Wie wichtig ist Kopfarbeit für den Hund?

  • Also ich bin jetzt am Grübeln. Ein Hobby, ist das was, was man intrinsisch motiviert tut oder ist man da motiviert durch äußere Anreize (beim Hund dann Futterbelohnung) ?
    Ich denke mal ersteres aber habe damit zu wenig Erfahrung, weil ich nie so der Typ Mensch für Sport oder Denksport oder sowas war.

    danke :) so gehts mir auch. ich denke wer seine arbeit nicht mag braucht den ausgleich durchs hobby. in meiner welt arbeiten hunde allerdings nicht die leben mit mir und uns und von daher stolper ich sowieso über den vergleich

  • Es ist unterschiedlich. Wie eben der Hund. Poco brauchte Aufgaben. Suchen, Tricks oder ähnliches. Rosie braucht das alles nicht. Sie macht zwar kleine Dinge mit, aber braucht es nicht.

  • Also ich bin jetzt am Grübeln. Ein Hobby, ist das was, was man intrinsisch motiviert tut oder ist man da motiviert durch äußere Anreize (beim Hund dann Futterbelohnung) ?
    Ich denke mal ersteres aber habe damit zu wenig Erfahrung, weil ich nie so der Typ Mensch für Sport oder Denksport oder sowas war.

    Viele Hunde benötigen zwar zum Lernen und als Erwartungshaltungs-Booster Futter, erleben einzelne Übungen dann aber bald als selbstbelohnend. Fußlaufen ist bei meinen Hunden z.B.inzwischen selbstbelohnend, sie bieten es gern mal in Situationen an, wo ich definitiv kein Futter dabei habe (sie wissen es) und sie Lust haben, etwas mit mir zu tun. Macht also offensichtlich einfach Spaß.

  • Also ich bin jetzt am Grübeln. Ein Hobby, ist das was, was man intrinsisch motiviert tut oder ist man da motiviert durch äußere Anreize (beim Hund dann Futterbelohnung) ?
    Ich denke mal ersteres aber habe damit zu wenig Erfahrung, weil ich nie so der Typ Mensch für Sport oder Denksport oder sowas war.

    Das ist nicht entweder - oder, da gibt es Abstufungen dazwischen. Und das kann sich auch etwas ändern mit der Zeit. Sprich, ein Verhalten, was über lange Zeit immer wieder verstärkt (belohnt) wurde, kann zu einem gewissen Grad selbstbelohnend werden.


    Ich seh das öfters beim Mantrailing. Dass da ursprünglich gar nicht so nasenorientierte Hunde mit der Zeit richtig auf den Trichter kommen, und immer mehr Spass dran kriegen. Ich denk da an die Shelties, von denen ich recht viele im Training habe. Keiner von denen war anfangs intrinsisch motiviert, den Rüssel zu nehmen und einfach mal nur das zu tun. Die haben alle geguckt, was ihr Mensch von ihnen möchte. Selber entscheiden war nicht ihr Ding, könnte ja was anderes sein als was Mensch sehen möchte.... Die hätten genausogern Tricks oder Agi gemacht (kennen sie meist auch), wenn es ihrem Menschen Freude macht.


    Mit geduldiger individueller Förderung selbständiger Entscheidungen hat sich das geändert. Sie haben Spass an ihren eigenen Fähigkeiten bekommen, trailen nicht mehr nur wegen der Belohnung. So kompromisslos wie ein echter Nasenjunkie werden sie allerdings nie werden, aber da ist tatsächlich was gewachsen. Hätte ich selber nie gedacht, das war mir eine Freude, da falsch gelegen zu haben. Das ging aber auch nur mit kompetenten, einfühlsamen HF.


    Klappt natürlich nicht bei allen. Manche Hunde machen sich echt nichts draus, und sind auch dauerhaft sehr unwohl dabei, wenn sie eigene Entscheidungen treffen müssen. Ist meist eine Kombination von Veranlagung und dem modernen Erziehungs-Credo, dass ein Hund reingarnix zu entscheiden habe. Die sind dann mit andern Beschäftigungen sehr viel glücklicher.


    Mein kompromissloser Nasenfachidiot ist übrigens ein Vollhonk, was Tricks betrifft - der kann mit knapp 10 Jahren noch nicht mal Pfötchengeben. Ok, hab's auch nicht gross geübt, aber meist kommt das ja fast von selber.... Und Fussarbeit ist für ihn einfach nur eine bemerkenswert stupide Methode zur Leckerlibeschaffung. Widerwillig akzeptiert rein nur um der Belohnung willen, selbst wenn diese aus jagdnaher Dummyarbeit besteht. Aber der ist halt auch das Extrembeispiel eines Spezialisten, für den Arbeit/Hobby schon früh glasklar ist. Die meisten Hunde sind da wesentlich flexibler.

  • Hm - ich denke, es kommt auf viele Faktoren an. Rasse, genetische Veranlagung, Vorerfahrungen, Charakter und dann auch darauf, wie sehr der Alltag den Hund eventuell schon fordert.


    Und natürlich kommt es auch darauf an, wie man Kopfarbeit definiert, denn auch das Befolgen alltäglicher Kommandos, an lockerer Leine laufen etc. verlangen dem Hund ja je nach Situation und Trainingsstand vermutlich auch ein klein wenig "Hirnschmalz" ab.


    Prinzipiell finde ich, es kann fast nur von Vorteil sein, einen Hund seinen Anlagen, Fähigkeiten und Interessen entsprechend geistig irgendwie zu fördern. Wie heißt es so schön im Bezug aufs Gehirn? "Use it or lose it!" Ich muss da vor allem an Hunde denken, die wirklich immer nur stupide um den Block geführt/im Garten geparkt und nie irgendwie gefördert werden. Bei solchen Hunden hatte ich auch schon manches Mal den Eindruck, dass sie völlig "abgestumpft" sind und einfach gar nichts mit mentaler Stimulation anzufangen wissen, weil sie nie das Lernen gelernt haben. Womit ich aber nicht sagen will, dass man nicht auch solch einen Hund mit etwas Zeit und Geduld für neue Aufgaben begeistern kann!



    Ich habe hier zwei Gesellschaftshunde - okay, offiziell sind Yorkies Terrier, aber doch schon sehr lange als Begleithunde gezüchtet. Beide gehören also keinen Rassen an, die unbedingt "arbeiten" müssen oder irgendwie Spezialisten sind. Dennoch habe ich den Eindruck, es tut ihnen gut, immer mal wieder irgendwie gefördert zu werden - sei es durch Suchspiele (Teebeutel, ZOS, Laien-Stöbern), Tricks/UO/RO, Fun-Dummy, oder unser HuSchu-Training, zurzeit Hoopers bzw. Longieren.


    Meine Jassi wäre auch ohne diese Extras rundum zufrieden, da sie einfach nur dabei sein möchte. Bei Rex ist es schon so, dass er nach ein paar sehe ruhigen Tagen anzeigt, dass er jetzt bitteschön gern mal wieder was unternehmen würde. Woran genau das liegt, weiß ich nicht. Ich denke, teils am Charakter, teils daran, dass er diese aktive Beschäftigung eben auch gewöhnt ist.



    Allerdings bin ich mit meinen Hunden ja recht viel in verschiedenen Gegenden unterwegs, weil wir gern ausgiebig spazieren gehen bzw. wandern. Auch das ist für meine Hunde Auslastung - nicht nur körperlich, sondern auch geistig aufgrund der diversen Außenreize, Gerüche etc.

  • Also ich bin jetzt am Grübeln. Ein Hobby, ist das was, was man intrinsisch motiviert tut oder ist man da motiviert durch äußere Anreize (beim Hund dann Futterbelohnung) ?
    Ich denke mal ersteres aber habe damit zu wenig Erfahrung, weil ich nie so der Typ Mensch für Sport oder Denksport oder sowas war.

    danke :) so gehts mir auch. ich denke wer seine arbeit nicht mag braucht den ausgleich durchs hobby. in meiner welt arbeiten hunde allerdings nicht die leben mit mir und uns und von daher stolper ich sowieso über den vergleich

    Hö?


    Was genau versteht ihr denn nicht. Ein Hobby ist auch dann ein Hobby wenn man nicht arbeitet und einen Ausgleich braucht. Wieso sollte man denn was machen, was man nicht mag, nur um ein Hobby haben zu können?


    Ein Hobby ist irgendetwas, was man gern tut und daher gern oft tut. Dazu muss man kein Mensch für Sport oder Denksport oder sonstwas sein.

  • Hö?


    Was genau versteht ihr denn nicht. Ein Hobby ist auch dann ein Hobby wenn man nicht arbeitet und einen Ausgleich braucht. Wieso sollte man denn was machen, was man nicht mag, nur um ein Hobby haben zu können?


    Ein Hobby ist irgendetwas, was man gern tut und daher gern oft tut. Dazu muss man kein Mensch für Sport oder Denksport oder sonstwas sein.

    Ich frage mich halt, was jetzt für meinen Hund das Äquivalent zu einem Hobby wäre. Ob das etwas ist, wofür ich sie mit Belohnungen motiviere oder ob ich sie eher machen lasse, was sie von sich aus ohne Belohnung von außen macht.
    Ich grübel nur, weil ich gerade vor der unendlichen Auswahl stehe, denn sie macht ja schon für ein bisschen Anerkennung fast jeden Quatsch mit und für Futter sowieso alles.

    Edit: Also jetzt mal abgesehen davon, dass Denkaufgaben und das Gefühl, etwas gut zu können/Stolz sicherlich wichtig für Körper und Geist sind.

  • Hö?


    Was genau versteht ihr denn nicht. Ein Hobby ist auch dann ein Hobby wenn man nicht arbeitet und einen Ausgleich braucht. Wieso sollte man denn was machen, was man nicht mag, nur um ein Hobby haben zu können?


    Ein Hobby ist irgendetwas, was man gern tut und daher gern oft tut. Dazu muss man kein Mensch für Sport oder Denksport oder sonstwas sein.

    wie geschrieben ich stolpere über den vergleich mit der arbeit und dementsprechend auch dem mit den hobbies als ausgleich.


    besonders wenn man für "das hobbie " dann einen anreiz in form von futter bieten muss solange jedenfalls bis die konditionierung gegriffen hat. da wie erklärt wurde etwas intrinsich motiviertes keinem anreiz bedarf.

  • Für meinen Hund ist Kopfarbeit wichtig. Sie wird gerne ganzheitlich gefordert und gefördert: Körper, Geist und Seele - das gehört für mich genauso wie für Bertha zu einem ausgeglichenen Leben dazu. Ich merke, wenn es nicht in Balance ist, dann geht es mir und auch dem Hund nicht so gut wie es sein könnte. Ich finde es allerdings wichtig, die einzelnen intellektuellen "Belastungen" anzupassen an das Alter, die Tagesform, den Zyklus etc.


    Bewusst habe ich mich für eine Rasse entschieden, die, was Kopfarbeit betrifft - ähnlich tickt wie ich. Ein Dummpaddel, der im übertragenen Sinne - quasi den ganzen Tag in Jogginghose vor der Glotze hockt und Zombiefilme schaut, wäre nichts für mich. Was nicht heißt, dass man das nicht auch mal zusammen tun und genießen kann. Jeden Tag Kafka lesen... ist ja auch langweilig...;). Maß und Mitte ist gefragt.


    Jedenfalls blüht meine Maus sichtlich auf, wenn sie ein Problem lösen muss (das kann sein, dass ich ihr eine Aufgabe stelle, oder das Leben stellt ihr eines, wie das berühmte Mausenest unter der Wurzel). Sie ist jedes Mal soooo stolz, wenn sie es bewältigt hat - das macht uns beiden einfach Freude! Also: Ja, pro Kopfarbeit für meine Bertha!

  • Hö?


    Was genau versteht ihr denn nicht. Ein Hobby ist auch dann ein Hobby wenn man nicht arbeitet und einen Ausgleich braucht. Wieso sollte man denn was machen, was man nicht mag, nur um ein Hobby haben zu können?


    Ein Hobby ist irgendetwas, was man gern tut und daher gern oft tut. Dazu muss man kein Mensch für Sport oder Denksport oder sonstwas sein.

    Ich frage mich halt, was jetzt für meinen Hund das Äquivalent zu einem Hobby wäre. Ob das etwas ist, wofür ich sie mit Belohnungen motiviere oder ob ich sie eher machen lasse, was sie von sich aus ohne Belohnung von außen macht.
    Ich grübel nur, weil ich gerade vor der unendlichen Auswahl stehe, denn sie macht ja schon für ein bisschen Anerkennung fast jeden Quatsch mit und für Futter sowieso alles.

    Edit: Also jetzt mal abgesehen davon, dass Denkaufgaben und das Gefühl, etwas gut zu können/Stolz sicherlich wichtig für Körper und Geist sind.

    Naja ok, also ich red jetzt mal nur von mir. Und ich red auch überhaupt gar nicht von "Arbeitsrasse" oder "Gesellschaftshund", sondern nur davon, was für mich ein schönes Hobby ist. Das kann natürlich etwas sein, was ich von mir aus schon gern mache - nehmen wir mal an ich bin ein sehr bewegungsfreudiger Mensch, dann ziehe ich aus Sport sicher sehr einfach Glückshormone und damit Wohlgefühl. Aber es kann auch etwas sein, was mir vermittelt wurde und wo ich durch die Vermittlung den Spaß dran bekommen habe. zB Wenn ich zwar nie etwas mit Musik zu tun hatte, aber mir jemand ein Instrument beibringt und das so viel Spaß macht, dass ich es weiter lernen möchte und dabei Lustgewinn habe.


    Beim Hund ist das für mich sehr ähnlich. Und wirklich mal weg davon, ob eine Rasse X oder Y "normalerweise wollen soll". Wenn dein Hund an so vielem Spaß hat, dann ist das doch total super und da würde ich gar nicht nach dem "best möglichen" suchen "für den Hund", sondern einfach das machen, was euch beiden Spaß macht. Und das muss auch kein "Regelkonformer Sport" sein. Das kann auch das gemeinsame Tricksen sein oder Futter suchen oder gemeinsam Wild zu gucken oder - ach egal was halt. Gemeinsame Quality Time einfach.


    Ich bin da recht unverkopft und mag es auch, nicht durch Rassebrillen zu schauen. Rasse erhöht in meinen Augen nur Wahrscheinlichkeiten für Talente und Verhalten. Ob dem so ist und was das INdividuum sagt, muss man immer gucken.


    Aber: Es ist für mich nur dann auch wirklich ein gemeinsames Hobby, wenn der Mensch es ebenso gern macht wie der Hund. Wenn beide daran Spaß haben.

    Für mich ist "Arbeit" für den Hund immer auch sein Hobby. Hunde sind da anders als Menschen - obwohl, sooo anders auch nicht. Aber du bekommst nur da ein gutes Ergebnis, wo der Lustgewinn für den Hund maximal ist.

    Ich kenne keine "Arbeit" (Aufgabe) für den Hund, die er ganz ohne Regeln und damit auch Konditionierung macht. Wie die Bestätigung aussieht, ist natürlich ggf anders als zB Futter.

    Aber jedes Spiel hat Regeln und diese Regeln machen das Spiel auch erst reizvoll. Vergleich: Stell dir vor du spielst Mensch ärgere dich nicht und es gibt keine Regeln. Du könntest also einfach deine Figuren alle auf die richtigen Kästchen sofort rüberschieben. Wäre der Reiz weg.

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