Qualzuchten III

  • @Kreative Logik

    Bei uns im Viertel gibt es aktuell 6 Möpse. Keiner davon mit normalem Gangbild.

    Einer geht wie unbehandelter Kreuzbandriss, die anderen eher wie Hüfte oder Knie hin.

    Die letzten Frenchies vom Sonntagsspaziergang hatten 1x Hüfte schief und 1 Hinterbein mit Rotation, die da nicht hingehört plus zeitweilig Bein leicht nachziehen, die andere hat vorn und hinten so gehinkt, dass es sich fast ausglich. Die heißverehrte Omabully vom Nachbarn besteht seit Jahren nur noch aus Brust und überkreuzt die Beine hinten und hat wohl kaputten Rücken. Immerhin kriegt sie jetzt Schmerzmittel.

    Fairerweise muss man zwar sagen: gruseliges Gangbild haben viele Hunde und man sieht von außen nicht, ob der Besitzer es sieht, aber da ich gern dezent nachfrage, grad bei Junghunde: Nein, es wird übersehen. Oder es wird gesehen, aber ne billige Erklärung gesucht. Alterserscheinung, bei den jungen halt Wachstum, vertreten oder oft: Ja, ich hab mir eh gedacht, dass ich es mal ansehen lasse etc.

  • Es gibt auch noch ne dritte Variante :

    Dem Besitzer fällt tatsächlich irgendwas auf, aber er ist der Einzige der es sieht ^^

    Weil halt jeder Andere denkt der Hund läuft ganz normal, und dem Tierarzt evtl auch nix auffällt weil "Joa, Hunde dieser Rasse laufen halt so" oder so.

    Is aber sicherlich die unwahrscheinlichste Variante.

  • Von derselben Person, mit der ich heute früh bereits diskutierte, kam übrigens dann noch das Argument, ihre Frenchies seien gesund, weil die hatten ja "nur" Problem mit Nase und Gaumensegel. Ich hätte ja keine Ahnung, woran diese Hunde noch leiden könnten :doh:

    Und ein anderer schrieb dann an mich gerichtet, es sei einfach nicht richtig, nur Frenchies als Qualzuchten darzustellen.

    Hab ihn dann darauf hingewiesen, dass ich

    a) das auch nie behauptet habe

    und

    b) dass er selbst wenn er sein Leben lang unter Atemnot leiden würde, ja auch nix davon hätte, wenn ihm andere dann sagen würden: "Ach, andere Leute haben ja auch irgendwelche gesundheitlichen Probleme"

    Und dann kam natürlich - weil Rex mein Profilbild auf FB ist - das obligatorische "Ach, Chihuahuas können übrigens auch gesundheitliche Probleme haben."

    Woraufhin ich schrieb, mein Hund ist erstens mal auch aus dem Tierschutz und dass ich mir der Problematiken in der heutigen Chi-Zucht durchaus bewusst bin :ka: Ich habe mir ja auch schon interessehalber Chihuahua-Zucht-Seiten angesehen und hab mal zufällig auf einer Hundemesse die Chis im Austellungsring gesehen und da gibt es wirklich nur wenige, wo ich sagen würde, dass ich den Eindruck habe, Gesundheit wird über Schönheit und hohen Niedlichkeitsfaktor gestellt.

  • Edit by Mod: Geklaute Bilder entfernt. Du kannst die Bilder verlinken, aber sie hier hochladen, ist verboten.

    Gefunden auf thatvetlifepodcast bei Instagram. Eine Minusnase.

  • Naja. Vom Sprachgebrauch her, sind sie nach der Op "gesund", aber natürlich musste man operativ aushelfen.

    Es ist ja nun auch nicht so, als wäre das Problem mit der OP aus der Welt.

    Das Gewebe kann wieder nachwachsen, die OP selbst belastet den Körper immens und hat Folgen.

    Postoperativ geht es dem Hund evtl. besser als vorher, aber gesund ist er noch lange nicht!

    Ich hab das auch schon öfter gehört, dass eine OP halt beim Kauf des Hundes gleich einkalkuliert wird. Das wird ähnlich gesehen wie eine Kastration - "macht man halt" und fertig.

    Einfach nur schrecklich.

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    Gefunden auf thatvetlifepodcast bei Instagram. Eine Minusnase.

    Oaaahhh ich finde das immer so gruselig, wenn bei den Brachys die Augen in verschiedene Richtungen gucken. Habe tatsächlich noch nie einen Mops gesehen, bei dem das nicht so ist, selbst bei den ach so gesunden Retromöpsen & Altdeutschen Möpsen sieht man es eigentlich immer (aber natürlich nicht so schlimm wie auf diesen absolut furchtbaren Bildern). Genau so einen Mops habe ich gestern in der Bahn gesehen und er klang so unfassbar grausig. Es war zum Heulen.

  • Eine OP ist reine Schadensbegrenzung, aber keine "Heilung".

    Viele Hunde bekommen trotz einer gut durchgeführten OP auf kurze oder lange Sicht wieder Probleme. Und einige Hunde profitieren von einer OP auch nur sehr gering, da sie evtl. schon einen Kehlkopfkollaps haben oder andere strukturelle Probleme im Nasenrachenraum, die sich operativ nicht beeinflussen lassen.

    Davon mal abgesehen, dass jede Narkose bzw. die Aufwachphase bei diesen Hunden für sich ja schon ein Risiko darstellt.

    Aber meine Kollegin erzählte kürzlich von einer Kundin, die felsenfest behauptete, ihr Hund sei freiatmend und hätte keine Probleme mit Narkose, weil er ja bereits am Gaumensegel operiert wurde. Schön wäre es ja. Leider lügen sich da viele in die Tasche oder sind dann enttäuscht, wenn der Hund nach seiner OP immer noch geräuschvoll atmet und denken, die OP wäre irgendwie nicht "richtig gemacht worden".

  • Einige Hunde mit sehr losem Bindegewebe, zB. einige größere Molosser, können auch schon mal Probleme mit einem zu fleischigen und zu labberigen, langen Gaumensegeln haben.

    Aber im Prinzip betrifft das Problem der Atmung insbesondere brachycephale Hunde.

    Ich kenne keine mesocephale oder doliocephale Rasse mit verengten Nasenlöchern, nein.

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