Unsere Junghunde... der alltägliche Wahnsinn Teil 11

Zitat von DieStudentin

An die Rüdenbesitzer: Wie geht ihr damit um, wenn euer Jungrüde seine Eier entdeckt und meint, er muss anderen Rüden zeigen, dass er der Tollste/Stärkste ist? Anno hat vorhin zum zweiten mal (gestern das erste mal) so ein Verhalten gezeigt in Richtung Showkampf, also keine ernsthafte Aggression und auch kein Mobbing, sondern wirklich so Imponiergehabe. Knurren, vorne mit den Pfoten in die Luft gegen den andern springen, halb-steifes umeinander rumstaksen. Einfach Stunk machen eben.

Ich will das nicht, aber weiß auch noch nicht, was ich tun soll. Ihn direkt anleinen wenn ein anderer (abgeleinter) Hund da ist, und erst fragen ob es ein Rüde ist? Kommt mir blöd vor, er "lernt" ja auch noch wie das so läuft unter Rüden. Ihn zwar hin lassen, aber wenn er sich dann so verhält, schimpfen oder direkt beenden und weggehen (ihn anleinen und weg)?

Einfach machen lassen, "Die regeln das unter sich" kommt mir jedenfalls verkehrt vor. Bin bisher dann zügig weiter und oder hab ihn vorher zu mir gerufen. Also die Situation möglichst früh beendet.

Spannend 😀

Ich lasse meine hin wenn ein Kontakt erwünscht ist. Verhalten sich meine blöd ist der Spaß vorbei, Leine ran und weiter geht's.

Das führt nicht dazu das sie was draus lernen ... der kleine Teddy mobbt so gerne Hunde die er für Luftpumpen hält ...

Immerhin kommt es, durch das weitergehen, nicht zu Kloppereien.

Zitat von DieStudentin

An die Rüdenbesitzer: Wie geht ihr damit um, wenn euer Jungrüde seine Eier entdeckt und meint, er muss anderen Rüden zeigen, dass er der Tollste/Stärkste ist? Anno hat vorhin zum zweiten mal (gestern das erste mal) so ein Verhalten gezeigt in Richtung Showkampf, also keine ernsthafte Aggression und auch kein Mobbing, sondern wirklich so Imponiergehabe. Knurren, vorne mit den Pfoten in die Luft gegen den andern springen, halb-steifes umeinander rumstaksen. Einfach Stunk machen eben.

Ich will das nicht, aber weiß auch noch nicht, was ich tun soll. Ihn direkt anleinen wenn ein anderer (abgeleinter) Hund da ist, und erst fragen ob es ein Rüde ist? Kommt mir blöd vor, er "lernt" ja auch noch wie das so läuft unter Rüden. Ihn zwar hin lassen, aber wenn er sich dann so verhält, schimpfen oder direkt beenden und weggehen (ihn anleinen und weg)?

Einfach machen lassen, "Die regeln das unter sich" kommt mir jedenfalls verkehrt vor. Bin bisher dann zügig weiter und oder hab ihn vorher zu mir gerufen. Also die Situation möglichst früh beendet.

Emil ist nun fast ein Jahr alt. An manchen Tagen fühl er sich natürlich wie King Loui und macht auf dicke Hose. Hält sich aber noch in Grenzen. Die Momente wo er wirklich prollig sind, sind bislang wirklich selten und beschränken sich nur auf Rüden, die deutlich größer sind als er. Sein "Erzfeind" ist der große alte Dobermann von gegenüber. Dieser hat beim ersten Kontakt sehr deutlich gemacht, dass er keinerlei Nähe von Emil wünscht. Das hat Emils Wunsch natürlich nur noch mehr bestärkt. Sobald der Dobermann die Straße betritt, kriegt Emil das irgendwie immer mit und steht parat. Grundsätzlich mache ich das immer von der Situation abhängig. Dobermann und Emil würde ich nie zusammenlassen. Das ist mir einfach zu gefährlich. Wenn es dort knallt, knallt es richtig.

Grundsätzlich bin ich aber schon der Meinung, dass junge Rüden auch mal selbst ihre Erfahrungen machen müssen. Bei uns findet das meist im recht kontrollierten Rahmen in der Hundetagesstätte, oder auf Spaziergängen mit bekannten Hunden statt. Als Emil seine Männlichkeit entdeckt hatte und der Meinung war er müsse die zwei Kooikerhondje Mamis in der Huta belästigen, haben die drei Hunde das wunderbar unter sich selbst geregelt. Emil hat ein paar mal einen auf den Deckel bekommen und wurde über den Platz gescheucht. Danach war die Sache für die Hunde erledigt. Emil hat gelernt, dass er die zwei Hündinnen in Ruhe lassen soll.

Also zusammengefasst: Ich versuche den Hund seine eigenen Erfahrungen sammeln zu lassen. Dazu gehört auch mal, dass er einen auf den Deckel bekommt. Wenn er frech ist und es übertreibt, muss er auch mit den Konsequenzen leben. Ich achte allerdings darauf, dass dies im halbwegs geordneten Rahmen abläuft und die Situation für beide Parteien nicht wirklich gefährlich wird.

Zitat von DieStudentin

Ich will das nicht, aber weiß auch noch nicht, was ich tun soll. Ihn direkt anleinen wenn ein anderer (abgeleinter) Hund da ist, und erst fragen ob es ein Rüde ist? Kommt mir blöd vor, er "lernt" ja auch noch wie das so läuft unter Rüden. Ihn zwar hin lassen, aber wenn er sich dann so verhält, schimpfen oder direkt beenden und weggehen (ihn anleinen und weg)?

Ich bin noch nicht ganz sicher, wie die Situation genau ist. Wenn es um spontane Direktbegegnungen geht, habe ich keine Tipps, die meide ich generell. Wenn es mal dazu kommt, okay, dann belohne ich das von mir gewünschte Verhalten und zeitnahes Weiterlaufen. Wenn solche Situationen wie von dir beschrieben entstehen würden, würde ich anleinen und ruhiges Verhalten belohnen. Dann aus der Situation gehen und beim nächsten Mal Abstand halten oder mich auf einen Spaziergang verabreden, wenn mir etwas an dem Kontakt liegt. Ich hätte es also wohl genauso gelöst wie du.

Wenn man zusammen unterwegs ist, würde ich aus der Situation rausnehmen und erstmal mit Abstand laufen. Wenn alles entspannt ist, längere Leine, ruhige Kontaktaufnahme belohnen und dann gleiches Spiel ohne Leine. Wenn das nicht möglich ist, würde ich üben einander zu ignorieren. Das braucht natürlich Zeit und einen Hund, der entspannt genug ist, um noch zu lernen. Wenn das aktuell nicht geht wegen akuten Hormonüberschusses, würde ich es in ein paar Wochen wieder anfangen. Oder eben erstmal nur miteinander ohne direkten Kontakt gehen und daran arbeiten meinen Hund abbrechen zu können, bevor er anderen auf den Zeiger geht. Das mache ich dann über einen Abbruch oder Abruf, der kommt dann aber schon vorm krassen rumnerven und prollen. Das hat bisher bei meinen Rüden gut funktioniert, es wird eben einfach nicht übermäßig belästigt - fertig. Wer auf den Abbruch nicht hört, kommt an die Leine.

Das üben der Jungspund und ich auch noch. Ich finde immer, Hunde können toll von älteren Hunden lernen, dafür müssen sie sich aber auch kennen lernen können und miteinander mehr als ein paar Minuten Kontakt haben. Ansonsten sehe ich den Effekt nicht so richtig.

Ich brauche persönlich halt den "sei mit allen in spontanen Begegnungen immer nett"-Skill nicht für meine Hunde, vielleicht haben da andere mehr Tipps. Darauf habe ich keinen besonderen Fokus, der über das oben geschriebene hinausgeht.

Noch als edit: Natürlich dürfen andere Hunde in bekannten Konstellationen kommunizieren: "lass das". Wird das aber so gar nicht befolgt, warte ich persönlich nicht darauf, dass diesem Hund der Kragen platzt, sondern hole meinen Hund da weg. Ein bisschen austesten ist ja okay, aber es sollte schon eine Reaktion auf das Gegenüber zu erkennen sein.

Zitat von Meeko030

Noch als edit: Natürlich dürfen andere Hunde in bekannten Konstellationen kommunizieren: "lass das". Wird das aber so gar nicht befolgt, warte ich persönlich nicht darauf, dass diesem Hund der Kragen platzt, sondern hole meinen Hund da weg. Ein bisschen austesten ist ja okay, aber es sollte schon eine Reaktion auf das Gegenüber zu erkennen sein.

Definitiv! Den Zusatz finde ich noch super wichtig. Wenn einer der beiden Hunde es übertreibt oder die Situation von selbst nicht lösen kann, greife ich auch direkt ein. Finde es aber auch wichtig für den halbstarke Rüden, wenn es vom souveränen Althund auch mal eine deutliche Ansage gibt. Kontakte zu fremden Hunden gibt es hier kaum. Da würde ich auch direkt abbrechen, da ich ja nicht weiß, wie der andere Hund reagiert. Wichtig finde ich es auch, dass die "Kontrahenten" körperlich einigermaßen zusammenpassen.

Einen größenwahnsinnigen Dackel würde ich nicht unbedingt seine Erfahrungen mit einem ausgewachsenen DSH machen lassen. (Auch wenn der Dackel sicherlich davon überzeugt ist, dass er den Konflikt lösen/gewinnen kann )

Hm, ich leine im Freilauf generell an, wenn ein Hund in unseren Dunstkreis kommt, und gebe dann erst nach Absprache wieder frei, sofern die Konstellation passt. Ist aber ziemlich selten, meist geht man einfach aneinander vorbei und leint dann wieder ab.

Mit (jungen) Rüden muss ich auch aufpassen, da würde Bobby gern raufen, aber er knurrt nicht oder so, sondern bleibt freundlich. So spielt er auch mit seiner Schwester, beide stehen auf den Hinterbeinen und umklammern sich, dann wird wieder gerannt etc. Das kann er im Verein beim kontrollierten Spiel ausleben, mit Fremdhunden ist mir das zu heikel.

Komentgehabe, Stänkereien und solche Sachen unterbreche ich, wenn ich den anderen Hund nicht kenne. Dann leite ich Nevis weiter, in Bewegung weg vom anderen Hund. Ohne Hektik. Das wird nur mit mir bekannten, sauber kommunizierenden, souveränen Rüden laufen gelassen. Ausser man sieht sofort, dass der andere Rüde das wunderbar händeln kann.

Dann ist auch ein Lerneffekt da. Ansonsten ist das einfach nur doof.

Mit Mojito hatte ich sehr viel Glück als der 1,5 war. Der hat mal kurz was lernen dürfen. Er wollte einen älteren Golden Rüden blöd anmachen. Man hat richtig gesehen, jetzt krempelt er die Ärmel hoch, stolziert los mit der Absicht, genau diesen Hund mal so richtig anzupöbeln.

Tja, was passierte? Der ältere Rüde schaute kurz zu Mojito - und drehte sich ignorant weg. Der liess den Kleinen aber mal so richtig auflaufen

Mojitos Luft war schneller raus als bei einem Luftballon

Die andere Besitzerin und ich standen da und konnten nur noch schallend lachen. Das lief alles innerhalb von vielleicht 20 sekunden ab.

Mojito trollte sich dann davon, so hmmpf Versuch fehlgeschlagen

Zitat von DieStudentin

Ich will das nicht, aber weiß auch noch nicht, was ich tun soll. Ihn direkt anleinen wenn ein anderer (abgeleinter) Hund da ist, und erst fragen ob es ein Rüde ist? Kommt mir blöd vor, er "lernt" ja auch noch wie das so läuft unter Rüden. Ihn zwar hin lassen, aber wenn er sich dann so verhält, schimpfen oder direkt beenden und weggehen (ihn anleinen und weg)?

Weder noch. Bei ersterem kann man sich ers so richtig ein Problem erziehen. Zweiteres unterstützt ihn noch in seiner künstlichen Aufregung und der Idee, dass andere Hunde anmotzen und "Grösselen" geil ist - Frauchen macht voll mit!

Wenn ich den andern Rüden kenne, oder mich mit dem Besitzer kurz abgesprochen habe, entferne ich mich zügig auf eine Distanz, die dem Jungrocker keine Rückendeckung mehr gewährt. Rufe dann ab und belohne das hoch.