menschen, damit der von dem Trip mal runterkommt, dass er Menschen hat, die so furchtbar viel Auslastung brauchen und er sich ständig darum kümmern muss.


    Drei Mal am Tag füttern ist in dem Alter nicht notwendig. Wenn er rassetypisch ist, würde ich den dritten Aufreger ersatzlos streichen, das ist ja wieder was, wo er erst Mal schön aufdreht.


    Der Hund braucht Pause. Ich habe mal in den vorigen Themen geschaut - das ist ja nicht neu, dass Dein Hund aus Stress rammelt. In der Spirale seid Ihr ja im Grunde seit der Hund da ist.

  • Ich stimme flying-paws zu.


    Nur diese zwei Dinge sehe ich anders.

    Wenn ich in dem Alter mit meinen eine Stunde gelaufen wäre, dann wären die für mehrere Tage durch gewesen

    Ich bin einen Spaziergang ca. Viertelstunde und einen eine halbe Stunde

    Ich war mit meinem Jungspund oft eine Stunde draussen. Klar, haben wir da keine Kilometer gerissen, sondern Freilauf in bekannten Gebieten.


    Nach Ausflügen, spannenden Tagen oder "Training", gabs natürlich Ruhetage. Aber sonst finde ich eine Stunde für einen gesunden, ausgeglichenen Junghund, im Freilauf völlig in Ordnung.



    Im Fall von dem Labbi der TE sieht das Ganze natürlich anders aus.

  • flying-paws

    Damit hätte ich wirklich nicht gerechnet, dass wir zu viel machen. Wenn er mal nicht beschäftigt wird, fordert er das teilweise regelrecht win. Ich gehe da aber nicht darauf ein. Solche Aufforderungen zum üben, raus gehen kommen dann schon von mir.

    Wenn ich das richtig verstanden habe sollten wir auch am allein bleiben üben, damit er mehr Zeit hat um zu schlafen?

    Und auch sonst das üben und die Spaziergänge runter schrauben. Da hab ich dann aber die Angst dass er vielleicht noch mehr überdreht bzw. mehr aufdreht.

    Und die Mahlzeiten auf 2 mal am Tag umstellen habe ich jetzt sowieso geplant. Sollte ich das dann einfach weglassen oder langsam ausschleichen lassen?


    Und ja mit der Ruhe haben wir schon immer unsere Probleme. Zeitweise war das wirklich schon viel besser geworden aber seitdem er richtig in der Pubertät ist hat sich alles wieder verschlimmert.

    Kaum kommt jemand in den Raum oder er hört ein Geräusch schreckt er hoch und ist wach oder bellt.

  • Ich habe auch schon versucht ihn vorher zu beschäftigen (noch etwas schnüffelspiele oder etwas zum kauen anbieten), doch das aufreiten kommt trotzdem immer wieder vor

    Beschäftigung ist m.E. in so einer Situation kontraproduktiv. Wenn er eh schon total drüber ist und seine Decke rammelt, würde ich ihm Ruhe aufzwingen. Je nachdem wie weit ihr im Ruhetraining seid, gibt es da ja verschiedene Möglichkeiten. Notfalls halt mit Box, oder Anleinen an Sofa o.Ä.

    Gezielt geübt haben wir das „aus“ schon, aber es klappt natürlich noch nicht zu 100% zuverlässig.


    Ruhetraining ist ne große Baustelle. In die Box kann er nicht mehr, da er dafür nun schon etwas zu groß ist.

    Wenn er garnicht runter kommt meinen wir ihn an. Das passt ihm angleichen nicht und ist mit Theater verbunden, aber nach einer Weile zeigt es schon Wirkung.


    Zum Thema Spaziergang nochmal meine Frage: Sollte ich ihn wirklich vermehrt in den Freilauf lassen bzw. An der Schleppleine um ihn weniger zu stressen? In so Situationen hab ich natürlich wenig Einfluss auf ihn und er frisst noch häufig Dinge die er überall findet.

    Oft gehen wir ne Runde am Geschirr normal durch unser Dorf und mal in den Wald an der Schleppleine.

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