Unser Hund beißt Besuch!

  • Das ist nicht nötig. Ich glaube, ich habe es in diesem Thread schon mal geschrieben, aber Jerry ist draußen komplett anders. Ihn interessieren Menschen null. Er ist nur damit beschäftigt seine Nase auf dem Boden zu haben und Dinge aufzuspüren, die er jagen könnte. Jerry hat nur zuhause ein Problem mit Menschen, wobei ich die Worte "aggressiv", "gefährlich" oder "bissig" nicht mag. Ich weiß, theoretisch trifft es zu, aber wie hier im Thread ja schon angesprochen wurde, ginge da noch viel mehr und Jerry warnt wohl eher als richtig zuzubeißen.

    Nur mal dazu noch ein Beispiel von uns:

    Mein einer Rüde mag auch keine fremden Menschen. Und er löst definitiv auch nach vorne aus wenn er sich bedroht fühlt. Er hat noch nie jemanden gebissen (außer uns zu Beginn), aber das liegt hauptsächlich daran, dass halt wir drauf achten das es nicht dazu kommt.

    TA, Physio, Groomer und in sonstigen Situationen trägt er schlicht einen Maulkorb. Wenn Besuch da ist kommt er im Zweifel in einen anderen Raum - oder trägt Maulkorb.

    In ganz vielen dieser Situationen bräuchte er heute vermutlich noch nicht mal mehr einen, weil er uns soweit vertraut und wir ihn inzwischen einfach so gut kennen. Bis wir an diesem Punkt waren hat das aber über 3 Jahre gedauert und dennoch würde ich es gerade in Stresssituationen niemals riskieren. Der Maulkorb bringt uns allen mehr Ruhe und Sicherheit.

    Draußen interessiert er sich grundsätzlich mal nicht sonderlich für andere Menschen. Da ist er auch scheinbar deutlich "desinteressierter" an fremden Menschen als drinnen. Er mag sie dort allerdings genauso wenig wie daheim. Nur ist er da nicht noch zusätzlich territorial.

    Und der größte Unterschied ist schlicht schlicht und ergreifend, dass wir viel mehr Raum haben zum Ausweichen und ich aufpasse wie ein Luchs, dass er sich nicht bedrängt fühlen muss. Wenn ihn unterwegs einer einengen würde, würde er genauso reagieren wie drinnen. Nämlich mit beißen.

    Ich bin mir dessen bewusst, ich führe ihn entsprechend. Ich kann ihn absolut sicher halten und ich kann ihn lesen. Ich sehe an seinen Augen, seiner Körperhaltung, seinen Ohr genau ob ihm etwas zu viel wird und ich schrime ihn entsprechend ab und manage solche Situationen. Bis ich das konnte hat es Jahre gedauert.

    Und ganz ehrlich, Ari ist ein weit, weit harmloseres Kaliber als Jerry, in jeder Hinsicht. Er löst zB viel, viel später erst aus.

    Und wiegt deutlich weniger. Und ich hab ihn von Welpenbeinen an und kenne ihn einfach richtig gut.

    Die Zeit und das Geld die wir in das Training dieses Hundes investiert habe will ich gar nicht zusammenrechnen. Und wir haben es gerne getan und würden es jederzeit wieder tun.

    Und dennoch gehen ganz viele Dinge einfach trotzdem nicht und werden auch nie gehen. Wir haben uns da halt einfach an ihn angepasst und unser Leben, aber vor allem unsere Vorstellungen vom Leben mit Hund angepasst. War jetzt für uns nicht schwer, weil wir eh nicht viel Besuch bekommen oder ständig unterwegs sind. Wäre das anders gewesen und hätten wir darauf nicht verzichten können hätten wir Ari vermutlich ein neues Zuhause suchen müssen. Das könnte er auch nach Jahren des Trainings und Managements niemals leisten. Muss er aber auch nicht.

  • Ich unterstelle den Haltern hier (immer noch) Lernfähigkeit und Lernwillen.

    Dieser Hund beschützt seine Halter vor "ungebetenen Gästen", Einbrechern, und sie beschützen ihn mindestens die nächsten 6 Monate vor "ihren" Besuchern. Und für immer alle erdenklichen Schutzmaßnahmen drinnen wie draußen. Wenn das auf taube Ohren trifft, erübrigt sich jedes weitere Wort.

  • Ich hab echt auch lange überlegt, ob ich noch was schreiben soll, weil ich gerade echt gefrustet bin. Eure Geschichte erinnert mich gerade an Geschichten aus meiner Tierschutzzeit, bei denen Hunde abgegeben werden mussten oder einkassiert wurden. Nicht, weil es aus bösem Willen schiefgegangen ist, sondern weil die Halter es einfach nicht hinbekommen haben, den Hund nicht durch die vermenschlichende Brille bzw. nur die der eigenen Bedürfnisse zu sehen.

    Aber trotzdem, weils wichtig ist - noch einmal kurz zum Thema „Draußen“:

    Wenn ein Hund territoriale Tendenzen hat, dann kommen die in neuer Umgebung nicht sofort. Heißt nicht, dass die nie kommen, auch wenn man jetzt vielleicht noch rein gar nichts davon merkt. Er ist noch so neu bei Euch uns insgesamt noch jung, muss das alles erstmal verkraften. Und verteidigt jetzt schon so vehement „nur“ den Rückzugsort.

    Muss nicht, kann aber sein, dass er die Umgebung dieses Rückzugsorts auch für sich als „sein“ Territorium entdeckt, wenn er sich noch sicherer fühlt. Und mit den gleichen Methoden verteidigt - wenn ihn z. B. ein Jogger oder Radfahrer zu nahe kommt.

    Bitte unterschätzt das nicht und wappnet Euch. Zieht ihm einen Maulkorb auf.

  • @Buttercup99 Nur eines noch: Du hast auch nicht geglaubt das er je gegen euch geht.

    Wenn Jerry irgendwann eine Katze erwischt, einen Hund, ein Kind.... Ihr werdet eures Lebens nicht mehr froh.

    Muss man das riskieren?

    Oder mal ganz deutlich: Begegnet ihr mit eurem Hund dem falschen dann ist Schicht im Schacht!

    Für euch und Jerry.

    Sei es die Anzeige das der Hund eingezogen wird bis hin zum Vorwurf der grob fahrlässigen Körperverletzung euch gegenüber.

    Und mal ganz klar: Es gibt genug Hundehalter die von so Hund-Halter Gespannen wie euch die Nase gestrichen voll haben. Da gibts dann kein Mitleid mehr, keine Nachsicht.

    Würden wir uns begegnen und euer Hund Anstalten machen sich einen meiner Hunde zu krallen...

  • Oh ja...

    Ist zwar ein echt negativer Punkt den ich jetzt noch Aoleon 's Post hinzufügen mag, aber es passiert, und ich würde zB nicht wollen dass sowas passiert ( weder dass es meinem Hund passiert, noch dass ich mich dazu gezwungen fühlen sollte je so extrem zu reagieren) :

    Aber, es gibt Menschen, andere Hundehalter oä, die haben so ewin großes Problem, dass sie für den Fall der Fälle ein Messer mit führen. Es wurden schon Hunde aus geringeren Gründen abgestochen als aus reinen Notwehr Aspekten. Nicht weil ein Mensch von einem Hund angegriffen wurde, nicht weil ein Fremder Hund kam und den eigenen Hund halb schreddern, sondern einfach weil sich ein fremder Hund ihnen oder ihrem Hund zu weit nähert, und sie von den ganzen TutNixen auf der Welt die Schnauze voll haben.

    Das hat jetzt vielleicht nicht unbedingt etwas mit der eigentlichen Thematik zu tun, aber : Wenn man eure Thematik hört, bekommt man als Außenstehender ein mulmiges Gefühl. Und das nicht weil du einen großen Hund hast den du nicht gehalten bekommst wenn es Ernst werden sollte, sondern weil dieser Hund dazu noch gebissen hat, mehrfach, und das anscheinend sogar runter gespielt wird.

    Dazu ein ebenfalls anderer Aspekt : Es gibt viele, viele Menschen, die haben wirklich richtig Angst vor Hunden. Und genau diese Menschen, könnten :

    - Etwas zur Selbstverteidigung mit führen

    - Panik bekommen und sich verletzen

    - Dich anschwärzen

    Dafür muss dein Hund sie nichtmal berühren, es würde reichen wenn der Karabiner bricht oder er sich los reißt und sich jemand auf diese Art gefährdet sieht.

    Ihr habt bereits 4 Vorfälle die dazu führen können, dass ihr Auflagen bekommt, bzw, dein Hund sogar beschlagnahmt wird ( wenn es soweit kommen sollte und du dann keine Einsicht zeigst, erst Recht).


    Niemand hier will euch was Böses. Aber es scheint einfach immer wieder für uns durch : Anscheinend ist es bei dir noch nicht angekommen.

    In dem Sinne hoffe ich, dass der Trainer euch helfen wird, und es zu keinem weiteren Vorfall kommt. Ich hoffe, dass euch kein Karabiner bricht, dass er sich nicht los reißt, und dass er weder Mensch noch Tier verletzt. Ich wünsche für eure Umwelt dass Niemand eine berechtigte Angst haben muss, für Jerry dass sich sein Leben verbessern wird und er nicht nochmal zubeißen muss, und euch, dass es keine ersteren Folgen gibt, als einen blauen Fleck.

    Nebenbei können selbst kleine Bisswunden richtig fies sein. Bisse entzünden sich leicht, Bisswunden müssen oft ärztlich behandelt werden, und wenn der Biss anscheinend keine Folgeschäden mit sich trägt, können immernoch welche in Folge von Behandlung ( Stichwort Wunde mir Skalpell ausschneiden) oder Infektion ( Stichworte Wundstarrkrampf, Blutvergiftung) auftreten.

  • @Buttercup99

    Die ersten Schritte sind ja schon gemacht. Trainer kommt, Maulkorb und Box trainieren, ist doch schon mal was. Bitte den Maulkorb auch aussen drauf, bis die komplette Einschätzung vom Trainer gemacht wurde. Ich hoffe für euch, es ist ein guter. Aber fragt Bitte hier nochmal wenn er da war. Ich habe auch ein Problem hier liegen und die meisten Trainer hätten uns eher mehr kaputt gemacht, wenn mir das Bauchgefühl/Erfahrung komplett fehlen würde. Aber hier im Forum habe ich vieles erfahren und gelesen, was uns geholfen hat.

    Deine Verteidigung wegen des Vorwurfs mit der Zukunft kann ich verstehen. Es war auch das härteste dass mich am allermeisten hier getroffen hat. Aber leider hat die Aussage einen wahren Kern. Meine Hündin hätte es besser bei Menschen die es besser machen als ich. Ist bei jedem Hundehalter so. Bei Hunden mit problematischen Verhalten ist dann halt die Frage "mache ich es ausreichend genug und/oder kriegt der Hund irgendwo einen besseren Platz?". Die nächste Frage wäre dann, kann/will/möchte ich das auf Jahre mitmachen mich zu verbiegen, um das irgendwie passend zu machen? Beantwortet die Fragen für euch selber. Lasst das hier gelesene einfließen.

    Und falls es die Abgabe ist (wozu ich tatsächlich auch rate), ihr müsst ja auch niemanden erzählen, dass ihr Jerry abgegeben habt. Ihr könntet ja auch erzählen er wäre gestorben. Damit umgeht ihr die Sorgen wie es aussehen könnte.

  • Ich finde es erschreckend, wie sich hier die Aggressivität gerade hoch dreht. In den letzten Beiträgen wird der Thread- Erstellerinnen und ihrem Hund offen mit Gewalt gedroht, wenn sie sich der Forenmeinung nicht anschließt.

    Vielleicht kann man das jetzt mal eine Weile ruhen lassen...

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