8 Monate alter Rüde rammelt mich an und ist generell sehr anstrengend

  • Ich versuche deshalb aber viel mit ihm über den Tag zu spielen und ihn auszulasten, damit ihm eben nicht langweilig ist und er genug Bewegung bekommt.

    Das tönt für mich, als wäre da viel zu oft etwas los, und er ist deswegen in ständiger Erwartungshaltung. Daher der Stress. Wo finden diese Spiele und "Auslastungen" (was machst du da genau?) statt? In der Wohnung, im Garten?


    Eine Stunde Leinenspaziergang kann für einen Junghund auch mega anstrengend sein und erfordert viel Konzentration.

  • Also ich hatte ja selbst einen etwas schwer zur Ruhe kommenden Wolfsspitz. Uns haben am besten fest Rituale geholfen. Sieht euer Tagesablauf den immer gleich aus? Wenn er Vormittags schlafen soll, würd ich persönlich nicht morgens so eine lange Runde drehen, die ihn dann so richtig puscht und wach macht. Nach der ersten kleinen Runde würd ich ihn immer zu seinem Platz bringen, wo er schlafen soll und so lang da hinbringen, bis er bleibt oder ihn da anleinen. Wichtig ist natürlich das dieser Platz erstmal in deiner Nähe ist, so lang er nicht allein bleiben kann.

    Wie hast du denn das alleine bleiben aufgebaut?


    Wir sind in dem Alter ganz viel an der Schleppleine unterwegs gewesen und der Teenie konnte sich daran durchaus austoben und rannte auch gern wie ne Wildsau um mich rum, um sich den Stress abzurennen.


    Ein normaler Junghundkurs wird dir schwierig bei dem Problem helfen, wie ein paar vor mir schrieben, hol dir am besten einen Trainer nach Hause der euch erstmal gezielt Tipps geben kann.

  • Klingt nach nem gestressten überforderten Hund. Ich würde auch keine Tipps via Internet jetzt geben, sondern einen Trainer nach Hause kommen lassen, der sich das Zusammenleben anschaut. Oder einen sehr erfahrenen User. Wo wohnt ihr denn?

  • Ich versuche deshalb aber viel mit ihm über den Tag zu spielen und ihn auszulasten, damit ihm eben nicht langweilig ist und er genug Bewegung bekommt.

    Klingt danach, als würdest Du ihn damit eher kirre machen als was Gutes zu bezwecken. In dem Alter haben die Kerle in der Regel eher ein Problem mit Überlastung als mit zu wenig Auslastung.


    Ich glaube, er kann mit Dir nicht umgehen, weil Du ihn zu viele Anforderungen an ihn hast. Such Dir lieber Gassistrecken, wo er auch laufen kann, geh eine Runde von ca. 45 Minuten, eine von nicht mehr als einer halben Stunde und lass ihn ansonsten in Ruhe.

    Nach wie vor rate ich dazu, mit Türgittern zu arbeiten, damit er Ruhe von Dir bekommt. Der wird mit Deiner Beschäftigungswut überfordert sein. Spitzrüden kippen dann massiv ins Sexualverhalten. Es dauert übrigens mehrere Wochen bis ein dauergestresster Hund seinen Hormonhaushalt reguliert hat. Das System der Stresshormone ist an das der Sexualhormone gekoppelt. Der Körper versucht jetzt normale Entwicklungsprozesse anzustoßen, die wegen des Stresses nicht normal laufen können ... der arme Kerl wird zudem unter Schlafmangel leiden. Wenn er sogar nachts so auf Alarm ist, dass er alles mitbekommt, was Du machst, spricht das für massiven Schlafmangel. Schlafmangel ist nicht so pillepalle wie es sich anhört. Damit kann man Lebewesen umbringen! Er ist davon jetzt ganz sicher körperlich krank.

  • Ich würde auch auf Rituale und feste Tagesabläufe setzen. Und zuallererst würde ich das Spielen und die Daueraufmerksamkeit im Haus abbauen. Drinnen wird geruht, da passiert nix. Draussen kann und soll ein junger Hund auch mal aufdrehen. Neben den Spaziergängen würde ich Spiele einführen, die bestimmten, von Dir vorgegebenen Regeln folgen und bei denen er langsam lernt, sich selbst zurückzunehmen (Stichwort Impulskontrolle). Zergeln, Werfen, Suchen, Verfolgungsspiele - alles ist möglich wenn es mit Regeln verbunden ist. Abwechslung ist Trumpf! Drinnen plädiere ich auch für Türgitter, um die Dauerverfolgung erst mach mechanisch abzustellen. Nähe soll er weiter erfahren, auch mal eine kurze, freundliche Beachtung, aber er spielt drinnen einfach nicht die Hauptrolle.

  • Falls es jemanden interessiert, hier gibt es noch mehr Informationen zu dem Hund: Junger Rüde spielt verrückt

    Unter anderem:

    Wenn ich ihn an seinem Platz anleine, kommt noch größeres Theater, noch lauteres bellen, er wird angespannt und zittert.


    Vor 2 Wochen hat er mich noch respektiert, aber mittlerweile wird es immer schlimmer.


    An einen Trainer habe ich auch schon gedacht, nur finde ich hier in meiner Nähe (Paderborn und Umrkeis) nur so Hundevereine, weiß nicht ob dass das richtige is


    Ohje...

    Jetzt hab ich ein neues Problem. Als ich gestern zur Arbeit bin (4 Stunden weg) hat er laut Nachbarn eine Stunde nonstop gebellt. Jetzt hat er mir gestern Abend, NACH dem Gassi gehen (!!) auf den Teppich gepinkelt als ich mal eben kurz auf der Toilette war. Jetzt gerade hat er in den Flur gepinkelt, in der Zeit wo ich auf der Toilette war. Beide Male hat er vorher ruhig und friedlich geschlafen.

  • Dann geht das seit Monaten so...


    Der Hund ist ja immer unter Strom.

    Entweder er muss an der Leine laufen (kostet Konzentration und ist anstrengend). Oder er wird bespielt. Oder es sind andere, fremde Hunde da.


    Der muss sich auch einfach mal frei bewegen dürfen (oder halt Schlepp), ohne zugeballert zu werden. Die Umwelt gibt Reize genug.

    Nicht auf einer Wiese wie blöd rumrennen, sondern unterwegs sein, schnuppern etc. Und dann auch nicht so lange.


    Hundekontakt wäre super, aber einfach auf ne Hundewiese gehen und mit fremden Hunden rumrennen lassen, ist nicht gut. Besser wären regelmässige Sozialkontakte, immer die gleichen Hunde, nicht rumstehen, sondern gemeinsam spazierengehen, möglichst mit Freilauf.


    Drinnen Schlafen und in Ruhe gelassen werden.

  • Dass die Leine so anstrengend für ihn ist, war mir nicht bewusst.. aber das lässt sich dann ja gut ändern.


    Das mit dem Türgitter klingt auch gut, probiere ich mal aus.


    Ich erkunde mich dann auch mal weiter nach einem Trainer, ich denke, der kann mir noch viel mehr weiter helfen :-)

  • Genau so hätte ich die TE auch beraten!


    Was ich mir statt sinnlosem Rumgeballer mit fremden Hunden und andauerndem Bespielen durch die TE noch gut vorstellen könnte, wäre, den Hund sinnvoll und gezielt zu beschäftigen. Und ja, da wäre auch ein Hundeverein die richtige Wahl. Erstmal ganz in Ruhe Unterordnung und die BHP und dann kann man ja sehen ob man Hundesport weiter machen kann/möchte.

  • Was ich mir statt sinnlosem Rumgeballer mit fremden Hunden und andauerndem Bespielen durch die TE noch gut vorstellen könnte, wäre, den Hund sinnvoll und gezielt zu beschäftigen. Und ja, da wäre auch ein Hundeverein die richtige Wahl. Erstmal ganz in Ruhe Unterordnung und die BHP und dann kann man ja sehen ob man Hundesport weiter machen kann/möchte.

    Das mag sinnvoll sein für später, aber vorher muss die ganze Bespielerei und Beschäftigungszwang, die den Hund in permanente Erwartungshaltung versetzt hat aufhören. Und der Hund muss dann erst mal Stress abbauen und zur Ruhe finden. Erst wenn der Dauerstress weg ist und der Hund wieder aufnahmefähig, kann man über sinnvolle Beschäftigung jenseits von Alltagsbewältigung nachdenken.

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