Unsere Baustellen

  • Dafür, wie man einen Hund körpersprachlich so maßregelt, dass er beeindruckt ist gibt es keine Anleitung a la "Oberkörper vorbeugen".

    Vor allem musst du es ernst meinen, dann stimmt die Körpersprache schon von ganz allein.

    Mit einer technischen Abfolge von Körperbewegungen wird dein Hund dich auslachen, aber nicht beeindruckt sein wenn du diese Grenze nicht wirklich ziehen willst. Denn dann würdest du keine Anleitung brauchen sondern dein Hund wüsste genau was los ist.


    Dass es nicht funktioniert wenn du es halbherzig machst hast du ja schon gemerkt.

    Wenn du dich damit nicht wohl fühlst macht es auch keinen Sinn dich da rein zu zwängen, denn es wird nie den Erfolg haben wie bei jemandem der überzeugt davon ist was er tut.

    Das würde darin enden, dass du über lange Zeit halbherzig schimpfst und sich im Grunde nichts ändert, außer dass bei euch beiden Frust entsteht.



    Edit: Ich glaube das klingt ziemlich negativ. So ist es gar nicht gemeint. Ich wollte damit nur sagen, dass dieser Weg offensichtlich nicht zu dir passt. Aber das ist ja nicht schlimm, viele Wege führen nach Rom und der, der sich für dich richtig anfühlt wird der passende für euch sein. Wenn ihr aktuell gut vorankommt dann lass dich durch die verschiedenen Erfahrungsberichte hier nicht aus dem Konzept bringen sondern halte durch und trainiere fleißig weiter.

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    • Zitat

      Das ist halt im Ort oder im Urlaub oder bei Teilnahme am Training total unrealistisch. "Keine" Hundebegegnungen...wie soll das gehen?

      Aber das sind doch klar umrissene, vermeidbare Situationen?


      Das genannte Maßregeln kann nur funktionieren, wenn Dein Hund überhaupt gelernt hat, was er tun soll. Also, falls Du jetzt darüber nachdenkst, das anzuwenden.


      Dein beschriebenes Leinführigkeitstraining würde ich auch noch mal verändern. Es könnte sein dass Du ihn mit dem Richtungswechsel fürs Ziehen belohnst.

      Aber ich meine, das hatten wir generell schon mal in einem anderen Thema.

    • Das genannte Maßregeln kann nur funktionieren, wenn Dein Hund überhaupt gelernt hat, was er tun soll. Also, falls Du jetzt darüber nachdenkst, das anzuwenden.

      Genau, ich glaube das ist in meinen Beiträgen nicht deutlich geworden weil ich das irgendwie vorausgesetzt habe:

      Erst Alternativverhalten beibringen, dann maßregeln wenn er sich dagegen entscheidet (sofern man diesen Trainingsweg gehen möchte).

      Den ahnungslosen Hund zusammenzufalten und ihn dann hilflos in der Luft hängen zu lassen ist ineffizient und fies.

    • Edit: Ich glaube das klingt ziemlich negativ. So ist es gar nicht gemeint. Ich wollte damit nur sagen, dass dieser Weg offensichtlich nicht zu dir passt. Aber das ist ja nicht schlimm, viele Wege führen nach Rom und der, der sich für dich richtig anfühlt wird der passende für euch sein. Wenn ihr aktuell gut vorankommt dann lass dich durch die verschiedenen Erfahrungsberichte hier nicht aus dem Konzept bringen sondern halte durch und trainiere fleißig weiter.

      Ich wollte mir nur vorstellen können, wie körpersprachliches Maßregeln aussieht.


      Das genannte Maßregeln kann nur funktionieren, wenn Dein Hund überhaupt gelernt hat, was er tun soll. Also, falls Du jetzt darüber nachdenkst, das anzuwenden.

      Nein, da denke ich nicht drüber nach.


      Ich bin ja wirklich zu dem Trainer hin, weil ich wollte, dass sich jemand direkt ansieht, wo genau unser Problem liegt. Wenn ich das hier in Forum erzähle, mögt ihr vielleicht eine Vorstellung haben, wie das bei uns abläuft, aber ihr seht ja nicht meine Körpersprache, mein Timing, meine Fehler, sondern könnt mir nur Tips auf Grundlage von Vermutungen geben.


      Mir war nach einer für mich nicht so guten Trainererfahrung wichtig, dass er auf jeden Fall gewaltfrei arbeitet und danach habe ich auch explizit gesucht. Das soll keine Wattebauscherei sein, nein, aber eben Training auf Basis von Vertrauen und das würde ich definitiv zerstören, wenn ich jetzt halbherzig nach Anleitung anfangen würde, den Hund anzublaffen (denn was anderes würde es bei mir nicht sein), ohne auch nur ein bisschen dahinter zu stehen.


      Die Situation, dass der Zwerg einen fremden Hund anfletscht, hat sich während der ersten Trainerstunde einfach nicht ergeben.

      Der Trainer hatte seine Hündin dabei und sie ist wohl einfach so ein Sonnenschein :herzen1: und es war eben wieder mal eine gestellte Situation.

      Und hinzu kam, dass er eine solche Ruhe ausgestrahlt hat, dass ich selber auch deutlich entspannter war.


      Ich fühle mich da wirklich gut aufgehoben und möchte den Weg, den wir jetzt eingeschlagen haben, auch weiter verfolgen. Es sind jetzt gerade mal anderthalb Wochen seit der Einzelstunde vergangen und wir stehen wirklich noch ganz am Anfang. Daher sagte ich ja im ersten Post, dass ich gar nicht auf der Suche nach Trainingstips, sondern nach (positiven) Erfahrungen bin.


      Bin euch aber dankbar für beides und für eure Erklärungen, wie ihr was gemacht habt und welche Erfolge ihr hattet! Nicht, weil ich alles nachmachen will, sondern weil es mir auch hilft, zu sehen, wie individuell Hunde, Halter und Trainingsmethoden sein können. :smile:


      Zitat

      Dein beschriebenes Leinführigkeitstraining würde ich auch noch mal verändern. Es könnte sein dass Du ihn mit dem Richtungswechsel fürs Ziehen belohnst.

      Das interessiert mich jetzt allerdings schon genauer. Was meinst du damit?

    • Einen wirklich positiven Erfahrungsbericht kann ich dir leider auch (noch) nicht geben. Wir stecken mit unserem Rüden ebenfalls mittendrin in der Pöbel-Problematik. Ich lese gespannt hier mit.


      Aber mich würde mal interessieren, welchen Weg du jetzt eingeschlagen hast gemeinsam mit deinem Trainer. Magst du darüber mal berichten?

    • Postive Erfahrung ist relativ.

      Ich kann mit Alma inzwischen so ziemlich alles, wenn ich es vorher sehe und den Daumen drauf habe.


      Bin aber auch nur nen Mensch und keinen 180 ° Blick, noch kann ich um Ecken gucken (noch keine ich meine Mitmenschen immer dazu motivieren mal 3 Sekunden zu warten, bis ich alle Hunde sortiert habe).

      Also gibts ab und zu noch rumgekeife an der Leine.

      Ist aber im vergleich zu vor 2 Jahren echt lächerlich und von mir auch wieder abstellbar.



      Mein Ziel wäre es allerdings, dass Madame gar nicht mehr auf die Idee kommt loszuprollen :muede:.

      Ob wir das jemals hinbekommen sollten, steht noch in den Sternen. |)

    • Oh, hier kann ich mich anschließen! :)


      Mein Labbi fing etwa mit einem halben Jahr an, Leinenpöbelei zu seinem Hobby zu machen. Das ging, denke ich, mit der Zeit einher, als er nicht mehr zu jedem anderen Hund durfte (war dann halt Junghund und kein süüüüßer Welpe mehr..). Das Leinenkontakt allgemein eher vermieden werden soll wusste ich zu der Zeit als Erst-HH noch nicht.


      Mit neun Monaten war es dann so schlimm, dass jeder, wirklich jeder Hund im Radius von 20m angepöbelt wurde. Die zarten 25kg erwiesen sich in diesen Situationen als Herausforderung für mich.

      Wir also zur HuSchu - ich sollte jeden Hund schönfuttern. Soweit so gut. Klappte bei den Hunden in der HuSchu gut, wieder zu Hause konnte ich ihm das Fressen vor die Nase halten, fraß er nicht. Der Reiz war höher.

      Hab dann "guck mal hier" geübt. Immer wenn er mich ansah gab es Leckerlie. Diese Variante verengte den Radius schon mal auf 10m.

      Wenn man aber in einer Stadt mit vielen engen Wegen wohnt hat man leider oft keine 10m.


      Neuer Trainer, neues Glück. Ihre Einschätzung war schnell gefasst "der entscheidet zu viel selbst". Ich brauche mehr Selbstbewusstsein und der Hund auch etwas Respekt vor mir.

      Neuer Ansatz: wenn er versucht zu pöbeln, zurückpöbeln. Ich werde dabei nicht handgreiflich sondern dränge ich körperlich zurück bis er aus seinem Fixieren raus ist und mich anschaut. Dann wird gelobt.


      Bisher scheint das den Durchbruch zu bringen, ich muss immer seltener korrigieren.


      Ich drücke alle Pfoten und Daumen, einen Leinenpöbler zu haben ist echt belastend!

    • Ich weiss, dass man Leinenführigkeit normalerweise binnen kurzer Zeit dem Hund verinnerlicht hat,

      Wo steht das denn?

      Verinnerlicht, also "hat verstanden, was man will", und "kann es in jeder Situation zeigen" sind ja auch noch mal zwei Paar Schuhe. Nee, das dauert länger!

    • Erzählst du deinen Weg? =)

      Bei uns waren es letztendlich verschiedene Ansätze. Das fing Zuhause schon an also alles etwas Umfangreicher. Grob zusammengeschnitten: 1) er hatte 2-3 Kontrollplätze zuhause, die waren tabu. Jedes mal wenn er sich dahin gelegt hat wurde er weg geschickt. 2) Wir haben ihn regelmäßig das Körbchen zugewiesen und darauf bestanden, dass er dort bleibt bis er wirklich "geruht" hat. (Die beiden Punkte liefen unter dem Motto, wie soll er draußen die Kontrolle abgeben wenn er es in der Wohnung schon nicht macht/kann). 3) Alternativverhalten belohnt. Jedes Ohr zurück klappen, schnüffeln, weg schauen etc. haben da auch angefangen mit dem Clicker zu arbeiten weil er den vom Tricksen zuhause kennt. 4) Leineführigkeit in der Begegnung nicht sooo genau genommen und ihn durchaus auch vorlaufen lassen wenn er aus der Situation raus wollte (nur in die Leine springen um zu flüchten ist verboten) 5) Gepöbel wurde korrigiert. 6) Und ich schaue ihn nicht mehr an. Hab ihn immer angestarrt um drauf vorbereitet zu sein wenn er mir in die Leine geht und habe damit unnötig Druck aufgebaut :doh:


      Da ich das Problem wirklich gezielt angehen wollte bin ich mit ihm ein paar Mal in einen Park gefahren in dem einem alle paar Meter Hunde entgegen kommen. Ich wusste schon vorher, dass er weniger zum Pöbeln neigt wenn wir innerhalb kurzer Zeit viele Begegnungen haben. So war es auch, er hat von sich aus (was er so bei einzelnen Begegnungen auf unseren Runde nicht machen würde) ganz viel Alternativverhalten gezeigt was ich natürlich am laufenden Band belohnen konnte. Dadurch hatte er, für mein Gefühl zumindest, innerhalb relativ kurzer Zeit verstanden was man statt pöbeln eben noch machen kann und ich hatte dort mehr Platz zum Bögen laufen weil neben den Wegen erstmal noch meterweit Wiese kommt nicht direkt Wald, Böschung oder 1,5 Meter hoher Wildwuchs.


      Ich hatte mich vorher ziemlich auf das fixieren und "glotzen" versteift. Er "glotzt" teilweise immer noch stark, da sind wir noch dran aber trotzdem verfällt er nicht ins pöbeln. Bei ihm war es absolut der falsche Weg auf biegen und brechen den Blick unterbinden zu wollen. Das schafft er derzeit einfach noch nicht und ich kanns ihm nicht verübeln, wer lässt schon gern die Gefahr aus dem Auge :ka: Ich habe das Gefühl umso öfter wir Hundebegegnungen haben die jetzt so laufen wie sie es gerade tun umso leichter fällt es ihm allmählich auch wirklich den Blick zu mir zu wenden.


      Unser Weg ist mit Sicherheit nicht der professionelle aber für uns funktioniert es sehr gut :D

    • Aber mich würde mal interessieren, welchen Weg du jetzt eingeschlagen hast gemeinsam mit deinem Trainer. Magst du darüber mal berichten?

      Du wärst wahrscheinlich enttäuscht, denn es handelt sich dabei eigentlich um die Klassiker.

      Leinenführigkeit, Aufmerksamkeit einfordern, dabei gutes Timing, Alternativverhalten anbieten.


      Ich hab jetzt ein paar mal versucht, es ausführlich aufzuschreiben, aber ich kann es nicht so gut erklären, versuche es vielleicht aber zu einem anderen Zeitpunkt noch mal.


      Wichtig sagt er, ist auch, dass er kennenlernt, dass er nicht 'straight drauf zu' muss, denn bisher hab ich ihm ja genau das immer aufgezwungen.

      Und dass er lernt, dass an der kurzen Leine generell ÜBERHAUPT NICHTS passiert. Und schon gar nichts, was ER entscheidet. Und damit die Erwartungshaltung runterschrauben.


      Ich muss ja auch sagen, dadurch, dass wir fast nur im Freilauf unterwegs sind, heisst anleinen eigentlich immer "da passiert gleich was". Entsprechend ist die Aufregung da schon gleich gross. Deswegen leine ich ihn zwischendurch jetzt immer mal kurz an und gehe so ein Stück und entlasse ihn dann ohne grosse Aufregung wieder. Ich hab zwar das Gefühl, dass er innerlich die Augen verdreht :roll:, aber auch, dass er beim Anleinen nicht mehr gleich ganz so die Gegend scannt.

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