Unsere Junghunde... der alltägliche Wahnsinn Teil 11

Zitat von Nari137

Mich treibt eher die Angst, dass Milow mit zunehmendem Alter schwerer zu „beherrschen“ bzw. zu halten sein wird. Ich habe Angst vor seiner Pubertät und das er dann vollends durchknallt. Vor allem habe ich Angst, dass er Stress mit anderen Hunden bekommt und kleine Kinder umrennt. Das ist viel eher mein Problem.

Wenn ich dazu was schreiben darf: man muss aufpassen, dass der Druck, den man sich vielleicht macht, dem Hund nicht dies und das und noch jenes beigebracht zu haben, bevor er in die Pubertät kommt und dann schwieriger händelbar wird, dazu führt, viel zu viel Programm zu machen mit dem Hund.

Durch zuviel Programm wird ein Hund aber auch gaga. Er braucht immer wieder Zeiten, wo sich das Gelernte setzen kann und er die Hundeseele baumeln lassen kann.

Heute war die Pubertät Thema in der Junghundestunde. Das Fazit für mich war, dass jetzt die Ansätze von Flegelverhalten bei Jack von mir mit Entzug gewisser Freiheiten beantwortet werden, bis das Hirnkastl wieder rund läuft.

Heißt für mich, heute wurde zb mein Rückruf beim Nachmittagsgassi ignoriert (nachdem es in der Junghundestunde so perfekt geklappt hatte ) weil Herr Hund lieber schnüffeln wollte, anstatt zu mir zurück zu kommen, weil der Radius zu groß wurde. Also läuft er ne Weile wieder an der Schlepp

Wenn du Angst hast, dass er herumprollt, weil er hormontechnisch plötzlich unbesiegbar geworden ist über Nacht, dann lass ihn momentan nicht zu fremden Hunden hin. Regelt sich das Hormonchaos, wird es auch wieder Möglichkeiten geben, ihn zu ruhigen Hunden hinzulassen, vielleicht ist er dann auch selbst ruhiger geworden.

Mit kleinen Kinder genauso. Dann bleibt die Schleppleine dran, bis die Phase vorbei ist.

Das mit dem "beherrschen" war glaub ich das, was dir versucht wurde zu erklären. Wenn der Hund gelernt hat, sich selbst zu beherrschen und sich zurückzunehmen bzw herunterzufahren, wenn ich das möchte, gibt es nichts zu "beherrschen". Dann hab ich überall einen gut händelbaren Hund.

Jack und ich sind da auch noch bei weitem nicht da, wo ich sein möchte, aber dort will ich hin.

DerFrechdax :

Ich denke, dass Milow vor allem meine Anspannung merkt und daher noch unruhiger wird. Tatsächlich bellt er (noch) nicht andere Hunde an. Selbst wenn die ihn anbellen, bellt er nur selten zurück. Jedoch fiddelt er sehr stark, wenn er zu Hund oder Mensch will und zieht dann stark. Aber da müssen wir wirklich dran bleiben und ihm helfen lernen, sich selber beherrschen zu können. Das stimmt. Da wollen wir auch hin.

Ansonsten achten wir da drauf, nicht zu viel mit ihm zu machen und ihm Pausen zu gönnen. Unser Trainer rät uns auch dazu, immer wieder Pausen zwischen den Einheiten zu machen und auch mal nen Tag einzubauen, wo nicht viel passiert, damit Milow auch Langeweile kennenlernt und Zeit zum Verarbeiten und Erholen bekommt. Ich denke, dass ist es auch, was ich mit Puzzleteilen wegen der Leinenführigkeit meine. Milow ist ein doch relativ sehr aktiver Hund, der lernen muss, dass nicht ständig Aktion angesagt ist. Und ich muss irgendwie mit meinen Ängsten und Unsicherheiten klar kommen. Aber das sind eben grundlegende Probleme, die sich nicht nur auf die Leinenführigkeit auswirken, sondern auch auf andere Aspekte des Zusammenlebens. Ich sage mir aber auch oft, dass Milow noch jung ist und noch gar nicht alles können muss. Wir also beide Zeit brauchen, bis es besser klappt. Mir ist auch bewusst, dass ein sicherer Hundehalter mit unserem Hund schneller ans Ziel käme. Das Führen eines Hundes muss eben auch gelernt sein.

Zitat von naijra

Wir haben den 1. August soweit ganz gut überstanden. Emrys fand die nicht einzuordnenden Knaller und Zischer schon etwas gruselig, konnte aber in der Wohnung noch gut an der Leberwursttube schlecken. Die kriegte er fürs ruhig bleiben. Ein spontanes Wuff habe ich ignoriert, wenn er aber meinte, eine Rakete noch 4, 5x kommentieren zu müssen, habe ich rigoros abgebrochen.

Vielleicht eine deppate Frage, aber warum feiert man den ersten August?

Xaco hatte heute wieder ein Hundewiesen-Playdate mit ihrer besten Freundin und deren "Anhang" und ich bin echt stolz auf sie, dass sie sich so gut auf drei so unterschiedliche Hunde einstellen kann - Mit ihrer gleichaltrigen Freundin wird wild gezockt und die besten Schnüffelstellen abgecheckt, mit Gismo, dem blinden, fast tauben 1,8kg-Yorkie Opa wird mit ganz viel Ruhe und ganz vorsichtig kommuniziert und immer in großem Bogen ausgewichen und mit Flocke, dem Cavalier, der keinen Kontakt will, wird gar nicht interagiert.

Beim Heimweg im Dunklen hab ich dann den unfreiwilligen Test gemacht, ob mein Hund eh auch ohne Leine brav mitläuft, wenn ich telefoniere, irgendwie hab ich das Halsband nicht zugemacht und bin mit der Leine "Gassi" gegangen

Xaco ist aber brav neben mir hergelatscht, zu meiner Verteidigung, es hat echt so ausgesehen, als wären Leine und Hund verbunden

Zitat von SpaceOddity

unfreiwilligen Test gemacht, ob mein Hund eh auch ohne Leine brav mitläuft, wenn ich telefoniere, irgendwie hab ich das Halsband nicht zugemacht und bin mit der Leine "Gassi" gegangen

Hahaha sehr cool. Sowas ähnliches ist mir neulich auch passiert, mir ist die Leine aus der Hand gerutscht (die liegt eigentlich eh nur locker über ein paar Fingern) und Juro ist mit seiner Leine nach Hause spaziert, ich nebenher. War auch kreuzbrav

Aber die Sozialkompetenz von Xaco, davon kann die alte Abrissbirne nur träumen...

Zitat von fliegevogel

Aber die Sozialkompetenz von Xaco, davon kann die alte Abrissbirne nur träumen...

Ja, sie ist soooo toll mit Hunden, die man ihr vorstellt und dann quasi "zur Gruppe gehören". Da braucht sie auch wenig Anleitung, da bemüht sie sich dann total und nimmt sich auch gut zurück, wenn es sein muss, ich hoffe, sie bleibt so.

Mit fremden Hunden geht das aber nicht so, da muss man echt aufpassen, dass sie nicht ins Mobben fällt und langsam findet sie es auch mehr als uncool, wenn ein fremder Hund zu "ihren" Hunden ungut ist und würde da gerne Tacheles sprechen.

Zitat von SpaceOddity

Vielleicht eine deppate Frage, aber warum feiert man den ersten August?

https://de.wikipedia.org/wiki/Bundesfeiertag

Gestern hatte die Kröte wieder Junghundetraining. Ich habe verbittert von weitem zugesehen wie das kleine Erbsenhirn alles perfekt gemeistert hat. Sie hat meinen Freund angehimmelt und kein einziges mal anstalten gemacht einen anderen Hund anzupöbeln.

Da zieht man sie groß, füttert und pflegt sie, lastet sie aus, zeigt ihnen Ruhe und feiert sie für alles was sie toll machen. Gibt ihnen Grenzen und leitet sie durchs Zusammenleben mit ihren Menschen und der Umwelt nur um dann mit nem Schüttelkaffee am Vorplatz zu sitzen und zu sehen wie toll das beim anderen funktioniert

Eine Situation war wunderschön: Die Hunde saßen alle in einer Reihe und der HH musste den Hund ablegen, sich gegenüber stellen und den Hund dann zu sich rufen. Als ein anderer Hund gerufen wurde und quasi in Skadis Richtung zugelaufen kam hat sie, anstatt ihn zu verbellen, schön zu meinem Freund geschaut und sich die Bestätigung geholt das alles cool ist. Bei mir im Training wäre das undenkbar.

Ich weiß ich widerhole mich aber erstaunt mich jedes Mal. Dafür rockt sie mit mir das Freitagstraining und die dortige Ausbildung im Sport. Immerhin etwas

Ich als alter Körperklaus werde wohl nie wirklich körpersprachlich so klar kommunizieren wie andere/mein Freund. Da muss ich drüber wegkommen aber so lange es dem Hund gut geht ist alles in Ordnung.

Zitat von Carenca

Ich als alter Körperklaus werde wohl nie wirklich körpersprachlich so klar kommunizieren wie andere/mein Freund. Da muss ich drüber wegkommen aber so lange es dem Hund gut geht ist alles in Ordnung.

Zitat von Lani

Zitat von Carenca

Ich als alter Körperklaus werde wohl nie wirklich körpersprachlich so klar kommunizieren wie andere/mein Freund. Da muss ich drüber wegkommen aber so lange es dem Hund gut geht ist alles in Ordnung.

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Ich hab ja nicht viel Ahnung, das gleich vornweg. Aber pöbelt sie bei deinem Freund auch unterwegs nicht und nur bei dir? Ansonsten ist es vielleicht nicht die Körperklaus Thematik sondern einfach nur der Hundeplatz-Atmosphäre geschuldet, dass sie dort abgespeichert hat "Arbeit" und draußen ist halt "Nicht-Arbeit".

Nee auch draußen fühlt sie sich bei meinem Freund sicherer aufgehoben als bei mir. Sie ist grundsätzlich sehr unsicher, pöbelt zwar aber zieht vom anderen Hund weg und will aus der Situation raus. Es ist besser geworden seit ich etwas mehr Distanz gebe (sofern möglich) und keine große Sache drauß mache (straight am anderen Hund vorbei, sie auf reizarme Seite, Blick nach vorne, Tempo beibehalten ud keinen Raum zum selbst entscheiden gebe). Das hat uns wirklich sehr geholfen aber der Unterschied in der Sicherheit je nachdem wer sie führt ist trotzdem da.

Es hilft wenn man weiß woran es liegt aber eben auch nicht. Souveräner auftreten klingt immer so einfach aber als sehr emotionaler und verkopfter Mensch (immer erstmal vom schlimmsten ausgehen etc.) mit körperklausischen Tendenzen ist der erste Schritt erstmal an mir selbst zu arbeiten. Mein Freund macht also vorerst das Junghundetraining und ich sauge die positiven Erlebnisse auf damit ich mit ner anderen Grundstimmung durch die Gegen wackeln kann.

Das ist zumindest mein Plan und die (wenn auch kleinen) Erfolge der letzten 2 Wochen zeigen schon Wirkung.

Sieh das Positive Carenca Ich habe vier Hunde und einen Mann, der sie wohl mal knuddelt, oder füttert, oder in den Garten lässt, wenn ich nicht da bin (auch das unter Protest), aber sonst schlicht nix damit zu tun haben will. Ist halt mein Hobby. Habe mir schon so oft gewünscht, dass er ein bisschen Interesse zeigen könnte. Dafür beschwert er sich gerne mal, dass er sofort abgeschrieben ist, wenn ich das Haus betrete. Ja koooomisch. Woran das wohl liegen könnte?