• Vielleicht kannst du den Spaziergang erst mal verkürzen. Ich habe das Gefühl, neben dem Rad herlaufen ist gar nicht zu unterschätzen. Mein Hund muss sich da glaube ich echt konzentrieren um Tempo und Abstand zu halten und sich zusammenreißen nicht zum Schnüffeln anzuhalten wenn ich es ihm nicht ausdrücklich erlaube.

    • Neu

    Hi


    hast du hier Permajagen* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!


    • ich glaube, es ist unsagbar schwer und langfristig auch kontraproduktiv, wenn Du einen so besessenen Jäger nach Deinen Vorstellungen funktionstüchtig machen möchtest.

      Ich empfehle Dir mal Ulli Reichmann zu lesen und darüber nachzudenken, das Jagen von einer anderen Seite zu betrachten, nicht mehr als Fehlverhalten, sondern als Eigenschaft eines Hundes, die man zusammen mit dem Hund durchaus in gute Bahnen lenken kann, wenn auch nicht unbedingt so, daß der Hund überall "funktioniert" und freilaufen kann.

    • Ich habe das mit ihr begonnen zu spielen, damit sie was macht, worauf sie Bock hat, was sie kann und wovon sie von mir auvh Bestätigung bekommt. Und nicht rüge. Das tut uns gut.

      Das ist schon mal ein guter Ansatz, gefällt mir.

      Was dir jetzt zu fehlen scheint, ist die "Kleinarbeit", also das überlegte Anbieten gezielter Jagdaufgaben. Dabei muss der Hund seinen Kopf einsetzen, und auch sehr konzentriert arbeiten. Gibt es im Umfeld lohnenderes als die eigentliche Aufgabe, die der Hund ausführen soll - dann macht der Hund das, was für ihn lohnender zu sein scheint.

      Für deinen Hund ist das Apportel - na ja, sagen wir mal, ein netter Zeitvertreib. Um daran eine gehörige Portion Dopaminausschüttung zu binden, bedarf es einer guten Basis, den Auf- und Ausbau seiner Fähigkeiten, die dafür erforderlich sind - und Aufgaben, die seinem Vermögen angepasst sind und ihn gleichzeitig fordern.


      Aber eben in einem Gelände, das noch nicht so aufregend ist. Wobei sie auch schon an den Kaninchen vorbeigettailt ist.

      Das zeigt doch schon mal, dass eine Aufgabe für deinen Hund interessanter sein KANN, als Kaninchen.

      Überspitzt frage ich mich durchaus manchmal, ob es für uns so gut ist, Spazieren zu gehen bzw ob wir lieber vorerst durch stille Wohnviertel laufen sollten, als durch den Wald.

      An diesem Gedanken ist etwas dran.


      Dein bisheriges Angebot an deinen Hund ist: Wir fahren jetzt 5km am Rad - und dann gibt es Jagdreize, Jagdreize, Jagdreize, Jagdreize. Das Schlusssignal ist dann wieder die Rückfahrt mit dem Rad. Die Erwartungshaltung, die dein Hund durch dieses gewohnte Procedere aufgebaut hat, sind dir noch zusätzliche Steine, die deinen Bemühungen nach Defokussierung des Jagdverhaltens im Wege liegen.


      Gegen das Radfahren ist - auch zum Konditionsaufbau und Erhalt - grundsätzlich bei einem gesunden, ausgewachsenen Hund nichts einzuwenden.

      Deine Bedenken, deinen Hund nun nicht mehr genügend auszulasten, wenn du das wegfallen lässt, sind nicht grundlos: Hast du einen Hund zum Athleten gemacht, dann musst du ihn auch athletisch beschäftigen - denn sonst weiß der nicht mehr wohin mit seiner Energie.


      Eine Idee von mir, die du als Spielball nehmen kannst, um vielleicht etwas für euch passendes und machbares daraus zu machen:


      Die Fahrt mit dem Fahrrad bleibt. Im Wald angekommen, machst du - nach kurzem Lösen für den Hund - dann aber eine Frei-Verloren-Suche an der Schlepp. Danach geht es mit dem Fahrrad wieder zurück, also kein Spaziergang dort, bei dem dein Hund sowieso nur scannt.


      Auf dem Rückweg baust du dann Wegstrecken ein, wo du dein Rad schiebst und den Hund andere Sachen (angeleint) machen lässt. Das scheint dich ja eher durch Wohngebiet zu führen, wo es eben deutlich andere Anreize als im Wald gibt.


      Du kannst auch auf dem Rückweg dann (in kleinen Schritten) das Ziehen am Rad aufbauen.


      ..............


      Mein Amigo war eine Zeit lang auch auf dem besten Weg, sich ins Jagdnirwana abzuschießen.

      Ihn konnte ich zu diesem Zeitpunkt aber schon sehr gut mit Apport befriedigen, es war ihm nur nicht möglich, danach den Wald mit allen seinen Vorteilen zu genießen, er war dann auch nur noch nach weiteren jagdlichen Reizen am Suchen.

      Ihn habe ich dann nach einem schönen Apportangebot angeleint, für ihn das Signal, dass jetzt Ende ist mit Jagd(ersatz). Das war so ca. 2 Wochen fürchterlich zäh, weil er entweder um weiteren Apport "bettelte" (er ging dann von sich aus "Fuß", in der Hoffnung, noch weitere Aufgaben zu bekommen), oder aber alles abscannte.

      Danach merkte ich Stück für Stück, wie es ihm leichter fiel, wieder aus seiner Jagd-Erwartungshaltung rauszukommen. Hat ca. 3 Monate gedauert, aber ich leine ihn auch heute noch an, wenn die Reizlage zu hoch ist. Oder ich beschäftige ihn kurz und knapp mit Apport, und nehme ihn damit in Arbeitsgehorsam.

    • Der Zughundesport liegt gerade noch in weiterer Ferne, weil Dogscooter so teuer sind, dass sie noch nicht in meinem Budget liegen.

      du hast doch ein Fahrrad.

      Ne Bikeantenne kostet nicht mal ansatzweise so viel wie ein scooter. dann noch Geschirr und Leine und du bist (vom Material aus gesehen) startklar

      Bikejöring

      Oder man startet zu Fuß, mit Canicross. Für den Anfang, so zum Testen, reicht da doch sogar ein gut sitzendes Geschirr und Joggingleine.

      Meine Hündin (Husky x Weißer Schweizer Schäferhund x Mudi Mix, 7 Jahre) macht allerdings deutliche Unterschiede zwischen zu Fuß/am Rad. Wenn sie am Rad so richtig Gas geben und dabei ziehen kann, geht sie total auf. Beim Canicross vergeht ihr nach einigen hundert Metern die Lust am Ziehen und man trottet halt so nebenher, wie beim gewöhnlichen Joggen. Ich schätze, da muss man schauen, was der eigene Hund so mag =).

      Übrigens ändert das "ausgepowert sein" hier nichts am Jagdtrieb.

    • Bist du sicher, dass sie wirklich jagt und nicht einfach massiv gestresst ist? Die Beschreibung erinnert mich an den Hund von meinem Eltern, aber der hat vor allem ein Stressproblem... Kann da auch gerne noch mehr zu schreiben, wenn interesse besteht.

    • Oder man startet zu Fuß, mit Canicross. Für den Anfang, so zum Testen, reicht da doch sogar ein gut sitzendes Geschirr und Joggingleine.

      xD

      naja....


      meinen Rüden, mit seinen derzeit zarten 17kg, bekomm ich nicht gelaufen. Naja, mittlerweile schon für so 200-300m, oder so.

      der fängt erst an aufzublühen, wenn wir nen pace von unter 3:45 laufen.

      der lebt für knackig schnell, dafür aber kurz. (mein Mann und er sind bergauf mit über 41kmh gelaufen. ja, war nur kurz, aber das muss mensch eben erst einmal schaffen)


      meiner kleinen ists relativ egal (unter normalen umständen. die letzten 2 tage hat die mich echt verrecken lassen, die arschkuh).


      aber, bei beiden würde ich mir die knochen (vor allem den Rücken) kaputt machen, ohne gescheite ausrüstung.

      und die kleine wiegt nicht ganz 8kg.

    • danke Mehrhund, das find ich ne gute Idee. Ich hab nämlich auch manchmal dasGefühl, dass das Rad fahren wie ein Rahmen ist.


      @Cindychill, wie heißt das buch? Dass das natürliches Verhalten ist, weiß ich und ist mir bewusst. Hab das hier mehrmals geschrieben. Da es trotzdem anstrengend ist, für mich und den Hund, sehe ich Handlungsbedarf.


      Ceri05 ich sehe, dass Willy gestresst ist, während sie die Umgebung abscannt. Ich bin neugierig, was du erzählen kannst.



      Zum Thema ZHS: Wenn sie neben mir am Rad mal rennt, hab ich das Gefühl, sie blüht auf. Also, dass das nicht nur stress und durchdrehen ist (sie reagiert durchaus mit Schnelligkeit auf stress) sondern cool, mit mir schnell zu sein.

    • Cindychill, wie heißt das buch? Dass das natürliches Verhalten ist, weiß ich und ist mir bewusst. Hab das hier mehrmals geschrieben. Da es trotzdem anstrengend ist, für mich und den Hund, sehe ich Handlungsbedarf.

      "Wege zur Freundschaft"

    • Ceri05 ich sehe, dass Willy gestresst ist, während sie die Umgebung abscannt. Ich bin neugierig, was du erzählen kannst

      Ich hab hier mal ein Video vom Linus, das gut zeigt wie er damals drauf war. Er ist viel am scannen, da gibt's auch viele Kaninchen im Park, aber hauptsächlich war es Stress durch die ungewohnte Umgebung. Für seine Verhältnisse war er da noch recht ruhig, sonst wurde es oft noch von hysterischem kläffen untermalt.


      [Externes Medium: https://youtu.be/5sTyKQ5tJ-8]


      Wir haben dann angefangen, immer die gleiche Strecke zu gehen. Fünf Minuten hin und fünf Minuten zurück. Dreimal am Tag, mehr nicht an Spaziergängen. Zusätzlich hab ich den Garten genutzt, um den Dummy aufzubauen und ihn darüber auszulasten. Im Garten war er nämlich entspannt und aufnahmebereit. Meine Mama hat das ganze dann nach drei Wochen übernommen, als sie Linus wieder abgeholt hat, und dann auch erst mal durchgezogen. Sie hat dann langsam angefangen die Strecke zu verlängern, so dass sie diese eine Strecke immer noch sehr entspannt mit ihm gehen kann

      Er ist immer noch sehr unerzogen, zieht an der Leine und würde mich wahnsinnig machen, aber man sieht dem Hund an, dass er immer noch nicht mehr so gestresst ist wie damals (ist mittlerweile auch schon sechs Jahre her). Leider ist es bei Linus wirklich nur diese eine Strecke, wo er richtig entspannt ist, und es darf eigentlich auch niemand anderes dabei sein, aber das hängt halt mit dem (nicht vorhandenen) Training zusammen.

    • Spannend, Ceri! Ich sehe da auch Stress, kein Jagen - allenfalls Pseudo-Jagen aus Stress.


      Zum Vergleich mal mein Extremjäger Splash, zum erstenmal in einem Kaninchenpark. Er war schon sehr aufgeregt in der für ihn neuen Situation, aber man sieht sehr gut, dass er viel bewusster und zielgerichteter Witterung aufnimmt.


      Spaziergang ist nur die 1. Minute, der Rest ist Trail.

      • Neu

      schau mal hier: Permajagen* .


      Jetzt mitmachen!

      Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!