Jagdsequenzen und spezifisches Training / Belohnung

  • Faszinierend, dass kaum Einer fressen möchte.

    Mein Spitz. Der kommt zum Gassi nur mit, damit er was zu Fressen findet, habe ich manchmal das Gefühl. :lol:

    Der findet überall Äpfel, Birnen, Zwetschgen, Aufbrüche von Jägern, weggeworfene Schlachtabfälle, vereendete Tiere ...


    Komplettes Jagdverhalten zeigt er nur bei Mäusen. Da dann allerdings ausdauernd bis zum Erfolg.

  • Mich erstaunt das auch.


    Meine ist auch sehr fressorientiert. Und sucht auch aktiv danach. Totes Getier frisst sie nicht, da es verboten ist und ich anzeige gegen Futter tausche. Wäre das nicht trainiert, würde sie definitiv alles fressbare fressen. Tatsächlich ist sie aber an toten Tieren besser zu kontrollieren als an Brot oder Frolichäufchen.

  • Tarek, Tervueren 6 Jahre alt


    3-4 Suche und Orientierungsverhalten

    2 Fixieren/Schleichen

    4 Hetzen

    4 Packen

    4 Töten

    1 Fressen/Aufbrechen


    gar nicht so einfach das so einzuordnen. :smile: Tarek zeigt relativ starkes Suche und Orientierungsverhalten, wobei das tagesabhängig ist.

    Fixieren zeigt er ausgiebiger eigentlich nur an der Leine, ohne Leine geht er fast sofort ins Hetzen über. Das dann sehr hartnäckig und ausdauernd, solange er das Wild im Auge hat oder die frische Spur in der Nase. Kleintiere überleben eine Konfrontation mit ihm nicht und ich bin überzeug dass er auch an Grosswild rangehen würde, zumindest schliesse ich es nicht aus, allerdings bin ich froh wenn ich das nie herausfinden muss. Er packt die Beute, schüttelt sie und legt sie ab, allenfalls verspeist er mal ne Maus, aber ums fressen gehts es ihm definitiv nicht.


    Nicci, Malinois, 2 Jahre alt


    1 Suche und Orientierungsverhalten

    1 Fixieren/Schleichen

    1 Hetzen

    0 Packen

    0 Töten

    2-3 Fressen/Aufbrechen


    Also fressen würde Madame wohl schon wenn sie denn dürfte, darf sie aber nicht. Sie sucht eigentlich nie nach Beute, sie schnüffelt mal hier und mal da, verfolgt durchaus mal ne Spur im Schnee weil sies halt interessant finden, aber ist halt jagdlich nicht wirklich interessiert *auf Holz klopf* . Sie fixiert durchaus mal ne krähe oder n Reh aber ich brech das immer ab und sie ist immer ansprechbar und nach dem Abbruch interessiert es sie auch nimmer. Ich glaub sie würde durchaus auch mal hinterherlaufen aber wohl eher aus Neugierde. Der Katze die einen Meter neben ihr hochgeschreckt und weggerannt ist hat sie auch nur nachgekuckt nachdem ich sie einfach mit dem Namen angesprochen habe.

  • Emmi, 4 1/2, Galgo-HSH-Mix und anderes


    3 Suche und Orientierungsverhalten

    0 Fixieren/Schleichen

    4 Hetzen

    3 Packen

    3 Töten

    1 -2 Fressen/Aufbrechen


    Die Beschreibung von Pepper kommt uns z.T. recht nahe.

    Emmi ist unterwegs eigentlich immer angeknipst, mal mehr mal weniger. Spuren würde sie nachgehen, wenn sie dürfte. Ich kann genau sagen, ob das Wild gerade eben erst den Weg gekreuzt hat oder ob es schon länger her ist. Sie sucht aktiv. Scannt offene Flächen und scannt auch das Dickicht. Besonders beliebt auch Stellen, an denen sie irgendwann in den letzten Jahren! Wild gesehen hat, da wird wirklich jedes Mal geguckt, ob heute auch was im Gebüsch steht.

    Sieht sie etwas im Prinzip auch völlig egal was (das geht von Katzen, Igeln, Eichhörnchen, Hasen, Enten bis zu Rehen), startet sie im Sekundenbruchteil durch. Wobei Bewegung der Hauptauslöser ist Jedes Knacken wird registriert. Startet sie durch, ist sie nicht mehr kontrollierbar.


    Als Junghund kam sie mir einmal aus, mit Schlepp, ist Rehen hinterher und wir suchten 5 Stunden.

    Danach ist sie noch mehrmals aus dem Garten raus. (kletterte über einen 1,80 hohen Zaun und bricht Bretter raus, springt aufs Carportdach und weiter über den Zaun...heute nicht mehr) Sie war dann zwischen 5 Minuten weg und 1 Stunde und jedesmal völlig fertig und verdreckt. Ob sie größere Tiere wie Rehe packen und töten würde, kann ich nicht sicher sagen. Aber alles was größenmäßig in die Hasen/ Katzengröße oder kleiner fällt definitiv. 100%. Katzen im Haus sind allerdings wohl eine Ausnahme, warum auch immer.

    Fehler gemacht am Anfang, ja, viele.


    Wir üben uns Sie übt sich in Impulskontrolle, stehenbleiben und gucken wird immer belohnt (mit viiiiel Abstand auch möglich), umorientieren auch. Durch kleine Hetzspiele, rennen um den Druck rauszunehmen. Sie braucht dann bissi Bewegung. Ab und an, darf sie, je nach Situation, auch Spuren nachschnüffeln als Belohnung, aber das puscht meist zu sehr. Wir übten "im" Garten zu bleiben und haben stetig nachgerüstet.

    Fährten, Mantrailing, Dummysuche. Und ich übe mich in Umgebungsscannen, damit ich immer einen Tick schneller bin als sie. Mittlerweile wirds besser. :muede: Zumindest habe ich heute oft ein zwei Sekündchen Zeit, sie ist ansprechbarer und fährt sich echt schnell wieder runter.

    Sie geht nur mit Leine bzw. Schlepp und GPS.


    Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen, aber zumindest geht (jetzt) alles in die richtige Richtung.

  • tinkar

    Boah eh, das wäre mein Alptraum. So viel Trieb und dann null vorstehen/fixieren. Stell ich mir sehr herausfordernd vor. Ich scanne ja die Gehend auch viel -

    Merke aber, dass ich inzwischen deutlich mehr Spass habe (und entspannter bin) seit ich weiss, dass Vespa erst verharrt und ich einen Moment Zeit habe um zu reagieren. Und wenn sie einspringt, hab ich immer noch gute Chancen sie zurückzupfeifen.

    Bis wann funktioniert bei euch der RR?

  • tinkar

    Boah eh, das wäre mein Alptraum. So viel Trieb und dann null vorstehen/fixieren. Stell ich mir sehr herausfordernd vor. Ich scanne ja die Gehend auch viel -

    Merke aber, dass ich inzwischen deutlich mehr Spass habe (und entspannter bin) seit ich weiss, dass Vespa erst verharrt und ich einen Moment Zeit habe um zu reagieren. Und wenn sie einspringt, hab ich immer noch gute Chancen sie zurückzupfeifen.

    Bis wann funktioniert bei euch der RR?

    Ähm, ja war meiner auch. :verzweifelt:

    Du willst gar nicht wissen, wie oft ich kurz vor dem Heulen war, sauer, verzweifelt. Mittlerweile bin ich echt total entspannt unterwegs. Ich kann sie ja auch ganz gut lesen und merks an ihrem Verhalten, weiß dann wie wir weitergehen.


    Sobald sie was sieht, ist sie im Prinzip gar nicht mehr abrufbar, aber mittlerweile ist sie dann meistens wenigstens ansprechbar, heisst, sie schiesst sich (meistens) nicht komplett ab. Eher klappt ein "Stopp!". Wenn ich Glück habe, bleibt mir die Zeit, die Schlepp ganz kurz einzuholen. Wenn ich was zuerst sehe, dann ist sie schon noch abrufbar :ugly:


    Kommt aber wirklich nur noch selten vor, weil ich echt gut darin geworden bin alles vor ihr zu sehen oder zu bemerken. Das ist mir richtig in Fleisch und Blut übergegangen, stresst mich gar nicht mehr. Und durch das viele üben, guckt sie mittlerweile einen ganz kurzen Moment, solange nichts einfach nur hochspringt.

    Freilauf ist nur möglich, wenn ich alles zu 100% einsehen kann und gar keine Möglichkeit besteht, dass dort irgendwas ist.

    Also große offene Flächen ohne Büsche oder Bäume.

    Zum Glück kann sie im Garten ordentlich flitzen.

  • Hut ab! Hattest du damit gerechnet als du den Hund aufgenommen hast? Oder war das ein Kaltstart?


    Man wächst mit den Aufgaben, gell... ich hätte auch nie gedacht, dass ich mal entspannt mit Vespa unterwegs sein kann. Und die ist ein Vorsteher. Aber auch das musste trainiert werden und schnell muss ich auch immer noch sein. Aber nach Jahren kann man den Hund halt auch früher lesen - wenigstens wenns um Geruch geht. Bei Sicht ist es schon viel schwieriger.

  • Hattest du damit gerechnet als du den Hund aufgenommen hast? Oder war das ein Kaltstart?

    Nein! :verzweifelt: Mein persönlicher Horror war ein jagender Hund! :lepra: Wir wohnen ja auch direkt am Wald.

    Und dann auch noch als ersten Hund. War und ist nicht einfach. Vieles ist so kompliziert dadurch.

    Aber ja, man wächst und mittlerweile ist es ok für mich. Es ist wie es ist. Muss man halt schaun wie man es macht. Und es ist ja auch schon so viel besser geworden.


    Aber ich muss ehrlich sagen, wenn ich mir einen Hund basteln dürfte, dann einen ohne Jagdtrieb. :ops:

  • Dann noch viel mehr Hut ab!

    Ich denke, Jagdtrieb ohne Vorstehen auf Sicht und Spur ist echt anspruchsvoll. Speziell wenn der Radius noch gross ist.

    Ich mag Hunde mit Jagdtrieb. Arbeite gern damit. Aber wir haben uns ganz bewusst für die Variante mit vorstehen und menschenbezogenheit entschieden.

  • Das kann auch richtig Spaß machen und gerade wenn man sich bewusst dafür entscheidet, weiß man ja auch was einen erwartet. Ich finde es auch total faszinierend. Zusammenarbeit mit dem Menschen wäre natürlich ganz nett dabei, ist hier nur bedingt der Fall. Jagen auf Spur ist auf jeden Fall irre interessant und kann man auch toll ausbauen oder aufgreifen. Ist schön den Hund dabei zu beobachten.

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