Hund aus Tierschutz aufnehmen der krank ist, bin ich krank?
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. Die Sache ist meist mit einer (nicht teuren) OP vorbei und der Hund lebt vergnügt gesund weiter
50 % bösartig heisst nicht "meist". Die Chance steht bei 50:50.
Wenn der Krebs gutartig ist, dann würd ich sagen, das Risiko ist gering und kalkulierbar. Bevor ich den Befund nicht habe, würde ich aber die Füsse still halten.
Übernimmt hier irgendwer die Verantwortung, wenn die Hündin zu den 50% gehört, wo der Krebs streut und die Hündin nicht mehr lange lebt?
Die Entscheidung muss allein die TS treffen und ganz ehrlich, wer hier schon nachfragen muss, der ist sich nicht 100% sicher und kann mit all den Konsequenzen 1000% Leben.
Das seh ich anders. Ob ich die Füße still halte oder nicht, entscheide ich.
Und welche Verantwortung? Natürlich hat die die künftige Besitzerin allein. Wäre mir im Traum nicht eingefallen, dass ich an der teilhaben müsste, wenn ich meine Meinung auf Grund meiner mehrfachen Erfahrungen sage.
Und natürlich erkundigt man sich vorher, wenn man neu bei dem Thema ist - mit genereller Unsicherheit hat das für mich nix zu tun. Nur mit informieren. Und das ist verantwortungsbewusst, nicht unsicher.
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Hi
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Eni46 hat mich gerufen, wahrscheinlich weil ich vor etwa 2 Jahren vor der selben Entscheidung stand
Ich habe im TS eine ganz tolle Hündin kennengelernt. Ihr Name war Milly.
Milly wurde auf der Strasse mit einem riessigen Mammatumor gefunden, der operiert wurde, der Lymphknoten entfernt, untersucht und geröngt.
Die Lunge war o.B. und der Lymphknoten auch ohne Krebszellen.
Ich hab mich auf den medizinischen Befund gestützt, der lautete aus medizinischer Sicht "gesund".
Milly ist damals in voller Überzeugung bei mir im Juni eingezogen.
Im September des selben Jahres ging es ihr nicht so gut, sie hatte Probleme mit dem Magen-Darm. Ich war in der Tierklinik und die Diagnose war Metastasen in der Lunge - Lebenserwartung 2-4 Monate.
Wir hatten "Pesch". Im Grunde sind Mammatumore 50:50. 50% sind gutartig, 50% bösartig. Unserer war Bösartig.
Und die Form des Tumors überspringt gern die Lymphknoten und die Aufnahme eines RX ist einfach zu gering um Metastasen in der Lunge schon so früh zu erkennen.
(Dafür kann aber die TK und der TS nichts, dass wie sie behandelt haben, ist der gängige Weg).
Milly und ich haben anschliessend gut noch gut über 1 Jahr gekämpft (Chemotherapie, Langzeitchemo, Kortisontherapie, Misteltherpaie usw.). Wir waren am Ende bei 14 Monate nach Diagnose, als der Krebs dann am Ende gewonnen hatte (Nierenversagen, da der Krebs weiter in die Niere gestreut hat).
Die Zeit war furchtbar anstrengend, aber für Milly jede Sekunde Wert. Wir haben noch tolle Momente gehabt, aber auch furchtbar dunkle Stunden und Diagnose und Therapiemarathon.
Milly war mein Herzenshund (und während ich das hier schreibe, kommen mir schon wieder die Tränen).
Für sie würde ich es immer wieder tun. Bei jedem anderen Hund würde ich es mir wirklich gut überlegen und am Ende "Nein" sagen. Man kann sich kaum vorstellen, wenn man es nicht selbst erlebt hat. Kann ich mit dem Worse Case wirklich umgehen? Kann ich damit leben, dass im schlimmsten Fall in 6-12 Monaten, der Hund tot ist?
Die Hündin die der TS kennen gelernt hat ist mit 4 Jahren noch sehr jung für Mammatumore. D.h. sie ist genetisch vordisponiert für Mammatumore und damit auch für Krebserkrankungen im allgemeinen (Milly z.B. auch).
Selbst wenn man den Tumor nun entfernt, mit grosser Wahrscheinlichkeit kommt ein neuer Mammatumor oder irgendwo anders beginnt der Krebs.
Das muss einem einfach bewusst sein.
Im schlimmsten Fall seit ihr Hospitzplatz, im besten Fall wird der Hund Stein alt.
Vielen lieben Dank für deine berührenden und offenen Worte.
Das muss ich sacken lassen.
Ich muss echt mit Pipi in den Augen das lesen.
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Durch die Tumore ist der Hund nicht gesund und wird von den Versicherungen abgelehnt.
Unser Hund ist mit gelaufener Mammatumor-OP bei uns eingezogen und wurde ganz normal OP-versichert, nur eben eine weitere Gesäugeleistenentnahme wurde ausgeschlossen. Ich müsste nochmal nachschauen, wo wir sind...
Das wäre toll, das würde mich interessieren. Vielen Dank
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Vielen Dank für eure Gedanken, Erfahrungen und Impulse.
Ich bin mir über die Verantwortung absolut bewusst, daher hab ich auch nochmal den Austausch/Input benötigt.
Ich finde das toll, so hat man ja die Möglichkeit über viele Erfahrungen etwas mitzubekommen.
Es wird sicher nicht leicht und abnehmen wird die Entscheidung uns allen hier auch niemand.
Ich hoffe auch, dass die Ergebnisse natürlich für die Süße einfach gut sind!!
Danke Euch!
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Hallo Godzilla7 ,
ich würde mir persönlich immer einen offensichtlich gesunden Hund wünschen, wenn ich ihn neu bei mir aufnehme. Das ist meine persönliche Präferenz, und ich weiß, dass es viele Menschen gibt, die die Kraft und Energie haben, kranke oder beeinträchtigte Hunde in ihre Familie zu integrieren. Da kommt es auch sicherlich auf die Art der Krankheit/Behinderung an.
Bertha habe ich als gesunden Welpen vom Züchter, trotzdem hat sie mit den Jahren immer wieder mit (bösartigen) Krebs zu tun gehabt. Das waren nicht nur Kosten, sondern auch Sorgen, Ängste, viele Tränen des Mitleidens, Zeiten in TA-Praxen, oder beim Wachwerden aus der Narkose.
Und darüber hinaus eine höhere Sensibilisierung für Dinge wie: Oh, was ist denn dies für ein Knubbbel hier, ist hier eine Stelle verhärtet oder nicht usw. Also: eine eventuell mentale Dauer-Belastung in der Sorge, ob wirklich alles ok ist - auch wenn die OP gut ausgeht und (erstmal) nichts nachkommt.
Einen kranken Hund, der auch noch trainiert werden möchte (Welpe, Junghund, ängstlicher oder anders verhaltensauffälliger Hund) würde ich mir nicht zumuten wollen. Wenn ein Hund (oder anderes Tier, ich habe ja auch noch Katzen), der bereits bei mir lebt, krank wird, dann bekommt er selbstverständlich die beste mir mögliche Pflege und Unterstützung.
Diese, meine Gedanken wollte ich dir noch mit zu Bedenken geben. Nicht als "Madig-Machen" verstehen, bitte.
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Hallo Godzilla7 ,
ich würde mir persönlich immer einen offensichtlich gesunden Hund wünschen, wenn ich ihn neu bei mir aufnehme. Das ist meine persönliche Präferenz, und ich weiß, dass es viele Menschen gibt, die die Kraft und Energie haben, kranke oder beeinträchtigte Hunde in ihre Familie zu integrieren. Da kommt es auch sicherlich auf die Art der Krankheit/Behinderung an.
Bertha habe ich als gesunden Welpen vom Züchter, trotzdem hat sie mit den Jahren immer wieder mit (bösartigen) Krebs zu tun gehabt. Das waren nicht nur Kosten, sondern auch Sorgen, Ängste, viele Tränen des Mitleidens, Zeiten in TA-Praxen, oder beim Wachwerden aus der Narkose.
Und darüber hinaus eine höhere Sensibilisierung für Dinge wie: Oh, was ist denn dies für ein Knubbbel hier, ist hier eine Stelle verhärtet oder nicht usw. Also: eine eventuell mentale Dauer-Belastung in der Sorge, ob wirklich alles ok ist - auch wenn die OP gut ausgeht und (erstmal) nichts nachkommt.
Einen kranken Hund, der auch noch trainiert werden möchte (Welpe, Junghund, ängstlicher oder anders verhaltensauffälliger Hund) würde ich mir nicht zumuten wollen. Wenn ein Hund (oder anderes Tier, ich habe ja auch noch Katzen), der bereits bei mir lebt, krank wird, dann bekommt er selbstverständlich die beste mir mögliche Pflege und Unterstützung.
Diese, meine Gedanken wollte ich dir noch mit zu Bedenken geben. Nicht als "Madig-Machen" verstehen, bitte.
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Hallo Kamille,
Danke für deine offenen ehrlichen Worte.
Liebe Grüße
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Man ist nie davor sicher, dass das eigene Tier krank wird. Große OPs braucht, oder andere Krankheiten entwickelt, die verdammt ins Geld gehen.
Aber klar ist es etwas anderes, wenn man das Risiko konkret weiß.
Aber für mich ist das Tierschutz.
Bei einem Züchter versucht man möglichst viele Risiken auszuschließen und der Züchter tut das hoffentlich auch.
Im Tierschutz suchen Hunde ein Zuhause, weil sie es brauchen.
Wenn du ihr ein Zuhause geben möchtest. Nun, sie braucht es nicht weniger weil sie krank ist, sondern mehr. Denn die heutig Mode ist eher den "passenden Hund" im Tierschutz zu suchen, der ins Leben passt. Also natürlich gesund, im gewünschten Alter, Artgenossenverträglich, stubenrein, leinenführig, kinderlieb, bellt nicht, naturbrav, in passender Optik und Größe. Natürlich sucht man sich keinen kranken Hund, weil es so gut passt. Natürlich muss man das leisten können, aber du bist ganz sicher nicht krank, weil du einen kranken Hund aufnehmen willst. Das ist der ursprüngliche Tierschutzgedanke: Hunden ein Zuhause geben, die es brauchen.
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Man ist nie davor sicher, dass das eigene Tier krank wird.
Ja, so habe ich das früher auch immer gesehen... Bevor ich 10 Jahre chronische Krankheit mit Ebby durchlaufen habe, 10 Jahre mit mal mehr, mal weniger Leiden, zehn Jahre mit immer wieder aufkeimender Hoffnung und dann doch wieder Verzweiflung, zehn Jahre mit zum Teil massiven Einschränkungen meiner eigenen Persönlichkeit und dem, was mich ausmacht.
Ja, 10 Jahre und ca. 18 000€ später hat sich meine Meinung dazu geändert.
Ich kann mit Verhaltensmacken leben, aber ich würde einen Teufel tun und direkt nach Ebby zum Beispiel einen Hund aufnehmen, der nachweislich Leishmaniose hat. Wenn die Erkrankung erst später diagnostiziert wird, weil vorher keine Antikörper nachweisbar sind, dann ist es eben so, aber ich habe keine masochistischen Neigungen, dass ich mich direkt ins nächste Leiden für alle Beteiligten stürzen muss.
Ja, diese Hunde brauchen Plätze, aber der nächste sicher nicht bei mir.
Tierschutz bedeutet eben nicht nur, einfach blind alles aufzunehmen, sondern Tierschutz bedeutet sehr wohl sich, vorab zu überlegen, welcher Hund passt in mein Leben, was kann ich leisten und wo sind meine Grenzen. Tierschutz bedeutet nicht, immer nur ja zu sagen.
Ich kann auch nicht bestätigen, dass nur die einfachen Hunde ohne Macken angefragt werden. Ich habe in letzter Zeit viel Kontakt zu einer Pflegestelle für Hunde aus Rumänien gehabt. Keiner (!!!), der Hunde, die dort waren, war ein unkomplizierter Selbstläufer, aber die Hunde waren trotz ehrlicher Beschreibung recht schnell in passende Hände vermittelt.
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