Nahrungsergänzung - was gebt ihr euren Hunden?

    Mich würd's mal interessieren, was davon wirklich wissenschaftlich belegt ist? Nicht nur Hörensagen und anekdotische Berichte in Facebookgruppen o.ä.? |)


    Und außerdem frage ich mich, was davon auch schädlich sein kann, wenn es in zu großer Menge gegeben wird? Bzw. wenn Hunde aus Übervorsicht etwas vorbeugend bekommen, was medizinisch gesehen nicht notwendig wäre?
    (Ich hab neulich auf den Menschen bezogen eine imho sehr gut recherchierte Dokumentation gesehen bzgl. Nahrungsergänzungsmitteln, Vitaminpülverchen etc., bei der das eindeutige Fazit war, dass ein gesunder Mensch nichts davon braucht und man seinem Körper aber langfristig auch erheblich schaden kann mit der Einnahme auf eigene Faust, während die Leute denken, sie täten sich was Gutes. Im besten Fall ist es nur rausgeschmissenes Geld, im schlechtesten Fall wird man dadurch erst krank.)


    Ich traue mir als Laie da nicht wirklich eine Beurteilung zu und würde ohne Absprache mit meiner TÄ nicht unbedingt anfangen Mittelchen XY zu geben. :ka:

    Brottrunk klingt jetzt nicht grad gefährlich :lol:, aber bei vielen Sachen wäre ich erstmal zurückhaltend.


    Jetzt hab ich mich eventuell unbeliebt gemacht beim einen oder anderen hier. xD

    Zitat von Looking

    Vespa bekommt derzeit Magenbalance abends wegen dem Sodbrennen (hatte sie schon länger Mühe, aber nun nach Entzündungshemmer noch mehr). Zwischendurch gab ich stattdessen auch Ulmenrinde.


    Dann bekommt sie morgens Probiotika von Lactopia um M/D wieder fit zu bekommen. Plus Weihrauch wegen der Entzündung als pflanzliche Unterstützung und Mönchspfeffer erstmal über lange Zeit um ihre Überöstrogenisierung und verlängerten Läufigkeiten zu regulieren. Bisschen Kokosfett ist immer im Futter, Seealgen natürlich auch.


    Punktuell gibts Sobamin bei DF und ab und an Kräuter für die Wurmabwehr.

    Weißt du, ob man das Magenbalance auch mit Wasser anmischen kann? Das mäkelige Weib frisst ihr Futter nicht mehr, wenn da was drüber oder drunter gemacht wird. Aber das hört sich gut an, mit den anderen Sachen noch zusammen :smile:

    Ohja - man kann mit vielem Schaden, und wie! Die Frage ist die Dosis, Dauer und manchmal auch die Kombination.


    Ich fühl mich da relative sicher weil viel Fachwissen da ist und ich mich auch beim Menschen gezwungenermassen damit auseinandersetze. Ansonsten würde ich mich auf die wirklich „harmlosen„ bekannten Sachen beschränken.


    Wirksamkeit - Weihrauch z.B. Ist hochwirksam und das wurde mehrfach in Studie nachgewiesen. Curcuma ebenfalls. Auch dass Aminosäuren wie Tryptophan helfen ist sicher - ABER nur wenn wirklich in der Kette vermehrt Bausteine gebraucht werden. Nutzt halt nichts, wenn der Hund einen Dopaminmangel hat und man Tryptophan gibt (Seretoninkette).


    Die Sache ist - alles was Wirkung haben kann, kann auch unerwünschte Wirkung haben. Es gibt nichts, was für jedes Wesen in derselben Dosis absolut sicher ist. Da muss man, finde ich, schon gut informiert sein und ein Auge drauf haben.

    Ich denk schon. Es wird halt nicht so schleimig wie Ulmenrinde. Vielleicht kannst du es auch mit sowas wie Frischkäse geben? Es schmeckt nicht besonders lecker (Habs probiert) - denke nur Wasser machts kaum besser.

    Also, ich persönlich denke nicht, dass die meisten Mittelchen erheblichen Schaden anrichten können, wenn man sie RICHTIG dosiert UND verarbreicht auch einem eigentlich gesunden Hund gibt. Aber falsch angewendet können die z. T. schon Schaden anrichten. Zum Beispiel ätehrische Öle, die können in gewissen Mengen toxisch werden. Oder Grünlippmuschel, da ist der Jodgehalt sehr hoch, freut sich die Schilddrüse bei Überdosierung nicht drüber. Ulmenrinde kann die Nährstoffe aus dem Futter ziehen, wenn man es zu nah vor oder nach der Fütterung gibt. Das begünstigt auf kurz oder lang Mangelerscheinungen. Und so weiter...

    Zur Ulmenrinde ein Tipp:


    Ich koche immer einen Streifen Fett (wirklich nur ganz wenig) von Räucherschinken oder ein paar Stück Softfutter mit, wenn ich sie zubereite. So nimmt es auch der Mäkelsenior ohne Probleme.


    Looking Ich finde deine Beiträge zum Thema Ernährung/Krankheiten immer superspannend! Wenn du irgendwann mal Lust auf Austausch hast, sag Bescheid - ist bei uns auch immer ein stets aktuelles Thema. :)

    Zitat von Looking
    Zitat von ChatSauvagee

    Weißt du, ob man das Magenbalance auch mit Wasser anmischen kann? Das mäkelige Weib frisst ihr Futter nicht mehr, wenn da was drüber oder drunter gemacht wird. Aber das hört sich gut an, mit den anderen Sachen noch zusammen :smile:

    Ich denk schon. Es wird halt nicht so schleimig wie Ulmenrinde. Vielleicht kannst du es auch mit sowas wie Frischkäse geben? Es schmeckt nicht besonders lecker (Habs probiert) - denke nur Wasser machts kaum besser.

    Danke! Frischkäse wird auch nicht klappen. Die schaut sich alles ganz genau an, bevor sie frisst. Die schmeckt das 100% raus. Hast du da einen Unterschied bemerkt in der Wirksamkeit zur normalen Ulmenrinde?

    Looking


    Thema Kurkuma bzw. Curcumin

    Das hier ist auf den Menschen bezogen, aber dürfte auf Hunde aber wohl ziemlich genauso passen:

    https://www.youtube.com/watch?v=TjqhsbGUoJw


    maiLab ist für mich eine vertrauenswürdig eingestufte Quelle, die Frau ist immerhin promovierte Chemikerin.


    Also Kurkuma ist wohl auch ein Fall von einem gehypten Produkt, wenn man mal genauer hinschaut, weil die Studien einfach nicht aussagekräftig sind für Menschen (und wohl auch Hunde), da die positiven Ergebnisse einfach nicht auf dem nötigen Level erzielt wurden und daher im Labor gelten, aber nicht für Menschen. Ein bisschen was Positives kam bei Mäusen wohl noch rum und dann hört es auf.

    Für den Menschen liegt die Bioverfügbarkeit grad mal bei 1%, also ... :ka:


    Generell ein sehenswertes Video was Forschungsmethodik angeht und überhaupt ein lohnenswerter Youtubekanal btw. =)

    Mailab ist halt aber vom Sensations-TV gesponsert. Ist für mich ein Ansatz, aber würde sie nicht als Göttin im Kittel ansehen.


    Curcuma - ist halt problematisch mit den Studien, da es wenige gibt die wirklich breit was aussagen. Wie immer ist das schwierig bei Dingen, die man nicht patentieren und zu Geld machen können.


    Zwei Sachen: erstens kommts bei Curcuma immer massiv auf die Bioverfügbarkeit an. Nur wenn daran geschraubt wurde (Aufbereitung oder Zusätze), wird Curcumin ausreichend vom Körper aufgenommen. Oder man nimmt es so, dass die benötigte Wirkung eben im Darm passiert und das Curcumin gar nicht erst zu einem grösseren Teil aufgenommen werden muss. Die Mastzellstabilisierende Wirkung im Darm hat man z.B. Auch ohne extrem hohe Bioverfügbarkeit. Auch bei Colitis Ulcerosa funktioniert das bei vielen.


    Ich meine - es gibt Probleme, bei denen hilft Curcumin in der richtigen Aufbereitung. Viel Gewürz in den Shake hilft eher wenig. Und dann ist sicher auch immer ein Hype dabei. Ich halte Kurkuma nicht für ein Allheilmittel.

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