Passt mein Junghund zu mir?

  • Ich habe selber zwei aussies und kann nur davon abraten durch ignorieren, oder ablenken irgendwie Probleme umschiffen zu wollen. Aussies möchten dringend geführt werden, sonst führen sie selber und ja sie testen gerne, gehen doch mehr vorwärts, als rückwärts, können als junghunde und erwachsene Hunde echte arschgeigen sein und finden Konfrontationen durchaus mal lustig bis spannend.


    Dein Aussie ist noch klein, ehrlich ich würde der durchaus körperlich (nicht schlagen, treten, runterdrücken) durch blocken, oder mal rempeln klar machen, dass gewisse Dinge ein No go sind. Aussies sind oft sehr führerweich und reagieren auf gesetzte, untermauerte Grenzen ziemlich gut.

    So Sachen wie ins Gesicht beissen, da bekäme das nette aussieteil eine kostenlose Flugstunde runter von der Couch, aber sofort. Ich würde vor allem auch ganz klar körperlichen abstand von deinem aussie einfordern. Das ist etwas, dass alle meine Hunde lernen, ich möchte dass die Hunde auch meine individualdistanz respektieren und sich auf ein "ab" oder "weg" sofort von mir entfernen. Das halte ich gerade bei aussies für sehr wichtig. Die können nämlich ein Problem mit Besitzansprüchen bekommen und müssen lernen, dass ich kein Besitz bin.

    Hausleine kann dir helfen, ich bin allerdings immer lieber in direkte Konfrontation gegangen um a) die Situation dort zu klären wo sie ist, b) dem Hund Zeit zum selber denken und selber ein akzeptabeles allternativverhalten anbieten zu können und c) dass ich dieses akzeptabeles allternativverhalten sofort bestärken und den Hund wieder loben kann.


    Du solltest dringend GRENZEN setzen, diese durchsetzen und zwar präsent und an deinem Auftreten arbeiten.

    Und nicht vergessen, junghunde müssen ausprobieren, wie weit sie gehen können, dass ist ein normaler Entwicklungsschritt. Umso früher die Welpen eine klare Führung erfahren, umso leichter kommt man zum guten Erwachsenen Hund.

    Ignorieren von Fehlverhalten ist bei den meisten Hunden, keine empfehlenswerte Lösung eines Problems. Und schon ganz und gar nicht beim aussie. Dafür sind die zu schlau.


    Lg

  • Ich würde vor allem auch ganz klar körperlichen abstand von deinem aussie einfordern. Das ist etwas, dass alle meine Hunde lernen, ich möchte dass die Hunde auch meine individualdistanz respektieren und sich auf ein "ab" oder "weg" sofort von mir entfernen. Das halte ich gerade bei aussies für sehr wichtig. Die können nämlich ein Problem mit Besitzansprüchen bekommen und müssen lernen, dass ich kein Besitz bin.

    Das (und alles andere aus diesem Beitrag auch:smile:) finde ich ganz enorm wichtig.


    Wenn ich da an meine Welpenerzieherin (Hündin) denke, die sich verbat, dass der Collie draussen ihren Schatten betrat, nur um zu schauen, dass er ihr auch ja zuschaut, wie tief man Löcher im Garten zu buddeln hat.

    Er hat sie angehimmelt.

    Und sich benommen bei meinen Hündinnen, wie ein Engel.

    Bei mir hing er dann in deren Erziehungspausen in den Hosenbeinen. Und sie haben sich gegenseitig angestubst und sich ins Fäuschen gelacht, und ein Nickerchen gemacht, wenn der Nervzwerg an meinem Hosenbein durch den Garten surfte.

    Fazit: Als Mensch muss man es hinbekommen, beides zu sein: der jenige, der den Hund lieb hat und mit dem Welpen kuschelt und der jenige, der dem Welpen sagt: AB!

    Das lernen die. Und "geh ab" ist mit das wichtigste Kommando/Signal, und gerade bei Hunden, wie den Aussi, die dazu tendieren Ressourcen zu verteidigen, noch wichtiger.


    Ins Gesicht springen kenne ich auch. Haben 2 Hunde genau einmal gemacht. (Da muss ich mir auch nichts vornehmen, dass ist schlichte Selbstverteidigung. Ich mag keine entstellenden Narben im Gesicht.

    Wenn ich dann auch wieder an meine Hündinnen denke, wenn ein neuer Welpe dazukam. Die haben in einer Minute gelernt: ABSTAND! Unerlaubtes Berühren verboten.

    Und das machen Hunde nicht durch ignorieren, nein da gibt es was auf die Mütze. Und keine Hündin drehte hier Hunde auf den Rücken, oder packte die am Schlafitchen.


    Das machen evt. die Mutterhündinnen mit den Saugwelpen. Meine Hündinnen haben aktive Unterwerfung gefordert, aber auch erst nachdem sie dem jeweiligen Welpen beigebracht hatten, das Abstand zu halten sei.

    Meine Hündin hat meinem Collie penibel erklärt, dass wenn sie Näschen kräuselt, er weichen muss. Und danach erfolgt die Absicherung durch das einfordern von aktiver Demut beim Welpen.

    Ich gestehe, dass ich ein sehr weicher Hundeführer bin und das so nie geschafft habe. Ich habe dann den Hund eine Pause verabreicht. Und irgendwie hatte ich nie so grosse Dispute auszusitzen.

    Ich habe überwiegend vorrausschauend agiert. Und dem ausgeruhten Welpen dann Basics gemacht, aber wirklich sehr wenige...

    Und das ist auch noch mal so ein Ding, mit Border und Aussie. Da bekommt man in den Hundeschulen schnell mal gesagt: Was? das kanner noch nicht???? Ist doch ein BC.....Aussie...

    Als Halter dieser Rassen, muss man drüber stehen.



    So, und wie macht man das nun als Ersthundbesitzer mit dem Schnappaussie?


    Mit Körpersprache!

    Und mit dem Mittel des Trainings.

    Abstand einfordern im Alltag ist über Kommando aufzubauen und zu trainieren.

    Und als Basis muss man diese reizoffenen kleinen Hunde gut managen, damit sie genug Ruhe bekommen.


    Jeden Morgen mit der wilden Hundegruppe toben.....müsste ich sehen, ob ich das meinem Welpen zumuten würde.....

    Ich habe immer grösste Aufmerksamkeit auf die Kontakte gelegt. Denn das ist die Basis. Dass was die Hund in dem Alter erleben prägt sie.


    Und ein Aussie, der evtl lernt, sich mit nicht so "lauteren" Mitteln durchzusetzen könnte später ätzend werden.

    Gerade Hütehunde kommunizieren sehr fein. Oder dein Piranhja lernt: er kann mit Hunden machen, was er will, die gehen dann weg, oder sind eingeschüchtert, ignorieren. Dann kann der kleine süsse Fratz zum assozialen Mobber werden, schneller als man gucken kann, denn das bringt den Hütitütis je nach Persönlichkeit schon auch mal viel Gaudi.


    Wie gesagt, das kann ich nicht entscheiden, ich habe es für mich so gehalten, dass ich zu einer wirklich guten Hundeschule mit Welpen bin und dort haben die Welpen gute Kontake zu anderen Welpen gehabt und vor allen Dingen gelernt, nicht immer nur zu spielen, wenn fremde Hunde anwesend sind.

    Ich gebe zu, dass alles leichter ist, wenn man noch weiter Hunde hat und Vorerfahrung, und dass ein Hütehund als Einzelhund für mich so nicht Frage käme, weil mir das zu nervig wäre ohne hündische Erzieher.


    Aber es ist dennoch kein Hexenwerk!

    Ich finde du wirkst schon sehr strukturiert.

    Mach weiter so, nimm die Tipps hier an (Kommando AB), setzt dich durch, vergiss das Ignorieren und Runterdrücken,.....und vergiss nicht den Spass am Hund!

    Das wird schon werden.

  • Zitat

    aber tendenziell würde ich schon sagen je größer der Hund desto eher kann's auch mal Macken geben und sei es durch eine Kralle.

    Nö, auch das nicht - Unfälle immer ausgenommen. Bei Schäferhund-Boxern, Deutsch-Kurzhaar und Airedaleterrier lief das kein Stück anders, und mit dem halbstarken Neufundländer hab ich mich auch recht fix geeinigt. Und meine Hovawart-züchtenden Freunde haben mit -zig Würfen genau dieselbe Erfahrung gemacht: Hündin arbeite vor, Mensch kann gut drauf aufbauen.


    Was sowas mit "Hebelverhältnissen" zu tun hat, wäre mir da ein absolutes Rätsel - meines Erachtens ist das Ganze schlicht eine Erziehungsfrage: Übertrage die Grenze, die Mutter und Geschwister ja schon gesetzt haben, konsequent auf Menschen - fertig.


    Dass das sicher schwieriger wird, wenn der Welpe, vielleicht einer sehr reaktiven Rasse, 1.) von Aufzüchtern kommt, die da nicht drauf geachtet haben und 2.) im neuen Zuhause eine Zeit machen konnte, was er will, leugne ich absolut nicht. Aber auch da gilt: er hat in seinem Leben schon mal gelernt, dass Verletzen tabu ist, und darauf kann man gut aufbauen. Das ist für den Hund keine Atomphysik.

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