Wie baue ich am besten das Abbruchsignal auf?

  • Einfach beherzt ins Geschirr greifen und böse gucken.

    Wenn dein Hund sich sonstwohin geschossen hat? Ernsthaft jetzt so als "klappt eh"-Tipp???


    Ich finde so Tipps ungut. Es fördert durchaus eine Eskalationsleiter (da war ich halt nicht deutlich genug, setz ich noch einen drauf, tut der Hund dann gerne auch)


    Ich übe das (sich zurück nehmen, zuhören können, ansprechbar sein) grundsätzlich nur in Situationen, in denen der Hund nicht komplett drüber ist. Und wenn man es da gut aufbaut, kann man es dann auch darüber hinaus anwenden. Wenn der Hund rumspackt, weil er nass ist, ok, soll er halt. Sorge ich dafür, dass er nix blödes dabei machen kann und übe außerhalb davon, ihn ansprechbarer zu machen.


    Den Tipp "werde halt deutlich".... :/, wird ohne guten Trainer mit prima Timing, der sich das vor Ort anschaut, nach hinten losgehen. Denn kann ein Mensch ein adäquates Abbruchsignal, das vom Hund so verstanden wird, in hochgespulten Situationen setzen, würde er hier nicht fragen!! Bei allen, die fragen müssen, wird das sehr sicher schiefgehen per Ferndiagnose.


    Ich breche auch durchaus bestimmtes Verhalten deutlich ab situativ, aber da braucht es eine Grundlage und ein sofortiges Umschalten.


    Eine Anleitung, dann greif halt ins Geschirr und guck böse, wenn der Hund schon drüber ist, bitte nicht :fear:

  • Wenn unser Hund überdreht hilft kein verbaler und kein körperlicher Abbruch. Das macht sie nur noch überdrehter, damit das funktioniert, müsste man ihr ernsthaft wehtun (was wir selbstverständlich nie probiert haben). Wenn sie sich abgeschossen hat, hilft nur ignorieren (z.B. wenn es durch zuviel durchknuddeln entstanden ist) oder anleinen und auf die kurze Leine stellen bis sie runter gefahren ist.

  • Die Perspektive ist falsch ... Also, ich bin ein Fan davon, ein gescheites Abbruchkommando zu trainieren. Allerdings geht es hier darum, dass der Hund abdreht, weil er irgendetwas an Stress nicht mehr kompensieren kann. Die Frage muss daher lauten: Wie kriege ich es in konkreten, aber auch in Alltagssituationen hin, dass mein Hund dieses Ventil nicht mehr braucht? Der Hund ist überfordert und ballert durch. Wie wahrscheinlich ist es, dass er auf einen Abbruch sagen kann: "Na gut, ich höre auf und bin gechillt." Genau das kann er ja nicht. Sonst würde er nicht abdrehen. Die meisten Hunde drehen nicht ab, weil sie es toll finden, sondern, weil sie nicht anders können.

  • Hallo zusammen, ich habe die letzten Tage mal ein paar Vorschläge zum Abbruchsignal trainiert. Unter anderem das Nein mit der Hand. Also ich halte die Hand mit dem Leckerli hin und sage NEIN, die Lotte nimmt das Leckerli nicht und wartet, bis ich es ihr erlaube. Das Gleiche mache ich mit Leckerli auf die Erde fallen lassen. Beim Füttern unterbreche ich alle 3 Tage mal mit STOP und nehme ihr das Futter kurz weg und stelle es dann wieder hin. Sie darf erst mit Erlaubnis wieder ran. Klappt alles super- ich gehe davon aus, dass sie das also verstanden hat. Wenn sie aber ihre 5 Minuten kriegt und z.B. meinen Teppich am Wickel hat, kennt sie kein NEIN mehr. Dann guckt sie mich ganz zickig an und macht einfach weiter. Vorher habe ich immer mit ihr um den doofen Teppich gezergelt- das hat uns beiden keinen Spaß gemacht und endete meistens blöd. Ich hab jetzt das Ignorieren probiert. Zunächst gehe ich in die Küche und mach die Tür zu. Da guckt sie schon mal komisch. Dann nehme ich ein Leckerli und lock sie vom Teppich weg, lass sie sitzen und so lange warten, bis ich den Teppich wieder ordentlich hingelegt habe. Dann nehme ich sie und gehe mit ihr in den Garten. Wenn wir wieder reinkommen, ist der Teppich völlig uninteressant. Ein wenig inkonsequent komm ich mir ja vor- aber wir sind viel entspannter. Für die überdrehten Spielsituationen haben wir jetzt einen Termin bei unserer Hundetrainerin- mit Sohn und Mann.

  • Also ich halte die Hand mit dem Leckerli hin und sage NEIN, die Lotte nimmt das Leckerli nicht und wartet, bis ich es ihr erlaube.

    Ich mache es noch einen Ticken anders.

    Gerade beim Aufbau dieser Übung.

    Wenn der Hund das NEIN gut befolgt, bekommt er das Markerwort gesagt, oder einen Click und dann gibt es die Belohnung von der anderen Hand! Das Leckerchen auf der ersten Hand bleibt weiterhin unberührt liegen.

    Wird sogar wieder weg gepackt, anstatt dem Hund gegeben.

    Beim Füttern unterbreche ich alle 3 Tage mal mit STOP und nehme ihr das Futter kurz weg und stelle es dann wieder hin. Sie darf erst mit Erlaubnis wieder ran.

    Ich muß zugeben, daß ich diesen Part nie verstehen werde :ka:

    Eigentlich kann daraus erst recht ein Konfliktbrennpunkt entstehen. Von Dir selbst produziert.



    Wenn es funktioniert hat, nun denn :ka:

    Wenn sie aber ihre 5 Minuten kriegt und z.B. meinen Teppich am Wickel hat, kennt sie kein NEIN mehr. Dann guckt sie mich ganz zickig an und macht einfach weiter.

    Nun ja, wenn ein Hund die dolle fünf Minuten bekommt, dann kann auch nichts mehr umgesetzt werden. Dann ist der Körper so sehr darauf aus, die komplette Energie irgendwie los zu werden, da kann nichts mehr ins Köpfchen ankommen.

    Deshalb klappt es auch nicht.

    Der angestaute Druck muß ja irgendwie und irgendwo raus!



    Dann nehme ich ein Leckerli und lock sie vom Teppich weg,

    Ähm,

    nur ein klitzekleiner Hinweis - ein kleiner Denkanstroß ;)

    Auf diese Weise belohnst Du indirekt schon Deinen Hund, daß es "richtig" ist, diesen Teppich mit der Hundeschnauze zu "bearbeiten". xD

    Der Hund wird es also immer wieder "anbieten", weil er genau weiß, daß Du irgendwann schon noch das Leckerchen rausholtst. Es wird dann zu einem Ritual werden. "Lustig" wird es dann, wennd er Hund Bock auf mehr Leckerchen haben wird. ;)


    Du siehst das Ganze zwar anders, aber Hunde sind total prima darin, Verhaltensketten aufzubauen. Alles, was immer am Ende eine Belohnung eingebracht hat, wird auch gerne wiederholt :D

  • Ein wenig inkonsequent komm ich mir ja vor-


    Hallo zusammen, ich habe die letzten Tage mal ein paar Vorschläge zum Abbruchsignal trainiert.

    Du solltest dir 1 Ansatz raussuchen und den konsequent (!) umsetzen. Nicht mal einen Tag dies und dann 2 Tage das. Anders wird das nix, der Hund muss begreifen was du willst, es verinnerlichen und dann so lange wiederholen und die Ablenkung steigern, bis es generalisiert und auch (halbwegs) unter Stress abrufen kann.



    PS: Das mit dem Futter wegnehmen würde ich persönlich lassen. Warten bis es auf dem Boden steht muss meine auch - ich fands nicht witzig wenn sie mir die Schüssel vor lauter gehopse aus der Hand geschleudert hat. Danach gibts aber Freigabe und dann darf der Hund in Ruhe fressen.

  • Ähm,

    nur ein klitzekleiner Hinweis - ein kleiner Denkanstroß ;)

    Auf diese Weise belohnst Du indirekt schon Deinen Hund, daß es "richtig" ist, diesen Teppich mit der Hundeschnauze zu "bearbeiten". xD

    Der Hund wird es also immer wieder "anbieten", weil er genau weiß, daß Du irgendwann schon noch das Leckerchen rausholtst. Es wird dann zu einem Ritual werden. "Lustig" wird es dann, wennd er Hund Bock auf mehr Leckerchen haben wird. ;)


    Du siehst das Ganze zwar anders, aber Hunde sind total prima darin, Verhaltensketten aufzubauen. Alles, was immer am Ende eine Belohnung eingebracht hat, wird auch gerne wiederholt :D

    Das dachte ich mir ja auch schon, als ich sagte, ich komme mir inkonsequent vor. Aber wie krieg ich sie dann vom Teppich? Wir haben ja schon Geschirr dran, dass wenn es die Situation erfordert, wir eingreifen können. Aber wenn sie sich hinlegt und sie nicht will, krieg ich sie da nur weggezogen. Und da komm ich mir auch komisch vor.

  • Ich mache es noch einen Ticken anders.

    Gerade beim Aufbau dieser Übung.

    Wenn der Hund das NEIN gut befolgt, bekommt er das Markerwort gesagt, oder einen Click und dann gibt es die Belohnung von der anderen Hand! Das Leckerchen auf der ersten Hand bleibt weiterhin unberührt liegen.

    Wird sogar wieder weg gepackt, anstatt dem Hund gegeben.

    Das find ich gut. das nehme ich - und wie Lalaland sagt, bei diesem einen bleiben. Ich hatte auch schon mal über das Clickertraining nachgedacht, vielleicht hilft mir das, konsequenter zu sein.

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