Qualzuchten III

  • Gibts da Erfahrungswerte, ob es sicher ist, dass solche Gutachten in Verordnungen münden und wie lange es dauert? Es klingt ja erstmal gut. Aber wenn ich mir z. B. die aktuellen politischen Entwicklungen zur Kastenstandhaltung anschaue (Rechtsgutachten im Auftrag von Greenpeace wurde 2017 veröffentlicht und vom DJGT im gleichen Jahr kommentiert), dann mag ich meine Hoffnungen da nicht allzu hoch hängen :( :

  • Ich hab doch nichts miesgeredet :ka: Ich hab einfach gefragt, obs da Erfahrungswerte aus anderen Bereichen gibt. Das mit der Kastenstandhaltung ist das Einzige, das ich parat habe. Und da habe ich mich damals gefreut. Sehr sogar. Die Freude ist nur mittlerweile gründlich vergangen, deshalb wüsste ich da gerne mehr.

    Ansonsten schönen Sonntag noch.

  • Wichtig ist doch erst einmal, dass eine gesetzliche Grundlage geschaffen worden ist. Darauf können jetzt Veterinärämter/Ordnungsamt/Polizei etc. reagieren. Vorher waren denen doch weitgehend die Hände gebunden, weil es keine oder nur schwammigen Aussagen gab.

    Jetzt liegt es an jedem einzelnen Menschen auf Mißstände aufmerksam zu machen, anzuzeigen und auch am Ball zu bleiben, dass sich grundlegend etwas verändert.

  • Die rechtlichen Grundlage ist das TierSchG. Mit einem Gutachten schafft man keine gesetzlichen Grundlagen, das kann ein Interessensverband gar nicht. Verordnungen erlässt die Exekutive, Gesetze die Legislative.

    Ein Rechtsgutachten ist erstmal „nur“ eine Würdigung bzw. Auslegung bestehender gesetzlicher Regelungen für einen bestimmten Sachverhalt und einen bestimmten Zweck (z. B. auch einfach nur für die eigenen Unternehmenszwecke). Damit ein Gutachten in eine Rechtsverordnung mündet, muss Lobbyarbeit geleistet werden.

    Was für mich hier interessant wäre, ist, inwieweit die Tierärztekammer aus dem Gutachten Handlungsempfehlungen und ggf. sogar standesrechtliche Konsequenzen beschließen kann, bevor es eine konkrete Rechtsverordnung gibt.

  • Vorhin haben wir eine 8-monatige Französische Bulldogge getroffen. Ich und die rund 20-jährige Halterin liessen unsere Hunde zusammen flitzen. Leider nur kurz: Nach ca. 3 Minuten war die arme Kleine dermassen hinüber. Sie hat gekeucht und beinahe gekotzt, die Augen sind fast rausgekullert. Ich hab das Spiel abgebrochen und Louie eingesammelt. Sie meinte: «Sie können ruhig weiterspielen, die atmet immer so». Und das bei nur ca. 12 Grad. «Zum Glück schwimmt sie ja gern», meinte die Besitzerin, als ich meine Bedenken zum bevorstehenden Sommer äusserte. Ehm, ja, genau. Dieses arme Lebewesen tut mir so unendlich leid:(:(

  • Das find ich besonders schlimm/pervers, also dass Zustände, die bei fast allen anderen Rassen als eine Indikation angesehen werden lieber heute als morgen den Tierarzt aufzusuchen, als ganz normal angesehen werden...

  • Mir ist grade: "wenigstens kann sie überhaupt schwimmen" durch den Kopf geschossen :verzweifelt:

    Das schoss mir auch durch den Kopf

    Das find ich besonders schlimm/pervers, also dass Zustände, die bei fast allen anderen Rassen als eine Indikation angesehen werden lieber heute als morgen den Tierarzt aufzusuchen, als ganz normal angesehen werden...

    Genau, ganz besonders traurig ist es, weil kein Bewusstsein für das Leid da ist. Die müssen wohl erst umkippen ehe man zum TA geht...

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