Bemerkenswerte Sätze - Teil VIII
- SheltiePower
- Geschlossen
-
-
Ich wäre daran zerbrochen und meine Eltern haben mich sehr bedürfnisorientiert behandelt.
Tja .... wie sagt man... man hat immer die Wahl im Leben ..... entweder man stirbt bedürfnisorientiert bedüddelt Zuhause so vor sich hin als Kind (Möglichkeit A) .... oder man zerbricht verstoßen in der Kinderklinik (Möglichkeit B)
Ich vermute, bei "wünsch dir was" hätten meine Eltern auch lieber gehabt, das wäre nicht nötig gewesen ..... ich hätte mich vermutlich auch nicht gegen komplette Schulferien gewehrt, wenn man sie mir angeboten hätte .... aber mit Kopf oben sind die meisten Sachzwänge halt ok
zerbrochen wurde auch, aber nicht an so Kinkerlitzchen .... sei froh, dass du die in deiner privilegierten Kindheit nicht gesehen hast
Mich macht es einfach traurig, wenn man so ein Verhalten gegenüber Kindern schön redet.
du übertreibst gerade maßlos....
-
- Vor einem Moment
- Neu
-
-
Ich hab das jetzt so verstanden, dass es für hasilein75 s Eltern keine Alternative gab als ihr Kind ins Krankenhaus zu geben und für hasilein halt keine Alternative außer in den Schulferien hinzugehen. Augen zu und durch. Ich weiß jetzt nicht, was die Erkrankung war, aber es war ziemlich sicher keine Option, das nicht zu behandeln.
Und in der Situation war es eventuell von den Eltern durchaus geschickt, das Kind nicht (für das Kind spürbar) zu bedauern, um die üble Situation nicht noch schlimmer zu machen. Is halt so, muss jetzt so, packst du scho.
Bei der Erwähnung der Fixierung wird mir gerade auch ganz anders.
Edit: Hat sich mit hasileins Post überschnitten.
-
Ich wäre daran zerbrochen und meine Eltern haben mich sehr bedürfnisorientiert behandelt.
Tja .... wie sagt man... man hat immer die Wahl im Leben ..... entweder man stirbt bedürfnisorientiert bedüddelt Zuhause so vor sich hin als Kind (Möglichkeit A) .... oder man zerbricht verstoßen in der Kinderklinik (Möglichkeit B)
Ich vermute, bei "wünsch dir was" hätten meine Eltern auch lieber gehabt, das wäre nicht nötig gewesen ..... ich hätte mich vermutlich auch nicht gegen komplette Schulferien gewehrt, wenn man sie mir angeboten hätte .... aber mit Kopf oben sind die meisten Sachzwänge halt ok
Ich habe mich nicht auf das Verhalten Deiner Eltern bezogen, sondern darauf, dass Du es so relativierst, wie das damals gehandhabt wurde.
Du tust so, als müssten selbstverständlich alle Kinder mit so etwas umgehen können.
Das ist etwas völlig anderes, als zu sagen „leider gab es keine andere Möglichkeit“
sei froh, dass du die in deiner privilegierten Kindheit nicht gesehen hast
Soll ich mich jetzt dafür schämen, dass meine Eltern auf meine Bedürfnisse eingegangen sind?
Oder was möchtest Du mir damit sagen?
Übrigens kommt ein Elternteil von mir aus absolut „nicht bedürfnisorientierten Verhältnissen“
Ist also nicht immer alles ein Selbstläufer…
-
Können wir vielleicht langsam wieder zum Thema zurück kommen?
-
Naja, wenn ich auch mal - obwohl kinderlos - meinen OT-Senf dazu geben dürfte.
Urvertrauen erwerben und Selbstwirksamkeitserfahrung sammeln schließen sich ja nicht aus.
Man legt sich oft genug allein auf die Schnauze, um zu lernen "ich schaff es auch allein, das zu bewältigen" aber man muss auch, vor allem in jungen Jahren, die Lernerfahrung machen können, dass man sich darauf verlassen kann, nicht durch alles allein durch zu müssen.
Erlernte Hilflosigkeit - oder zumindest ein ungünstiges Attributionsmuster - kann aus beiden Extremen (!) (die hier niemand verfolgt!) genährt werden.
Und die Unfähigkeit in den sozialen Dialog zu gehen, Erwartungen an sich selbst zu stellen und auf Forderungen sowohl reagieren, als auch sie stellen zu können, andere Menschen lesen und sich selbst adäquat ausdrücken zu können, die wird auf jeden Fall durch viel mehr Faktoren geprägt, als durch das Trostverhalten der Bezugspersonen. Das sehe ich auf einem ganz anderen Blatt.
Ich hab schwer das Gefühl, dass ihr alle eure Kinder lernen lasst:
- ich hab dich lieb, no matter what
- ich bin für dich da, no matter what
- ich bin auch ein Mensch mit Grenzen und Bedürfnissen und Gefühlen und Stimmungen
- das gilt auch für andere Menschen
- dein Verhalten hat Konsequenzen, du bist wirksam
- aber ich hab dich halt trotzdem lieb und bin für dich da und froh, dass dir nix passiert ist, auch wenn die Konsequenz deiner Handlung jetzt die kaputte Matschhose ist.
Ich versetze mein Taschengeld darauf, dass das bei euch allen so ist.
Und: dass Leute, die vielleicht nicht sehr "kümmerige" Bezugspersonen hatten und das aus heutiger Sicht gut finden, ist doch Bombe, für die war das so richtig. Ist aber genauso okay, wenn sie's bedauern und da noch einen Kampf auszutragen haben oder es selbst ganz anders machen wollen.
(ich wäre übrigens so ne ganz überzogene heititeiti-ichtragdichüberalleprobleme-Muddi. Ich wäre sogar ein ungesundes Extrem. Deshalb voll gut, dass ich keine echte Muddi bin!)
-
-
Können wir vielleicht langsam wieder zum Thema zurück kommen?
ohnein, sorry. okay, ich - darf ich das noch stehen lassen? Ich bin ab jetzt sofort ruhig!
-
wie schnell waren die netten Schwestern "eingenordet" durch die anderen, wie schnell wurden die Ärzte die sich Zeit ließen von den Oberschwestern und den anderen Ärzten dazu gebracht das sein zu lassen....
Oh nein .... das lasse ich nicht zu .... die Menschlichkeit und Wärme von der Stationsschwester und dem Chefarzt .... das war unbeschreiblich... die Station, die OP Techniken, das war ein Lebenswerk, wir waren IHRE Kinder
beim Fäden Ziehen saß ich beim Professor auf dem Schoß.... mich hat da nie einer festhalten müssen ... er hat gesagt, dass muss sein, auch wenn das jetzt furchtbar weht tut.... aber gleich ist es vorbei
"Anderen geht es noch schlechter!"
so ist das aber nunmal
Nazizeit
das hat ja nun gefehlt
-
"Anderen geht es noch schlechter!"
Mit diesem Ausdruck hatte ich sehr lange Probleme.
Wirklich aufgehört mir darüber so viele Gedanken zu machen hab ich erst als mir mal jemand ein paar Takte zu diesem "Blödsinn" wie sie es genannt hat gesagt hat. Ist logischerweise nicht 1:1, weil ich es mir damals nicht aufgeschrieben hab, aber der Kontext ist derselbe:
"Stell dir vor, wir würden dasselbe über Glück sagen. 'Andere haben noch viel mehr Glück, also hast du kein Recht dich über deine Beförderung/ein nettes Gespräch/etwas Schönes das du gesehen hast/... freuen'. Klingt ziemlich lächerlich, oder? Fakt ist, dass es kein Wettbewerb ist. Ist es nicht, kann es nicht sein und darf es auch nicht sein. Darf sich zB ein Mann der gerade seine Frau an Krebs verloren hat nicht schlecht fühlen, nicht die ganze Welt verfluchen und trauern, weil er noch ein Dach über dem Kopf hat, es ihm und seinen Kindern gesundheitlich gut geht und er einen gutbezahlten Job hat? Denn rein logisch betrachtet geht es diesem Mann immer noch 100 Mal besser als einem Obdachlosen, der von seiner Familie verstoßen wurde und jetzt einsam und mit leerem Magen in der Kälte schlafen muss. Darf es diesem Obdachlosen jetzt also schlecht gehen? Immerhin geht es ihm rein logisch betrachtet schlechter als dem Mann, der seine Frau verloren hat. Aber warte mal, was ist mit Kindern in armen Ländern? Was ist zB mit viel zu vielen kleinen Mädchen in Afrika, die nichts zu essen, nichts zu trinken, kein Dach über dem Kopf haben, als Kleinkinder verstümmelt werden und dann oft noch präpubertär als Ehefrau #x an alte Männer verkauft werden. Dürfen die sich also dann schlecht fühlen? Oder muss man jemanden finden dem es NOCH schlechter geht?
Viel einfacher und menschlicher wäre es doch, keinen Wettbewerb daraus zu machen, den niemand gewinnen kann und will. Wenn es dir schlecht geht, dann geht es dir schlecht und du hast ein Recht traurig, wütend, frustriert oder was auch immer zu sein. Genauso hast du ein Recht nach Hilfe zu fragen in der Gewissheit, dass du Hilfe verdienst. Ja, auch wenn es anderen noch schlechter geht." -
Oh nein .... das lasse ich nicht zu .... die Menschlichkeit und Wärme von der Stationsschwester und dem Chefarzt .... das war unbeschreiblich... die Station, die OP Techniken, das war ein Lebenswerk, wir waren IHRE Kinder
Bei dir. Auf dieser einen Station in diesem einen Krankenhaus.
Ich habe völlig anderes erlebt. In verschiedenen Krankenhäusern, in verschiedenen Kurkliniken.
Die Oberschwester die zur Tablette nur diese winzige Schnapsglas Wasser mitbrachte. Und du schluckst die Tablette, egal wie. Und wenn du kotzt fischt du die Tablette aus deiner Kotze und schluckst sie wieder. Ohne Wasser, weil das winzige Glas ist ja leer.
Oder versuchen zu schlafen wenn sich die anderen Kinder im Zimmer verzweifelt in den Schlaf weinen.
Ich bin aus dem Bett gefallen im Schlaf, voll aufs Gesicht. Das hat keinen interessiert. Als meine Mutter am nächsten Tag zu Besuch kam ist sie an meinem Zimmer vorbeigelaufen weil sie mich nicht erkannt hat. Im Gitterbett sitzend, getrocknetes Blut im Gesicht, komplett zugeschwollen, mit offener Lippe und mit blauem Auge. Das war deren Reaktion auf den Unfall, Gitter ans Bett machen die immer oben bleiben mussten, alleine kam ich da nicht raus. Garnicht. Ich war 7 Jahre alt und musste rufend betteln bis irgendwann jemand kam der mich rausließ damit ich aufs Klo kann.
Das festbinden bei nem Neurodermitisschub... Das festgehalten werden von 4 erwachsenen Leuten die sich über dich legen damit Blut gezapft werden kann. Weil das Kind so panisch ist inzwischen das es vor Angst ausflippt. Das hungern müssen wenn einem das Essen nicht schmeckt. Du isst die Erbsensuppe nicht? Dann gibts nachher auch kein Abendbrot. (Je nach Schwester am nächsten Morgen dann auch kein Frühstück. Weil man musste ja lernen das Essen immer geschätzt werden muss)
Die Kurkliniken, die wöchentliche Lausekontrolle... Mit dem Stahlkamm durch die Haare bis die Kopfhaut blutete. Jede Woche wieder. 6 Wochen lang. Die Mädchen die lange oder lockige Haare hatten bekamen die kurz geschnitten, weil ist halt einfacher.
Und noch vieles, vieles mehr. Übergriffig, gewalttätig und traumatisierend. Manche habens besser weggesteckt als andere, aber es macht die Behandlung trotzdem weder gut noch richtig.
Ach, und weh tat es ja angeblich nie! Es hieß immer nur "Stell dich nicht so an!"
Nefelee Ja, der Satz ist auch scheiße.
Bringt einem halt auch nicht unbedingt viel in der Situation.
Sicher soll man schätzen das es einem (relativ) gut geht und es anderen schlechter geht, aber was bringt es mir denn zu wissen das andere es noch schlechter haben wenn ich grade ne miese Diagnose bekommen habe, oder eine Enttäuschung erlebt habe, oder was auch immer.
Ist immer lustig wenn mir jemand den Satz vorknallt. Ich zähle dann gerne auf was ich alles so habe und frage dann "Darf ich mich nun schlecht genug fühlen?" Hat noch keiner nein gesagt.
Apropos bemerkenswert:
"Mama?"
Nein!
"Du weißt doch garnicht was ich will!"
Doch. Wir haben nur noch mein Eis im Gefrierer. Ich hab gehört wie du die Tür aufgemacht hast und rumgesucht hast.
"Boah! Stasi oder was?" *lacht*
Genau. Meine Ohren sind überall und das Eis gehört mir!
-
Apropos bemerkenswert:
"Mama?"
Nein!
"Du weißt doch garnicht was ich will!"
Doch. Wir haben nur noch mein Eis im Gefrierer. Ich hab gehört wie du die Tür aufgemacht hast und rumgesucht hast.
"Boah! Stasi oder was?" *lacht*
Genau. Meine Ohren sind überall und das Eis gehört mir!
Das ist bemerkenswert, aber ist es auch bedarfsorientiert?
-
- Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!