Beissattacke bei Rückruf - jetzt Angst bei Rückruf?
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Das ist ein Klassiker von Mensch-Hund und Hund-Hund Kommunikation.
Darum NIE einen Hund aus einer angespannten Hund-Hund-Kommunikation abrufen. Der andere Hund wird ihr gesagt haben: "Halt RUHE. Nimm das von mir an, sonst gibts nen Gong." Daraufhin stürmt sie los (Abruf, der ja sofort Aufregung und Geschwindigkeit macht) und dafür gibts dann aus Hundesicht einen Gong.
Man kann es nicht oft genug sagen - sowas ist nicht sinnvoll zu tun als Mensch.
Den Abruf kannst du dir einfach neu aufbauen, wieder klein, nah, hochwertig bestätigen, viel Party und einfach selbst den Knoten aus dem Kopf rausnehmen.
Interessant.
Was empfiehlst du in so einer Situation,
Die Hunde reden lassen und sich nicht einmischen. Zur Not noch etwas auf Distanz gehen und weiter atmen. Ansonsten macht man nur Druck in so eine Situation und forciert eine Eskalation.
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Ist nicht selten so etwas zwischen Hunden, wie ein Beamten-Mikado, wer sich bewegt hat verloren (oder aber auch Katzen). Die Entscheidung des Fremdhundes, zu attackieren ist oft noch nicht gefallen, dreht der andere sich um, wird das als Flucht interpretiert und somit ist es entschieden.
Ja, das ist genau das Problem.
Einen schwächeren Hund aus einer Situation rufen, wo er bedroht wird ist für den schwächeren Hund oft schlecht.
Der Hund, der die Oberhand hat wird die Situation verlassen. Und der andere (das Opfer in dem Fall) tud gut daran einfach noch stehenzubleiben.
Lieber wie du schon sagst die Distanz selbst so schnell wie möglich verringern und den Angreifer abwehren.
Es stimmt, mein Timing war da wohl nicht gerade optimal und, sollte es je nochmal zu einer ähnlichen Situation kommen (was ich natürlich nicht hoffe), werde ich hoffentlich anders reagieren.
Wer immer das richtige Timing hat, hebe den Finger
Merk dir einfach, dass du deinen Hund nicht abrufen solltest, wenn der von einem Angreifer zum stehenbleiben gezwungen wird.
Eigentlich ist es bei Menschen nicht anders.
Wegrennen wenn man schon das Messer an der Kehle hat ist nicht wirklich sinnig. Aber es kommt eben auch auf die jeweilige Situation an. Und hier natürlich auch auf den Hund.
Das (fremde)Tier wäre hier unter meiner besonderer Beobachtung!
Und da ich nach vielen vielen Übergriffen auf meine Hunde auch traumatisiert bin, bin ich bewaffnet. Eine lange ausklappbare Reitgerte zur Abschreckung der Halter wirkt Wunder. Denn wenn die Halter sehen, dass man ihrem Liebling durchaus abwehren würde, können auch die unerzogensten Biester plötzlich mal 3 Minuten auf Freilauf verzichten und werden eingesammelt.
Allerdings leine ich konsequent an, bei Hundebegegnungen.
Nicht, weil meine zu jedem hinliefen, aber es ist ein Zeichen! Ich leine an, leine du auch an. Früher habe ich die Hunde abelegt, dann wurden Hunde an sie rangeschickt zum abschnüffeln. Jetzt bleiben wir stehen.
Also Kopf hoch, Brust raus, Pfeiffe neu aufladen mit dem superleckersten Zeug was es so gibt, und die Pfeiffe bis auf Weiteres nur nutzen, wenn es absolut sicher ist.
Hunde verknüpfen gut, aber die meisten Hunde vergessen einmalige Dinge auch wieder. Auch schlimme Dinge.
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Es war mir eine Lehre, das kann ich Euch versichern!
Leider reagiert man, gerade beim ersten eigenen Hund, halt oft noch falsch.
Zumindest funktioniert der Rückpfiff noch - bis jetzt habe ich es nur im geschützten Rahmen versucht (also im Garten etc), aber da kommt sie nach wie vor sofort angesaust.
Sie hat nur (noch) generell Angst vor anderen Hunden. Da macht sie einen großen Bogen drum herum (wenn sich eine Begegnung nicht vermeiden lässt) und das auch bei Hunden die sie eigentlich mag, mit denen wir schon zusammen Gassi waren und die sonst auch gerne mal zusammen spielen und rennen. Aber es ist mir ehrlich gesagt lieber, dass sie da nen Bogen macht als dass sie vielleicht aggressiv reagieren würde und jeden anknurrt usw.
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Eventuell hat sie nicht mal mehr wirklich Angst, sondern gesunden Respekt, nachdem etwas Zeit vergangen ist.
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Stell dir vor, du hättest einen Unfall (nur Blechschaden) mit einem LKW gehabt - was passiert da bei dir in den Wochen danach, wenn du einen LKW siehst?
Genau - du denkst: "Ups...", und agierst vermutlich deutlich vorsichtiger, als es nötig wäre...
So geht es gerade deiner Hündin. Unterstütze sie, indem du sie
1. einfach ausweichen lässt; sie soll selber entscheiden dürfen, wann und zu wem sie zu einem Kontakt bereit ist
2. Verhalte dich selber normal, du kennst doch die anderen Hunde und weißt, dass sie deiner Hündin nichts tun. Gib ihr Sicherheit, indem du sie machen lässt.
3. Damit wiederhole ich mich zwar, aber: Vermeide derzeit Spaziergänge, wo sie mit vielen Hunden konfrontiert wird; Sie muss das Erlebte erst noch verarbeiten, ihre alte Sicherheit wieder gewinnen - und mit jeder Begegnung ruft du dieses Erlebnis wieder in Erinnerung.
Das heißt jetzt nicht, dass du dich einbunkern sollst. Schau einfach darauf, in Bereichen und zu Zeiten zu gehen, wo ihr wenig Hundebegegnungen habt, und wo ausreichend Platz für deine Hündin zum Ausweichen ist.
Gib ihr und auch dir einfach mal 2 Wochen Zeit, das Erlebte zu verarbeiten.
Dir ist ein Fehler passiert, und aus Fehlern lernt man.
Im Grunde genommen ist doch nichts passiert, außer dass der andere Hund deiner Hündin das Geschirr ausgezogen hat.
Atmen
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So mache ich es, ich denke es hat uns beide (Hund und mich) halt verunsichert, aber es wird auch täglich besser.
Großen Wert auf Hundebegegnungen lege ich eh nicht unbedingt. Ihre Freunde sind okay, solange sowohl sie wie auch ihr Freund Lust auf ein fröhliches Spiel hat, ansonsten weiche ich gerne auch einfach aus.
Ja, es ist Gott sei Dank nichts Schlimmeres passiert, das muss ich nun in erster Linie mir selbst immer wieder klar machen, wenn bei mir der Kopf da wieder frei ist, überträgt sich das auch auf Franzi.
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Ich wollte mal ein kurzes Update geben:
Der Rückruf (Rückpfiff) funktioniert weiter einwandfrei, allerdings ist Franzi (noch) nicht wieder wirklich gerne im Freilauf.
Ihr Verhalten anderen Hunden gegenüber hat sich leider negativ entwickelt. Kleinere Hunde sind weitgehend okay, aber Hunde, die größer sind als sie oder eben Retriever (also die Rasse, von der sie angegriffen wurde) sind ein rotes Tuch für sie. Sie wird da bei einer Begegnung schon viele Meter vorher (oft, bevor ich überhaupt den anderen Hund sehen kann) steif, fixiert und geht evtl dann auch heftig in die Leine mit gesträubtem Nacken und heftigem Bellen. Das ist schade, denn eigentlich haben wir an diesem Verhalten intensiv gearbeitet und es ging, bis zu diesem Vorfall, täglich besser. Nun komme ich in so einer Situation überhaupt nicht mehr an sie ran, kann sie nicht abschirmen, ablenken oder sonst was.
Ich hoffe mal, dass auch da die Zeit für uns arbeitet und unser extremes Sensibelchen wieder besser ansprechbar wird in diesen Situationen, sodass Gassi gehen wieder zu einem weitgehend entspannten Vergnügen für uns alle werden kann.
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aber Hunde, die größer sind als sie oder eben Retriever (also die Rasse, von der sie angegriffen wurde) sind ein rotes Tuch für sie. Sie wird da bei einer Begegnung schon viele Meter vorher (oft, bevor ich überhaupt den anderen Hund sehen kann) steif, fixiert und geht evtl dann auch heftig in die Leine mit gesträubtem Nacken und heftigem Bellen.
Da du das ja weißt: Schirme sie deutlich ab, gehe deutlich auf Abstand, signalisiere ihr, dass du ihre Gemütslage erkennst und darauf Rücksicht nimmst.
Wenn sie den Hund schon wahrnehmen kann, bevor du ihn überhaupt siehst, dann ist das - finde ich - schon ein deutliches Zeichen dafür, dass ihre "Antennen" immer noch auf Hochspannung sind, und sie permanent auf der Hut ist - und das ist leider immer noch ein erhöhter Stresslevel.
Mein Tipp wäre, sofort beim kleinsten Anzeichen, welches dir signalisiert: "Da kommt etwas!", selber ruhig, beruhigend und gezielt mit einem deutlichen Ausweichen dieser Situation zu reagieren.
Das könnte z. B., wenn du den anderen Hund noch nicht siehst, ein deutliches Verlangsamen des Tempos sein, dabei scannst du selber das Umfeld und suchst schon da nach einer guten Möglichkeit, wo du deutlich auf Abstand gehen kannst.
Ist da vor dir nichst, wo du ausweichen könntest, wird es vielleicht sogar noch enger - dann sei dir bewusst: Auch dein Hund nimmt wahr, dass es eng wird oder werden könnte.
Lass dich auf die Antennen deines Hundes ein, und übernehme die Regie so, dass dein Hund merken lernt: Ich kann mich darauf verlassen, dass mein Mensch "die drohende Gefahr" auch mitbekommt, und etwas tut, um uns nicht in diese zu bringen.
Erst wenn dein Hund dieses Vertrauen in dein Handeln hat, gibst du ihm die nötige Sicherheit um überhaupt in der Lage zu sein, vielleicht doch mal einen genaueren Blick in Ruhe auf diesen anderen Hund zu werfen, und selber fest zu stellen: Nicht jeder größere Hund (oder Retriever) ist gleich; Da gibt es durchaus zumindest ungefährliche drunter.
Verstehst du, wie ich das meine?
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Hundundmehr: Ganz ganz herzlichen Dank, Du hast das so super geschrieben, ich habe es verstanden und werde ganz bestimmt noch mehr darauf achten, dass ich Franzi die Sicherheit wieder geben kann.
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Ganz wichtig ist, dass du selber wieder Sicherheit in deinem Handeln bekommst, also auch davon überzeugt bist: Ich weiß was ich tue, ich habe einen Plan - und der ist richtig!
Ich weiß noch sehr gut, wie sich dieses mulmige Gefühl, in Erwartung des Verhaltens des eigenen Hundes, anfühlt
Mein Vasco (meine Seele, mein Schaf, mein überaus geduldiger Fels in der Brandung, verlässlich, souverän
) hatte mal aufgrund einer von mir falsch belegten Situation
ein aggressives Wehrverhalten gegenüber hundelose Einzelpersonen, zunächst nur im Wald, später auch in anderen Situationen, entwickelt
Ich hatte damals keine Ahnung, wie ich damit umgehen,geschweige denn es wieder abbauen könnte.
Eine gute Hundetrainerin hat dann, nach eingehender Analyse, bei der es vor Allem um meinen Gemütszustand ging, folgenden Tipp gegeben:
Nimm deinen Hund so früh wie nötig dicht bei dir ins Fuß, fass die Leine dabei - möglichst ohne Spannung - so kurz, dass es dich nicht aus den Schuhen hauen kann, wenn dein Hund doch durch eine plötzliche Bewegung einen Ruck auf die Leine ausübt.
Gehe deutlich vor dem Passieren dieses Menschen einen Bogen, der dich auf großen Abstand bringt - und: Ignoriere diesen anderen Menschen völlig, kein Gruß, kein Blickkontakt, gar nix.
Signalisiere deinem Hund - wenn du es brauchst und gut anfühlt, gerne auch mit ruhigen, aber freundlichen Worten: "Du - ich sehe diesen Menschen - und er interessiert mich überhaupt nicht! Er ist keine Gefahr, und wir gehen da einfach mit Abstand dran vorbei - Guuuut machst du das - Fuß!"
Beim ersten Mal musste ich mich echt zusammenreißen und mir einreden, dass ich völlig überzeugt bin von der Richtigkeit und Wirksamkeit dieser Handlung. Mir hat dabei geholfen, das mehrfach in meinem Kopf durchzuspielen, wie ich mich verhalten will, bevor ich es das erste Mal angewendet habe.
Warum ich das Fuß unterstrichen habe: Es ging ein Lob voran, tatsächlich hat meinen Vasco mein so drastisch geändertes Verhalten direkt beim ersten Mal so irritiert, dass er mitmachte und keinen Mucks von sich gab beim Passieren.
Nach dem Lob bekam er aber direkt eine Anweisung, was er weiter tun soll.
Das ist wichtig, gerade bei einem Hund, der noch gar keinen Plan von dem Handeln hat, welches wir erwarten.
Ein Lob beendet grundsätzlich die vorangegangene Handlungsanweisung (jaaa - bei erfahrenen Hunden ist das später anders, da braucht es diese erneute Handlungsanweisung nicht, der weiß auch nach einem positiven Feedback, was er zu tun und zu lassen hat) aber gerade bei Problemverhalten bedarf es des positiven Feedbacks - und die anschließende Anweisung, was er weiter tun soll.
Deshalb sagen wir dem Hund nach einer positiven Rückmeldung (Lob) auch, was er weiter tun soll - und zwar DIREKT im Anschluss an das Lob, ohne Zögern.
Diese Geschichte lässt sich natürlich nicht mit dem derzeitigen Problem deiner Hündin vergleichen.
Sie dient nur dazu dir zu sagen:
- du bist nicht alleine, andere kennen auch solche Probleme, vor Allem mit der eigenen Gefühlslage
- berücksichtige deine eigenen Emotionen und habe sie im Blick
Wenn mir das ein wenig gelingt, und dir hilfreich ist - dann freue ich mich
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