Hund (Tierschutz) fühlt sich in der Wohnung nicht wohl

  • Und bis dahin mutet ihm bei dem ganzen Stress nicht auch noch zu, sich von anderen, fremden Hunden draußen "untersuchen" zu lassen, sonst geht das irgendwann mal gewaltig nach hinten los.

    Möchte ich nochmal besonders hervorheben.

    Die Vorbesitzer meines Rüden haben das anfangs nämlich auch so gemacht - zwei Jahre später ist aus dem scheuen, kuschenden Hündchen aus Rumänien ein Bilderbuch-Leinenpöbler geworden. Und keiner konnte sich erklären, woher das kam - man hat ihn doch immer in Kontakt mit anderen Hunden gebracht ... :muede:


    Schützt euren Hund vor derart unnötigen Begegnungen. Die Leine ist der sichere Anker deines Hundes (soll sie jedenfalls sein) - sprich, solange der Hund angeleint ist, ist er sicher. Weil DU die Begegnungen verwaltest und fremde Hunde nicht an deinen Hund ranlässt. Der hat genug zu tun mit dem Umzug von der rumänischen Wallachei ins deutsche Hundeleben. Da braucht der nicht noch zusätzlich irgendwelche fremden Hunde, die ihn bedrängen und "untersuchen".


    Beende das sofort, sonst kann es sein, dass du danach noch jahrelang daran arbeitest, die Leinenpöbelei bzw. im worst case Leinenaggression rauszuarbeiten. Das ist anstrengend, nervenaufreibend, bisweilen treibts einen auch an den Rand der Verzweiflung.


    Bitte sucht euch JETZT fachkundige, positiv arbeitende Hilfe.

  • Es wurden schon eine Menge sehr hilfreiche und wertvolle Dinge geschrieben, aber diesen Punkt würde ich noch kurz anschneiden.


    Wenn wir ins Schlafzimmer gehen, läuft er eine zeit lang fiepend vor der Tür auf und ab bis auch er sich dann endlich zurückzieht.

    Darf der Kleine denn nicht bei euch im Schlafzimmer schlafen? Zumindest im eigenen Körbchen neben eurem Bett? Ich würde das wirklich empfehlen. Gemeinsames Schlafen bindet und gibt Sicherheit. Taco würde bestimmt davon profitieren :sweet:.

  • Gekrault werden findet er nicht so prima und erduldet es nur ohne zu genießen, dabei senkt er oftmals den Kopf oder leckt sich beschwichtigend mehrfach mit der Zunge über die Schnute.

    Da du klar erkennst, daß Taco das Kraulen nicht mag (finde ich prima, nicht alle sind so aufmerksam) - zieh bitte die Konsequenz und lass es auch sein. Er fühlt sich bedrängt, das solltest du respektieren. Umso eher wird er dir vertrauen und dann, wenn er soweit ist, auch von selbst zu dir kommen und um mehr Kontakt bitten. Dann kannst du ihn vorsichtig streicheln.

    Wir quatschen ihn nicht groß voll, schaffen daheim ausreichend Ruhemöglichkeiten für ihn und lassen ihm seinen Freiraum.

    Das finde ich gut! :smile:

    Ich übe Kommandos mit ihm, kraul ihm zur Belobigung die Brust damit er selbstbewusster wird

    Das ist zu früh und wenn Kraulen für ihn derzeit noch gar keine Belohnung ist, bringt es auch wenig. Ihr habt noch viel Zeit für Kommandotraining. Vertrauen schaffen ist erst mal wichtiger. Den Hund nicht zu bedrängen, sondern von selbst kommen zu lassen ist eine gute Basis dafür.


    Dagmar & Cara

  • Guten Morgen!

    Ich möchte euch allen zunächst für euer konstruktives Feedback danken!

    Wie ich sehe, haben wir schon einige Fehler gemacht :dead:


    Ich nehme mir auf jeden Fall mit, den Hund noch mehr Ruhe zu geben, auf das Kraulen zu verzichten. Denn wenn ich damit Lob oder Beruhigung ausdrücken will, der Hund es jedoch unangenehm findet - ist es sinnfrei.


    Auch werden wir auf das Spazieren ohne Leine verzichten. Versteht mich bitte nicht falsch, es ist nicht so, dass wir grundsätzlich ohne Leine aus dem Haus marschieren. Er trägt ein Panikgeschirr und ist gut abgesichert. Um ihn sich auspowern zu lassen, gehen wir in den Wald. Sichern uns ab, wirklich alleine mit ihm zu sein und nehmen dann für 10 Minuten die Leine ab und lassen ihn machen. Wir rufen ihn dann zwischendurch wieder zu uns, er kommt angeflitzt und bekommt zur Belohnung ein Leckerlie von uns. Das war zumindest der bisherige Vorgang. Aber ich sehe ein, dass es riskant ist und werde es künftig unterlassen.


    Vermutlich wurd er auch zuwenig schlafen.


    Damit liegst du vermutlich auch richtig. Wie er nachts schläft, wissen wir nicht. Tagsüber döst er jedenfalls gerne in seinem Bettchen, das neben dem Sofa steht. Aber bei dem kleinsten Geräusch ist er sofort wieder wach. Erholsam ist sein Schlaf daher vermutlich nicht.


    Er schläft somit im Wohnzimmer und nicht bei uns im Schlafzimmer. Wir wollen, dass er sich auf das Wohn- und Arbeitszimmer beschränkt. Je nachdem in welchem dieser beiden Räume wir uns aufhalten, liegt er dort bei uns. Das Schlafzimmer ist für ihn tabu, da wir sonst nachts auch nicht zur Ruhe kommen würden. Im Arbeitszimmer haben wir eine Decke für ihn, auf der er Platz nehmen kann.


    Kann sehr gut sein, dass er eine hat. Wisst ihr, ob er länger Zeit in einem Zwinger oder sonstwie räumlich begrenzt verbracht hat?


    In dem Tierheim war er zusammen mit 2 anderen Hunden in einem Außengehege untergebracht. Es war schätzungsweise ca. 7x7 m groß.


    Sucht euch bitte so bald wie möglich einen Trainer und freut euch über ganz kleine Fortschritte und die müssen erst gefertigt sein, um weiter zu kommen. Das braucht sehr viel Zeit und Geduld.


    Werden wir definitiv machen! :sweet:


    Die Vorbesitzer meines Rüden haben das anfangs nämlich auch so gemacht - zwei Jahre später ist aus dem scheuen, kuschenden Hündchen aus Rumänien ein Bilderbuch-Leinenpöbler geworden. Und keiner konnte sich erklären, woher das kam - man hat ihn doch immer in Kontakt mit anderen Hunden gebracht ... :muede:

    Das ist ein wichtiger Punkt. Das hatte ich so in der Form noch gar nicht bedacht. Wenn wir draußen sind und er andere Hunde sieht, ist er sofort sehr aufmerksam, fiept und zieht an der Leine als wolle er hin. Wenn wir dann an dem anderen Hund vorbeilaufen, lasse ich ihn schnüffeln. Meist verliert Taco dann ohnehin das Interesse und will weiter. Wenn der andere Hund jedoch noch nicht mit ihm "fertig" ist, steht Taco eher wie angewurzelt dar. Das ist dann wohl der Moment in dem ich ihm dann durch meine Führung Sicherheit vermitteln muss.


    Wir suchen uns nun einen Trainer der uns und Taco beobachten und dann direktes Feedback geben kann.

    Und bis dahin wie ihr schon alle einstimmig geschrieben habt... viiiiiel Geduld. :bindafür:

  • Das ist ein wichtiger Punkt. Das hatte ich so in der Form noch gar nicht bedacht. Wenn wir draußen sind und er andere Hunde sieht, ist er sofort sehr aufmerksam, fiept und zieht an der Leine als wolle er hin. Wenn wir dann an dem anderen Hund vorbeilaufen, lasse ich ihn schnüffeln. Meist verliert Taco dann ohnehin das Interesse und will weiter. Wenn der andere Hund jedoch noch nicht mit ihm "fertig" ist, steht Taco eher wie angewurzelt dar. Das ist dann wohl der Moment in dem ich ihm dann durch meine Führung Sicherheit vermitteln muss.

    Nicht nur das - ich würde das schnüffeln lassen komplett unterbinden! An der Leine gibt es keinen Kontakt, Punkt.

    Das kann je nach Hund nämlich auch ganz schnell eskalieren - meiner beißt definitiv zu, wenn er angeleint ist und von einem freilaufenden Hund bedrängt wird. Und dann bin ich wieder der Assihalter mit dem aggressiven Köter.

    Taco sollte lernen, dass er sich nicht für andere Hunde interessieren muss.

  • Das hört sich doch ganz gut an. Auspowern wird auch oft überschätzt - man kann auch an der Leine fröhlich und ausgelassen sein und den Hund beschäftigen. Viele Hunde die ohne Leine laufen sind dichter am Menschen als Hunde an einer 10 m Leine. Wobei ich anfangs nur 3 m leinen nehmen, mehr Freiheiten bekommt der Hund erst wenn alles gut klappt.

    Mir persönlich sind auch vernünftige Leinenkontakte wichtig, ein Hund kann lernen erst nach Aufforderung einen anderen Hund ruhig an der Leine zu begrüßen. Sonst hätten nicht ableinbare Hunde null Kontakte . Das kommt auch immer auf den Hund an und eine allgemeine Weisheit gibt es nicht.

  • Er schläft somit im Wohnzimmer und nicht bei uns im Schlafzimmer. Wir wollen, dass er sich auf das Wohn- und Arbeitszimmer beschränkt.


    Das kann man machen. Nur jetzt die ersten Monate würde ich dann im Wohnzimmer schlafen. Oder die Schlafzimmertür auflassen und ein Kinderschutzgitter reinmachen. Dann kann er euch sehen und weiß wo ihr seid.


    Meine Hündin liegt gerne in meinem Bett, aber wenn ich schlafen gehe, springt sie auf und verschwindet in ihr Körbchen. Sie dürfte liegen bleiben, will sie aber gar nicht. Knapp 2 Jahre ist sie nun hier und mag immer noch nicht zu viel Nähe. Wenn ich irgendwo sitze, kommt sie öfter und legt ihren Kopf auf meine Knie, möchte dann auch gestreichelt werden. Aber umarmen kann ich sie nicht. Also ich könnte schon, aber dann macht sie sich steif und ich merke, dass ihr das zu viel ist.

  • Ich möchte auch noch einmal darauf hinweisen, euren Hund auf keinen Fall abzuleinen! Es ist reine Glücksache, dass er noch nicht vor Schreck oder Panik weggelaufen ist. Bei unserem ersten Tierschutz Hund waren wir auch noch so naiv, ihn nach einigen Wochen frei laufen zu lassen... aber nur ein Mal!


    Ansonsten gab's ja schon viele wertvolle Hinweise. Das unruhige Herumlaufen im Haus ist nicht ungewöhnlich, wenn ihm vorher nur ein Zwinger zur Verfügung stand. Räumliches Eingrenzen hilft, zu entspannen. Schön ist, dass er gerne mit euch rausgeht und Freude daran hat, dass könnt ihr nutzen für die Beziehungsarbeit. Immer wieder heranrufen, positiv verstärken, loben.


    Das wird!!

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