Jagdsequenzen und spezifisches Training / Belohnung
-
-
Mich wundert es irgendwie, dass sie auf stehende Rehe nicht reagiert
Mich nicht.
Und gerade das Schreien... Wäre es nicht möglich, dass deine Hündin auf den Stress des Rehs reagiert hat? Also nicht direkt Jagdtrieb sondern sowas wie Empathie. Die Panik des Rehs hat bei ihr vielleicht intensiv Stress ausgelöst? Hunde können Spezies-übergreifend auch empathisch sein. Wäre doch zumindest theoretisch möglich, dass sie fliehende Rehe mit der „Reh panisch gegen Zaun“ Situation gleichsetzt und sich deshalb wieder aufregt
Also..... mit Verlaub, so einen Unfug hab ich ja noch nie gehört....
Schreiendes bzw. flüchtendes Wild löst den Hetztrieb aus.
Klar. Tut es. Aber manchmal verallgemeinert man zu schnell. Und unterschätzt... Ist der Jagdhund, oder der Hund an sich, für dich nur durch einzelne Triebe definiert? Jeder Hund ist ein Individuum, nicht nur seine Rasse oder sein „Typ“. Du wirst doch wohl nicht sagen wollen, dass jeder Hund jedes flüchtende Tier sofort auf die gleiche Weise hetzen wird, ohne wenn und aber? Da spielen neben individueller Genetik auch Lernerfahrungen mit rein, sonst wäre jegliches Training hinfällig...
Wie sieht denn hetzen für dich aus? Schreiend und total gestresst? Ja, geschrien hat der Hund. Wenn du die Posts der TE genau liest - steht da auch drin.
Und hmmm. Besonders ausgeprägter Hetztrieb ist bei einer Vorstehhundrasse eigentlich auch nicht so idealtypisch... Und selbst WENN es der Hetztrieb ist - warum äußert er sich in der speziellen Situation anders als in anderen Situationen, in denen Wild flüchtet (siehe Amselbeispiel im letzten Post der TE)?
Es geht doch darum, der TE zu helfen, oder? Dazu gehört auch das Ergründen der Reize, die das Verhalten auslösen. Es sind leider eben NICHT immer die gleichen Standardreize wie fliehende Beute etc., die Verhalten auslösen und verfestigen können.
Also ob mit Verlaub oder nicht, aber wenn man etwas als Unfug bezeichnet, nur weil man es vorher noch nie gehört hat, muss ich nur schmunzeln.
-
- Vor einem Moment
- Neu
-
-
Naja so eine Amsel ist ja erstmal ein ganz anderer Reiz als ein panisch fliehendes Reh. Die Intensität der Flucht löst durchaus auch verschieden intensive Reaktionen aus.
Das "Schreien" würde ich jetzt eher als Sichtlaut deuten. Dieser hört sich, durch die hohe Erregungslage, durchaus eher wie Schreien und nicht eben wie normales Bellen an.
-
fasanen sie für änni hühner... und die kennt sie ja von zuhause.
für sam waren fasanen mal ein thema,aber nicht der vogel wenn er in sichtweite war,sondern nur der ruf... dann ist er immer völlig aufgedreht
heute mit 12 ist es ihm egal.
sam ist ja ein hütehund,aber der jagd auch lautlos und ohne vorherige anzeichen.
hatten wir bei freunden; wir stehen im garten und quatschen,sam artig neben uns(er war da fast wie zuhause) mit einem mal ist er weg,in millisekundenschnelle..... und die katze auf dem nächsten baum.
das gleich vor ein paar tagen bei uns im garten,beide hunde mußten die nacht raus zum pipi machen und mit einem mal,ohne vorwarnung prescht sam los.... nachbarskatze hatte es gewagt unterm vordach vom stall zu sitzen.
änni wollte zwar mit(ohne laut),konnte aber nicht da sie nachts nur angeleint raus geht(sonst braucht die kleine ewig bis sie fertig ist)
er tut denen nichts(wir hatten bis vor 4 jahren selber katzen) verjagd die aber weil sie hier nicht hingehören.
noch mal zurück zum problem
selbst wenn sie aus empathie schreit bei solchen situationen.... wüßte ich trotzdem gerne was/ob und wie ich da was tun kann.
es ist schon anstrengend unterwegs immer auf der hut zu sein....
lg
Ich würde die Situation „entschärfen“, also entspannt bleiben. Vielleicht sogar fröhlich und mit sanfter Stimme etwas Singsang machen wie „oh schau mal da hüpft ja ein Reh vorbei, möchtest du einen Leckerli?“ (ist aber Geschmackssache). Sie nicht extra zusätzlich greifen, sondern einfach in dieselbe Richtung weiter gehen und sie sofort belohnen, wenn sie sich kurz beruhigt oder zu dir schaut.
Sprich der Situation die Bedrohlichkeit nehmen. Dafür würde ich, auch wenn es komisch klingt, am besten trocken einüben wie ich mich verhalte, damit ich nicht zu aufgeregt bin wenn das Reh mir dann vor die Füße springt. Auf der Hut sein musst du dann nicht mehr, weil du vorbereitet bist. Je entspannter und sicherer du bist, desto besser kannst du mit dem Hund trainieren, und die Stimmung überträgt sich auch.
Aber um es nochmal zu betonen: am besten nicht ins Halsband greifen, und überhaupt keine Schmerzreize. Hast du ein Geschirr mit Brustring vorne? Das wäre eine Möglichkeit sie gut halten zu können (bitte nicht an der Leine rumruckeln, wenn sie so befestigt ist, und am besten vorher anlesen, wie man es richtig benutzt) in der Situation. Wenn du dann langsam weitergehst, wird sie automatisch mitgezogen - und wendet sich vom Reh ab. Wehtun wird es ihr aber in der Regel nicht und schnürt ihr nicht die Luft ab.
-
Wie sieht denn hetzen für dich aus? Schreiend und total gestresst? Ja, geschrien hat der Hund. Wenn du die Posts der TE genau liest - steht da auch drin
der Hund konnte ja auch nicht hetzen, obwohl er das wollte, war ja angeleint, daher der Frust
wird sie automatisch mitgezogen - und wendet sich vom Reh ab.
das halte ich bei dem beschriebenen Hund für unwahrscheinlich das sie das in der Situation kann
-
Also ich würde jetzt mal behaupten, dass, wenn man der Hund bereits in dieser Erregungslage angekommen ist, der Singsang überhaupt nichts bringt. Genausowenig wird der Hund in dieser Situation seinen Blick zu dir wenden.
Meiner Meinung nach muss hier an der Impulskontrolle und dem Gehorsam gearbeitet werden. In der Situation selbst würde ich erstmal gar nichts machen.
-
-
Bewegungsreize lösen häufig wesentlich heftiger aus, als ruhige. Ein fahrendes Auto triggert den entsprechenden Hund mehr, als ein stehendes, Jogger und Fahrradfahrer sind schlimmer als Spaziergänger, flüchtendes Wild ist viel attraktiver als ruhiges. Das ein Hund dabei kreischend und schreiend in der Leine hängt, habe ich schon in verschiedensten Ausprägungen gesehen, von bloßer Anblick von flüchtendem Wild (bzw. Eichhörnchen, in dem Fall) bis zu Schreien setzt erst dann ein, wenn der hetzende Hund nah genug am Wild dran ist.
Deinen Ansatz, das Ganze über Ruhe zu regulieren, finde ich gut. So, wie Du ihr Vorstehen beschreibst, klingt das für mich zu sehr nach gespannter Feder. Darum würde ich jetzt, nachdem das gemeinsame Anschauen gut funktioniert, das Abwenden vom Reiz trainieren. Zuerst mit allem, was ihr leicht fällt, und was sich nicht bewegt, irgendwann kommen harmlose Dinge dazu, die sich bewegen, dann stehende Rehe, irgendwann Wild in Bewegung.
-
Naja so eine Amsel ist ja erstmal ein ganz anderer Reiz als ein panisch fliehendes Reh. Die Intensität der Flucht löst durchaus auch verschieden intensive Reaktionen aus.
Das "Schreien" würde ich jetzt eher als Sichtlaut deuten. Dieser hört sich, durch die hohe Erregungslage, durchaus eher wie Schreien und nicht eben wie normales Bellen an.
Es wäre durchaus möglich, dass es Sichtlaut ist. Aber nicht unbedingt die einzige Möglichkeit. So wie die TE die Hündin beschreibt, reagiert sie normalerweise weder mit Spur- noch mit Sichtlaut. Sollte bei Hetztrieb inklusive Sichtlaut nicht zumindest eine Art Kontinuum der verschiedenen Reizstärken bestehen? Für mich klingt es bei dieser Hündin einfach nicht nach typischem Jagdtriebproblem ?♀️ Dafür kann sie - auch durch Training mit Frauchen - zu gut mit ihrem Jagdtrieb umgehen, zumindest lese ich es aus den Posts der TE.
-
Schreiende Hunde bei Wild aus Frust, wegen hoher Erregungslage etc. sind gar nicht so selten FrekisSchwester...
Und die Hunde sind mitnichten empathisch mit Wild....
Jagen fängt ja nicht erst in der hohen Erregungslage an....
Und da wäre ehrlich gesagt mein Ansatz: die Aufregung regulieren. Und zwar nicht, wenn der Hund schreiend in der Leine steht, sondern viel, viel früher.
-
Wie sieht denn hetzen für dich aus? Schreiend und total gestresst? Ja, geschrien hat der Hund. Wenn du die Posts der TE genau liest - steht da auch drin
der Hund konnte ja auch nicht hetzen, obwohl er das wollte, war ja angeleint, daher der Frust
wird sie automatisch mitgezogen - und wendet sich vom Reh ab.
das halte ich bei dem beschriebenen Hund für unwahrscheinlich das sie das in der Situation kann
Ersteres - klar, möglich. Kann sein dass es nur Frust ist, muss aber nicht. Zweiteres... meinst mit „sie“ hier Frauchen oder Hund? Verstehe den Satz nicht ganz.
Also ich würde jetzt mal behaupten, dass, wenn man der Hund bereits in dieser Erregungslage angekommen ist, der Singsang überhaupt nichts bringt. Genausowenig wird der Hund in dieser Situation seinen Blick zu dir wenden.
Meiner Meinung nach muss hier an der Impulskontrolle und dem Gehorsam gearbeitet werden. In der Situation selbst würde ich erstmal gar nichts machen.
Beim ersten Mal nicht. Beim zweiten Mal auch nicht. Irgendwann merkt der Hund aber, dass sich Frauchen nicht aufregt. Bisher war es für Frauchen nämlich aufregend und stressig in diesen Situationen. Dass es auch nur genau so ein Reh ist wie die anderen an denen man sonst ruhig vorbeigeht.
Impulskontrolle und Grundgehorsam ist immer eine gute Sache, daran sollte man mit einem Hund ein Leben lang arbeiten.
Aber gerade die Hündin der TE klingt mir nicht nach einem Hund mit Impulskontroll- oder Gehorsamsproblem.
Die Swiffer - ja, sind keine Seltenheit. Aber sie sind meist dann auch bei langsamerem Wild aufgeregter... Das ist es doch warum ich überhaupt noch die andere Möglichkeit erwähne. Und meine Hündin findet schreiende Mäuse noch appetitlicher, klar. Aber die Hündin der TE reagiert darauf anders.
-
Naja so eine Amsel ist ja erstmal ein ganz anderer Reiz als ein panisch fliehendes Reh. Die Intensität der Flucht löst durchaus auch verschieden intensive Reaktionen aus.
Das "Schreien" würde ich jetzt eher als Sichtlaut deuten. Dieser hört sich, durch die hohe Erregungslage, durchaus eher wie Schreien und nicht eben wie normales Bellen an.
Es wäre durchaus möglich, dass es Sichtlaut ist. Aber nicht unbedingt die einzige Möglichkeit. So wie die TE die Hündin beschreibt, reagiert sie normalerweise weder mit Spur- noch mit Sichtlaut. Sollte bei Hetztrieb inklusive Sichtlaut nicht zumindest eine Art Kontinuum der verschiedenen Reizstärken bestehen? Für mich klingt es bei dieser Hündin einfach nicht nach typischem Jagdtriebproblem ?♀️ Dafür kann sie - auch durch Training mit Frauchen - zu gut mit ihrem Jagdtrieb umgehen, zumindest lese ich es aus den Posts der TE.
Naja Spur-/Fährtenlaut ist jetzt nicht die oberste Priorität beim kleinen Münsterländer, Sichtlaut schon eher.
Ich lese aus dem Text raus, dass auf flüchtiges Rehwild eben doch mit Sichtlaut reagiert wurde. Auf stehendes Wild nicht, aber das machen die meisten Hunde nicht. Der Laut kommt erst, wenn die Erregungslage hoch genug ist, und dazu zählt nun mal die Flucht/das Hetzen.
Ich finde schon, dass ich aus dem Text eine Menge an jagdlichen Verhalten und Jagdambition rauslesen lässt.
-
- Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!