Unsere Junghunde... der alltägliche Wahnsinn Teil 11

  • Ich denke, dass beides wichtig ist - Das ins Maul greifen können ist ja auch für andere Situationen wichtig. Auch das man dem Hund sein Futter bzw. seine Beute "wegnehmen" kann, ohne dass er knurrt oder schnappt. Wir haben das von Welpen an trainiert und er lässt sich eigentlich immer und in jeder Situation ins Maul greifen und ihm seine Fundstücke rausnehmen (wenn es notwendig ist) - Je interessanter sein Fundstück ist, desto weniger gefällt es ihm natürlich :) Aber gehört mMn von klein auf angewöhnt.

    Das "Aus" ist natürlich auch wichtig und der Idealfall - funktioniert bei uns zum Glück bei den meisten Sachen. Wenn er aber mal einen Knochen oder ähnliches findet, dann hilft aber nur es ihm wegzunehmen.... Vielleicht funktioniert aber das "Aus" wenn er älter und reifer ist.

  • Hallo zusammen :)

    meine Hündin ist 11 Monate alt und hatte schon immer keine große Freude am allein sein. Gestern war aber iwas ganz schräg. Sie hat sich total reingesteigert und war super laut und hat richtig "gerufen". Ich war nach 25 Minuten dann wieder da (ich bin dann umgedreht, weil das keine Situation war). Es war nicht nur testen ob jemand kommt, da war schon richtig Angst etc dabei. Sie hatte auch noch Angst als ich nach Hause kam und war ganz unterwürfig.

    Ich habe mir nun ein paar Sachen dazu durchgelesen und hatte es auch aufgenommen (also eine Minute oder so). Offenbar liegt wohl etwas Trennungsangst vor. Sie ist dabei auch eher gekrümmt und mit eingeklemmter Rute usw. und nicht auf der Suche nach mir um mich zu kontrollieren oder so.

    Naja, wie auch immer. Wir warten nun ein paar Tage, damit sich der Stresslevel senken kann und fangen dann ganz neu, ganz vorne an.

    Was ich mich gefragt habe:

    Sie war noch nicht läufig. Habt ihr das vor der Läufigkeit ggf. auch erlebt? Evtl. hat es ja auch mit hormonellen Dingen zu tun.

    VG!

  • Hatte eben mit einem Bekannten das Thema „ins Maul greifen“ diskutiert. Meine Hundetrainerin meinte es wäre zu gefährlich dem Hund etwas aus dem Maul zu nehmen, was er aufgenommen hat, besonders bei Terriern. Sie empfahl mit dem Halsband leicht zu drehen bis er es von selbst fallen lässt. Mein Bekannter meinte es wäre wichtig, dass Hunde von klein auf lernen, dass man ihnen mal ins Maul greifen muss. Ich bin von meinem Golden eigentlich auch gewöhnt „reinzugreifen“. Wie seht ihr das?

    Ich finde die Ansicht der Trainerin da etwas seltsam. Aber ich bin auch selber kein Hundetrainer.

    Ich bin eindeutig für: Von vorne rein üben. Zähne angucken, Zähne putzen und ins Maul greifen können, muss schon sein. Da freut sich auch der Tierarzt ;)

  • Ich habe gleich mehrere Signale aufgebaut um etwas dem Hund wegzunehmen. Zum einen ein klassisches Aus, was wirklich richtig gut klappt und immer hoch belohnt wird, da es mir wichtig ist, dann ein tauschen, das nutze ich bei hochwertigen Knochen zum Beispiel gerne. Da tauschen wir auch wirklich. Mal gegen einen anderen Knochen, mal gegen ein Suchspiel oder einem gefüllten Kong.

    Ich möchte möglichst Ressourcen Streit vermeiden.

    Und meine Hunde dürfen auch Knurren wenn sie etwas hochwertiges haben was sie behalten möchten. Dafür gibt es aber eben gut aufgebaute Signale, die für uns beide keinen Stress bedeuten.

    Und im Zweifel ziehe ich meinen Hunden auch mal was aus dem Maul. Da haben auch die Terrier kein Problem mit. Das mache ich aber wirklich nur wenn es gefährlich wird. Also eigentlich nie.

    Aber meine Hunde kennen auch, dass wir die Zähne und das Maul anschauen. Das haben wir langsam gesteigert und positiv belegt. Ich arbeite auch beim medical Training mit Kooperationssignal und Dinge auszuhalten. Das dauert seine Zeit bis man die Zeit auf eine gute Länge gesteigert hat. Aber ich finde es lohnt sich.

  • Das Aufsaugen von Sachen auf der Straße macht Pauli auch. Als er kleiner war, war jede rumfliegende Plastiktüte, Maske, Kaugummi etc fällig. Jeder Spaziergang ein Spießrutenlauf - er immer ganz fröhlich auf das Objekt der Begierde und ich hinterher und wieder rausgefischt aus dem Maul. Das ging anfangs ganz gut, später nicht mehr - ich hatte keine Angst, dass er beißt (kann ja bei so einem Kleinen nicht so viel passieren) aber er hat die Zähne fest aufeinander gebissen und den Kopf weggedreht.

    Dann wurde das quasi von einem Tag auf den anderen besser. Erst ließ er die Masken und Taschentücher liegen, dann auch die Kaugummis etc. Er hat hin und wieder Phasen, wo er Steine kaut. Das tut mir immer in den Ohren weh - diese schönen Zähne und er kaut sie sich kaputt... Inzwischen bin ich so entspannt geworden, dass ich ihn auch mal an den rumliegenden Dingen schnüffeln lasse. Dann merkt er: oh, langweilig und geht weiter.

    Nach wie vor schwierig ist es mit Futter oder Knochen. Zwar hatten wir schon ein paar Mal Erfolg mit "Aus" (und mit Leckerli belohnt, findet ja auch nicht jeder richtig...) aber gern verzichtet er auf solche Schmankerl nicht. Als normaler Fußgänger ist mir nicht bewusst gewesen, wie viel Zeug überall rumliegt. Neulich fand er Hackbraten auf der Straße... Über Hühnerknochen und Wurstpelle wundere ich mich schon gar nicht mehr.

    Pauli hat momentan eine Phase, die mich auch ein bisschen verunsichert - er ist so brav... Ich hatte im Büro immer ein Kinderschutzgitter und das war die meiste Zeit geschlossen. Dann kam er gut zur Ruhe und alle Versuche, die Tür offen zu lassen, schlugen fehlt - er hat auf dem Flur immer total frei gedreht, ist gerannt und gesprungen und hätte im Traum nicht dran gedacht, zum Schlafen in sein Nest zu gehen. Aber seit gestern lassen wir die Tür offen und er ist ganz entspannt unterwegs. Wenn er müde ist, kommt er in sein Nest und schläft. Jetzt hat er gerade seinen riesigen Kauknochen weg geschleppt.

    Auch draußen ist er gerade richtig flott unterwegs. So macht das richtig Spaß, zudem ja gerade so schön die Sonne scheint. Das macht mir etwas Mut, wenn das ein Vorgeschmack auf den erwachsenen Pauli ist. Vor drei, vier Monaten noch war ich mit meinen Nerven ja recht am Ende. Ich habe daher entschieden, die Hundeschule morgen erstmal auszusetzen und abzuwarten, wie es sich weiter entwickelt.

    Ich bin leider nicht davon überzeugt, dass das Erziehungskonzept der Trainer bei Pauli zum Erfolg führt. Sie arbeiten eher daran, dass der Hund sich den Menschen unterordnet. Am Besten den Hund nicht ansprechen (weil der Hund sich am Menschen orientieren soll), keine Belohnungen, kein Tauschen etc. Das werden die Trainer schon ganz richtig machen - ich glaube einfach, dass es für meinen Pauli nicht das richtige ist. Und für mich schon gar nicht. Ich mag es nicht, laut zu reden oder gar zu schreien. Da würde ich lieber mit n Klicker arbeiten oder auch einer Pfeife. Und wir kommen momentan mit Belohnungen bei Pauli ganz gut klar. Wir haben jetzt noch drei oder vier Einheiten abzuarbeiten, dann gehen wir wieder auf die Suche nach einer Hundeschule.

    Schönen Freitag. Hoffentlich ist bei euch auch so schöne Sonne. Ist euch schon aufgefallen, dass es jetzt wieder viel länger hell ist?

    lg mandino

  • Am Besten den Hund nicht ansprechen (weil der Hund sich am Menschen orientieren soll), keine Belohnungen, kein Tauschen etc. Das werden die Trainer schon ganz richtig machen - ich glaube einfach, dass es für meinen Pauli nicht das richtige ist. Und für mich schon gar nicht. Ich mag es nicht, laut zu reden oder gar zu schreien.

    Das klingt erstens widersprüchlich (Hund nicht ansprechen, aber dann laut werden, wenn er nicht spurt) und zweitens wirklich nicht gut. Hör auf dein Bauchgefühl. Dass man den Hund nicht lockt ist eine Sache, dass er nichtmal (mindestens verbal, sozial) belohnt wird, wenn er sich einem zuwendet, eine andere. So verdirbst du deinem Pauli den Spaß an der Mitarbeit.

  • Ich bin leider nicht davon überzeugt, dass das Erziehungskonzept der Trainer bei Pauli zum Erfolg führt. Sie arbeiten eher daran, dass der Hund sich den Menschen unterordnet. Am Besten den Hund nicht ansprechen (weil der Hund sich am Menschen orientieren soll), keine Belohnungen, kein Tauschen etc. Das werden die Trainer schon ganz richtig machen - ich glaube einfach, dass es für meinen Pauli nicht das richtige ist.

    Ich sehe das Problem bei manchen Hundetrainern einfach darin, das sie auf ihr Patentrezept schwören und das Horizont erweitern oder verschiedene "Rezepte" kombinieren und auf den Hund individuell eingehen, eher weniger ein Thema ist. Für mich verstecken solche Leute die mittlerweile veraltete Dominanztheorie unter dem schönen Deckmantel "Unterordnen".

    Ich persönlich finde, dass der Hund sich gerne am Menschen orientieren soll und will aber auch gleichzeitig bis zu einem gewissen Grad selbstständig sein darf und nicht andauernd durch die Unterdrückung an mir klebt. Ich kann mir nicht vorstellen, das so was den Hund einfach nicht stresst.

  • Ich hab das auch wirklich manchmal nicht verstanden. Wenn ich mit dem Hund an der Straße warte, dass wir rüber gehen können, warum darf ich dann nicht zu ihm sagen: komm, jetzt können wir gehen? Und dieses Einschüchtern und den Hund in die Schranken weisen - ist wirklich nicht meins.

    Ich mag die Ansätze hier aus dem Forum lieber, wo es darum geht zu verstehen, warum macht er das denn und wie wirkt das jetzt auf ihn?

  • Bis die Hunde mal erwachsen sind machen sie ja auch immer mal wieder Unsicherheitsphasen durch, die Hormone auch schon vor der Läufigkeit können auch eine Rolle spielen. Ich würd bis zum nächsten Versuch auf jeden Fall einige Zeit abwarten, bis sie wieder ganz entspannt ist und es machen wenn sie dann eh grad schlafen will (heimlich würd ich aber nie gehen, bei uns gibt's ein ruhiges "bis später").

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