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Erstmal ein frohes Neues :)
Ich wollte einmal kurz berichten, weil gestern etwas richtig, richtig blödes passiert ist.
Die Woche verlief gut, wir hatten keinen einzigen Besuch, die Box wird gut angenommen und auch an den Maulkorb hat er sich schnell gewöhnt.
Leider haben wir die Silvester Böller (die ja angeblich verboten waren) unterschätzt. Hund lag in seiner Box als ein besonders lautes Exemplar losging. Er hat sich so sehr erschreckt, dass er zu zittern, hecheln und speicheln begann. Wir wollten ihn beruhigen, ich habe mich zu ihm auf den Boden gesetzt und ihn umarmt, als der nächste Böller losging. Er hat mir dann in die Hüfte gebissen
Es war nicht extrem fest, tat aber trotzdem ordentlich weh und hat leicht geblutet und außerdem habe ich einen riesigen blauen Fleck.
Ich wollte deshalb kein neues Thema erstellen, weil es ja irgendwie zur Thematik hier passt. Ich frage mich nur wieso? Ich wollte ihm helfen, ihn beruhigen und trösten. Er hat noch nie Anstalten gemacht einen von uns zu beißen. Ich bin immer noch tief schockiert und auch etwas verängstigt
Der Hund hatte Panik und ihm ist nicht klar, dass dein "Primaten-Umarmen" ihn beruhigen soll. Gerade Hunde, die bisher nicht mit Menschen eng gelebt haben, müssen das erst lernen. Das ist Affenart, nicht Canidenart.
Daher wirds gekommen sein.
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Ich glaube du hattest vor einigen Seiten noch geschrieben, dass du nicht glaubst, dass er jemals gegen euch „böse“ werden würde. Hier hast du jetzt denke ich den Beweis fürs Gegenteil. Ansonsten kann ich mich den Vorrednern nur anschließen, das war eine ziemlich doofe Idee. Zum einen bedrängen eines sowieso schon arg gestressten Hundes und dann wahrscheinlich noch übergriffiges Verhalten auf „seinem“ Platz, der eigentlich als Rückzugsort gedacht war. Da würden so einige Hunde nicht wirklich nett reagieren.
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Vielleicht hilft dir das, den Hund endlich insgesamt ernster zu nehmen.
Auch dieser Vorfall bedeutet nicht, dass er "böse" ist! Aber Beissen ist eben ein Teil seines Verhaltensrepertoires, das er schon oft genutzt hat. Er zeigt das Verhalten eben, wenn er sich bedroht fühlt. Wenn ihr nicht bald anfangt, das sehr ernst zu nehmen, wird es immer wieder zu Situationen kommen, in denen er für euch völlig überraschend beißt.
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Umarmen ist in den seltensten Fällen etwas, das Hunde mögen. Und dein Hund löst Konflikte leider mit seinen Zähnen.
Ich biete meinem Hund in stressigen Situationen an, dass er zu mir kommen kann, wenn er das denn möchte - wenn nicht, ist es auch gut. Manche Hunde suchen von sich aus körperliche Nähe, wenn sie Stress haben, andere nicht. Umarmen ist jedoch immer eine Scheißidee. Das kann man mal mit einem Hund machen, den man gut kennt und der auf kuscheln steht und der gerade entspannt ist, aber nicht mit einem Tierschutzhund, der in der kurzen Zeit, die ihr ihn habt, noch keine ausreichende Vertrauensbasis aufbauen konnte. Durch die Umarmung hat er sich vermutlich bedrängt gefühlt und wollte der Situation entkommen, als der Böller losging. Entweder er kennt keine andere Art, dir zu sagen, du mögest deinen Arsch woanders hinbewegen und/oder du hast seine körpersprachlichen Signale übersehen. Ich würde mich an deiner Stelle ausgiebig mit der Körpersprache von Hunden auseinandersetzen, und zwar nicht nur mit einem Wikihow-Artikel.
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frohes neues Jahr euch und Jerry.
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Der Hund weiß ja nicht das du ihm helfen wolltest. Umarmen, festhalten, einengen kann für Hunde sehr bedrohlich sein, gerade wenn sie Angst haben. Für Hunde ist umarmen ein gänzlich unnatürliches Verhalten. Viele lernen es und ertragen es dann auch, die wenigsten mögen es.
Meinen Hund könnte ich auch umarmen, er vertraut mir. Bei Menschen die er nicht gut kennt hätte er zumindest geknurrt. Versuche dich doch mal in den Hund hineinzuversetzen , wie würdest du dich fühlen wenn du denkst das gerade die Welt unter geht und jemand dich festhält ?
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Frohes Neues!
Bitte niemals einen Hund umarmen, in einer Stresssituation.
Wenn mich jemand in einer Situation, die mir Angst macht, ohne dass ich darum bitte, umarmt, „beiße“ ich auch (bzw. befreie mich physisch und wehre mich verbal). Obwohl ich ein Mensch bin.
Hunde empfinden Umarmen meistens ohnehin als Einschränkung und möglicherweise sogar Angriff. Hummel hat das perfekt beschrieben, Primaten- vs. Canidenverhalten.
Das war für ihn einfach Zuviel, die Böller und dann noch Umarmen. Er war nichts „Böses“ im klassischen Sinne. Er war einfach unglaublich gestresst und hat sich wahrscheinlich befreien wollen.
Ich empfehle auch dringend, dass du dir Infos zur Hundekörpersprache holst ? Das hilft wirklich sehr! Oder einen Kurs bei einer guten Hundeschule oder einen Hundetrainer suchst, der mit dir gemeinsam die Körpersprache - am besten am Hund - erläutert und bespricht.
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Danke für eure Erklärungen. Ich hätte niemals gedacht, dass eine Umarmung als bedrängen vom Hund gesehen werden könnte. Ich wollte ihm nur Nähe geben und ihm zeigen, das alles in Ordnung ist.
Tatsächlich hätte ich meine Hand dafür ins Feuer gelegt, dass er niemals meinen Freund oder mich beißen würde. Ich bin einfach super enttäuscht von Jerry.
Aber das heißt nicht, dass wir unfähig sind einen Hund zu halten. Wir werden den Trainerbesuch auf jeden Fall abwarten und hoffen, dass der Biss gegen mich eine einmalige Sache war. Und ich werde ihn definitiv nicht mehr umarmen!
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Generell solltet ihr nicht in den Kennel rein fassen, bzw bei einem Hund, mit dem man unsicher ist, sollte man generell nicht ans Körbchen gehen, sich schon gar nicht darüber beugen oder dazu legen.
Meine verstorbene Hündin hat sich Menschen auch gerne mit Zähnen vom Leib gehalten, wenn sie sich bedroht fühlte. Meine Mutter, die sie fast täglich sah und wirklich mochte, durfte wirklich bis zum bitteren Ende nicht ans Körbchen ran. Die hat die sich noch eine Woche vor Einschläferung mit Knurren vom Leib gehalten, als diese ihr nur helfen wollte. Hunde denken nicht wie Menschen... Gerade wenn die sich unwohl fühlen wollen die niemanden, dem sie nicht tief vertrauen, an ihrem Rückzugsort. Und selbst vertraute Personen werden dann eher geduldet als toll empfunden. Bis ich mit diesem Hund alles machen konnte dauerte es Jahre und das bezog sich wirklich nur auf meinen damaligen Partner und mich, ich hätte ihr bis zum Schluss nicht in "doofen" Situationen mit anderen Menschen vertraut obwohl sie im Alltag 100% unauffällig war.
Warum erzähle ich das? Um nochmal darauf hinzuweisen, dass das eine lebenslange Aufgabe bleibt. Daraus wird kein Hund, der die Welt rosa rot sieht. Die Hunde, die gefühlt Schmetterlinge pupsen und alles toll finden werden so geboren, die sind genetisch dazu veranlagt und nicht von ihren Haltern so gemacht.
Ein Hund, der jetzt mehrfach blutig gebissen hat, wenn auch wirklich in "berechtigten" Situationen, wird lebenslang das Risiko bergen, das in doofen Situationen wieder zu tun
Edit: Es gibt keinen Grund enttäuscht von Jerry zu sein... Er hat sich sehr normal und logisch verhalten. -
Danke für eure Erklärungen. Ich hätte niemals gedacht, dass eine Umarmung als bedrängen vom Hund gesehen werden könnte. Ich wollte ihm nur Nähe geben und ihm zeigen, das alles in Ordnung ist.
Tatsächlich hätte ich meine Hand dafür ins Feuer gelegt, dass er niemals meinen Freund oder mich beißen würde. Ich bin einfach super enttäuscht von Jerry.
Aber das heißt nicht, dass wir unfähig sind einen Hund zu halten. Wir werden den Trainerbesuch auf jeden Fall abwarten und hoffen, dass der Biss gegen mich eine einmalige Sache war. Und ich werde ihn definitiv nicht mehr umarmen!
Dann ist es wichtig, dass du nicht enttäuscht vom Hund bist. Der hat alles richtig gemacht. In seiner Welt. Er ist kein böser Hund. Er ist ein Hund. Und eben einer, der bisher anders gelebt hat und daher Konflikte anders löst. Gut und Böse einzuteilen, tut ihm unrecht und wird euer Verhältnis nur schwer machen. Respektiere ihn als Hund, ein guter Trainer wird euch gute Anleitung geben können.
Hast du dir meinen Buchtipp besorgt? Hoffnung auf Freundschaft - heißt es. Es ist "eigentlich" ein Welpenbuch, aber ich denke, es hilft euch vieles zu verstehen und ein bisschen einzutauchen in die Hundewelt.
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