Eni46 hat mich gerufen, wahrscheinlich weil ich vor etwa 2 Jahren vor der selben Entscheidung stand
Ich habe im TS eine ganz tolle Hündin kennengelernt. Ihr Name war Milly.
Milly wurde auf der Strasse mit einem riessigen Mammatumor gefunden, der operiert wurde, der Lymphknoten entfernt, untersucht und geröngt.
Die Lunge war o.B. und der Lymphknoten auch ohne Krebszellen.
Ich hab mich auf den medizinischen Befund gestützt, der lautete aus medizinischer Sicht "gesund".
Milly ist damals in voller Überzeugung bei mir im Juni eingezogen.
Im September des selben Jahres ging es ihr nicht so gut, sie hatte Probleme mit dem Magen-Darm. Ich war in der Tierklinik und die Diagnose war Metastasen in der Lunge - Lebenserwartung 2-4 Monate.
Wir hatten "Pesch". Im Grunde sind Mammatumore 50:50. 50% sind gutartig, 50% bösartig. Unserer war Bösartig.
Und die Form des Tumors überspringt gern die Lymphknoten und die Aufnahme eines RX ist einfach zu gering um Metastasen in der Lunge schon so früh zu erkennen.
(Dafür kann aber die TK und der TS nichts, dass wie sie behandelt haben, ist der gängige Weg).
Milly und ich haben anschliessend gut noch gut über 1 Jahr gekämpft (Chemotherapie, Langzeitchemo, Kortisontherapie, Misteltherpaie usw.). Wir waren am Ende bei 14 Monate nach Diagnose, als der Krebs dann am Ende gewonnen hatte (Nierenversagen, da der Krebs weiter in die Niere gestreut hat).
Die Zeit war furchtbar anstrengend, aber für Milly jede Sekunde Wert. Wir haben noch tolle Momente gehabt, aber auch furchtbar dunkle Stunden und Diagnose und Therapiemarathon.
Milly war mein Herzenshund (und während ich das hier schreibe, kommen mir schon wieder die Tränen).
Für sie würde ich es immer wieder tun. Bei jedem anderen Hund würde ich es mir wirklich gut überlegen und am Ende "Nein" sagen. Man kann sich kaum vorstellen, wenn man es nicht selbst erlebt hat. Kann ich mit dem Worse Case wirklich umgehen? Kann ich damit leben, dass im schlimmsten Fall in 6-12 Monaten, der Hund tot ist?
Die Hündin die der TS kennen gelernt hat ist mit 4 Jahren noch sehr jung für Mammatumore. D.h. sie ist genetisch vordisponiert für Mammatumore und damit auch für Krebserkrankungen im allgemeinen (Milly z.B. auch).
Selbst wenn man den Tumor nun entfernt, mit grosser Wahrscheinlichkeit kommt ein neuer Mammatumor oder irgendwo anders beginnt der Krebs.
Das muss einem einfach bewusst sein.
Im schlimmsten Fall seit ihr Hospitzplatz, im besten Fall wird der Hund Stein alt.