Unser Hund beißt Besuch!

  • Übrigens ist es völlig egal für Jerry ob ihr ihn gekauft oder gerettet habt. Für einen Hund ist dass das gleiche. Der weiß nur, er ist jetzt bei euch, Dankbarkeit und Empathie sind Hunden fremd. Dass übersteigt einfach ihre Fähigkeiten. Hunde sind uns mit ihren Sinnesleistungen oft überlegen, aber Hunde sind uns im kognitiven unterlegen.

    Vermenschlichen ist einer der Fehler bei der Hundehaltung.

    Lg

  • Denke, wenn ein Trainer zur Verfügung steht, Auge in Auge im RL, man miteinander spricht, dann hat das möglicherweise eine ganz andere Wirkung, als in der rein virtuellen Welt. Neben dem Effekt, dass man so einen Hund am besten einschätzen kann, wird dann vieles direkt "Anschauungsmaterial" erklärt. Das wirkt oft viel eingängiger, als in der reinen (virtuellen) Theorie.

  • Ich bin kein Hundeflüsterer. Ein Hund aus dem Tierheim hatte mir in den ersten Tagen klar gezeigt, was und wen er nicht mag. Er konnte blitzartig Fliegen aus der Luft fangen. Ich wollte ihn auf das Sofa heben und er hat in Zeitlupe den Kopf um 180 Grad gedreht und die Zähne an meine linke Hand gelegt und dann an die rechte. Besser kann es kein Hund zeigen. Ein paar Tage später erblickte er sich im Ankleidespiegel... und ich Trottel stelle mich hinter ihn und hebe ihn links und rechts hoch auf die Hinterbeine, damit er sich besser sehen kann, und zack hat er mir den Knöchel vom Zeigefinger blitzeblau gedrückt - MEINE eigene Schuld! Ich bin aus dem Haus und kam abends voller Adrenalin zurück. Wir hatten noch einen Weg an einem Feld mit Gebüsch zu erledigen und ich hatte überlegt, ob ich das glatte oder das gezackte Brotmesser mitnehme... Wir sind natürlich ohne Messer los, aber als er nur etwas nach Fußballspielern geschaut hat, habe ich ihn gefährlichst angeknurrt. Von da an waren die Fronten geklärt.

    "Hunde können menschliche Angst riechen"

    https://www.geo.de/natur/tierwelt…e-angst-riechen

    "Duftforscher über Körpergeruch: "Wasche dich nicht!""

    https://taz.de/Duftforscher-ueber-Koerpergeruch/!5137025/

    Damit kann man mit dem Hund arbeiten!

    Die riechen auch Adrenalin, und da meine Hunde keine Selbstmörder sind, kommen wir wenigstens in dem Punkt gut zurecht. Gesichter lesen können sie auch.

    Einmal hatte ich mich gewundert. Ja, einmal habe ich gestaunt. Mein Hund hatte nicht gefressen und sich draußen auch noch erbrochen. Später wurde mir klar, dass ich ihn ein paar Stunden vorher im Unterbewusstsein aufgegeben hatte...

    Momentan versuchen wir, seine Nervosität und Triebhaftigkeit über Entschleunigung zu dämpfen. Das geht in die Richtung von La-Ko-Ko und funktioniert recht gut. Dafür muss man aber die Voraussetzungen mit den geeigneten Mitteln und den passenden Trainern schaffen. Das dauert... Und man muss schon vor dem Verlassen der Wohnung intervenieren, bei Stufe 3 und nicht erst bei 8 von 10, wie es ein bekannter Trainer ausdrückte. Auf jeder zweiten Treppen-Stufe abwärts stehen bleiben, auf jedem Podest Sitz, innen vor der Tür Sitz, Draußen nach jedem zweiten Schritt Sitz. Das werden dann ganz gemütliche Spaziergänge... 500m in einer halben Stunde, und nicht dieser dämliche Quark mit "Auslastung". Längere Spaziergänge in langsamem Tempo werden dann auch viel angenehmer, und der Hund achtet viel mehr auf seine Halter.

  • Ach, lassen wir das.

    Meinetwegen. Dann muss der Halter mit den Konsequenzen leben und der Hund landet in der Spezialabteilung vom TH. Die Klugschwätzer übernehmen niemals die Verantwortung für die Folgen ihres Geschwätzes.

  • Wenn man rechtzeitig eingreift sind die meisten Probleme innerhalb von ein paar Wochen oder Monaten gegessen.

    Von der Vorstellung würde ich mich schnell verabschieden. Es würden nicht so viele bissige Hunde herumlaufen, wenn man einem Hund ein solches Verhalten innerhalb weniger Wochen „ausreden“ könnte.

    Das Beissen ist Teil von Jerrys Verhaltensrepertoire und wird es immer bleiben. Ihr könnt lernen die Situationen zu vermeiden in denen er beisst und ihm zeigen, dass ihr die Situation im Griff habt und er nicht selbst handeln muss. Aber wenn er für sich die Notwendigkeit sieht zu beissen, dann wird er das tun.


    An eurer Stelle würde ich Spaziergänge jetzt bereits genau so händeln! Maulkorb drauf, darauf achten, dass ihm andere Menschen nicht zu nahe kommen und immer aufpassen.

    Das ist nicht nötig.

    Doch, das ist verdammt nötig! Ihr habt einen Hund, der beisst!

    Z.B. einen netten Menschen, der versucht ihn einzufangen, nachdem dir vielleicht doch mal die Leine aus der Hand gerissen wurde, weil Jerry einer Katze hinterher wollte und er herrenlos durch die Gegend läuft. Oder ein Kind, das ihn unerwartet anfasst oder umarmt (das passiert schneller als man denkt).

    Er beisst wenn er bedrängt wird. Dass das bisher immer drinnen passiert ist, dürfte daran liegen, dass er draussen bisher nicht bedrängt wurde.

    Und diese „Rettungsdiskussion“ hier ist mir echt ein Rätsel. Man übernimmt doch immer die gleiche Verantwortung, egal woher der Hund kommt. Und für den Hund ist es auch egal, der macht doch keinen Vorher-Nachher-Vergleich, sondern lebt im Hier und Jetzt. Und wenn ihm im Jetzt etwas nicht passt, wird er sich dagegen wehren.

  • Ach, lassen wir das.

    Meinetwegen. Dann muss der Halter mit den Konsequenzen leben und der Hund landet in der Spezialabteilung vom TH. Die Klugschwätzer übernehmen niemals die Verantwortung für die Folgen ihres Geschwätzes.

    Das sagt echt der*die Richtige...

    So einen absoluten Schwachsinn wie den Beitrag oben hab ich selten gelesen, geh dir mal an die eigene Nase fassen.

    Jerry wird weder mit dem Gedanken an Brotmesser, noch mit "gefährlichst anknurren" geeigneter für die Haltung durch die Person die den Thread eröffnet hat. Und auch nicht ungefährlicher für irgendwen anders.

  • Er muss ja nicht mal einen Menschen beißen :???:

    Es reicht wenn er eine Katze erwischt und töten würde. Und jemand dies mitbekommt und den Behörden meldet.

    Allein das kann euch enorme Probleme bereiten. Und wenn dann noch die Beißattacken bekannt werden ist die Kacke am dampfen.

    Und diese Option ist sehr wahrscheinlich - denn er ist laut eurer Beschreibung bei Katzen Sichtung kaum zu halten. Und du selbst musst ihn in dieser Situation irgendwo festbinden...

  • Er konnte blitzartig Fliegen aus der Luft fangen.

    Wow. Krass! Das klingt nach einer richtigen Granate. Mali?

    habe ich ihn gefährlichst angeknurrt. Von da an waren die Fronten geklärt.

    Da bekomme ich schon beim Lesen Gänsehaut vor lauter Beeindruckung! :shocked:

    Hätte ich diesen Tipp vier Jahre früher bekommen, hätte ich mir die ganze Trainiererei sparen können. Geht doch nix über Profi- Tipps aus erster Hand.

    *knurrend ab*

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