Welpe überdreht und knurrt und schnappt bei Verbot

  • Danke für den Hinweis. Dann beherzige ich auch das künftig. Ich habe einfach etwas Sorge, dass er irgendwann anfängt, sein Futter zu verteidigen - so fressgesteuert, wie er eben ist. Und ich hatte gelesen & gehört (ja sorry :-)), dass man das so macht. Deinen Ansatz finde ich aber wirklich gut und werde es mal so versuchen.

  • Verstehe das du da vorbeugen möchtest. blushing-dog-face

    Du machst nur damit aus dem Napf eine besondere Ressource und dein Hund versteht sicher nicht warum du es ihm gibst und dann wieder nimmst.


    Tauschen, Nein oder Aus übt man zu Beginn mit etwas was der Hund leicht hergibt. Der muss ja erst sicher wissen was du überhaupt willst und dann kann man es steigern. Außerdem würde ich immer super hochwertig belohnen.

    Hier sage ich immer:"Das ist meins!", Hund legt es ab und wir gehen zum Kühlschrank und es gibt Käse. Draußen gibt es dann ein Spiel oder Snack.

    Einfach locker und fröhlich dabei sein. hugging-dog-face

  • Tauschen, Nein oder Aus übt man zu Beginn mit etwas was der Hund leicht hergibt. Der muss ja erst sicher wissen was du überhaupt willst und dann kann man es steigern. Außerdem würde ich immer super hochwertig belohnen.

    Genau das ist die wichtige Erfahrung für den Hund: Viele, viele Wiederholungen mit vielen, vielen verschiedenen Sachen und Belohnungen. Feste Größe ist dabei nur: Das, was der Hund fürs Ausgeben bekommt, ist immer in seinen Augen besser als das, was er hergegeben hat.


    Mit Kausachen kann man das für den Anfang besonders gut üben: Ein nur mittelmäßig interessantes Kauteil geben, erst ein wenig darauf herumkauen lassen bis der erste Enthusiasmus nachlässt. Dann das Teil gegen ein Stückchen Käse, Wurst oder auch einfach ein kleines Leckerchen tauschen. Hund das Leckerli fressen lassen, zwei Sekunden warten, dann bekommt er das Kauteil zurück. Dieses Spiel kann man meist sogar ein paar mal wiederholen, bis der Hund nur noch halbherzig kaut und dabei eher nach dir und deinen Leckerlis schielt. Das ist dann der Punkt, an dem ich die Kekse einpacke, und der Hund kann das Kauteil behalten. Auf diese Art wird in den Augen der weitaus meisten Hunde schnell aus dem Abgeben-Müssen ein Abgeben-Dürfen.

  • Wieso arrogant? Es ist durchaus möglich, dass der Welpe unter den geschilderten Bedingungen aufgewachsen ist.

    Das kannst du als Käufer doch nicht kontrollieren, wenn du nicht vor Ort bist.

    Es ist arrogant, einen Kauf beim Züchter im Ausland von vornherein zu verdammen und zu unterstellen, man würde sich den Welpen "extra produzieren" lassen wie ein Wekstück ab Fliessband. Ebenso arrogant ist die Annahme, dass alle Welpen aus dem Ausland nur Zwinger kennen würden, während im Inland alle Welpen unter idealen Bedingungen aufwachsen...


    Die meisten Leute denken sich tatsächlich was, bevor sie die Mühen eines Imports vom guten Züchter (ich rede nicht von Hundehändlern, die eh illegal importieren) auf sich nehmen und 2 Monate länger auf den Welpen warten (in D).

    Bitte erst lesen und dann kritisieren! Ich habe sachlich angemerkt, dass es durchaus möglich ist, dass Welpen im Ausland unter ungünstigen Bedingungen aufwachsen.

    Ich wüsste nicht, wo da jemand "verdammt" wurde.

  • woodyfan : du hast gefragt, warum der Originalbeitrag arrogant sei. Meine Antwort bezieht sich auf diese deine Frage. Leine hat nix von Möglichkeiten gesagt, sondern in äusserst verurteilendem Ton unterstellt, dass der Welpe "nach Order" produziert worden sei und nur Zwinger draussen kenne. Und DAS ist arrogant. Nicht dein Hinweis darauf, dass manche Züchter ihre Welpen ungenügend auf das Leben im Haus vorbereiten. Schlechte Züchter kann es geben, im In- und Ausland.

  • Guten Abend,

    ich wollte mich nochmals zu Wort melden. Inzwischen lebt der Kleine einige Wochen bei uns - und die im Titel beschriebene Problematik tauchte nicht mehr auf - Dank Euch und unserem dadurch erreichten Umdenken. Wir waren furchtbar verunsichert, Fehler zu machen, haben uns damit selbst unter Druck gesetzt und ich glaube, mich hatte dieser Tage vielleicht auch ein ziemlicher Welpen-Blues erwischt.


    Der Kleine macht sich gut. Wir fahren für die Spaziergänge weiterhin fast immer in die Natur und halten sie weiterhin kurz (10-20 Minuten). Die Pipi-Runden dazwischen erledigen wir inzwischen erfolgreich auf einer Wiese in der Nähe unseres Zuhauses. In die Wohnung macht er fast gar nicht mehr. Seit ein paar Wochen geht es einmal pro Woche in die Hundeschule (aktuell noch zum Welpenkurs), wo er auch mal mit den anderen jungen Hunden toben kann - und es ist schön zu sehen, wie er mit anderen Hunden spielt. Er lernt scheinbar sehr gern und auch sehr schnell. Unser Leckerchen-Verbrauch (wir nehmen bisher Chewies und getrocknete Rinderlunge) ist aktuell enorm - aber ich will nicht jammern, denn er macht dafür schon viele Dinge sehr gut.


    Was ich mich nach Euren guten Tipps dennoch frage und worauf ich im Netz auch nicht wirklich eine Antwort finde, ist, woher weiß ich denn, ob ich meinem Hund mit unserem Tagesablauf gerecht werde? Ob ich ihn über- oder unterfordere, wann gut ist und wann ich ihm langsam mehr bieten muss? Lernt man mit der Zeit, sowas zu deuten? Die 10-20 Minuten Spaziergang werden ihm ja wahrscheinlich nicht immer reichen oder? Er wird kommende Woche 6 Monate alt. Es gibt Tage, da ist er so entspannt und schläft unheimlich viel. Dann gibt es Tage wie heute, da ist er mehr wach und kommt augenscheinlicher auch etwas schwieriger zur Ruhe, dreht ein bisschen auf - und ich frage mich, ob es am üblen Wetter liegt oder er über- oder unterfordert ist.

  • Das ist schön, dass du nochmal Feedback gibst, und dass es so gut läuft bei euch!


    Und ja, natürlich könnt ihr die spaziergänge langsam ausdehnen. Und ab und an auch mal einen städtischen Leinenspaziergang machen. Du wirst tatsächlich lernen, deinen Hund zu lesen und zu deuten, und die Anzeichen von Überforderung immer besser zu erkennen. Dass ein halbjähriger Junghund auch mal aufdreht, ist völlig normal, der hat viel energie und will auch mal Gas geben. Etwas anderes ist sinnloses Überdrehen - dabei ist der Hund auch kaum noch ansprechbar. Da war dann was zuviel in den letzten Tagen.


    Du wirst es ausprobieren müssen. Sowieso sollte man nicht sagen, ab 6 Monate jeden Tag die Spaziergänge 30 Minuten. Man kann mal einen längeren machen, und dann am nächsten und vielleicht übernächsten Tag wieder die 10 - 20 Minuten. Oder ein paar Tage die 30 min - wie's grad passt in euer Leben. Ihr müsst nicht alles nach dem Hund richten. Und nicht jeder Hund ist gleich, drum kann man keine fixen Regeln haben. Der Hund wird dir zeigen, ob es passt.

  • Hier hat sich das "Pensum" auch von alleine eingependelt. Meistens kann ich an Emmis Reaktion nach dem Spaziergang ablesen, wie aufregend es war.


    Wenn es perfekt war, schläft sie bis zur kleinen Abendrunde. War es aufregend, tigert sie noch bis zu 30 Minuten durch die Wohnung, bevor sie schläft (das passiert oft, wenn wir ganz neue Wege gegangen sind, dann gibts die Tage danach wieder bekannte Strecken). War es zu wenig, wird sie vor der Abendrunde quengelig.


    Jedenfalls toll, wie es sich bei euch entwickelt hat!

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