Unser Hund beißt Besuch!

  • Tatsächlich hätte ich meine Hand dafür ins Feuer gelegt, dass er niemals meinen Freund oder mich beißen würde. Ich bin einfach super enttäuscht von Jerry.

    Jemand der die Hand dafuer ins Feuer legt, dass sein Hund niemals beisst, hat entweder keinerlei Ahnung oder luegt sich selbst in die Tasche!!


    Enttaeuscht vom Hund? Wieso? DU hast den Fehler gemacht. Was meinste wie enttaeuscht Jerry wegen deiner Aktion waere, wenn er so denken koennte??

  • Ich bin einfach super enttäuscht von Jerry.

    Warum? Für mich liest sich das nach einem Hund, der trotz Aggressionsverhalten noch sehr freundlich sagt, was er nicht will. Er hätte Dich auch direkt ins Gesicht beißen können. Was jetzt nicht heißen soll, dass sein Geduldsfaden endlos ist. Wenn man häufiger so komische Dinger mit dem Hund macht, dann wird dieser sicher versuchen effektiver vorzugehen, was völlig nachvollziehbar ist.

  • Zitat

    Ich bin einfach super enttäuscht von Jerry.

    Der ist der letzte, von dem du enttäuscht sein solltest. Du solltest enttäuscht von dir selbst sein, weil du nichts über Hundeverhalten gelernt hast, obwohl es dir schon mehrfach angeraten wurde. Du solltest enttäuscht von dir selbst sein, weil du deine/eure Beziehung zu dem Hund komplett falsch einschätzt. Jerry hätte das Recht, von dir enttäuscht zu sein, weil du ihn nicht verstehst und Aktionen setzt, die nicht förderlich für den Aufbau eines Vertrauensverhältnisses sind.

  • Ich bin einfach super enttäuscht von Jerry.

    Und da beweist Du wieder, dass Du es nicht verstehst. Warum bist Du enttäuscht von ihm. Er hatte Panik und wollte sich befreien, damit er fliehen kann, oder sich verstecken.

    Du hast den Fehler begangen, nicht Jerry. In Panik denkt man nicht nach, sondern befreit sich einfach super schnell. Und Hände Dich weg zu schubsen hat er nunmal nicht.

    Mein Emil hatte gestern auch, ich nenne es mal Sorge. Er war den ganzen Abend nah an mir, weil ER das wollte. Den Schutz biete ich ihm aber, seit er ein Welpe ist. Und wenn er mag streichle ich ihn dann. Hätte ich ihn gestern umarmt hätte er das ertragen, aber niemals gut gefunden.

  • Tatsächlich hätte ich meine Hand dafür ins Feuer gelegt, dass er niemals meinen Freund oder mich beißen würde. Ich bin einfach super enttäuscht von Jerry.

    Enttäuscht von Jerry zu sein, ist menschlich zwar nachzuvollziehen, aber sehr ungerecht gegenüber dem Hund! So wie die anderen Vorfälle müsst ihr auch hier die Schuld bei euch suchen.

    JEDER Hund kann irgendwann an die Grenze kommen, an der er sich nicht anders zu helfen weiß. Jeder. Euer Hund hat euch bereits mehrfach gezeigt, dass seine Schwelle, die Zähne einzusetzen, sehr tief liegt.

    Der Hund kennt euch kaum, er hat absolut keinen Grund, euch zu vertrauen - und ihr kennt ihn auch kaum, aber wisst, dass er beisst.

    Wie kommst du nur darauf, die Hand ins Feuer legen zu können für ihn?

    Das ist eine unglaublich naive Einstellung.

    Wir werden den Trainerbesuch auf jeden Fall abwarten und hoffen, dass der Biss gegen mich eine einmalige Sache war. Und ich werde ihn definitiv nicht mehr umarmen!


    Und wieder das gleiche - du weigerst dich das Muster zu sehen, glaubst wieder an eine einmalige Sache... mal wars Besuch, dann die Umarmung... bist du beim nächsten Mal wieder völlig überrascht?


    Bitte leg die rosa Brille ab.

  • Viele, viele Hunde sind sehr geduldig mit uns Menschen. Wenn Sie richtig sozialisiert und aufgewachsen sind, verzeihen uns viele Hunde unsere Primaten Angewohnheiten.

    Aber nicht, wenn sie Angst/Panik haben, nicht wenn sie uns nicht vertrauen, nicht wenn sie nicht entsprechend mit Menschen sozialisiert wurden, nicht wenn sie starke Schmerzen haben usw.

    Und gerade bei einem Hund aus dem Ausland braucht man viel Fingerspitzengefühl, viel Erfahrung und ein gutes Gespür für das Tier.


    Wir Menschen möchten bei starker Panik oder schmerzen übrigens auch nicht unbedingt umarmt werden. Da greifen dann auch bei uns Instinkte die unser handeln bestimmen.


    Ihr wisst ja nun, dass euer Hund Konflikte/Situationen nach vorne löst, bitte bedrängt ihn nicht, umarmt ihn nicht. Das ist Primaten Art, für caniden ist das bedrohlich und eine Art Angriff. Hunde, die immer von Welpe an, mit Menschen leben, eng leben, innig leben, die lernen, dass wir so unsere Zuneigung ausdrücken durch umarmen, die können damit umgehen. Manche tolerieren es, manche mögen es sogar. Hunde sind oft sehr tolerant uns gegenüber, aber eben auch nur, wenn sie uns vertrauen, wenn sie mit Menschen richtig sozialisiert worden sind.


    Allerdings denke ich auch, dass dieser Hund für euch ein paar Nummern zu groß, zu schwierig, zu trainingsintensiv ist.

    Überlegt euch gut, ob ihr die Verantwortung für diesen potentiell gefährlichen Hund, übernehmen könnt und dieser Verantwortung auch gerecht werden könnt. Ein Hund der bissig ist, muss gesichert sein. Er darf nie wieder jemanden anderen verletzen, ihr müsst immer aufpassen. Der Maulkorb wird euer dauerbegleiter usw.


    Ich will euch jetzt nicht komplett von einem Hund abraten, aber ich würde der tierschutzorga diesen Hund zurück geben und mich mit Züchtern von begleithunderassen wie bichon, Havaneser, Malteser usw. in Verbindung setzen und mir da einen netten, kleinen, gut sozialisierten Hund kaufen. Die wartelistenzeit würde ich für gutes informieren über Hunde nutzen (theoretisch, wie praktisch) und dann würde ich meine Hundehalterkarriere mit einem Hund, ohne große Baustellen und passend für euer Leben, beginnen.


    Viel Glück und gute Besserung

  • Um es nochmal ganz klar zu sagen: Ihr habt hier den Fehler - und ja, hier ist wieder Rede von einem Fehler - gemacht. Wenn Ihr von irgendwem enttäuscht sein wollt, dann von Euch.


    Was erwartet Ihr von Eurem Hund? Dass der sein ganzes bisheriges Leben voll Erfahrungen und Strategien und angeborenen und erworbenen Verhaltensweisen auf einmal über den Haufen wirft, weil er jetzt bei Euch ist? Das wird und kann nicht passieren, wieso sollte es auch? Hunde können lernen, mit Menschen zusammen zu arbeiten, aber sie beten ihn nicht von Haus aus an, dass sind doch keine geistig versklavten Geschöpfe (wenn man sie nicht dazu macht). Gerade bei Hunden, die ein eigenes Leben geführt haben, muss man sich Vertrauen und Zuneigung erarbeiten.


    Was habt Ihr bisher dafür getan?

  • Wieso sollte es eine einmalige Sache sein? Dein Hund hat mittlerweile 5 mal (oder öfter? Ich weiß es nicht mehr) gebissen, weil er sich anders nicht mehr zu wehren wusste. Heißt er hat neben dem 'Zwang' sich helfen zu müssen auch noch mind. 5x die Erfahrung gemacht, dass beissen die Lösung ist. Dann hat er seine Ruhe, keiner tatscht ihn an und keiner bedrängt ihn. 5x klingt vielleicht wenig, ist es bei diesem Thema aber nicht! Sowas brennt sich ins Hirn ein und je öfter es passiert (weil er so reagieren MUSS), desto öfter und schneller wird er auf diese Lösung zurückgreifen!


    Wenn sich bei euch (in erster Linie bei euch und erst danach bei Jerry. Aber IHR seid da der wichtigte Part!!) nicht verdammt schnell etwas grundlegend ändert, dann wird es richtig scheiße und gefährlich!

  • Das ist jetzt nicht böse gemeint aber setz doch endlich mal deine rosarote Brille ab :fear:


    Ihr habt diesen Hund ZWEI Monate und er kam mit Vorgeschichte zu euch. Da gibt es kein "Ich hätte die Hand dafür ins Feuer gelegt" :emoticons_look:

  • Ihn abgeben, das sagt sich so einfach. Wir haben die Verantwortung übernommen, wir haben ihn gerettet und wir müssen das auch weiterhin tun. Ja, ich gebe zu, wir haben bereits davor und besonders seit gestern über Abgabe nachgedacht, aber wie würde das denn aussehen? Zuerst retten wir den Hund vor einer unbekannten, vielleicht schrecklichen Zukunft und dann schieben wir ihn selbst ab? :(


    Enttäuscht ist wohl zu menschlich. Ich bin enttäuscht weil ich dachte unsere Bindung wäre stärker. Kuscheln und auch umarmen war noch nie ein Problem, ich dachte er würde sich sicher fühlen, wenn ich das tue. Hab ich mich wohl geirrt und das macht mich traurig. Wie soll ich jetzt wieder uneingeschränkt vertrauen?


    Wir haben uns schon einiges an Lektüre, die hier empfohlen wurde zugelegt, aber bis jetzt noch nicht geschafft es komplett zu lesen. Wir sind dabei. Wir geben uns weiterhin Mühe, aber haben ein bisschen das Gefühl als wäre Hundehaltung dieses mysteriöse, undurchschaubare, komplizierte Ding, mit dem wir überfordert sind.

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