Qualzuchten III
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Helfstyna -
4. November 2019 um 10:27 -
Geschlossen
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@san94 Genauso so habe ich ihn genutzt. Polemik und Draufhauen sind zwei paar Schuhe und beides bringt nichts.
Dein Hinweis auf den Stuhlkreis z. B.: Das ist Polemik. In genau der von Dir zitierten Art.
Und in wie fern ist die Bezeichnung "Draufhauen" nun weniger Polemik, als mein Stuhlkreis?
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Hi,
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„Soziale Ächtung“ würde ich mir da erlauben, wo ich die fundamentale Gewissheit hätte, dass ich in diesem Bereich unbestreitbar das moralisch höherwertigere Lebewesen bin. Habe ich aber nicht, am strukturellen Tierleid, das in unserer Gesellschaft verankert ist, partizipiere ich auch.
Also wird das eine toleriert, weil man das beim anderen auch toleriert? Dann bewegt sich in beiden Gebieten nichts und niemandem ist geholfen.
Wobei ich meine mich zu erinnern, dass du ja auch im kommerziellen Nutztiersektor bemüht bist, Vegetariern/Veganern, Versuch nachhaltig zu leben usw. oder verwechsel ich dich da gerade? Wenn du aber sagen kannst "ich will mit kommerzieller Nutztierhaltung (soweit möglich) nichts zu tun haben", warum brauchst du dann "mehr" moralische Überlegenheit um zu sagen "ich will mit Qualzucht (soweit möglich) nichts zu tun haben"?Das ist eine persönliche Konsequenz, keine soziale Ächtung. Keine Einzelperson kann irgendwas irgendwie ächten. Das ist ein Werkzeug das nur die Gesellschaft verwenden kann. Davon kann man ein Teil sein, ja, aber man kann es nicht alleine tun.
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Ich versuche es mal mit dem folgendem Beispiel der Corona Impfung.
Zuerst wurde mit Argumenten es versucht.
Hatte nichts gebracht, der Ton wurde auf beiden Seiten rauher. Ende vom Lied es wird sich Radikalisiert. Ähnliches findet hier statt, nur hier so schlimm es auch ist hatte die Politik nie Bock oder die Eier in der Hose Qualzucht zu verbieten.
Und spätestens wenn ein Qualzuchtverbir kommen sollte und da mehr Rassen draufstehen als bislang gedacht geht der Aufschrei aber los.
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@san94 Insofern, als dass es hier verbal auf Einzelne draufgehauen wurde, aber keiner Stühle gestellt oder (von denjenigen, die höflichen Umgang befürworten) Seele gestreichelt hat.
Aber da können wir uns vermutlich noch ewig im Kreis drehen. Ich bin durchaus für Kritik und offene unbeschönigte Worte wie im Beitrag von Bonadea zum Beispiel. Aber den Aufruf zur sozialen Ächtung - vielleicht stelle ich mir da auch etwas ganz anderes vor als Andere - den halte ich für kontraproduktiv.
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Aber den Aufruf zur sozialen Ächtung - vielleicht stelle ich mir da auch etwas ganz anderes vor als Andere - den halte ich für kontraproduktiv.
Also ich kann jetzt nur von mir sprechen, ich habe den Begriff "soziale Ächtung" aus den vorherigen Beiträgen übernommen, weil er finde ich ganz gut auf den Punkt bringt, eben für Thematik xy kein positives Feedback mehr zu erhalten und das ist im Grunde genau das, was du in deinem vorherigen Beitrag auch als richtig und wichtig beschrieben hast. Daher denke ich, es ist eher der Begriff, der stört?
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Aber den Aufruf zur sozialen Ächtung - vielleicht stelle ich mir da auch etwas ganz anderes vor als Andere - den halte ich für kontraproduktiv.
Eigentlich alle die diesen Begriff hier benutzt haben - übrigens wurde er nur aufgegriffen, weil ihn Dr. Rückert in seinem Interview zum Thema Qualzucht genutzt hatte - haben es hier klar definiert: kein positives Feedback mehr (wie Likes etc.) und deutliche Worte in der Aufklärung wie Bonadea beispielsweise es getan hat. Niemand hat gesagt, es sei ne knorke Idee, Leute wüst zu beschimpfen o.ä.
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Es geht in dem Falle bloß darum, dass man sich klar positioniert. Mehr nicht. Und das ist auch kein "Draufhauen"
Ich like einen Hund ohne Nase genauso wenig wie eine qualgezüchtete Kuh oder einen qualgezüchteten Fisch.
Auch, werde ich entsprechenden Käufern meine Meinung sagen. Genauso wie beim Erwerb von Welpen die aus irgendwelchen Verschlägen stammen und viel zu früh getrennt werden.
Unternehmen, die damit Werbung machen, die sind bei mir unten durch.
Im Freundeskreis würde ich bei der Anschaffung sagen, wie ich es finde, dass man sich Hunde kauft, die keine Luft bekommen. Gleiches bei entsprechenden Vermehrer-Welpen aus dem Ausland, etc.
Deshalb renne ich aber nun nicht los, und pampe jeden Bully-Besitzer auf der Straße an oder sowas.
Warum das Wort Stuhlkreis? Weil es Diskussionen gibt, da kann man keinen Kompromiss finden. "Nur ein bisschen Atemnot", "nur ein paar Keilwirben"? Letztendlich gibt es keine Basis sich zusammenzusetzen und eine Lösung zu finden, so dass beide Seiten zufrieden sind. Es ist eben eine Grundsatzdiskussion der Gesellschaft. Wollen wir qualgezüchtete Tiere akzeptieren?
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Aber den Aufruf zur sozialen Ächtung - vielleicht stelle ich mir da auch etwas ganz anderes vor als Andere - den halte ich für kontraproduktiv.
Eigentlich alle die diesen Begriff hier benutzt haben - übrigens wurde er nur aufgegriffen, weil ihn Dr. Rückert in seinem Interview zum Thema Qualzucht genutzt hatte - haben es hier klar definiert: kein positives Feedback mehr (wie Likes etc.) und deutliche Worte in der Aufklärung wie Bonadea beispielsweise es getan hat. Niemand hat gesagt, es sei ne knorke Idee, Leute wüst zu beschimpfen o.ä.
Nur ist soziale Ächtung was ganz anderes. Das ist damit garantiert nicht gemeint. Gerade in Deutschland sollte man da ein wenig aufpassen.
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Nein, Du verwechselst mich nicht. Ich lebe seit 37 Jahren meistenteils vegetarisch, verzichte auf Auto und Führerschein, seit 20 Jahren komplett auf private Flugreisen, bestreite mein Essen zum größten Teil aus der Biokiste (mein Mann sieht das nicht ein
) und habe einen Teil (aber nicht alles) der Hundeernährung auf Bio umgestellt. Meine Tiere kommen (bis auf Ronja) bisher aus dem Tierschutz. Und nö - das macht aus mir mMn keinen moralisch besseren Menschen (nicht nur, weil da noch Luft nach oben ist). Es zeigt nur, dass ich ein Mensch bin, der in manchen Bereichen nicht so gut verdrängen kann wie viele Andere.
Und wo habe ich geschrieben, dass ich Qualzucht toleriere? Das ist für mich das fundamentale Missverständnis hier. Man kann in der Sache hart kritisieren. Auch bestimmte Handlungsweisen von Menschen hart kritisieren. Meinetwegen auch verurteilen (aber dazu fühle ich mich nur in wenigen Bereichen berufen). Das ist für mich aber etwas Anderes, als jemanden zu „ächten“. Das eine richtet sich gegen eine konkrete Handlungsweise. Das andere gegen den Menschen an sich.
Wie gesagt, mag sein, dass ich den Begriff nur anders verstehe als Andere. Aber für mich in dem kleinen minimalen Bereich, in dem ich eine Chance dafür sehe, durch mein Tun etwas zu bewirken - in dem Bereich empfinde ich Ächtung als kontraproduktiv. Weil es die Kommunikation zu dem Menschen abschneidet.
Und da, wo ich mich politisch engagiere, gehts um die Sache.
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Ich versuche es mal mit dem folgendem Beispiel der Corona Impfung.
Zuerst wurde mit Argumenten es versucht.
Hatte nichts gebracht, der Ton wurde auf beiden Seiten rauher. Ende vom Lied es wird sich Radikalisiert. Ähnliches findet hier statt, nur hier so schlimm es auch ist hatte die Politik nie Bock oder die Eier in der Hose Qualzucht zu verbieten.
Und spätestens wenn ein Qualzuchtverbir kommen sollte und da mehr Rassen draufstehen als bislang gedacht geht der Aufschrei aber los.
Der Politik mangelt es nicht an "Bock" oder "Eiern". Würde Qualzucht im Allgemeinen verboten werden, hätte "die Politik" massive Probleme mit der Nutztier-Lobby. Diese Lobby bezahlt ordentlich viel Geld, damit politisch möglichst nichts beschlossen wird, dass zu Mehrausgaben führt, also sowas wie bessere Haltungsbedingungen oder auch das Verbot von Qualzuchten, da vermutlich 100% der in großrahmiger Nutztierhaltung gehaltenen Tiere Qualzuchtrassen angehören.
Solange es keine größere Motivation gibt, etwas zu ändern, besteht auch keine Motivation auf diese finanziellen Mittel zu verzichten. Größere Motivation wäre zum Beispiel ein extrem großer Aufruhr der Bevölkerung, so dass erneut gewählt zu werden in Gefahr kommt.
Um es politisch aktuell überhaupt ein bisschen attraktiv zu machen, muss statt allgemeiner Qualzucht explizit von Qualzucht bei Haustieren die Rede sein, um die Nutztier-Lobby still zu halten.
Herzlich Willkommen in der Politik
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