Hund schnappt nach Kindern und geht Männer an

  • Hallo ihr Lieben,


    Meine Hündin ist seit dem 15.5 in Deutschland. Sie hat seit dem viel gelernt. Sie kommt vom Tierschutz in Bulgarien. Wenn ich mit ihr draussen bin, dann ist alles prima, es sei denn es kommt ein Kind. Sie fängt an zu bellen, Zähne zu fletschen und schnappt. Sie geht offensiv auf die Kinder zu. Diese müssen mit ihr nicht in Kontakt treten oder übermäßig laut oder aktiv sein.


    Ähnliches Verhalten, zeigt sie auch gegenüber von Männern. Allerdings in einem anderen Zusammenhang. Sie verhält sich genauso, wenn ein Mann sie begrüßen möchte, auch wenn er sie vorher schnuppern lässt. Selbst das lässt sie nicht zu. Zu Hause verteidigt sie auch alles vor fremden Männern oder auch bekannten Männern. Mein Partner füttert sie jetzt, um die Bindung zu steigern zwuschen den beiden. Aber auch er wird mit vorsichtig betrachtet und sie hat offensichtlich in bestimmten Situationen Angst vor ihm.


    Gegenüber Frauen ist sie sehr offen und kommt nach kurzem Kennenlernen offensiv auf sie zu.


    Was kann ich machen, um ihr vorallem das Verhalten gegenüber Kindern abzugewöhnen? Ich habe Angst, dass so etwas mal richtig schief geht.


    Ich hoffe ihr habt Ideen. Danke schonmal dog-face-w-one-eye-open-blowing-heart

  • Meine Dackelmixhündin Lili kommt auch aus Bulgarien. Sie ist völlig unproblematisch, reagiert aber aggressiv auf Frauen, die Kopftücher tragen. Ich nehme an, aufgrund schlechter Erfahrungen, sie kam mit einem zertrümmerten Schultergelenk nach D, vermutlich durch einen Tritt verursacht.

    Wenn ich mit ihr in der Stadt unterwegs bin und wir auf die besagten Frauen treffen lenke ich sie schon im Vorfeld mit Leckerchen ab, also proaktiv. Mit Kindern ist es sicher etwas schwieriger, die reagieren relativ spontan. Wichtig ist dein Management, anleinen, ablenken, oder ganz vorsichtig an umsichtige Kinder heranführen.

    Die Idee, dass dein Partner den Hund füttert finde ich gut. Nur durch regelmäßige Wiederholungen kann Unsicherheit abgebaut werden.

  • Maulkorb drauf, bevor wirklich etwas passiert. Insbesondere im Zusammenhang mit Kindern.


    Nimm sie auf die abgewandte Seite, weicht Kindern aus und lasst auch keinen Kontakt zu Kindern zu.

    Mein Rüde kommt aus Rumänien und reagiert insbesondere Männern gegenüber genauso. Wenn ich ihn lassen würde, würde er wirklich beißen.


    Thema Männer: die sollen sie komplett ignorieren. Die haben den Hund in Ruhe zu lassen. Kein Begrüßen, keine Leckerli zustecken, nix.


    Je nachdem, wie erfahren ihr im Umgang mit Hunden seid, würde ich einen Trainer dazuziehen. Die Hündin ist seit gerade mal einem Monat bei euch, die kennt das alles noch gar nicht. Im Ausland ist es oft so, dass gerade Männer nach den Hunden treten, sie schlagen usw., Frauen sind da meiner Ansicht nach weniger gewaltaffin. Daher kommt auch diese Angst bzw. Aggression gegenüber Männern - ist bei meiner Hündin auch so. Nur, dass sie nicht offensiv reagiert, sondern lieber die Flucht ergreift.


    Wenn der Hund lernt, dass ihr die Begegnungen für sie regelt, sie sich um nichts kümmern muss und ihr der Kontakt auch nicht aufgezwungen wird, wird sich das Verhalten mäßigen. Aber ich würde mich an deiner Stelle darauf einstellen, dass der Hund nicht gerade ein Kinderfreund werden wird.

  • Ergänzend: Wie alt ist sie ungefähr und wie groß und schwer? Und was heißt „Sie hat schon viel gelernt“?


    Üblicherweise sind Tierschutzhunde, gerade auch noch aus einer ganz anderen Umgebung, in der ersten Zeit im neuen Daheim im Ausnahmezustand und gar nicht in der Lage, groß was außer „Ankommen“ zu lernen. Also rein körperlich, das Hirn braucht Ruhe, Entspannung und Schlaf, um neue Verknüpfungen auszubilden. Darauf sollte jetzt erstmal der Fokus liegen, das Thema Männer und Kinder ist jetzt erstmal noch eine Sache von „hat weder Eins noch das Andere was am Hund verloren“. Wie sieht denn Euer Tag mit Hund so aus?


    Wichtig fürs An- und „Zur Ruhe Kommen“ ist stressfreies Fressen. Wie gestaltet sich denn die Fütterung durch den Freund?

  • Das ist nichts, was sich mit ein paar Tipps aus dem Forum lösen lässt. Ihr braucht einen kompetenten Trainer vor Ort.


    Aber generell:

    - Maulkorb drauf, einen richtigen, keine Maulschlaufe

    - Konfliktsituationen meiden, geh Kindern aus dem Weg

    - sorge dafür, dass Männer (abgesehen von deinem Partner natürlich) den Hund in Ruhe lassen

    - lass den Hund ankommen, wenig Programm, viel Wiederholung (gleicher Tagesablauf, gleiche Gassistrecken)

    - bau Vertrauen auf und zeig dem Hund, dass du Dinge klärst (z.B. Menschen die ihr unangenehm sind nicht an sie ranlassen)

  • Sie ist ca 1 Jahr und 4 Monate alt. Sie kann Sitz, Platz und Bleib. Sie hört auf Pfiffe, ihren Namen und kommt, wenn ich hier sage.

    Sie hat Angst, wenn ich beim Rausgehen, nicht das selbe Ritual durchziehe. Im Sinne von sie geht allein die treppen runter. Ansonsten macht sie vor angst/ Stress pipi. Ansonsten ist sie stubenrein. Futter ist auch kein Problem. Sie frisst entspannt, wenn man ihr die Ruhe lässt.


    Ich meide den Kontakt zu Kindern. Sie kennt bisher ein Kind. Das Verhältnis ist sehr gut. Auch die Körpersprache ihr gegenüber ist eine andere.


    Das Thema Maulkorb ist schwer. Es dauert sie daran zu gewöhnen. Sie lehnt ihn verständlicherweise ab. Für sie ist alles was sie einschränkt: Leine, Maulkorb, Geschirr, Umarmungen... Stress pur.

    Sie fiept auch, wenn ich mich über sie beuge und sie berühre. Kommt auf meine Haltung.


    Ich werde mich um einen Trainer bemühen.

    Hat jemand zufällig nen Kontakt oder kennt wen ? Ich wohne in Berlin (Rudow)

  • Sorry, aber bei Schnappen nach Menschen gewöhne ich keinem Beißkorb. Der kommt drauf. Und zwar ab Verlassen der Wohnung und bei Besuch.


    Und dann kann und soll man Training beginnen. (Wobei das beim Tierschutzhund nach 4 Wochen noch zuviel sein kann. Genauso wie irgendwelche Tricks üben).


    Ich habe Null komma Null Verständnis für Menschen, die um Problembereiche ihres Hundes wissen und ihn dann nicht sichern.


    Du spielst mit der Sicherheit anderer und der Deines Hundes.

  • Zitat

    Für sie ist alles was sie einschränkt: Leine, Maulkorb, Geschirr, Umarmungen... Stress pur.

    Sie fiept auch, wenn ich mich über sie beuge und sie berühre.

    Du hast seit 4 Wochen einen Hund, der mit der Welt, in die er gesetzt wurde, solche Probleme hat, dass er sie nach vorwärts löst, der Dich praktisch kaum kennt und Du ihn und Du bedrängst den Hund derartig. Umarmen? Drüber beugen?

    Puh. Hunde können lernen das auszuhalten, manche sogar, es zu mögen, aber ansich ist das ein absolutes "So macht man es nicht".


    Und ja, ich bin grad gereizt. So die Art Morgenlektüre, wo mir erst mal die Luft weg bleibt.

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