Unsere Junghunde... der alltägliche Wahnsinn Teil 11

  • hmm einen Rückruf gibt es hier in der Theorie, wird aber eher selten gebraucht. Sein Name ist im Prinzip universell (oder wie mein Trainer gesagt hat "Der Name ist der freundlichste Abbruch"). Wenn er irgendwo hin latscht/rennt/guckt, was er nicht soll, spreche ich ihn an und in den allermeisten Fällen kommt er dann eh mit (oder eben zur mir zurück gewackelt). Wenn ich zu spät bin und er schon tunnelt, gibts nen deutlichen Abbruch, dann wars aber so gut wie immer mein Fehler. Ansonsten hab ich noch nen "Beschleuniger" :D Wenn ich sag "Komm mit" oder ihn anspreche und mir dauert das zu lange, gibt es ein "schnell, schnell!" und er kommt angesprintet :D das reicht für den Alltag. Fremdhunde oder anderes Interessantes zeigt er auf Distanz sehr gut an und wartet dann einfach. Also entweder ruf ich ihn dann zu mir, wenn die entgegenkommende Partei näher/schneller ist als ich oder er wartet an Ort und Stelle, bis ich ihn abhole. Er ist da echt super und fragt halt einfach immer was er machen soll und gibt sich in den meisten Fällen mit der Antwort zufrieden =)


    Einzig blöd sind immer noch Hunde, die hinter und ins ähnlichem Tempo gehen und wenig Abstand halten, das findet er extrem unangenehm (was ich verstehen kann, geht mir nicht anders) und guckt sich oft um. Ich geh dann meistens einfach zur Seite und lass die Leute vorbei gehen und warte dann ein wenig.


    Edit: ich kam ja auch aus der "Rückruf = Lösung für alles" Ecke und seit ich unser Training grundlegend geändert habe, fällt mir auf wie wenig ich seitdem mit Franz verbal kommuniziere auf einer normalen Runde :ugly: Das ist halt wieder das Thema "Raum verwalten" vs. "Aufregung verwalten". Bei ersterem ist man halt viel im Management und das ist - für mich - einfach anstrengender und bedurfte in unserem Fall sehr viel häufigeren Korrekturen.

    Same here!


    Ist einfach viel entspannter für alle Beteiligten.

  • Er hat mir dann erklären wollen, dass ich SO auf jeden Fall einen unsicheren Leinenpöbler heranziehe. Aha.

    Kenn ich. Wir haben eine Nachbarin, die sich von ihrem Tibet Terrier überall hinführen lässt. Die hat mir auch erklären wollen, dass Brodie "auf jeden Fall aggressiv wird!", wenn ich Fremdhundekontakt vermeide.


    Gute Besserung!

  • Mich würde mal interessieren, was für euch eigentlich ein Rückruf ist?

    Hier unterscheide ich zwischen Rückruf und Superrückruf. Letzteres benutze ich selten und wenn doch dann in bestimmten Situationen wo ein normales "Calle, Baxter kommt her" nicht mehr ausreicht. Zb: Beide sind auf dem Feld und auch recht weit weg von mir und reagieren auf ein normales Kommando nicht, weil es was weiß ich gut riecht oder so... Dann rufe ich "Calle, Baxter hiiieeeerrr" und naja zumindest Calle kommt wie ein Flitzebogen angeschossen. Baxter ist in dem Sinne ein unglaublicher Terrier, also das was man wirklich von Terriern kennt... Er muss schauen ob sich das lohnt... Bei dem habe ich das echt nie geschafft das der Superrückruf zu 100% sitzt. Und ich bekomme es auch jetzt nicht einfach mehr in den Hund. Obwohl es wirklich ein superduper Schmackerl gibt... Naja... Er ist aber ansonsten einer der für mich perfekt hört, nur eben beim Superrückruf nicht oder nur wenn er Bock hat... :rollsmile:


    Ich manage noch immer sehr viel beim Gassigehen, gerade bei Calle. Baxter läuft eigentlich "nur" nebenher da brauche ich nichts mehr wirklich zu managen oder zu korrigieren (mit dem ist das immer sowas von entspannt zu schlendern / spazieren zugehen, außer manche Hundebegegnungen)...


    ich glaube daher wirklich das es auch auf die Rasse und den Typ Hund ankommt wie man managed bzw wie man seinen Spaziergang gestalten kann. Was bei dem einen ohne viel Kommunikation stattfindet, muss bei dem Anderen aber gemacht werden.

  • Ich habe auch zwei Arten von Rückruf, einmal einfach ein einfaches "bei mir" das ist komm und bleib in meiner Nähe, "Hier" ist herkommen. Und das super duper ist natürlich der Hier-Pfiff, das ist komm ohne wenn und aber her, im Alltag ist er nur im Gebrauch, wenn das Hier nicht funktioniert.


    Leni ist da echt brav mit allem, die denkt da nicht drüber nach und macht es einfach. Hazel denkt da je nach Attraktion (Wasser) drüber nach ob sie es machen soll.

    Der Vorteil von Kombi Junghund der viele Leckerlis bekommt und verfressener Hund, ein sehr auch mich achtender Althund. :headbash:

  • Huhu! :winken:

    Ich hab hier mal wieder rein geschaut und wollte ein paar liebe Grüße an euch da lassen :

    wölfchenarya


    Du bist nicht alleine. Was hilft ist ganz viel atmen und lächeln und sich auf die Sachen konzentrieren, die toll laufen.

    Nichts zu sehr zerdenken und schon gar nicht immer Angst haben, was die anderen Leute denken könnten. Lass die Leute reden.

    Naja, denke Dir halt immer, dass das normal ist und jeder schlimme Tag ein Tag weniger auf der Liste der noch zu überstehenden Tage ist... Und dass es halt dazu gehört. Und dass Dir im Kontrast dazu die Zeit danach super entspannt vorkommen wird. Und dass es im nächsten Frühjahr / Sommer wahrscheinlich vorbei ist und Du dann die geilsten Jahreszeiten mit einem tollen Hund haben wirst :smiling_face:


    Was Andere denken, sollte Dir egal sein. Gut, meiner sieht wohl noch lange wie ein Welpe aus, auch wenn es dann keiner mehr ist, ich sage dann immer lachend "er lernt noch", was glaubwürdig klingt :rolling_on_the_floor_laughing:


    Genau- und das es normal ist, wenn sie auf dem Spaziergang plötzlich mal einen Satz nach vorne machen weil -uhhhhhhh, ein Blatt im Wind fegt vorbei- der erste Herbst, jeden Tag riecht alles anders. Es ist so viel einfacher darüber zu lachen, wie der Hund voll Lebensfreude sprüht , als sich immer wieder sorgenvoll umzuschauen, wer das denn jetzt gesehen haben könnte.

    Das ist es halt irgendwie auch, was mich wurmt...eigentlich sollte mir total egal sein, was Nachbarn oder andere Leute im Dorf so denken, ist es mir aber irgendwie nicht. Ich habe da irgendwie den total unsinnigen Anspruch, als zierliche Frau zeigen zu können, dass der große Hund auf mich hört, auch wenn er positiv "erzogen" wird... das ist total absurd...


    Die ehemaligen Kollegen meines (Förster-) Papas zum Beispiel sind zum Teil Jagdhundeausbilder, die teilweise leider immer noch der Meinung sind, Kommandos über Starkzwang "absichern" zu müssen. Die belächeln meine positive Art der Erziehung sowieso und wenn der Hund halt schon "erwachsen" aussieht, denken die sich dann auch: joa, war ja klar, dass das nix wird..


    Eigentlich sollte mich das nichts jucken, ich weiß...

    Hier auch.

    Ich habe mir so lange meinen Hund gewünscht, Mr Barnaby auch , es war eine gemeinsame Lebensentscheidung und es gehörte ganz viel Liebe und Verstand und auch Optimismus und Mut dazu , das dann so durchzuziehen (Vollzeit 5 Tage reduziert auf 4 Tage Woche, Hund erstmal mit auf die Arbeit halbe Tage, dann irgendwann einen Teil des halben Tages allein bleiben mit Mitbetreuung durch die Familie).

    Aber auch ein gewisser Druck mir selbst auferlegt, ob das alles so klappt und was, wenn nicht, wenn Ersatzplan 2,3 und 4 auch nicht klappen - ich denke, so viel überlegt haben viele viele nicht.

    Das hat mich auch innerlich in die Rechtfertigungshaltung gebracht :

    - ein Hund als Berufstätige, ein Welpe auch noch.

    - nein, keine Coronaanschaffung ! Wohlüberlegt.

    - Die Rassewahl - ein Labrador. Ein großer schwarzer Hund neben einer kleinen schlanken Frau.


    Ganz ehrlich -die Leute reden immer.


    Ach ja...Es ist nur eine Phase...Es ist nur eine Phase...

    Ja, einiges ist nur eine Phase . Klar muss man in der Erziehung permanent dran bleiben, aber man darf auch mal innerlich locker lassen und Dinge lockerer sehen und lächeln und atmen.

    Ich bin auch so ein Kopfmensch und nehme mir Blicke und auch Gespräche anderer zu mir immer sehr zu Herzen und zermartere mir den ganzen Tag ja sogar noch Tage später den Kopf darüber.


    Ich will halt nicht die sein mit den kleinen „unerzogenen“ Hunden an der Leine… mich machen solche Blicke ala „na guck mal die hat ihre Hunde so gar nicht im Griff“ oder „typisch, kleine kläffende aggressive Fusshupen“ wirklich sehr traurig und ich Zweifel oft an mir.


    Ich weiß natürlich das es irgendwann beim Hund klick macht und der einfach bezaubernd wird, auch wenn es jetzt noch so lange dauern wird. Bei Baxter war so mit 3 Jahren so ein Wandel und ich so stolz auf alles was wir geschafft haben… Wird also noch eine lange Zeit bis Calle auch so toll wird … vor allem Leinenführigkeit ist hier ein großes Thema was mich oft innerlich Nerven kostet…

    Huhu Dogs-with-Soul - ich auch. Ich nehme mir viel zu Herzen, weil Plüsch aber auch mein Herzenshund ist, das ist alles emotional für mich . Ich erlebe im Gegensatz zu dir alles zum ersten mal. Vieles kann man da nicht immer sicher einordnen. Da hilft absolut der Austausch in der Realität mit guten anderen Hundehaltern. oder auch hier per PN ohne dass isch jemand profilieren muss oder kryptische Ratschläge geben.


    Genau, sei stolz auf das , was gut läuft, führ die all die tollen Sachen vor Augen. Vergleiche nicht permanent mit anderen . Wenn bei euch 30 Minuten ohne Streß allein sein großartig ist, dann ist es großartig, Punkt. Pupsegal, welcher Hund wie lange schafft. Es sind Tiere, sie sind individuell. Calle ist schon ganz toll!

    Ich habe mich auch manchmal übermannen lassen vom Gefühl, was besser laufen müsste. Hier kein Kind dazu aber eher ein - "bekommt Job und Hund nicht zusammen hin " oder "haben es sich beide alles insgesamt einfacher vorgestellt".

    Dabei war ich total realistisch und habe mir gesagt, dass für uns die ersten Themen für das gute erste halbe, dreiviertel Jahr bitte sein sollen

    - stuben rein werden

    -eine gute Bindung haben und Ruhe halten können

    - ganz behutsam allein bleiben aufbauen. Nicht zu früh irgendwie ins Leben schubsen.

    Wunschvorstellung - mit einem Jahr, eineinhalb dann schon halbe Tage allein sein können.

    Das wir keine hundert Kommandos können müssen, sondern einfach einen Alltag zusammen leben können, in dem das wichtigste funktioniert.


    Und Plüsch ist so unfassbar toll und lernt so gerne und schnell und macht sein Leben mit uns mit.

    Zur Arbeit kommen gehörte dazu, hingelegt, gepennt.

    Stubenrein nach 3 Wochen etc.

  • Er muss schauen ob sich das lohnt... Bei dem habe ich das echt nie geschafft das der Superrückruf zu 100% sitzt. Und ich bekomme es auch jetzt nicht einfach mehr in den Hund. Obwohl es wirklich ein superduper Schmackerl gibt... Naja... Er ist aber ansonsten einer der für mich perfekt hört, nur eben beim Superrückruf nicht oder nur wenn er Bock hat... :rollsmile:


    Ich manage noch immer sehr viel beim Gassigehen, gerade bei Calle. Baxter läuft eigentlich "nur" nebenher da brauche ich nichts mehr wirklich zu managen oder zu korrigieren (mit dem ist das immer sowas von entspannt zu schlendern / spazieren zugehen, außer manche Hundebegegnungen)...


    ich glaube daher wirklich das es auch auf die Rasse und den Typ Hund ankommt wie man managed bzw wie man seinen Spaziergang gestalten kann. Was bei dem einen ohne viel Kommunikation stattfindet, muss bei dem Anderen aber gemacht werden.

    " Noch immer " :hust: bei Calle, süß.

    Er ist doch gerade erst hier in den Junghunde Thread gezogen, Pubertät fängt doch gerade erst an. Ist doch auch sein erster Sommer,Herbst, Winter. Die kleinen Flitzepiepen stehen doch jeden Morgen auf und entdecken die Welt neu.


    Plüsch ist 10 Monate. Es gibt Tage, da läuft er wie ne Eins an der Leine. Und es gibt Tage, da muss man ihn immer wieder erinnern, dass er kein Ochse ist und nicht ziehen muss.


    Dafür ist er mein Verlasshund im Freilauf. Ein Hier! oder ein Pfiff und er kommt angesaust. Aber in der Hundeschule,wenn er toben durfte, muss ich ihn einsammeln- da gewinnt der andere Hund. Aldo eben doch keine 100%. Damit komm ich aber klar,dass diese Ablenkung siegt

  • Ich habe auch zwei Rückrufarten. Den einen benutze ich wenn er kommen soll, aber noch kurz das zu Ende machen kann was er möchte. Dann habe ich noch den doppelten Rückruf. Da kommt erst Umorientierung und dann Anker. Der ist immer mit Aktion verbunden. Das heißt ich laufe zum Beispiel weg, werfe Futter, spiele mit ihm. Das ist eine hohe und abwechslungsreiche Belohnung. Und der Vorteil beim Ankern, da ich lange ankere, fällt es ihm auch in sehr ablenkungsreichen Situationen leichter zu kommen. Er hört ja ständig den Anker, es ist wie ein anfeuern. 😉

    Für uns passt es so gut. 👍


    Allerdings ist Hagen natürlich oft wirklich spannend und zurück kommen dann gerade oft zu schwer. Da gibt es dann oft gar keinen Rückruf weil er es nicht leisten kann. Da gibt es dann oft ein du darfst noch eben schauen und dann gehen wir weiter.


    Management gibt es hier auch. Vor allem in Wildgebieten bleibt einfach die Schlepp dran. Bei anderen Hunden wird immer angeleint und auch Hundebegegnungen manchmal gemanagt.

  • Ja es wird noch anstrengender mit Sicherheit, wenn er alles vergessen hat was er bisher gelernt hat. Oder aber er bleibt so toll und lernwillig :rollsmile: :hust:

    Der Moment wird kommen ;) - nicht dass er alles vergessen hat, aber dass er nochmal deutlich den Sinn von Regeln hinterfragt.


    Dogs-with-Soul


    Weißt du was bei mir ist ?

    Ich wusste, ich werde in die Schublade gesteckt - oder habe mich selbst in der Schublade stecken gesehen - "Ersthundehalterin mit Labrador, anstrengende Rasse" , " großer schwarzer Hund, kleine schlanke Frau = Luzie der Schrecken der Straße".

    Und wollte bloß kein Klischee erfüllen, bloß kein so absurdes Bild abgeben und mit meinen 55 Kilo dem 30 Kilo Hund hinterher fliegen, bloß von Anfang an kein Schlendrian einkehren lassen, immer dran bleiben.

    Ja- und was sagte die Umwelt/das Umfeld?

    "Lass mal locker, lass mal die Dinge laufen, es ist ein junger Hund. Der macht alles so toll, du bist zu streng."

    "Nein, voll normal, der hat Energieüberschuss, der darf auch Blödsinn machen."


    Joa, und dann hab ich etwas locker gelassen und die Pubertät kam - denkbar ungünstigster Zeitpunkt, locker zu lassen. :hust: Also gabs hier jüngst ein paar nervige Wochen, in denen ich gefangen war in "ich soll locker lassen, es ist ein junger Hund- der darf Blödsinn machen " und "Nein, das nervt mich aber, ich will wieder , dass er Drinnen mehr Ruhe hält.".


    Und meine geschätze Hundefreundin hat abends in den aufgedrehten Pubertätsminuten von ihrem Kleinhund immer ihr "Zen"-eingeschaltet :roll: und ihre Flitzepiepe rumrödeln lassen und mich hat Plüsch' Rumgerödel abends einfach genervt, weil auch andere Gewichtsklasse und somit nochmal anders.. Wenn Mr Barnaby dem Pubertier gesagt hat "Schluß" war oft Schluß. Wenn ich gesagt hab "Schluß!" folgte meist ein "Ach komm schon Muddi ! Echt?? Ach nee, ach büdde - rödel rödel rödel. " :rollsmile:

    Ich hab also ne Einzelstunde bei meiner Trainerin genommen und gefragt - wie zeige ich Grenzen auf, die das Pubertier versteht und mit denen ich mich auch wohl fühle.

    Und das hat gar nicht weh getan, sich mal Hilfe zu erfragen bei jemanden, der uns seit dem Welpenkurs kennt . Und sie hat mir nicht kryptisch, sondern lebenspraktisch gesagt, was ich machen kann und seither ist hier abends wieder schneller Frieden.

    Ich sage toi toi toi :hust: , weil es immer noch Tiere sind und keine Maschinen, weil es heute Abend vielleicht auch wieder anstrengend sein könnte. Aber man vergibt sich nichts, wenn man auf der einen Seite mal 5e gerade sein lässt und über sich selbst lacht , die Leute reden lässt. Aber auch nicht, wenn man ein Problem als solches benennt und sich abgleicht.


    Das tue ich auch hier gern, aber nur so lange ich das Gefühl habe, das mein Gegenüber auch so menschlich fair ist mal zu sagen, dass nicht alles easy peasy wie von selbst läuft. Muss es gar nicht. Wir sind alles Menschen, keiner ist perfekt.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!