Aus traurigem Anlass plötzlich Hundebesitzerin und überfordert!

  • Ich möchte dir mal von Herzen eine virtuelle Umarmung schicken!!


    Ich habe zwei Malis, die meine eigenen sind und sehr viele DSH und Malis im engen und sehr engen Kontakt von Welpe bis 2nd Hand. Ich erzähl einfach mal von meinen beiden, dann kannst du dir da vielleicht das passende für euch rausziehen.


    Meine Hündin hat UO und SD als junge Hündin sehr geholfen - sie ist eher nervenschwach bei sehr hoher Trieblage, sehr ausgeprägtem Wehrbereich und sehr hohem Temperament. Da waren diese "Spiele nach Regeln" etwas, wo sie sich ganz sicher sein konnte, alles richtig zu machen (ist ihr seeehr wichtig) und trotzdem voll die Sau raus zu lassen - einfach unersetzlich. Daran hat sie sich "festgehalten", weil Alltag, Reize selbst verarbeiten, Ruhe halten, sich nicht über alles aufregen etc pp - das war für sie einfach mental mega schwer und manchmal nicht machbar (sie hat natürlich über sehr enge Führung und Alter Routinen bekommen - aber trotzdem ist sie bis heute die "Irre" und das merkt man ihr an.)


    Mein Rüde würde zwar für jeden Schutzdienstfreak echt eine Freude sein (Griffe, Mut, Unbeirrbarkeit, Aggression - alles top) - aber er würde auch ohne auskommen. Er liebt Sport - er ist dann glücklich, er strahlt und er grinst, wenn er arbeiten darf. Aber - er ist auch ohne umfassenden Sport ein toller Alltagsbegleiter, der auch mit Tricks Shapen und Fährten happy ist. ABER - er ist kein einfacher Alltagshund (daran ändert aber der Sport nichts, das ist sein Charakter).


    Da ich aktuell gerade keinen Helfer habe (bzw auch zugegeben gerade selbst nicht in der Lage, regelmäßig SD zu machen - jobbedingt und durch private Umstände), lebt mein Rüde so, dass er nur fährten geht, bissi UO aber so "klein klein" und ansonsten Gassi-Alltag macht. Er hat aber auch die Nerven dafür. Für meine Hündin wäre das ein ziemlich anstrengendes Leben gewesen - sie ist eher so Typ Ferrari Motor aber Fiat Punto Bremse. Sie war ein toller Sporthund, hat super Punkte gelaufen in Prüfungen, soll jetzt wirklich keine Abwertung sein für sie. Nur sie ist halt - und das haben viele Malis vor allem mittlerweile - eher so die Inselbegabte.


    Heißt: Hängt am Hund. Such dir am besten jemanden über den Verein, der dir da zur Seite steht - kann mir vorstellen, wenn du dich da komplett auf die Hündin einlässt, dass das sogar gut passen kann und dir und euch Freude macht und ihr aneinander wachst. Ihr fangt beide von vorn an und vermutlich wird sie ein bisschen leichtführiger sein - sie ist ja auch noch jünger.


    Beim Rüden - das ist einfach auch Kraftmäßig echt anstrengend - wenn man solche Hunde noch nicht mental führen kann (und woher soll man das als Anfänger auch können), kann das zu einer ziemlich körperlichen Tortur und einem recht hohen Stresslevel für euch beide dauerhaft werden. Ich denke aus dem Bauch raus - ich würde den Rüden zum Züchter zurück geben. Er hat schon einmal gut ausgewählt - er wirds sicher ein zweites Mal auch tun.


    Alles Gute euch!

  • Mein herzliches Beileid.

    Ich denke, ich würde Chaos zum Züchter zurückgeben, wenn sich schon diese tolle Möglichkeit bietet.

    Und dann sehen, wie ich mit dem Malimix mit Hilfe der Vereinskameraden deiner Tochter klarkomme und dann gemeinsam entscheiden ob das eine vernünftige Zukunft hat bzw. ob ich den Alltag zufriedenstellend meistern kann oder es für alle Beteiligten besser ist, auch diesen Hund zu vermitteln.

  • Zunächst mein ganz herzliches Beileid...


    Ich bin Tochter von Eltern, die echt nett zu meinen Hunden sind, aber kein Händchen für deren Erziehung haben:sweet: Als ich noch einen Hund hatte, der wirklich von vorne bis hinten unvermittelbar war (bissig, gesundheitliche Großbaustelle) war diese Situation wirklich MEINE Angst - denn mir war klar, meine Eltern könnten sich weder selbst kümmern noch ließe sich da jemand finden:verzweifelt:


    Jetzt, mit einem vermittelbaren Hund, würde ich mir sogar wünschen, dass sie ihn dann abgeben, weil er in einem anderen Zuhause sicher glücklicher werden und sein Potential entfalten könnte:sweet:


    Zwei junge Gebrauchshunde, einer der gerade richtig erwachsen wird, die andere ein Junghund, der noch alles lernen muss und in die Pubertät kommen wird - das würde sogar erfahrene HH und Hundesportler in diesem Doppelpack sicher sehr fordern. Und würde halt auch bedeuten, dass man in den nächste Jahren (!) einige Tage pro Woche auf dem Hundeplatz verbringen muss... Und dann noch mit zwei Hunden, die verständlicherweise ebenso durch den Wind sind, gleichzeitig den neuen Alltag erlernen muss.


    Sicher ist auch Mercy ein Hund mit viel Potential, aber ich denke, dass man da doch viel eher "reinwachsen" kann, wenn man sich einen guten privaten Trainer und den Verein zur Hilfe nimmt.


    Generell würde ich nochmal via Mail oder (falls du sie finden kannst) private Handynummern versuchen, jemand vom Verein zu erreichen, die machen sich doch sicher auch Gedanken und haben vielleicht schon Ideen.

  • Schaefchen2310 theoretisch ist vieles machbar. @Lockenwolf hat z.B. den DSH von wem anders geführt.

    Kommt aber halt auf verscheidene Sachen an, und in erster Linie mal auf die Entfernung zw. dem aktuellen Wohnort der Hunde und dem Verein..

    Ja ich habe den Leon einen DSH-Mali-Mix von einem alten Sportsfreund geführt. Es kann funktionieren wenn man sich sehr einig ist und sich vorbehaltlos vertraut. Vor mir war Leon ein paar Monate jemand anderem anvertraut das ging gar nicht weil viel mit Gewalt gearbeitet wurde. Also das vertrauen zwischen den Menschen muss da sein. Dann muss sich der neue Hundeführer ja auch mit dem Hund verstehen. Das braucht Zeit. Bis das wirklich ein schönes Verhältnis ist kann man da locker mal ein Jahr rechnen. Dann kommt auch der zeitliche Aspekt hinzu. Der Besitzer von Leon war Rentner. Hab ich gesagt ich will trainieren dann hat er mir Leon gebracht und das wenn es sein musste ohne zu diskutieren auch mal 50km weit und das 3 x die Woche. Und dann stand oder saß er da eben rum...

    Wir haben das so gemacht weil der Halter selbst körperlich nicht mehr in der Lage war Leon zu führen. Im Alltag hat er mit ihm einmal die woche eine extrem geile Hundetrainerin besucht die ihm gezeigt hat wie das alte Ehepaar dieses Kraftpaket mit ein paar tricks handeln und lenken kann und nebenbei haben sie dabei auch noch zusammen was gemacht.


    Mein Tipp wäre: Selber machen! Du wirst genauso lernen wie Chaos und sorry ich hab jetzt nicht alles gelesen aber wenn deine Tochter mit ihm in einem Verein war wende dich dahin wenn nicht dann schreib hier doch mal deine Postleitzahl vielleicht hat jemand einen Tipp bezüglich Verein oder/ und Trainer.


    Von mir auch mein Beileid. Es sit wirklich furchtbar was du gerade durchmachen musst!

  • ich würde den Rüden zum Züchter zurück geben. Er hat schon einmal gut ausgewählt - er wirds sicher ein zweites Mal auch tun.

    Das möchte ich nochmal unterstreichen. Ja, der Züchter wird Chaos nicht behalten, sondern an einen Dritten weitervermitteln. Aber als Züchter hat er Erfahrung in der Auswahl passender Besitzer für seine Welpen. Diese Erfahrung wird auch Chaos (wieder) zugute kommen. Sicher ist es dann auch möglich, Kontakt zum neuen Besitzer aufzunehmen, so daß du den Hund nicht ganz aus den Augen verlierst.


    Dagmar & Cara

  • Liebe Sabine, es tut mir von Herzen leid was dir geschehen ist - ich wünsche dir einfach nur ganz viel Kraft für die nächste Zeit.


    Im Mai letzten Jahres habe ich auch einen Hund "geerbt" - ganz plötzlich war ich für die knapp 14jährige Hündin meines Freundes verantwortlich. Drumpy kannte mich recht gut (logischerweise), ebenfalls meinen Hund und meinen Alltag. Trotzdem fehlte ihr das Herrchen und was sie brauchte, konnte ich ihr nicht geben. Trotz aller Bemühungen, ihr noch einen schönen Lebensabend bei mir zu bieten, irgendwie war das nicht das Wahre.


    Auch ich war mächtig eingeschränkt, sie konnte auf einmal nicht mehr alleine bleiben, Spaziergänge in ihrem Tempo unterforderten und stressten meinen Hund, ich war gestresst durch die neuen Anforderungen, die mit ihrer Gegenwart verbunden waren - das wiederum merkte mein Hund auch........ usw.


    Ich habe mich schweren Herzens dazu durchgerungen, nach einem Plätzchen für sie zu suchen - und es hat tatsächlich geklappt! Drumpy hat ein neues Frauchen gefunden, die beiden sind total glücklich miteinander und von Lebensabend ist bei Drumpy noch keine Spur. Wir tauschen Mails und Bilder, im Frühjahr kommen sie zu Besuch....... wir haben alle was davon. Und ich war echt erleichtert, denn diese alte Hündin war leider eine echte Belastung für meinen Alltag - so sehr ich mich auch dafür geschämt habe!


    Was ich damit erzählen will: manchmal ist es besser, sich von "geerbten" Hunden zu trennen. Auch wenn es schwer ist und es einem wie Verrat an dem Hund und auch am Verstorbenen vorkommt - für mich, Drumpy und das neue Frauchen war es eine totale Win-Win-Situation. Es ist nicht immer gut, sich für etwas zu verbiegen von dem im Endeffekt keiner was hat. Du könntest dir ja ein Besuchsrecht einräumen lassen oder so - deine Tochter hätte das bestimmt verstanden. Es ist kein Verrat an den Hunden oder deiner Tochter, es erleichtert nicht nur dir die kommende Zeit.


    Fühl dich einfach mal von mir gedrückt - es tut mir so unendlich leid!

  • Es gibt nich sehr viel, was schlimmer sein muss, als ein Kind zu verlieren. Mein tiefstes Mitgefühl.

    Zu den Hunden.

    Du hast eine Adresse angeraten bekommen, da würde ich einen Termin machen.

    Und mich beraten lassen.

    Was man nicht wegreden kann ist, dass du dein Leben den Hunden zu einem großen Teil widmen musst, wenn du sie behalten willst.

    Das kann dein Leben positiv verändern, aber du müsstest schon eine gewisse innere Motivation dazu haben.

    Das ähnelt nicht Hundehaltung mit Gassigehen, das ist eine Lebenseinstellung.


    Du könntest auch in den Rettungshundebereich gehen...aber du kommst nicht ohne einen immensen Zeitaufwand dabei weg.

    Ich würde dir raten eine pro und Contraliste zu machen, dich wirklich gut beraten zu lassen Und dann einen Entscheidung für die Hunde und dich zu treffen.


    Dann kann es nur so sein, dass deine Tochter es dir gedankt hätte. Die Hunde gewöhnen sich schneller um als du. Aber es sind Tiere, keine Kinder deiner Tochter.

  • Mein tiefstes Mitgefühl für deinen schlimmen Verlust.


    Im Moment sind in Bayern die hundevereine wegen Lockdown alle zu. Schreib eine Email an den Verein, bestimmt wird dir da geholfen.

    Ansonsten kann ich verstehen, dass du die Hunde behalten willst, sind sie doch dass letzte was du von deiner Tochter noch hast und deine Tochter liebte die beiden sicher sehr.


    Könntest du dir hundesport überhaupt vorstellen? Ich denke auch das Mali Mix Teilchen, wird nicht nur als begleithund glücklich.

    Könntest du dir vorstellen in den hundesportverein zu gehen und dort mit den Hunden zu arbeiten?


    Was würde deine Tochter für ihre geliebten Hunde sich wünschen?


    Falls ich irgendwie helfen kann, schreib mich per PN an, komme aus dem Münchner speckgürtel und kann vielleicht einen Kontakt herstellen. Im Moment während des lockdowns ist halt alles recht schwierig, vor allem weil die Vereine zu sind.


    Fühl dich gedrückt und es tut mir unsagbar leid.


    Lg

  • Liebe TE, als erstes mein tief empfundendes Beileid für diesen furchtbaren Verlust. Fühl dich bitte gedrückt. Das muss eine wirklich schreckliche Situation sein. Falls noch keine Entscheidung gefallen sein sollte:

    Mir kam eben die Idee: gibt es für den Verein in dem deine Tochter war, andere Kontakt Möglichkeiten als die Nummer? Facebook? Instagram? Vielleicht kannst Du auf diesem Weg noch jemanden erreichen. Ich wünsche Dir von Herzen alles Gute und viel Kraft!


    Feli &Ash

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