Unsicherer Hund bellt und knurrt Menschen an

  • Es handelt sich um einen Mischlingshund, Statur ähnlich wie bei einem Husky (soll wohl auch mit drin sein). Gewicht derzeit bei etwa 23 kg.


    Leider hab ich nur die Möglichkeit den Hund mit ins Büro zu nehmen oder ihn in eine Betreuung zu geben. Da er, wie schon gesagt, im Büro gar nicht gestresst ist, bevorzugen wir das. In einer Betreuung würde er vermutlich nicht klar kommen. Meine Kollegen hab ich auch gut und Griff, wir sind ein kleines Team, und ihn mittlerweile auch. Da sind deutliche Fortschritte zu erkennen. Im Garten nur nicht.


    Man merkt auch ganz klar, dass ihm draußen alles leichter fällt als in einem geschlossenem Raum.


    Gott sei Dank leben wir in einem Dorf, dort können wir oft ungestört gassi gehen. Sobald ich jemanden sehe, ruf ich ihn zu mir ran. Das klappt meistens ganz gut. Er bellt und knurrt die Menschen auch nicht beim spazieren an, sondern nur im Garten oder im Garten vor dem Büro und manchmal im Büro. Kann natürlich noch kommen, wenn wir jetzt nicht richtig handeln.


    An einen Maulkorb denk ich erstmal nicht. Ich denke nicht, dass das von Nöten ist. Er zeigt das Verhalten ja meist im Garten und da ist ein hoher Zaun.


    Ausgelastet ist er eigentlich. Darauf achten wir sehr, weil er nunmal die meiste Zeit im Büro ist. Wie gehen regelmäßig zum Hundespielen, fahren Fahrrad und laufen. Zwischendurch spielt er auch mal mit einem Ball und bringt ihn. Aber ohne Leckerli macht er das gar nicht ? Anfänglich hat er gar nicht gespielt. Auch heute noch weiß er manchmal nicht so richtig, was er machen soll. Er lässt sich auch kaum für Sachen motivieren ? wenn ich Leckerlis verstecke, macht ihm das schon Spaß aber er trottet dann immer wie ein alter Opa zum Versteck ? Deswegen war ich schon am überlegen, ob er evtl für sein Essen arbeiten muss. Derzeit geben wir ihm sein Essen ganz normal und Leckerlis beim spielen/trainieren. Wenn man mit einem Leckerli vor seiner Nase wedelt, findet er es interessant aber Folgen würde er dem niemals. Warum auch ?? Er scheint darin keinen Sinn zu sehen. Vielleicht habt ihr da auch noch Tipps auf Lager.


    Auf jeden Fall werden wir den Kontakt und die Leckerlis nun einstellen. Das hat heute schon sehr gut geklappt. Und bzgl. Garten hilft wohl nur viiiel Training und Verständnis.

  • Bzgl Büro, wie liegt er denn da?

    Je nachdem wär evtl ne Box oder so was in der Art was, wenn er Höhlen mag.

    Das hätte den Vorteil, dass er die Leute zumindest nicht mehr beobachten kann und auch nicht angestarrt wird etc.

  • Dass er das Verhalten eher in geschlossenen Räumen als draußen zeigt, macht insofern Sinn, dass ein Raum eine Begrenzung darstellt, und gleichzeitig evtl auch Terrioriales Verhalten eintreten kann. Draußen kann der Eindruck entstehen : Bei Bedarf kann ich weg, mich verstecken, und evtl dass er weiß, dass die Leute die er draußen sieht, auch einfach nur vorbei laufen.


    Etwas zu verteidigen ( Futter, Spielzeug, eine Person, ein Zuhause/Revier) geschieht oft aus der Angst, es könne einem Weg genommen werden.


    Das mit dem Maulkorb musst du im Endeffekt selber wissen. Wenn deine Kollegen auf dich hören ist gut, aber das Ding ist halt : Jeder Hund ist anders, und somit auch bei jedem die Grenze zum "jetzt geht's nicht mehr anders, jetzt Muss fühlen wer nicht hören will" individuell unterschiedlich.

    Oft sagen Leute es käme dann wie "aus dem Nix", und in Wirklichkeit haben sie sämtliche Anzeichen dass es jetzt passieren könnte nicht erkannt. Um das zu vermeiden, um zu verhindern dass doch etwas passieren kann, oder sichern zu können wenn man das Gefühl hat es könnte ernst werden, schadet es zumindest nicht wenn ein Hund Maulkorb Zumindest kennt und akzeptiert ( oder bspw beim Tierarzt, bei einem Unfall, ect,..).

  • Also wir haben ein Großraumbüro mit 6 Mitarbeitern. Er hat dort ein Körbchen, hinterm Schreibtisch in der Ecke zur Wand (hab einen Eckplatz). Vor ihm steht ein Rollcontainer, sodass er nicht gleich alles sieht. Box hatte ich schon versucht, allerdings hat er davor Angst. Oft legt er sich auch von alleine in die Mitte des Raumes oder vor dem Container. Und steht auch nicht auf, wenn andere Menschen kommen. Das versteh ich auch nicht, warum er das so macht.



    Das mit dem drinnen und draußen habe ich mir auch schon gedacht.. Das macht Sinn.

  • Da sind deutliche Fortschritte zu erkennen. Im Garten nur nicht.

    Dann ist es ja ziemlich einfach, denn den Garten kann man prima meiden (im Gegensatz zur Arbeit.)

    Wie gehen regelmäßig zum Hundespielen, fahren Fahrrad und laufen.

    Ich dachte, er hätte Angst vor anderen Hunden und zieht da die Rute ein? Wie alt ist er denn eigentlich? Klingt für mich eher, als würdet ihr zu viel statt zu wenig machen.

    Zwischendurch spielt er auch mal mit einem Ball und bringt ihn. Aber ohne Leckerli macht er das gar nicht ? Anfänglich hat er gar nicht gespielt.

    Ball bringen ist auch kein Spiel, da stimme ich dem Hund vollkommen zu.

    Er lässt sich auch kaum für Sachen motivieren ? wenn ich Leckerlis verstecke, macht ihm das schon Spaß aber er trottet dann immer wie ein alter Opa zum Versteck ?

    Wenn man mit einem Leckerli vor seiner Nase wedelt, findet er es interessant aber Folgen würde er dem niemals. Warum auch ?? Er scheint darin keinen Sinn zu sehen. Vielleicht habt ihr da auch noch Tipps auf Lager.

    Beides Überforderung? Ich könnte mir vorstellen, dass du viel zu viel von ihm erwartest und ihn mit den "Spielen" eher bedrängst als ihm eine Freude zu machen.

  • Anfänglich hat er gar nicht gespielt. Auch heute noch weiß er manchmal nicht so richtig, was er machen soll. Er lässt sich auch kaum für Sachen motivieren ? wenn ich Leckerlis verstecke, macht ihm das schon Spaß aber er trottet dann immer wie ein alter Opa zum Versteck ? Deswegen war ich schon am überlegen, ob er evtl für sein Essen arbeiten muss.

    Ich habe ja auch eine Hündin aus dem Tierschutz (sie war 6 Jahre in einem italienischen Shelter). Sie kannte Interaktionen mit Menschen nicht, wusste gar nicht, was wir denn von ihr wollen bzw was sie machen soll, wenn wir mit ihr "spielen" wollten. Woher sollte sie das auch kennen, wenn sie ihr Leben lang nur mit anderen Hunden kommuniziert hat.

    So in etwa kann ich mir das nun bei eurem Hund auch vorstellen. Warum sollte der Kerl denn jetzt auch noch für sein Futter "arbeiten" müssen mit Dingen, die Euch Spaß machen (und nicht ihm)? Hat er nicht sein ganzes Leben als Straßenhund damit verbracht sein Futter irgendwie zu erarbeiten? Und genießt es jetzt (meiner Meinung nach zurecht), dass seine Grundversorgung gesichert ist?


    Ihr macht doch schon viel mit ihm und da scheint er ja auch gerne mitzumachen (Radfahren etc), Ball bringen (natürlich nur gegen Leckerli, anders würde es für ihn ja wieder keinen Sinn machen :-). Er hat so viel Input (Büro, Gassi, Rad, Ball , Training, Hundewiese usw), dass ihm das vielleicht einfach genug ist.

  • Natürlich kann man den Garten meiden aber das wollen wir nicht. Er soll schon mit uns im Garten sein ohne die Nachbarn zu verbellen.


    Er hat nicht vor allen Hunden Angst. Erst ist er neugierig und dann gibt es Hunde, die ihm zu forsch sind. Da zieht er die Rute ein und will weg. Ich stell mich dann immer dazwischen und versuche den anderen Hund nicht an ihn ran zu lassen. Er kommt generell besser mit Hündinnen klar und alles was kleiner ist als er.


    Er ist jetzt fast 1 1/2 Jahre. Wir machen ja nicht jeden Tag was. Gibt auch Tage, wo wir nur spazieren. Überfordert bin ich mir nicht sicher, er interessiert sich dafür eher nicht. Draußen macht er auch größtenteils eher "sein Ding".


    Ich kann mir eher vorstellen, wie Eulili schon geschrieben hat, dass ihm das vollkommen ausreicht. Anfänglich konnte er mit dem Ball nichts anfangen und mittlerweile liebt er ihn.

  • Natürlich kann man den Garten meiden aber das wollen wir nicht. Er soll schon mit uns im Garten sein ohne die Nachbarn zu verbellen.

    Dann musst Du im Garten vorausschauend sein und erkennen, was der Hund im nächsten Moment vorhat. Mit einem guten Managment bekommt ihr die Kläfferei in den Griff, nur würde ich den Hund im Moment nicht allein im Garten lassen

  • Dann musst Du im Garten vorausschauend sein und erkennen, was der Hund im nächsten Moment vorhat. Mit einem guten Managment bekommt ihr die Kläfferei in den Griff, nur würde ich den Hund im Moment nicht allein im Garten lassen

    Ja, genau das ist der Plan für die nächsten Wochen /Monate.

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