Die Kosten für zwei Hunde überschreiten Vorstellungskraft

  • Es wird immer wieder geschrieben, dass man sich bewusst sein soll, dass ein Hund sehr teuer werden kann und wenn man das nicht leisten kann, soll man von der Hundehaltung Abstand nehmen.


    Das ist für mich der Umkehrschluss davon, oder?

    das ist für mich nicht der Umkehrschluss aber ich hab dazu auch eine offene Perspektive und Meinung die wiederum eine eigene Interpretation des geschrieben wiedergeben.


    Aber so explizit gesagt hat eben hier keiner der hier mitschreibt, dass man sich verschulden muss für ein/sein Tier.

    du mußt nur mal im Forum die Beiträge bei Gesundheit durchlesen, was hier dann im DF geschrieben wird, was fragende Person xy alles machen soll. Und die Reaktionen drauf, wen Person xy sagt, daß kann sie nicht bezahlen. Wirklich Verständnis kommt dann nicht im Normalfall

    keine Ahnung ich treibe mich nicht gross in Gesundheitsthreads rum und was irgendwer irgendwo ins Forum geschrieben hat :ka:

    Ich beurteilen und diskutiere nur mit dem was hier in diesen Thread geschrieben wird :smile:

  • Und zumindest was ich so im Forum mitbekomme beim quer lesen wird sehr schnell Mal ein CT oder MRT gemacht. Wo man in der Humanmedizin erstmal die "günstigen" Möglichkeiten ausschöpft und wenn man da nicht weiterkommt erst andere Verfahren in Erwägung zieht.


    Oder hab nur ich diesen Eindruck?


    Ich muss ehrlich sagen dass ich mich niemals wegen eines Hundes hoch verschulden würde. So blöd es klingt, aber davon hat keiner was. Und bei Sachen die innerhalb kurzer Zeit schon 5stellig werden reden wir ja nicht von Kleinigkeiten sondern von Erkrankungen die sich auf die Lebensqualität des Hundes auch auswirken.

    Ich beobachte zweierlei, nein 3 erlei, nein 4 Punkte

    1. uns ( also die Ärzte) hat längst die Klagementalität erreicht und Ärzte müssen sich wider besseren Wissens absichern…

    2. Patienten und Patientenbesitzer kommen ins Krankenhaus/ Praxis und hätten gerne diese und jene Untersuchung. Wie im Gemischtwarenladen, weil im Internet steht, was man machen muss. Der Arzt ist Verkäufer von Gerätemedizin.

    3. Junge Ärzte lernen gar nicht mehr richtig zu diagnostizieren, ohne Geräte

    4. Man kann heute tatsächlich manche Dinge nur mit Geräten erkennen und gut behandeln.



    Zu deinem 2. Punkt…

    Es ist für jeden Menschen eine andere Grenze. Manche können schon 3stellig nicht…

    Eine Rechnung auf 5 Stellagen anwachsen zu lassen, ohne jegliche Möglichkeit das auch zu bezahlen ist einfach echt nur noch irre…..

    Ich muss ja sogar in Berlin in de Klinik Düppel schon vorher eine ordentliche Anzahlung leisten…


    Und trennt sich doch schon einiges. Ind die Klinik jetzt, da muss man. Jedes Mal zahlen!

    Die Möglichkeit, das über deren Rechnungsstellung zu begleichen ist nur bei ausreichender Bonität möglich, sonst machen die nichts teures.

    Ich hätte Dexi vor Ort als Notfall einschläfern lassen können. Der Operateur hat aber eine Chance gesehen.

    Und da wir uns das leisten können, haben wir es gemacht.

    Es ist aber dennoch keine Summe, die ich in der Portokasse habe. Aber es wird zeitnah beglichen.

    Das muss man halt wissen. Mein persönlicher Horror ist, dass ich meinem Hund nicht helfen lassen kann, bei guter Prognose, weil ich blank bin.


    Und aus dem Grund sind hier alle Hunde versichert. Und das ist schon mal die gute Hälfte der Kosten.

  • Ich kenne einige Hunde die eingeschläfert wurden, weil die Besitzer nicht zahlen wollten. Das waren Dinge die man einrechnen muss, HD beim jungen Hund z.B. Gerade auf dem Land ist das üblich. Oder der Hund wird einfach nicht behandelt.

    Ich persönlich habe vorgesorgt, obwohl ich nicht viel verdiene. Zukünftige Hunde werden versichert.

    Aber wieviele Geringverdiener haben trotzdem einen Hund . Wenn ich daran denke wie oft wir im Tierschutz Anfragen bekommen : Die Schutzgebühr kann ich gerade nicht zahlen , aber Geld für den Tierarzt ist natürlich da :???:


    Und weil hier der Vorschlag kam, man könnte den Hund ja abgegeben. Ja das kommt vor, sehr gerne ohne die Erkrankung zu erwähnen oder alte kranke Hunde werden abgegeben. Das ist so schlimm, für den Hund und auch für den Verein. Und ja es kommen auch oft Anfragen, ich habe vor 10 Jahren einen Hund aus dem Tierschutz erhalten, könnt ihr mich jetzt bei den Tierarztkosten unterstützen. Tja würde man gerne, aber wer soll das bezahlen. Ich glaube viele Menschen machen sich keine Vorstellungen was ein Hund kosten kann. In der Pferdehaltung finde ich die Kosten noch krasser, da frage ich mich oft, wer kann sich sowas leisten.

  • Ich kenne das aus dem Tierschutz auch. Und ja, über mein persönliches Verständnis gehts auch hinaus, wenn ein krankes Tier abgegeben und die Krankheit verheimlicht wird, ein Erbe gerne genommen, aber die Verantwortung für ein dazu gehörendes Tier nicht übernommen wird oder der Hund einfach nicht mehr „schick“ genug ist. Und es tut mir in der Seele weh, wenn da so ein Kerlchen im Zwinger sitzt und die Welt nicht mehr versteht … Und ich stehe auch manches Mal da und frage mich, was „nicht leisten können“ und „nicht leisten wollen“ ist. Und Letzteres stößt mir manchmal auch bitter auf. Ich fühle mich auch nicht dazu berufen, für alles Verständnis zu haben. Aber halt auch nicht dazu, alles gleich zu kommentieren.


    Das ist für mich halt weniger eine Frage, die mit einem „Fingerzeig“ auf Einzelne gelöst werden kann. Sondern eine Frage des grundsätzlichen Umgangs mit Lebewesen. Und da haben wir gesellschaftlich kräftig nachzulegen, an ganz anderen Stellen noch, wenn wir allen unseren Ansprüchen wirklich gerecht werden wollten. Das muss man ganz ehrlich sagen: Dem „Geist“ unseres Tierschutzgesetzes und dem, was eigentlich unser kultureller (philosophischer) Anspruch ist, dem entsprechen wir gesamtgesellschaftlich nicht. Nicht bei Tieren und allzu oft nicht bei Menschen. Ist traurig, ist aber auch so.


    Führt vom Thema ab, ist für mich aber auch ein Punkt, an dem sich für mich zeigt, wie schwierig es ist, so etwas wie eine verbindliche „Moral“ zur Grundlage für ein Urteil zu finden.

  • Es gibt einfach in 15 Jahren Hundeleben potenziell unterschiedliche finanzielle Situationen. Jemand der "immer gut und gleich verdient" und ggf. mit Partner als Zweitverdiener, jemand der auch mal eine absehbar schlechte finanzielle Zeit hat durch Arbeitslosigkeit o.ä. Oder einfach Leute, wo von vorne rein klar ist, dass die gewisse Mehrkosten einfach nicht stemmen können. Weil vielleicht HartzIV, Mindestlohnverdiener o.ä. Da geht das monatliche Budget vielleicht nichtmal über Billigfutter vom Discounter hinaus. Die knabbern schon an normaler Versorgung wie Entwurmung, Impfung usw. Bei letzterem bin ich der Meinung, dass eine Hundehaltung aus Vernunft (!) bereits vor Anschaffung ausgeschlossen werden sollte. So lieb die auch ihre Hunde haben und gut zu ihren Tieren sind, aber bei einem dauerhaftem Minimaleinkommen grenzt es schon an potenzieller Vernachlässigung....Tiertafeln sollten für Notfälle in absehbaren schwierigen Situationen sein, nicht für die von vornerein einberechnete Tierversorgung. Hier sollte man sich vielleicht lieber als Gassigänger anbieten.


    Ich finde es auch absolut nicht verwerflich, wenn jemand seinen Hund aus finanziellen Gründen abgibt. Es passiert schnell, dass man plötzlich finanziell schlechter da steht. Das kann Trennung und dann alleinerziehend sein, plötzliche dauerhafte Erwerbsunfähigkeit oder sonst was. Es hat eben auch nicht jeder die richtige Hilfe im Background oder sonst was für eine dolle Bonität. Es ist nur ehrlich sich einzugestehen, dass man das einfach nicht mehr gewuppt bekommt. Und bevor ein Tierarzt auf Kosten sitzen bleibt oder der Hund keine Mindestvorsorgung mehr bekommen kann oder man sich gar unstemmbar verschuldet....


    Und ich finde es auch nicht verwerflich, wenn sich jemand beim Tierarzt überlegt, welche Behandlung oder Diagnostik noch geht und wo es einfach "Luxus" ist.

    Ich habe mich aufgrund einer einfachen Nutzenabwägung auch gegen ein MRT bei der Spondylosediagnose bei meinem Terrier entschlossen. Sie war deutlich auf dem Röntgen Bild zu sehen...ein MRT hätte es NOCH genauer gezeigt, aber letztlich hätte sich weder an der Diagnose, Prognose oder Behandlungsmöglichkeit was geändert. Er bekommt auch keine wöchentliche teure Physio oder Schwimmtraining. Er ist schmerzfrei und kommt mit seiner 5 Monate reichenden Spritze á 50 Euro gegen das Nervenkribbeln wunderbar aus. Und das alles nicht, weil ich mir nicht mehr leisten kann, sondern weil es in meinen Augen keinen Nutzen und Mehrwert bringt. An der Spinalkanalstenose ändert sich auch mit der besten Physiotherapie nichts.

  • du mußt nur mal im Forum die Beiträge bei Gesundheit durchlesen, was hier dann im DF geschrieben wird, was fragende Person xy alles machen soll. Und die Reaktionen drauf, wen Person xy sagt, daß kann sie nicht bezahlen. Wirklich Verständnis kommt dann nicht im Normalfall

    Naja, man hat immer einzelne, die halt über andere urteilen oder mit "ich würde" um die Ecke kommen. Ich finde es wichtig, nicht zu pauschalisieren und alle in einen Topf zu werfen. "Es wird im DF gesagt" - nö, einzelne Individuen schreiben ihre Meinung. Da gibt es kein "das DF". Es gibt einzelne dominante Stimmen, aber auch die stoßen nicht immer ins selbe Horn.

    Die Kernaussage dieses Threads ist im Grunde genommen: Wenn ein Tier ein Zuhause hat, muß Mensch alles tun incl finanziellem Bankrott, um dieses eine Tier, das einen Namen hat, zu retten.

    Das lese ich nicht. Nicht in dieser Dimension. Dass irgendjemand zu finanziellem Bankrott rät, kann ich mir nicht vorstellen, beim besten Willen nicht, hab ich auch noch nie gelesen. Ich weiß nicht, was diese Übertreibung bezweckt.


    Was ganz anderes ist der Hinweis VORHER auf die Kosten, die Tiere nun mal verursachen. Und schon die ganz normale Versorgung ist ja teuer. Wenn man einen kleinen Eingriff (wir hatten hier z.B. einen Lidrandtumor, 400 Euro OP) schon nicht zahlen kann, ist das was GANZ anderes, als bei einigen 1000den irgendwann nicht mehr zu können/wollen.


    Dass vielen angehenden Haltern auch die relativ alltäglichen Kosten nicht vorher klar sind, ist eine Tatsache. Daher finde ich es korrekt, da drauf rumzureiten. Die Frage: Ist dir klar, dass es sein, kann, dass du dein geliebtes Tier sterben lassen musst, weil du dir die Behandlung nicht leisten kannst? darf und sollte man jedem Interessenten stellen.


    Die Antwort darauf, und wo man die Grenze für sich zieht, ist dann aber immer noch jedermanns eigene Sache.

  • Ich war ja diejenige, die das Abgeben ins Spiel gebracht hat, deshalb ein abschließender Erklärungsversuch.


    Ich habe schon gemeint, dass man dem aufnehmenden TH/TSV reinen Wein einschenken muss. Und ich hab ja schon gesagt - die Möglichkeiten hängen von den medizinischen Umständen und den Kapazitäten des THs ab.


    Aber unsere Hündin z.B. hatte in kurzer Zeit beim Vorbesitzer zwei OPs, da war das Geld zu Ende - hat die junge Frau gesagt, wir (ich bin selber in dem TH tätig) haben uns keine Unterlagen zeigen lassen. Für mich ein Glücksfall - dieser perfekte Hund ist jetzt meiner, und die Kosten für eine zweite Gesäugeleistenentfernung wären kein Problem.


    Und wir hätten ja auch nein sagen können - viele THs sind ja nicht zur Aufnahme von Abgabetieren verpflichtet.


    Dinge verschweigen, herbeilügen und verschweigen sind immer Scheiße, unfair allen Beteiligten gegenüber und grundsätzlich abzulehnen.


    Aber es ist halt unmöglich, da eine allgemeingültige Aussage zu treffen die genauer ist als ‚Jeder wie er kann‘. Ich kann den ganzen Winter über in Sneakern und Jeansjacke unterwegs sein, um dem Hund die Medis zu zahlen - aber ist es moralisch vertretbar, das meinem Sechsjährigen auch abzuverlangen? Setz ich meine 86-jährige Mutter vor die Tür des Hauses, in dem sie seit 60 Jahren lebt, weil sie es mir überschrieben hat und ich es nun verkaufen muss um die 26000 Euro meiner TK-Rechnung zu begleichen, weil das Auto schon für den Beinbruch meines Pferdes im letzten Jahr weg musste?

    Denn auch wenn das Extreme sind (und sicher selten), schließt ein „ich würde alles tun“, „ich würde niemals ein Tier einschläfern weil“ sie doch mit ein.

  • Ich denke, es ist für die meisten sehr schambehaftet zu sagen, dass man sich den Hund oder eine aufgetauchte Krankheit nicht leisten kann. Dann wird der Hund abgegeben, gerne in den Kleinanzeigen mit fadenscheinigen anderen Gründen.... Oder auch, um ihn besser und schneller loszuwerden. Denn wer nimmt schon bewusst einen kranken Hund? Im TH muss man sich selbst noch Geld zahlen und sich vielleicht kritischen Fragen stellen. Sowas kann nicht jeder. Es ist mies, aber leider sehr sehr menschlich....

  • Dazu muss man sich halt eins bewusst machen: Tierschutz für Abgabetiere ist privat finanziert. Abgesehen von kommunalen Spenden oder Förderaktionen und freiwilligen Zuschüssen gibt es dafür keine staatliche Unterstützung. Die Übernahme von Abgabetieren ist aus Spenden und ehrenamtlicher Arbeit finanziert. Und es gibt keine Verpflichtung zur Übernahme von Abgabetieren.


    Sprich: Zum Einen geraten gerade kleinere Vereine dann auch mal an die Grenze dessen, was sie stemmen können - und die Demotivation mag verständlicherweise auch den ein oder anderen Verein dazu bringen, bei bestimmten Konstellationen „Nein“ zu sagen oder eben nur gegen Vorkasse tätig zu werden. Und damit leiden dann Alle.


    Ja, es ist völlig menschlich, dass es einem schwer füllt, da ehrlich zu sein. Ich verstehe die Scham. Aber das würde für mich schon unter eine Art „moralischen Minimalkonsenz“ fallen, dass man, wenn man Andere um Hilfe bei der Bewältigung eines eigenen Problems bittet, dem das unter Umständen auch nicht leichtfällt, dann auch ehrlich ist (und die Bitte um Hilfe finde ich völlig legitim, darüber würde ich mich nie ereifern, auch nicht über Spendenaktionen. Auch nicht hier :smile: ). Empathie und Solidarität geht im besten Fall in alle Richtungen.

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