Unsere Junghunde... der alltägliche Wahnsinn Teil 11

  • Hallo,

    Wir waren mit unserem Hund noch beim Arzt letzten Freitag weil er ja die Woche davor und Mittwoch und Donnerstag ein paar mal gespuckt hatte. Die Ärztin hat Schonkost verordnet und seit letzten Donnerstag ist wieder alles gut. War vielleicht doch auch der Stress ☺️

    Unser Kleiner hat ja leider schon von Anfang an Probleme mit der Blase und immer getröpfelt. In einer Klinik wurde die Diagnose ektopischer Ureter gestellt, weil sie dort aber so unfreundlich waren und ich auch im Nachhinein ein paar negative Erfahrungen gehört habe, haben wir die Klinik gewechselt und sind super froh. Alle sind unglaublich bemüht und es wird ganz anders nach uns und der Krankheit geschaut. Nächste Woche machen wir nochmal einen Ultraschall mit der Radiologin und besprechen dann mit der Ärztin wie es weiter geht. Seit einer Woche ca hat er aber einen rießen Sprung gemacht (vllt auch wegen dem Wetter? Er trinkt deutlich weniger) was das Einhalten angeht. Er muss plötzlich meistens nur noch alle 4-5 Stunden raus, davor musste er ja alle 2- spätestens 3 Stunden und dann auch schnell 🤞🏻 ich hoffe dass es so bleibt ☺️

  • Jetzt hab ich auch endlich mal Nerven mich hier zu melden. Die letzten Tage läuft alles drunter und drüber, der Fokus liegt nur noch auf Pebbles. 14 Tage ist nun sein Beinbruch her - Herr Hund dachte sich, es wäre eine gute Idee über ein Kindergitter zu springen und auf dem Laminat dahinter auszurutschen. Das Hinterbein ist gebrochen mit einigen Splittern.

    Am Montag wurden die Fäden gezogen und die Wunde sieht super aus, Kragen darf ab aber er darf (Stand heute) weitere 40 Tage seinen Laufstall nicht verlassen. 4x am Tag geht es raus zur Wiese 100m entfernt. Heute bin ich zum Schnüffeln ein paar Schritte weiter.

    Trotz keiner Schmerzmittel ist er außerhalb des Laufstalls kaum ruhig zu bekommen, verständlich. Mit 9 Monaten hat man mehr als genug Energie. Man muss echt aufpassen, dass er nicht ständig los rennen will, auch wenn ich ihn festhalte, ist er mir ein paar Mal schon weggerutscht aber 30kg kann ich nicht mal eben hin und her tragen. Nur die Treppen trage ich ihn rauf und runter.

    Im Laufstall macht er sich super, schläft viel und bekommt Sachen für seinen Kopf zu tun. Pebbles ist sich aber sicher, dass das kein Rennen ersetzt. :tropf:

    Ich denke, ich mache mir momentan einfach zu viele Sorgen aber so ganz ohne Verband hab ich echt bei jeder Bewegung Angst um sein Bein und das trotz etlicher Schrauben und Metallplatte. :pfeif: Nerven für noch mal 8 Wochen habe ich einfach nicht. Ich frage mich auch echt, wie man sowas als Normalarbeitender schafft. Mit 100% Home Office bin ich bei uns die Ausnahme aber alleine könnte Pebbles so auf keinen Fall bleiben.

  • SherlyH es scheint hier sehr ähnlich zu sein wie bei euch. Es sind mehrere Stellen (bzw. eher Passagen) hier im Ort, die wir erstmal entlang müssen, um unsere Runden durch den Wald zu drehen. Beispiel: die ersten 400 Meter in die eine Richtung läuft sie wunderbar mit. Sobald wir an den beiden Häusern vorbei sind, wo zwei Hunde-Kumpels wohnen, mit denen wir manchmal zusammen spazieren gehen, ist die Motivation weg alleine mit mir weiter Richtung Wald zu laufen. Aber auch in die andere Richtung, wo keine Gassi-Bekanntschaften wohnen, ist die Situation ähnlich.

    Ich probiere jetzt mal in den nächsten Tagen zwei der Runden andersrum zu laufen. Außerdem gibt es noch eine Richtung, in die sie (bisher noch) gerne läuft.

    Ich kann mir schon vorstellen, dass es "nur" eine Mischung aus Hitze plus Langeweile ist

  • Sorry dass ich das nochmal hochhole, aber das Thema insgesamt liegt mir am Herzen. Mir hätte es einiges an Stress erspart, wenn ich von Anfang an (oder zumindest früher) gewusst hätte, wie man eine Rasse, die im Erwachsenenalter zu Unverträglichkeit neigt, richtig sozialisiert. So, dass es möglichst unkompliziert wird, wenn der Hund sich rassetypisch entwickelt.

    Er darf ja weiterhin Kontakt haben und spielen, eben nur mit auserwählten Hunden und nicht mehr Hans und Franz.

    Ich schrieb nicht, er spielt Hans und Franz, sondern er will spielen. Ich lasse ihn natürlich nicht. Was ist dein Problem?

    Für mich steht da ganz eindeutig, dass er "nicht mehr" mit Hanz und Franz spielen darf, das anfangs also durfte. Wenn du es nicht so gemeint hast (ich weiß es nicht), dann schreib es doch anders und wirf bitte niemandem mangelnde Lesekompetenz vor.

    es gibt auch durchaus Ausnahmen. Werde ich ja dann sehen, wenn es so weit ist. Wird er motzig, habe ich eben Pech gehabt und alles falsch gemacht.

    Diese Einstellung finde ich mehr als schwierig, aus mehreren Gründen.
    1. Verstehe ich nicht, warum man beim Training von etwas ausgeht, dass rasseuntypisch wäre, und dafür in Kauf nimmt, dass man mit rassetypischer Entwicklung mehr Probleme bekommt. Beim Jagdverhalten handhabst du das doch auch anders.
    2. Wenn er sich rassetypisch in Richtung Unverträglichkeit entwickelt, ist das kein Pech, sondern eben das, was man (in deinem Fall wissend) erworben hat.
    3. Denkst du wirklich selbst, dass du gerade alles falsch machst/gemacht hast, wenn du an einen Eros denkst, der erwachsen unverträglich wird? Oder war das nicht so gemeint? Ansonsten wäre das ja ein ziemlich hohes Risiko.


    Folgendes bezieht sich jetzt explizit nicht auf Eros, beschreibt aber das Problem mit dem "mal abwarten, ob der Hund sich rassetypisch entwickelt, dann kann man immernoch handeln".

    Der Denkfehler, den ich gemacht habe (und auch bereitwillig vielen anderen unterstelle, die entsprechende Rassen zum ersten Mal haben):
    Immer alles vom Jetztzustand abhängig zu machen, ganz spontan. Bei jedem Hund, den man trifft, abzuwägen - "könnte das passen? wie reagieren die Hunde? könnten die sich mögen?". Daraus ergibt sich nämlich sowas: Süßer, netter Welpe, kontaktfreudig, hat ganz ganz viele Kontakte zu vielen Hunden, weil doch tatsächlich recht viele nette Hunde unterwegs sind. Junghund wird zunehmend etwas anstrengender in Kontakten, man fängt an, mehr abzuwägen, beäugt die anderen Hunde und seinen Hund. Trotzdem noch recht viel Kontakt, denn er will ja. Nur wo es gar nicht geht, merkt man das vielleicht so langsam, weil die Hunde das schon vorher überdeutlich zeigen. Bei anderen zeigen sie es nicht ganz so deutlich, man lässt die Kontakte normal zu. Und Hund geht natürlich in den Kontakt, denn als Welpe hat er das ja immer so gelernt, hat ja keine Wahl. Und wird dann plötzlich "zickig". Oder übergeht Kommunikation der anderen, mobbt, jagt. Fixiert, schleicht sich an. Anfangs gefolgt von Fiddeln, später nicht mehr. Man unterbindet das und auch zunehmend generell solche Kontakte, weil der Hund eben erwachsen wird und die Kontakte irgendwie nicht mehr lustig sind. Aber der Hund hat ja gelernt, mit den meisten Hunden irgendwas zu regeln, in Aktion zu treten. Hund zischt zu anderen Hunden ab, um denen die Meinung zu geigen, weil man das halt so macht. Hund bleibt an der Leine. Hund muss ohne Kontakt andere Hunde passieren, weil er den Kontakt zwar sucht, dann aber nicht nett ist. Dieser Hund passiert jetzt definitiv keine anderen Hunde entspannt und ohne einen Mucks. Vor allem keine, die den Anschein machen, was von ihm zu wollen.

    Das Problem ist, dass man dem Hund (je nach Charakter) bis dahin eben nicht beigebracht hat, dass er selbst entscheiden kann, zu wem er Kontakt hat und keinen Kontakt haben muss, wenn er nicht will. Sondern, dass er mit den meisten Hunden in die Kommunikation gehen muss. Mindestens dadurch, zu drohen, an der Leine schonmal zu knurren oder zu bellen oder eben komplett auszurasten. Denn welche Option hat der Hund denn sonst?

    Natürlich kann man dann anfangen, dem Hund das abzutrainieren. Aber einfacher wäre gewesen, beim Welpen die Basis "andere Hunde gehen dich nichts an, bis ich mal was anderes sage" zu legen. Und das funktioniert nicht, indem man in den meisten Fällen den Kontakt eben doch zulässt. Und auch nicht dadurch, dass man übt, manchmal andere Hunde zu passieren. Findet der Hund im Erwachsenenalter 95% der Fremdhunde oder gar aller Hunde überflüssig, hatte aber als Welpe zu 70% aller Hunde Kontakt, beißt sich das einfach und macht einem (und dem Hund) das Leben unnötig schwer.

    Bleibt der Hund dagegen nett und gut verträglich, hat man auch weiterhin keinen Nachteil dadurch, dass er es normal findet, keine Spontankontakte zu haben.

  • Märchen

    Das „nicht mehr zu Hans und Franz“ bezog sich darauf, dass ich meinen Hund bisher viel offline habe laufen lassen, weil er eben nicht zu jedem hingelaufen ist. Das hat er jetzt ein paarmal aber gemacht, mea culpa, keiner ist vor Fehlern gefeit. Darauf bezog sich das. Nicht darauf, dass ich ihn eh zu jedem Hund hinlaufen lasse (zumal wir zu 90% des Tages Hunde treffen, die wir sowieso kennen).

    Hier laufen fast alle Hunde ohne Leine. Man kennt sich, spricht miteinander usw. Das ist kein so großes Thema, wie das DF es daraus macht. In 27 Jahren Hundehaltung gab es eine Handvoll wirklich dramatischer Vorkommnisse, die ich mitbekommen habe, ohne, dass mein eigener Hund involviert gewesen war. Vieles davon Ende der 90er, in der Pitbull/Mixschwemme.

    Hier und heute geht mal ein Hund jagen oder man pöpelt sich auch mal an. Wenn überhaupt, gab es drei Vorfälle, die ich nur vom Hörensagen kenne. In allen dreien waren Malinois involviert, die der Halter nicht unter Kontrolle hatte.

    Nun ist es so, dass man als Mehrhundhalter immer leicht sagen kann, mein Hund braucht keinen Fremdhundkontakt. Schön für alle. Ich habe nur einen Hund und ich möchte, dass er Kontakt hat. Ein Problem ist das eigentlich nur hier im Forum, oder aber ich habe das Glück in einer Traumecke zu wohnen, wo die meisten Menschen vernünftig mit ihren Hunden umgehen.

    Zu den eventuell erscheinenden Rasseeigenheiten, dem stehe ich kritisch gegenüber. Ich habe mal in ein paar RR FB Gruppen dazu gefragt und siehe da, es war sehr gemischt. Etwa die Hälfte schrieb, dass ihre Hunde unverträglich sind, die andere hatte damit gar kein Problem. Vielleicht ist es also so, vielleicht auch nicht. Dazu muss man tiefer eintauchen und wissen, wann ein Hund motzig wird, gerade, wenn man eine territoriale Rasse hatte. Nämlich genau dann, wenn der Hund auf seinem Gebiet dumm angemacht wird. Begegnet man diesem Hund höflich, winkt er nickend durch. So war mein Mastiff. Aber wehe, es wurde jemand frech. Ansonsten war sie nicht an Hundekontakt interessiert. Und wenn es mit meinem jetzigen Hund so wird, kann ich damit leben. Allerdings sind die Voraussetzungen anders. Ich kenne hier alle Hunde, zu denen ich Eros lassen kann, seit 10 Jahren. Ich kenne die Halter, ich rede mit ihnen und weiß, wie sie mit ihren Hunden umgehen. Zu anderen Hunden lasse ich Eros nicht. Es sei denn, er entwischt mir, wie es mir eben letztens ein paarmal passiert ist. Aber nun ist die Schlepp dran und damit hat sich das Thema erledigt.

    Oder denkst du ernsthaft, ich mache meinen Hund unverträglich, wenn ich ihm Sozialverhalten beibringe? Falls ja, verstehe ich diese Logik nicht.

    Davon abgesehen, hat man längst nicht so viel Einfluss, wie man glauben will.

    Meinen Mastiff habe ich sauber sozialisiert, sie hatte Spielkumpels, hat niemals schlechte Erfahrung gemacht und trotzdem war es mit 2 Jahren vorbei und sie war ab da im Arbeitsmodus.

    Heute Morgen z.b. waren wir mit Eros‘ Kumpel unterwegs. Die Jungs haben getobt. Irgendwann kam eine ältere Dame mit einer Irish Terrierhündin, die den beiden Rüden erstmal klar gemacht hat, dass Schüffeln am Po nervt. Später haben wir noch eine ältere Doggendame getroffen, vor der die beiden Jungs mega Respekt haben. Jeden einzelnen Hund und Halter kenne ich. Wir waren 1,5h unterwegs, danach gabs Futter, mein Hund war platt und glücklich, und hat bis 15 Uhr gepennt.

    Das soll ich ihm verbieten, weil er vielleicht, irgendwann … vielleicht auch nie unverträglich mit anderen Hunden sein könnte?

    Mein Hund muss auch in keine Kommunikation gehen. Ich würde sehen, wenn er sich unwohl fühlt, ganz bestimmt. Ich weiß nämlich wie das aussieht.

    Ich glaube, da hat einfach jeder andere Erfahrungswerte und Einstellungen dazu. Was du schreibst und was andere so strenge „kein Hund kommt an meinen Hund ran“ Verfechter dazu so von sich geben, überzeugt mich nicht. Und das, obwohl ich so einen „ich habe keinen Bock auf andere Hunde“ hatte.

    Zu deinen Zahlen hätte ich gern eine Quelle, ansonsten ist das subjektive Spekulation.

    Ich möchte auch einfach nicht, dass ich mir einen Hund ranziehe, der, wenn er mal erwachsen ist und es brettert doch mal ein Tutnix in uns rein (und die Gefahr ist heutzutage größer denn je), hysterisch an der Leine eskaliert, weil er null soziale Kompetenz hat und total mit der Körpersprache etc. Des anderen Hundes überfordert ist.

  • Ich lass meinen Hund auch oft im Freilauf mit anderen Hunden. Hier bei uns im Ort ist es mit ein paar Ausnahmen gar nicht möglich, weil sie ihre Hunde in einer Glasglocke halten wollen, was ich nicht verstehe, aber akzeptiere. Wir fahren aber mit ihm zu Stränden oder Wiesen, wo er seine Sozialkontakte lernen kann. Mit Ausnahme von Aussies hat er auch keine schlechten Erfahrungen gemacht. Ich habe es immer mit meinen Hunden so gehandhabt und immer sozialverträgliche Hunde gehabt, die mit Artgenossen keine Probleme hatten. Ich höre zwar in letzter Zeit, dass Berner bissig seien, aber diese Erfahrung habe ich mit meinen Hunden nicht gemacht und auch keine bissigen Berner getroffen. RR haben wir auch oft getroffen und sind in der Tat charakterlich anders als der Berner, aber wirklich Probleme hatten wir nie. Außer ein bisschen Machogehabe, was unter Rüden mal vorkommt, haben wir nicht erlebt. Ich habe bestimmt Vorbehalte bei einigen wenigen Rassen, aber gebe jedem Hund die Möglichkeit, mich vom Gegenteil zu überzeugen.

  • Oder denkst du ernsthaft, ich mache meinen Hund unverträglich, wenn ich ihm Sozialverhalten beibringe?

    Nein, genau das denke ich nicht. Nur, dass generell viele Hundekontakte, und seien sie noch so lehrreich für innerartliche Kommunikation, kein Garant dafür sind, dass dein Hund später nicht unverträglich wird. Was du ja hier selbst sagst:

    Davon abgesehen, hat man längst nicht so viel Einfluss, wie man glauben will.

    Das. Wird dein Hund unverträglich, weil seine Gene ihm das sagen, dann ist das so. Egal, mit wievielen Hunden der vorher Kontakte hatte. Und auch die Aggression, die er dann anwendet, ist Teil dessen, was er in seinen Kontakten gelernt hat. Es ist ja nicht so, dass alle positiven Eigenschaften durch Kontakte mit Hunden entstehen und alle schlechten durch einen Mangel an Kontakten mit Hunden.
    Entscheidend ist für dich dann aber, was er vorher für Alternativen erlernt hat. Oder ob du dann die Halterin bist, die ihren RR zu jedem hinlassen muss, weil du ihn sonst nicht halten kannst oder er ausrastet, wenn er das nicht darf. Weil er unbedingt den anderen Hund abchecken und dem die Meinung geigen muss, falls er nicht kuscht.

    Mir ist da auch egal, dass in den meisten Fällen kein Hund ernsthaft verletzt wird, wenn man die Kontakte zulässt. Das heißt nicht, dass das ganz unkomplizierte und tolle Kontakte sind, die für nette Hunde oder andere eher unfreundliche, ebenfalls z.b. territoriale Hunde nicht sehr unangenehm sein können. Würde ein Hund ernsthaft verletzt werden, wenn meiner und ein ausgewachsener RR umeinander staksen? Wahrscheinlich nicht. Wäre mein Hund da hinterher happy, dass ihm von einem 5 Mal so großen Hund gedroht wurde? Nein.

    Meinen Mastiff habe ich sauber sozialisiert, sie hatte Spielkumpels, hat niemals schlechte Erfahrung gemacht und trotzdem war es mit 2 Jahren vorbei und sie war ab da im Arbeitsmodus.

    Und deine Hündin war offensichtlich der Typ Hund, bei dem diese Art der Aufzucht kein Problem ist, weil er die richtigen Schlüsse zieht. Vielen Hunden geht es so, vielen anderen Hunden geht es nicht so. Hatte deine Hündin denn auch eine Phase, wo sie zu allen anderen Hunden hinwollte? Oder hat sie angefangen, bei Hunden Jagdsequenzen zu zeigen?

    Was du schreibst und was andere so strenge „kein Hund kommt an meinen Hund ran“ Verfechter dazu so von sich geben, überzeugt mich nicht.

    Ich war nie ein "kein Hund kommt an meinen Hund ran". Weil ich ja sehe, dass mein Hund "Hundesprache spricht" und nicht auf den Mund gefallen ist. Wie charmant der mit Hofhunden ist.. absolut vorbildlich. Aber da sind die Rollen klar. Ich habs also immer wieder mal zugelassen, wenn es sich ergeben hat. Übrigens auch immer phasenweise mehr, weil ich mir vom Forum hab reinquatschen lassen. Der hat dann eben die meisten Hunde abgeschnappt und dann sind wir weitergezogen. Ging, halb so wild. Aber rate mal, welche Auswirkungen das hat, wenn wir auf sehr unsympathische Hunde treffen. Und in Gegenden, wo alle Hunde angeleint sind, aber trotzdem glotzen, zu uns ziehen, etc.. Jedenfalls nicht, dass er da gelassen bleibt. Jetzt blocke ich wieder rigoros und es läuft merklich besser.

    Übrigens ist es ja auch absolut Banane (und das meine ich negativ, sorry Banane), einem Hund, der bei Hundesichtung ins Fixieren geht, erst das Fixieren zu verbieten und ihn dann in den Kontakt zu schicken (bzw. den zuzulassen, das macht dann keinen Unterschied). Oder die Kontakte zu unterbinden, bis man das Fixieren im Griff hat. Nur, um dann die Kontakte wieder zuzulassen, weil der Hund ja jetzt nett ist. Aber das nur nebenbei als Memo an mich selbst :rollsmile:

    Und das, obwohl ich so einem „ich habe keinen Bock auf andere Hunde“ hatte.

    Wobei zwischen "nein Danke, kein Interesse an Kontakt", "wenn du in meinen Tanzbereich kommst, dann knurre ich" und "komm her und es gibt richtig auf die Fresse, eigentlich hätte ich gerne 100 Meter Abstand oder dich aus der Welt" noch ziemliche Unterschiede liegen. Und das ist eben nicht nur Sozialisations- sondern auch Typsache. Und auch mit letzteren kann man relativ lautlos durch die Welt tanzen und Hunde mit weniger Abstand unauffällig passieren, wenn klar ist: Der Halter zieht die Grenzen, nicht die Hunde unter sich. Das ist dann Erziehungssache und da hat man es einfacher, wenn man die Basis früh gelegt hat.

    Zu deinen Zahlen hätte ich gern eine Quelle, ansonsten ist das subjektive Spekulation.

    :???: natürlich waren das nur beispielhafte Zahlen, worauf sollen die schon basieren? Wollte nur sagen, dass das Handling von Hundekontakten im Welpenalter Einfluss auf die "Weltsicht" des Hundes hat. Nicht auf Verträglichkeit an sich bezogen, sondern darauf, wie der Hund seine Gefühle in Taten umsetzt.

    Ich möchte auch einfach nicht, dass ich mir einen Hund ranziehe, der, wenn er mal erwachsen ist und es brettert doch mal ein Tutnix in uns rein (und die Gefahr ist heutzutage größer denn je), hysterisch an der Leine eskaliert, weil er null soziale Kompetenz hat und total mit der Körpersprache etc. Des anderen Hundes überfordert ist.

    Nur dass dir dass eben auch passieren kann, weil dein Hund nicht überfordert, sondern einfach tierisch angepisst ist. Und gelernt hat, dass er seine Konflikte selbst austrägt, damit kein Problem hat und du da nur im Hintergund eine Rolle spielst, statt die oberste Instanz zu sein.


    Ich will ja gar nicht voraussagen, dass dir das passieren wird. Ich habe auch keine ahnung, ob RRs tendenziell so aufbrausend sind oder eben doch eher eine lange Lunte haben. Und und und, ich habe weder einen riesigen Erfahrungsschatz, noch kenne ich Ridgebacks. Ich meine nur, dass es eben vom Typ Hund abhängig ist, ob man so viel Vertrauen in die Vernunft und Gelassenheit seines Hundes legen kann. Und dass es eben vernünftig ist, bei solchen Sachen auf Nummer sicher zu gehen, wenn man sonst negativ überrascht werden könnte. Und wenn man irgendwann selbst die Entscheidung treffen möchte, ob man den Hund an belebte Orte mitnimmt, oder der Hund einem diese Entscheidung abnimmt.

    Ich habe nur die Erfahrung mit meinem Hund, und die ist eben so, wie ich das im Beitrag vorher beschrieben habe. Und das deckt sich mit dem, was andere mit reaktiven, unverträglichen Hunden beschreiben.


    Natürlich braucht jeder Welpe und Junghund Kontakte. Die Problematik liegt aber manchmal nicht in den Kontakten an sich sondern im Rahmen. Und dieses "ach hallo, ihr auch hier" -> Hunde ballern/schnüffeln/wasauchimmer -> "tschüss" und das eventuell mehrfach am Tag, jeden Tag und nur ab und zu "oh, den kennen wir nicht, bleib mal bei mir"... wäre nicht mein Idealbild, egal, ob man die Hunde jetzt kennt. Also ein bisschen so klingt es für mich, vielleicht ist es auch ganz anders. Aber ich wollte da auch einfach allgemein was zu sagen, nicht nur zu euch im Speziellen.

  • Mir geht es auch viel mit darum, dass mein Hund jetzt jung ist, jetzt diese Kontakte braucht, jetzt lernt. Wird er später ein mürrischer Einzelgänger … tja, dann ist es eben so.

    Antworten als Zitat im Text.

    Ansonsten kann man sowieso nur schwer voraussagen, wie der Hund am Ende wird, weil einfach absolut viel Genetik ist. Ich weiß nur, dass sowohl Eros Mutter als auch Vater sehr verträglich, in sich ruhende, soziale Hunde sind. Vielleicht relativ ungewöhnlich für die Rasse, das mag sein. Wir haben nicht umsonst nach einem guten Züchter und Stammbaum gesucht. Hier im Ort, bisschen weiter weg, gibt es eine RR Rüden, der durchaus einen schlechten Ruf hat. Der gehört einer Tierärztin. Ebenso kenne ich eine Hündin, die wie Eros ist. Nicht jagt, immer ohne Leine, verträglich mit jedem. Die kenne ich von Baby an, und da war sie auch so wie Eros heute.

    Ich nehme das Beste von meinem Hund an, einfach, weil er mir noch nicht den Hauch Anlass dazu gegeben hat, es müsste anders sein. Selbst, wenn er mal angemault wird, nimmt er sich zurück und motzt nicht zurück.

    Das alles ist aber egal, weil ich am Ende entscheide, was angebracht ist. Davon abgesehen, habe ich nicht gleich Pipi im Höschen, wenn sich zwei kräftemäßig ausgewogene Rüden mal austesten.

    Keine Sorge, ehe das Geschrei wieder groß wird, zu kleinen Hunden lasse ich ihn eh nicht ran.

    Ich finde, hier wird viel extrem aufgebauscht. DF- Blase halt.

  • Ich muss sagen, ich seh hier (es gibt hier nur freilaufende Hofhunde) ja gut wie es ist, gar keinen positiven Fremdhundekontakt zu haben. Natürlich kann ich so vorzüglich üben, gelassen an anderen Hunden vorbeizugehen. Cheese lässt sich jetzt (im Normalfall!) sogar ziemlich gleichmütig anpöbeln und geht trotzdem einfach weiter. Und es pöbeln auch nicht alle Hunde, viele schauen einfach zu wie wir vorbeigehen. Aber Kontakt ist natürlich trotzdem nicht. Also für Cheese ist jeder Hund "hat dich nicht zu interessieren". Ganz ehrlich, ich hab kein bisschen das Gefühl ihm würde das gut tun, oder das Hundekontakte dadurch für ihn (oder besser gesagt uns) in der Zukunft händelbarer würden. Ganz im Gegenteil. Hätte ich die Wahl, würde ich auf jeden Fall ausgewählte Fremdhundkontakte zulassen, damit er positive Erfahrungen machen kann. Das einzige was er grad lernt, ist dass alle Hunde doof sind.

  • Ich muss sagen, ich seh hier (es gibt hier nur freilaufende Hofhunde) ja gut wie es ist, gar keinen positiven Fremdhundekontakt zu haben. Natürlich kann ich so vorzüglich üben, gelassen an anderen Hunden vorbeizugehen. Cheese lässt sich jetzt (im Normalfall!) sogar ziemlich gleichmütig anpöbeln und geht trotzdem einfach weiter. Und es pöbeln auch nicht alle Hunde, viele schauen einfach zu wie wir vorbeigehen. Aber Kontakt ist natürlich trotzdem nicht. Also für Cheese ist jeder Hund "hat dich nicht zu interessieren". Ganz ehrlich, ich hab kein bisschen das Gefühl ihm würde das gut tun, oder das Hundekontakte dadurch für ihn (oder besser gesagt uns) in der Zukunft händelbarer würden. Ganz im Gegenteil. Hätte ich die Wahl, würde ich auf jeden Fall ausgewählte Fremdhundkontakte zulassen, damit er positive Erfahrungen machen kann. Das einzige was er grad lernt, ist dass alle Hunde doof sind.

    Dein letzter Satz spricht mit aus der Seele. Genau das sind auch meine Befürchtungen. Vielleicht kann ich es auch gar nicht logisch begründen. Es ist nur eine Intuition, dass ich meinem Hund nichts Gutes tun würde, konsequent jeglichen Kontakt zu unterbinden. Klar, vielleicht wird daraus ein ignoranter Kerl, der sich einen Dreck um anderer Hunde, schert, im schlimmsten Fall aber nicht ausreichend gut kommunizieren kann und es deswegen erst recht zu Stress kommt.

    Oder aber er lernt eben, andere Hunde sind doof, ich hasse sie alle und wehe einer kommt mir mal unter die Krallen. Ja. Dazwischen gibt es viel, schon klar. Aber letztlich sollte wohl jeder für seinen eigenen Hund entscheiden, weil man erfahrungsgemäß den eigenen Hund nun mal am besten kennt.

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