Bemerkenswerte Sätze - Teil VIII

  • Aber das Wort sagt es doch oder verstehe ich das falsch.


    Bedürfnisorientiert, also an das Bedürfnis des Kindes angepasst.


    Heißt ja nicht, dass das was für ein Kind funktioniert automatisch für das nächste Kind passen muss.


    Und halt auch nicht, so denk ich es mir in der Theorie, blinder Gehorsam auf beiden Seiten.

  • Wobei man Trost auch auf ungeschickte Weise anbieten kann als Elter. Vielleicht meinten das hier einige.

    Es ist zum Beispiel echt schwer tapfer zu sein und die Tränen zurückzuhalten, wenn die Eltern völlig bestürzt "ohGottohGottDuArmeHastDuDirWehGetanIstEsSehrSchlimmSollIchMalGuckenWarteIchPusteGleich" machen und selbst schon feuchte Augen dabei kriegen, weil das bestimmt so furchtbar ist und so sehr weh tut (ich spreche aus Erfahrung, mir fallen mehrere Situationen von früher ein, wo es mir besser getan hätte, meine Mutter hätte Schmerzen "kleiner" gemacht und mich mehr davon abgelenkt).


    Manchmal tun Eltern gut dran, zu einem übel aufgeschlagenen Knie zu sagen "boah das sieht ja krass gefährlich aus - aber auch ein bisschen cool, findest du nicht? wie bei so nem Helden, der gerade sein Abenteuer hatte".


    Ist ein schmaler Grad.

  • Früher durfte man Frauen schlagen - das war sogar ganz normal. Noch in der Generation meiner Großeltern.

    Damals wurden viel weniger Ehen geschieden als heute

    Fazit: war dann wohl gar nicht so verkehrt

    ich weiß jetzt nicht, wie du das genau gemeint hast, aber:

    Früher waren Frauen finanziell wesentlich abhängiger von ihren Ehemännern als heute, weshalb sie sich eine Scheidung nicht leisten konnten. Scheidungen gingen daher ganz überwiegend von Männern aus. Seit Frauen wirtschaftlich unabhängiger geworden sind, lassen sie sich scheiden, wenn sie mit der Beziehung unzufrieden sind. Deswegen gibt es heute viel mehr Scheidungen als in früheren Generationen.

    Das hat aber nichts mit der Qualität von Ehen früher versus heute zu tun.


    Dagmar & Cara

  • Scheidungen kamen aber nicht nur wegen finanziellen Gründen weniger vor.

    Sondern vor allem wegen der „Sünde“.

    Scheiden lassen ging damals gar nicht, „sowas macht man einfach nicht“.

    Ich habe direkt nach gezählt, ich habe das mindestens von 5 Paaren so gehört.

    Hat also u.A. auch religiöse Gründe gehabt.

    Das war so wie mit Kirche austreten, heute machen’s viele, früher war’s ein No-Go.

  • Manchmal tun Eltern gut dran, zu einem übel aufgeschlagenen Knie zu sagen "boah das sieht ja krass gefährlich aus - aber auch ein bisschen cool, findest du nicht? wie bei so nem Helden, der gerade sein Abenteuer hatte".

    Das fällt für mich genau in die Kategorie „Trost“ die ich meine.


    Also die Gefühle ernst nehmen, da sein, Sicherheit vermitteln und was aufbauendes sagen. :smile:



    Und natürlich angepasst an das Kind.


    Wenn ich einem 16jährigen, der gerade mit dem Skateboard einen kleinen Sturz hatte mit „oh mein kleiner Spatz - da hast Du Dich bestimmt erschrocken. Magst Du Dich kurz her kuscheln, bevor Du weitermachst?“ komme und dann anfange, ein Trostlied abzustimmen, ist das natürlich nicht sehr bedürfnisorientiert :lol:




    Wenn ein 4jähriges Kind aber gerade Fahrradfahren lernt und bei den ersten Versuchen gestützt ist und sich sehr erschrocken hat, kann das aber je nach Kind durchaus passend sein.

  • Genau darum ging es mir ja

    Wenn man sagt, dass die Kindererziehung früher besser war, weil xy (waren härter, nicht verwöhnt oder was auch immer)


    Dann kann man auch sagen, dass es - rein oberflächlicher betrachtet - auch „einfacher“ (zumindest für die Männer) war, weil es eh nicht möglich war, dass die Frau geht.

    Oder es - im Ergebnis „weniger Scheidungen“ gut war, dass Männer die Macht (sowohl körperlich als auch finanziell) hatten.


    Beide Schlussfolgerungen finde ich falsch.

  • Wenn das für Dich gut war, passt es ja.


    Ich wäre daran zerbrochen und meine Eltern haben mich sehr bedürfnisorientiert behandelt.

    es gab da ganz einfach keine Alternative

    Und für Kinder gibt es die Alternative schon?

    Können die einfach weg, wenn die Hose mehr bedauert wird als die eigene Verletzung?



    Ich setze mich jetzt auf die Finger.

    Es ist schon lange viel zu OT :tropf:


    Mich macht es einfach traurig, wenn man so ein Verhalten gegenüber Kindern schön redet.



    Ich habe nichts gegen:

    „Das hat Deine Mama damals einfach selbst so gelernt - es war eine andere Zeit und vieles einfach anders. Sie hat es höchstwahrscheinlich gar nicht böse gemeint - aber natürlich hättest Du aus heutiger Sicht Trost verdient gehabt“ oder ähnliche Aussagen.


    Traurig (und zugegebener Maßen auch etwas wütend) machen mich die Relativierungen oder sogar die Aussagen, dass es sogar gut war.

    Denn leider ist es nicht *nur* Vergangenheit - in vielen Familien wird das noch immer so gelebt, weil immer und immer wieder wiederholt wird, dass „es gut war“, „dass man nur auf diese Weise abgehärtet wird“ usw.

  • Ich habe nicht gemeint, dass man Kinder nicht trösten darf und soll- im angemessenen Rahmen aber zb das Beispiel mit dem Baum und selbst wieder runter kommen- im Zweifel hätte die Ma sicher schon geholfen aber erstmal soll man schön selbst zusehen wie man aus der Patsche kommt. Finde ich völlig richtig. Oder wer der Meinung ist, dass er mit Damenrad BMX Strecke lang hüpfen muss trotz Warnung und geknickt heim kommt weil Rahmen gebrochen und dabei ordentlich auf die Nase geflogen (niemals hab ich sowas gemacht =) ) der braucht dann nicht noch Mitleid und sofort zum Radladen was neues kaufen, der geht halt bis zum Geburtstag zu Fuß. Ist so. So war dass gemeint. Es geht um dass heutige übliche jedes Steinchen beiseite räumen und dass die Kinder keine Verantwortung übernehmen lernen. Nicht alle aber doch viele.


    Als Mitarbeiter im Onlineversand führt man mit denen folgende Chats..


    Würde ich gerne kaufen


    "Super, blabla Bestellink, viel Freude, freundliche Grüße"


    Haben sie blau


    "Ja blabla Bestellink blau, freundliche Grüße"


    Ist xy dabei


    "Hallo, ja Set besteht aus.. (steht alles in Anzeige), freundliche Grüße"


    Dass kann sich jetzt jeder noch in seitenlange Ausführung weiter spinnen. Irgendwann schafft es dieser Mensch- wahrscheinlich mit Hilfe von Mami :hust: zu bestellen. Nächster Tag.. natürlich Abends, 19:30


    Hallo, habe bestellt, wohin überweisen


    "Hallo, toll, danke für Bestellung, Bestellmail, Betrag und Bankdaten"


    Nix bekommen, bitte senden


    Ich habe auch mal Feierabend, also in dem Moment wenig Motivation mich nochmal komplett übers Netzwerk einzuloggen :motzen: also..


    "Bitte schauen Sie im Spamordner nach, da ist die Mail bestimmt"


    Dass weiß ich nicht, bitte nochmal senden..


    Ich hab mich dann ausgeloggt bevor ich den Laptop an die Wand werfe. |)

  • damit man sich nicht die OP Nähte aufkratzte war man halt festgebunden oder die Arme in Plastikröhren ... und das hat aus mir jetzt auch keinen bindungsgestörten Eremiten gemacht (oder doch?)

    Das macht ne Menge mit nem Kind. Wieviel es davon bewußt mit nimmt ist was anderes.

    Menschen sind Meister der Verdrängung, ganz ohne bewußte Entscheidung dazu.


    es gab da ganz einfach keine Alternative

    Natürlich gab es die!

    Es wurde nur jeder der sowas vorschlug als verweichlicht abgetan.

    Ich hab in meinen vielen Aufenthalten in Kliniken und Kurheimen genug mitbekommen, wie schnell waren die netten Schwestern "eingenordet" durch die anderen, wie schnell wurden die Ärzte die sich Zeit ließen von den Oberschwestern und den anderen Ärzten dazu gebracht das sein zu lassen.... Oder zu kündigen.


    Es ging schon immer anders. Dieses "Jammer nicht!" und "Anderen geht es noch schlechter!" und die völlig unnötige Härte ist ein dummes Ding das in der Nazizeit aufblühte und uns bis heute nachhängt.

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