Eigenen Hund draußen als Belohnung streicheln? Erkennen, ob er es mag oder nicht mag

  • Ich streichle Blizz nur wenn ich zeit habe, egal ob draußen oder drinnen. Sonst habe ich 50kg verschmußten Kuschelsuchti auf meinen Füßen liegen, sich an mich drückend, was dazu führt das er mich schiebt, oder mich mit der Schnauze anstubsend bis ich ihn gestreichelt, gekrault und geknuddelt habe.

    So sehr ich das mag, manchmal bin ich diejenige die sich dann wegdreht und statt die Lefzen zu lecken zum Augen rollen neigt.:roll:;)


    Also Belohnung eher ungünstig.

  • Wenn er die Nähe und den Körperkontakt sucht, würde ich das als positives Zeichen deuten.


    Bei Oliv (die Zuhause am liebsten auf mir wohnen würde), merkt man deutlich, dass es für sie keine Belohnung ist. Sie dreht sich weg und weicht aus, das ist wirklich deutlich. Leni mag streicheln zur Belohnung schon lieber, die sucht dann auch den Kontakt.

  • Wir haben auch beides:

    Streicheln, wenn ich es will und streicheln, wenn er es will.

    Der Unterschied ist wirklich sehr deutlich - wenn ich streicheln will, lässt er es zu, bleibt stehen, bleibt recht passiv.

    Will er gestreichelt werden, schmeißt er sich mir quasi ins Gesicht, schleckt an meinen Mundwinkeln oder Augen herum, räkelt sich in Pose, bitte mit passenden Soundeffekten, höre ich auf, kriecht er praktisch in mich rein, also nicht streicheln ist dann so gut wie unmöglich.


    Streicheln ist aber keine Belohnung für ihn. Es ist mehr... Grundbedürfnis. Dieser Hund muss gestreichelt werden, er muss am Menschen kleben dürfen, er muss Anschluss haben. Nicht nonstop, aber eben regelmäßig. Wenn ich ihm das jetzt als Belohnung anbiete, versteht er es gar nicht. Körperkontakt ist eher so wie Atmen - klar, notwendig, aber so existenziell für ihn, so normal, das würde eher irritieren.

    Spiel geht, verbales Lob geht, Futter abhängig vom Futter und von der Aufgabe. Unter Adrenalin kann ich mit einem Steak wedeln und da passiert genau nix, der schnappt einmal rein und lässt wieder los.

  • Kurzes Streicheln am Hals oder Ohr ist hier ebenso wie ein Leckerli ein ritualisiertes Signal für "gut gemacht", das ist aber nicht richtiges Kuscheln oder Streicheln, wie es abends auf der Couch oder morgens nach dem Aufstehen zur Begrüßung passiert. Eher so was wie ein anerkennendes Schulterklopfen unter Menschen.

    Als Belohnung gibt es aber eher besondere Leckerli, Spiel oder hinterm Ball herrennen.

  • Also, wenn man drauf achtet, obs dem Hund gefällt, kann man eigentlich schon nix mehr falsch machen. Die Signale sind eindeutig: Beschwichtigen, Wegdrehen, Weiterlaufen, Ausweichen, Grummeln (bei Fremden), Schwanz runter nehmen, etc. etc. versus, sich anschmiegen, wedeln, freudig gucken beim Streicheln, etc.

    Bibi haßt es generell, gestreichelt zu werden, außer sie hat grad nen Kuschelanfall und wirft sich auf mich - wer das übersieht ist blind. :-)

    Bossi liebt Streicheln daheim - unterwegs wars anfangs Streß pur, inzwischen MAL ganz kurz ok, aber net wirklich gut. Wenn er Kontakt wil, sprintet er zu mir her, stupst meine Hand an, und rennt weiter..... Das langt ihm schon wieder.... :-)

  • Bescheichtigungssignale beachten (das Buch Calming Signals ist DIE Bibel) wurde ja schon genannt.


    Meine ist drin extrem verschmust. Draussen findet sie „streicheln“ auch eher doof. Ich hab dann mal rausgefunden, dass es aber doch Situationen gibt, in welchen sie kräftiges Kraulen von Hintern/Hinterhand gut findet. Oft eher kurz, manchmal auch etwas länger. Wenn sie zu mir kommt uns sich an mich ranschmeisst, braucht sie es meistens sogar - Körperkontakt schüttet Hormone aus. Ich hab das Hinternkraulen also auch mit Wort verknüpft. Wenn ich denke, sie könnte es brauchen, hocke ich mich hin und sag „easy“ - meistens kommt sie dann direkt den Hintern (kurz oder lang, je nach je) hinhalten. Vielleicht kannst du es auch so aufbauen, dann kannst du dem Hund das Kraulen quasi verbal anbieten und trotzdem bist du nicht übergriffig.

  • Abgesehen von "nicht mögen" gibts auch noch die Option, dass der Hund es ok findet, vielleicht sogar ganz gut, aber es nicht als wertige Belohnung sieht. Dann bringt es auch nichts, wenn ich versuche damit zu belohnen.


    Selbst mein drinnen super verschmuster Hund findet es draußen nur "ok", er beschwichtigt nicht, will mal mehr, mal weniger weitermachen, aber eins wird deutlich: Er findet, draußen kann man bessere Dinge tun. Also ist es als Belohnung raus.


    Was bei uns wesentlich besser funktioniert ist stimmlich & körpersprachlich kurz "Party machen". Das fand hingegen meine Hündin immer doof.

  • Hm, als Belohnung sehen meine zwei das auch nicht so wirklich. Wenn sie draußen gestreichelt werden möchten, machen sie das deutlich - dann schmust sich zB Dino wie eine Katze an meinen Beinen entlang und stoppt dann so, dass ich ihm unteren Rücken + Flanken durchwuscheln kann. Bonny genauso, die parkt aber auch generell gerne mit dem Hintern zu mir ein. Schutz suchen und so weiter.


    Als Belohnung sind bei uns dann schon eher Leckerli, Spielzeug (seeeehr selten) oder die Freigabe zum Losrasen etabliert. Seit neuestem als Superleckerli auch die Kruke - da kommen die Hunde dann auch schon angeflitzt, wenn sie das Teil nur sehen... |)


    Wobei ich gerade Dino oft mal kurz die Schulter oder eben den Rücken streichel, um ein "Gut gemacht" bzw. "Alles gut" zu signalisieren.

  • Hier ist "streicheln" die Belohnung schlecht hin, + sich stimmlich darüber freuen, da der Zwerg draußen von Leckerchen und Futter nichts wissen will.


    Wenn er gerufen wird und ich in der hocke bin springt er mir in den arm, schmiegt sich an und möchte durchgegrabbelt werden und knutschgeräusche hören.

  • Drinnen kann Dota ein echtes Kuschelmonster sein, aber als Belohnung hat sie lieber einen Keks. Draussen mag sie es eher weniger angefasst zu werden – da will sie lieber schnüffeln und rennen.

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