Alles anzeigenIch wundere mich eher darüber, wenn man nicht alles macht, was möglich und sinnvoll ist (jetzt mal von Kosten von 26000€ abgesehen).
Welche Behandlung ist ein Tier denn wert? Was sind die Bahandlungen, die dich so wundern?
Was mich so wundert sind z.b. sowas wie Zecken, die nur vom TA gezogen werden können, Krallen die nur der TA schneiden kann, wenn bei einem leicht tränenden Auge schon am 1. Tag zu TA gegangen wird, dito Durchfall/Erbrechen bei fittem erwachsenen Hund...alles Dinge die ich entweder selbst machen würde oder zumindest erst nach 2, 3 Tagen vorstellen würde.
Ich für mich selber gehe auch nicht wegen jedem klinkerlitzchen zum Arzt.
Natürlich gibt es schwere Erkrankungen wo man keine Tage abwarten kann, aber erstmal bei fittem Hund die Hausapotheke zu bemühen scheint heute nicht mehr populär zu sein.
Du bist ja auch ein erfahrener Hundehalter.
Ich verstehe es gut, dass ein Ersthundhalter das weder einschätzen kann noch mag, bzw. sich nicht traut bei Durchfall noch einen Tag zu warten.
Krallenschneiden, Analdrüsen ausdrücken, Zecken ziehen, das sind lange Zeit ganz normale und gern gesehene TA Dienstleistungen gewesen - zumindest habe ich es so in Erinnerung. Die zunehmende Hundepopulation hat dazu geführt, dass die TÄ mehr als genug zu tun haben, so dass solche Dienstleistungen inzwischen fast lästig sind da zeitraubend, ohne echte Dringlichkeit (in der Regel). Aber gerade hier im DF sagen z.B. viele, tränendes Auge, lieber heute als morgen zum TA wegen Fremdkörpergefahr, etc. Und jemand der seit Jahren mit seinem Hund zum Krallen schneiden zum Tierarzt geht, dem vorzuwerfen dass er das auch weiterhin tut, hat halt Geschmäckle.
Und was gar nicht hilft ist im Internet zu recherchieren, aber inzwischen die Regel ist. Es verunsichert nur. Mein Junghund hatte zwei Tage lang einen fetten, eitergefüllten Pickel am Arsch. Normalerweise hätte ich mit der Schulter gezuckt und gesagt, irgendwann geht der schon auf. Desinfizieren, sauberhalten, fertig. Aber nein, ich recherchiere dann doch lieber mal kurz. Uff was hatte ich alles für Ergebnisse und wollte den Hund schon direkt zum TA schleifen. Dann habe ich mich aber besonnen und habs einfach gelassen und den Pickel in Ruhe - und was ist, über Nacht ist er aufgegangen und am nächsten Morgen war er weg.
Was ich sagen will. Der TA ist ein Dienstleister - plus eine gewisse moralische Verantwortung - der Geld mit seiner Arbeit verdient. Ob das nun Zecke ziehen ist oder eine Bisswunde versorgen. Dieser Wandel dass Dinge wie ersteres "verpönt" sind, kam mit der zunehmenden Hundepopulation, deswegen sehe ich das ambivalent - die Tätigkeit an sich ist nämlich nicht schlechter geworden. Es ist was anderes als mit Husten und Schnupfen am ersten Tag in der Notaufnahme einer Tierklinik aufzulaufen. DA sollte man zwischen echter Notwendigkeit und kann bis morgen beim Haustierarzt warten unterscheiden.