Bemerkenswerte Sätze - Teil VIII

  • Weil ich das gerade oben gelesen habe, von wegen ob die angreifen.


    Ich war heute mit meinen beiden unterwegs. An einer Strecke war es recht eng und mir kam ein älterer Herr mit einem Pudelmix, nehme ich zumindest an, entgegen.

    Ich bin schon vorsorglich ausgewichen, musste akzeptiert werden vom Gegenüber aber der Hinweis das seiner eben noch jung ist.


    Jaja ist mir doch egal, ich will nicht.


    Hinter mir kamen 4 Jungs auf Scootern, also diese Roller. Laut erzählend und lachend. Alle präpubertär.


    Da höre ich den Herrn nur laut schimpfend, die waren alle noch/schon hinter mir, "Komm ran auf nen Meter. Ich geb dir gleich Schaf. Komm ran."


    Einer der Jungs war dann auf meiner Höhe. Zwei standen frontal vor dem Herrn weil eben dieser komplett den Weg eingenommen hatte mit seinem Hund und der vierte Junge hat die Flucht ergriffen.


    Ich hab den Jungen auf meiner Höhe gefragt ob sein Kumpel Angst vor dem Hund hat, weil die anderen riefen das der Hund nichts tut er soll einfach vorbei.


    Nunja ich fand die gesamte Situation unmöglich. Man das sind immer noch Kinder, muss man als Erwachsener so sein?


    Die Jungs sind alle zurück und haben ihren Kumpel eingesammelt.

    Später wurde ich von ihnen überholt. Ich bin mit den Hunden wieder auf den Grünstreifen und hab sie absitzen lassen. Die 3 Jungs haben während dessen ihren Kumpel schützend in ihre Mitte genommen.

    Fand ich süß. Haben natürlich immer noch gefrotzelt über "Komm ran auf nen Meter."

  • Könntet ihr euch mal alle neben mich stellen, damit ich mich groß fühlen kann :sweet:

    Du wirst auch noch schrumpfen.

    Das Alter hat mir schon 3 cm geklaut.

    Bei meiner Oma ist das richtig heftig. Nicht nur 3 Zentimeter. (Osteoporose obendrauf - alles nicht schön)


    Aber bei uns herrscht ja ein...merkwürdiger Sinn für Humor.


    Meine Oma dazu fast lebenslang so ein krass perfektionistischer Mensch. Nach der Uhr gelebt. Wäsche akkurat gefaltet, direkt, bevor man sie anzieht. Musste immer alles gebügelt werden usw.

    Gerade Wäsche musste perfekt perfekt sein. Am besten noch falten, bevor man sie zum Waschen in die Maschine wirft.

    Dazu kam noch Fehler zugeben? Niemals!


    Dann fing das mit dem Schrumpfen an. Oma bedröppelt. (verständlich)


    "Das Alter, das Alter! Das schreckliche Alter! Jetzt schrumpft sie!"

    Das kommt auf mich auch noch zu. Und überhaupt.

    "Aber Oma, das passiert MIR nicht. ICH weiß, dass ich mich nicht zu heiß waschen darf. :klugscheisser: "


    Falls man sich mal von meiner lachenden Oma mit Taschentüchern bewerfen lassen möchte - der Spruch hat gut funktioniert xD

  • Das hat nicht nur mit karger Kindheit zu tun, sondern auch viel damit wie man selbst als Mensch ist.

    Es gibt schlicht Menschen die sollten niemals Kinder haben. Weil denen jede Empathie und Geduld fehlt. Liebe und Wärme sowieso.

    Meine Oma ist im Krieg aufgewachsen und war dennoch immer eine warme, umsorgende Person.

    Und meine Uroma war hart wie Stahl. Alle 3 Brüder im Krieg gefallen, der Mann seit Kriegsbeginn weg, mit 2 Kindern alleine. Ihre Arbeit auf der Domäne ernährte 3 Familien. (Sie und ihre 2 Töchter, ihre Eltern und eine Tante mit Kindern) Und dennoch wurde geguckt das die Kinder das Essen zumindest halbwegs mochten, so gut es eben ging zu der Zeit. Wer ihre Mädchen geärgert hatte durfte sich warm anziehen! Das ganze Dorf wußte das man sich besser nicht mit Auguste anlegt.

    Sie machte nicht viele Worte und war nicht "gefühlsduselig", da gab es nur kurze Drücker, übern Kopf streicheln, und sie war Meisterin des Kochlöffels (zack, patsch, aua!) aber im Leben wäre sie nicht auf die Idee gekommen sowas zu sagen. Und jeder der es gewagt hätte sowas in ihrer Gegenwart zu sagen hätte sein blaues Wunder erlebt.





    Heute morgen unterwegs: Ein Vater zieht sein kleines Kind auf dem Schlitten, wir hörten sie diskutieren. Das Kind hatte grade seine Mütze in den Schnee geworfen, der Vater schüttelte die Mütze aus und wollte sie grade dem Kind wieder aufsetzen als sie uns entdeckten.

    Das Kind staunte mit großen Augen: "Oh guck mal Papa! Die Hunde haben Mützen auf! Und der eine hat auch nen Schneeanzug!"

    Ich: "Die kriegen sonst ganz kalte Ohren ohne Mütze."

    Der Vater nickt, schmunzelt uns an "Ja, und die sind ganz brav und werfen ihre Mützen nicht weg!"

    Kind: *guckt nachdenklich die Jungs an, zieht dann die Mütze aus Papas Hand und setzt sie sich auf* "Wenn die brav sind bin ich das auch."

    Awwww..... :herzen1: :herzen1: :herzen1: :herzen1:

  • Ich stelle mir gerade vor, wie die Situation wäre, wenn man vom Hundespaziergang heimkommt, blutende Knie hat, Schmerzen hat, noch Steinchen in der Wunde stecken hat und man einfach jemanden brauchen würde, der einen ganz fest in den Arm nimmt…


    Und die einzige Reaktion des Partners ein schorfes „jetzt ist die teuere Outdoor-Hose kaputt, die ich Dir extra zu Weihnachten geschenkt hatte“ ist.


    Und wie man sich dann fühlen würde….



    Aber halt - Kinder werden durch so eine Behandlung natürlich gestärkt :klugscheisser:

    Da würde Trost und Beistand natürlich zu total verweichlichten, lebensuntauglichen Prinzen und Prinzessinnen führen :klugscheisser:  :ka:




    :ironie2:






    Der aktuelle Stand der Wissenschaft sagt übrigens etwas ganz anderes - aber das ist bestimmt nur so neumodernes Blabla :ka: ;)

  • Als Erwachsene, der so etwas passiert ist. Ich habe mich über meine eigene Dummheit geärgert.


    Aber ich hatte eine kurze Hose an, da ging nix kaputt.

    Geärgert hätte ich mich trotzdem vor allem über meine teure Hose.


    Bei einem Kind würde ich das aber nicht. Packt sich ja keiner mit Absicht hin.


    Außer man hat im Vorfeld mehrfach gesagt, dass Kind vorsichtig sein soll weil die Konsequenzen halt XY sind.


    Dann würde ich trösten aber trotzdem sagen, es wäre nicht passiert wenn...

  • Dann würde ich trösten aber trotzdem sagen, es wäre nicht passiert wenn...

    Was du nicht sagen müsstest, denn Kinder sind zwar klein, aber nicht dumm.

  • Der aktuelle Stand der Wissenschaft sagt übrigens etwas ganz anderes - aber das ist bestimmt nur so neumodernes Blabla :ka: ;)

    natürlich ist Bedürfnisorientierung erstmal was Gutes.... aber manchmal denke ich, sie ist was über das Ziel hinaus


    Meine Eltern haben mich nicht bedauert, wenn ich ins KH musste in den Ferien... das war hat so und musste sein.... ich hatte es nämlich trotzdem gut ... ich wurde immer besucht ... andere Kinder nicht (denen haben meine Eltern dann auch immer Malbücher oder so mitgebracht).... ansonsten wurden die da abgeliefert und nach drei Wochen wieder abgeholt .... und ich war gesund... ich konnte alles machen was ich wollte ... anderen Kindern ging es viel schlechter ..... Jammern gabs nicht und ich bin meinen Eltern sehr dankbar dafür

    Ganz früher wurde durchs Fester geguckt, irgendwann durften Eltern ne Stunde am Tag kommen , noch viel später wars tagsüber egal

    damit man sich nicht die OP Nähte aufkratzte war man halt festgebunden oder die Arme in Plastikröhren ... und das hat aus mir jetzt auch keinen bindungsgestörten Eremiten gemacht (oder doch?)

    Kürzlich hatte die Tochter einer Freundin eine kleine Op, die Mutter wurde mit aufgenommen (das Mädel ist 13) ... ich hätte mir das verbeten ...

  • Ihr dürft halt nicht vergessen, dass viele der damaligen Generation mit schwarzer Pädagogik aufgewachsen sind. Es ist ein Haufen Arbeit und Selbstreflektion erst auf die Idee zu kommen, dass es anders geht und es dann auch noch anders zu machen.


    Nicht zur Entschuldigung, nur zur Erklärung

  • Wenn das für Dich gut war, passt es ja.


    Ich wäre daran zerbrochen und meine Eltern haben mich sehr bedürfnisorientiert behandelt.


    Trotzdem (oder gerade deswegen?) habe ich mir aus eigener Kraft sowohl beruflich als auch privat mein Leben aufgebaut.

    Niemand, der mich kennt, würde mich als verzogenes Früchtchen bezeichnen - ganz im Gegenteil :ka:



    Aber ich finde die Vergleiche sowieso sehr müßig




    Früher durfte man Frauen schlagen - das war sogar ganz normal. Noch in der Generation meiner Großeltern.

    Damals wurden viel weniger Ehen geschieden als heute

    Fazit: war dann wohl gar nicht so verkehrt :ka:




    Aber wie gesagt - gerade zum Thema Resilienz gibt es ja viel Forschungsarbeit - und mir ist keine bekannt, in der Härte oder das Vorenthalten von Trost resillienzfördernd wäre.


    Und nur, weil jemand gelernt hat, seine Gefühle nicht zu zeigen (nicht zeigen zu dürfen), ist er nicht widerstandsfähiger.

    Ganz im Gegenteil.


    Mein Ölbehälter im Auto wird nicht voll, nur weil ich das Signalbirnchen rausdrehe :ka:





    Natürlich soll man Kindern nicht jedes Steinchen aus dem Weg räumen.

    Aber da sein, wenn es darauf ankommt.

    Und wenn ein Kind Steinchen in einer blutenden Wunde hat, dann hat es Trost - oder zumindest das Angebot dazu - verdient.

    Unabhängig davon, ob die Hose neu war oder nicht.


    Übrigens wird sehr, sehr viel durch Vorbild erlernt - und ich möchte nicht, das mein Kind mehr Mitgefühl mit einem Kleidungsstück als mit Menschen hat :ka:

  • Ihr dürft halt nicht vergessen, dass viele der damaligen Generation mit schwarzer Pädagogik aufgewachsen sind. Es ist ein Haufen Arbeit und Selbstreflektion erst auf die Idee zu kommen, dass es anders geht und es dann auch noch anders zu machen.


    Nicht zur Entschuldigung, nur zur Erklärung

    Da stimme ich Dir zu.


    Mich macht es nur traurig, wenn diese Verhaltensweisen 2022 schön geredet oder sogar noch gelobt und als „war richtig“ dargestellt werden. :( :

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