Ich glaube, ich brauche mal ein klein wenig positive Erfahrungen von euch, denn ich bin gerade mal wieder an einem Punkt, an dem ich Angst hab, dass wir es vielleicht nicht hinbekommen. Dabei stehen wir noch ganz am Anfang...
Mein Zwerg ist jetzt knapp 2 Jahre alt und ist, ich denke, das kann ich jetzt mal so sagen, ein Leinenpröll.
Angekündigt hat sich das schon früh, in dem er bei jeder Hundebegegnung an der Leine unsicher reagiert hat; sich hingelegt hat, oder fixiert hat, oder hibbelig wurde, oder sonstwie nicht gleichgültig reagiert hat. Und ich habe ihm nicht adäquat zeigen können, wie er sich stattdessen verhalten soll.
Wir haben viel versucht. Haben alles an Tips versucht, anzuwenden und umzusetzen und nein, nicht alles gleichzeitig. Bögen laufen, Aufmerksamkeit einfordern (Spieli oder Futter), ein Markerwort, Hunde generell schönfüttern...Leinenkontakte vermieden.
Wenn ein Ausweichen oder Zurückgehen nicht mehr ging, bin ich mit ihm an kurzer Leine mit eben soviel Abstand wie möglich ohne Rücksicht auf das Gezeter am anderen Ende der Leine zügig dran vorbei...ein grosser Fehler, wie ich inzwischen weiss.
Eine Zeitlang hatte ich den Eindruck, dass es besser werden würde, aber seit ein paar Wochen reagiert er (weiterhin nur an der Leine) - was er vorher nie tat - wirklich lautstark keifend und brummend und hysterisch auf eine unberechenbare Auswahl uns entgegenkommender fremder Hunde.
Dabei spielt Rasse und Geschlecht scheinbar keine Rolle und die Distanz, auf der das passiert, ist wirklich für mich erschreckend hoch.
Wir haben einen tollen Trainer gefunden, mit dem wir daran arbeiten; auch einem Gruppentraining wohnen wir jetzt bei. Er ist zuversichtlich, aber auch realistisch und hat mir gesagt, dass viel Arbeit vor uns liegt. Das ist mir bewusst und davor scheue ich mich auch nicht. Ausserdem bin ich wirklich hochmotiviert, das Problem mit der richtigen Anleitung in den Griff zu bekommen.
Deswegen erwarte ich mir auch keine Trainingstips von euch, sondern positive Erfahrungen von jenen, die ähnliches erlebt und geschafft haben.
Ich muss sagen, dass das Fraggle und ich wirklich - wie das auch andere feststellen - ein gutes Team sind...aber eben vor allem da, wo wir 97% unserer Zeit verbringen. Das ist da, wo wir weitläufig und vorausschauend ohne Leine laufen, so auch problemlos auf andere Menschen, egal welchen Tempos oder Gefährtes, und Hunde (sowie mehrmals die Woche ihm bekannte) treffen. Wir haben keine Probleme mit Rückruf, oder jagen; er läuft bei mir, wenn er das soll: er kann stoppen und warten und weiss, was er darf und was nicht.
Aber für Ortschaften ist er völlig unerzogen. Er läuft schlecht (weil äußerst selten) an der Leine. Das üben wir seit ein paar Wochen und machen Miniminifortschritte. Ohne Aufregung geht es inzwischen ganz gut.
Er kann eigentlich kein Platz oder sowas, weil wir das so gut wie nie brauchen.
An der Leine irgendwo warten, verlangt ihm schon einiges ab und ist ein bisschen tagesformabhängig. Wir üben auch zuhause wieder vermehrt, Dinge auszuhalten. Titschende Bälle oder rollende Papprollen zu ignorieren. Meine Pizza kann er davorliegend schon lange und auch lange Zeit bewachen, ist halt nach einer Weile vom Sabbern leicht dehydriert. Nur Spass.
Also, was ich sagen will, er ist generell nicht lernresistent. Aber in der Aufregung ist es megamegaschwer für ihn, seine Aufmerksamkeit in meine Richtung zu bekommen.....
Ich brauch ein bisschen positive Bestärkung, positive Erfahrungen. Von denjenigen, die vielleicht auch mal an dem Punkt waren, wo sie dachten, dass sie den Rest des Hundelebens nur noch würden managen können und es doch geschafft haben, halbwegs normal mithalten zu können.
Sorry, es ist etwas lang geworden und ich hoffe, dass dieser Thread okay ist und an der richtigen Stelle, weil er ja eigentlich keine Fragestellung beinhaltet.
Das ist halt mein offenes Fass und ich würde mich über Feedback freuen!