Qualzuchten III
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Gast41354 -
4. November 2019 um 10:27 -
Geschlossen
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Und ganz ehrlich? Ich hab in den 8 Jahren mit meinen Jungs 3 TA-Praxen durch. Keinen, absolut keinen der TAs (2 einzelne, 1 Gemeinschaftspraxis mit 3 TAs) würde ich jemals um Rat fragen wenn es um einen Hund geht!
Mal so die Perlen der Weisheit die mir auf die Schnelle wieder eingefallen sind:
"Wenn der mit 5 Monaten noch nicht das Bein hebt beim Pieseln ist das super! Dann wird er nicht dominant."
Das sind aber doch keine gesundheitlichen Fragen, Aoleon. Damit muss er sich doch gar nicht auskennen. Das macht ihn doch nicht gleich zum Superidioten, den ich im gesundheitlichen Bereich gar nicht mehr fragen muss, weil er das mit dem Verhalten nicht drauf hat.
Natürlich ist nicht jeder Veterinär auch ein guter Verhaltensforscher, schon gar nicht, für jede Tierart (nicht alle habe selbst Tiere und von denen, die welche haben, nicht alle Hunde). Kann ihn z.B. fragen, was er als Mediziner vom Gebäude eines Pferdes hält, ob er irgendwelche Mankos sieht (als Gutachter beim Ankauf z.B.). Aber ob das Pferd auch rittig ist, sich gut ausbilden liesse etc. pp., dafür nehme ich meinen Trainer sicherheitshalber mit (vier Augen sehen mehr als zwei). Das frage ich den TA erst gar nicht.
Und sicher gibt es auch TAe, die selbst Qualzuchten halten, aber nicht jeder TA befürwortet Qualzuchten und/oder macht sich hier selbst etwas vor und/oder es wäre ihm schlicht egal. Denke, sie sind in der Unterzahl, die TAe, die Qualzuchten befürworten. Früher hatten sie weniger den Ruf: "Ist unfähig", sondern es hat geheissen: "Sie wären ja blöde, wenn sie aufklären würden, damit machen sie doch ihr Geld".
Finde, hier werden eine Menge Klischees bedient. Und man sagt mir zwar, meine Beispiele wären nicht repräsentativ, aber die mit den "Idioten", die sollen repräsentativer sein, mir klar machen, dass der TA für Massen die falsche Anlaufstelle ist, um sich über Qualzuchten zu informieren?
Die einzige seriöse Quelle sind noch Tierärzte daher bin ich dr. Rückert so dankbar das er die Infos so leicht verständlich öffentlich macht
Das dachte ich bis jetzt auch zumal es ihr Fachgebiet betrifft.
Aufklärung ist dann effektiv wenn es auch bei denen ankommt die gar nicht danach gesucht haben. Daher sollten die Infos in die News, Zeitungen etc kommen so wie damals das mit den sokas.
Das tun sie ja auch. Immer wieder läuft irgendwo eine Doku im TV, natürlich nicht täglich. Es gibt Artikel in Zeitungen und Fachzeitschriften. Aber die lesen und schauen heutzutage natürlich immer weniger Menschen. Dennoch kann es nicht Aufgabe sein, gefüttert zu werden, Informationsbeschaffung liegt zu einem grossen Anteil auch bei der Bevölkerung selbst. Zur Verfügung gestellt sind sie, m.E. ausreichend.
Bin immer noch der Meinung, vor der Anschaffung eines Tieres sollte man sich schon schlau lesen, sich erweiterte Informationen holen (wenn man sich entscheidet: brauche ich nicht, dann ist das für mich mehr eine Entscheidung, wie denn Unvermögen). Und ich kann mich damit nicht identifizieren, die Restmenschheit für zu blöde zu halten (davon zeugt schon meine Signatur). Für mich ist es z.B. eben auch kein sicheres Zeichen von einem erhöhten Intellekt, die Menschheit zu unterschätzen.
Verorte das Problem der Masse von Qualzuchtliebhabern nicht im unfähigen Gehirn von Menschen, dem fehlenden Intellekt, fehlender Möglichkeiten, sondern genau dort:
Ich denk, gegen das „nicht hören wollen“ hilft wirklich nur gewisse Dinge klar zu verbieten und durchzuziehen. Bei den kupierten Schwänzen und Ohren in der Schweiz funktioniert das auch. Man sieht wirklich fast nie mehr ein kupiertes Exemplar, nicht mal aus dem TS. Es geht also.
Alles andere ist für mich eher eine klassische Entschuldigung bzw. sich herausreden (zum grossen Anteil eben auch Selbstbetrug). Man wollte ja auch nicht glauben, dass kupieren Tierqäulerei ist. Deswegen musste man das verbieten, hier in CH zumindest sehr, sehr erfolgreich (besteht ja auch ein Importverbot, das fehlt m.W.n. in Deutschland, vll. kürzlich nachgeholt, k/A).
Und so sehe ich das auch bei den Qualzuchten. Man will nicht glauben, dass das Tierquälerei ist. Nicht, weil man es nicht könnte oder zu wenig Aufklärung gäbe und/oder, an die man gar nicht erst herankommen könnte, an solche Infos, sondern weil man es nicht glauben will. Und deswegen muss man das verbieten.
Auch in den beiden Studien, die sich damit auseinander gesetzt haben, warum Qualzuchten so populär sind (2018: Französische Bulldogge, 11'203 Neuanmeldungen, man bezieht sich auch auf Rückert in dem Artikel). War nicht, dass es zu wenig Aufklärung gäbe, oder man zu unfähig sei, ihrer habhaft zu werden: https://www.dognews.at/warum-kauft-man-qualzucht/
Das Fazit der Studie lautet:
Sehr vereinfacht und überspitzt gesagt: Der Mensch erschafft sich einen Krüppel um sich dann um ihn zu kümmern und mit ihm in einer eigenen Welt zu leben.
Und das wiederum lässt sich zusammenfassen: "Will nicht wissen, will haben".
Und das ist losgelöst von der Intelligenz und den gegebenen Möglichkeiten zu betrachten. Auch kluge Menschen können dumme Dinge tun.
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Hallo,
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Wo war denn eigentlich nochmal diese Doku über das Gangbild von dieser (franz.?) Bulldogge?
Da ging's doch darum, dass der Körperbau ansich auch leider so verbaut ist, dass ein ganz normaler Gang gar nicht möglich ist?
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zum Thema Probleme von Qualzuchthunden... eine Freundin von mir hat eine französische Bulldogge, ein Rüde, 4 Jahre alt, zuckersüß... aber ne Menge Probleme: musste mit 2 Jahren operiert werden wegen der Atemproblematik. Hat Probleme mit dem Rücken, jede Menge Allergien, der Temperatur... aufgrund seiner Allergien hat er öfter mal gerötete Haut, auch an den Hoden, und das juckt wie verrückt... weil er sich aber da nicht lecken kann (sorry!!), schubbert er sich bei einem Schub immer die Hoden an allen möglichen Dingen.
Der Hund ist jetzt offiziell Mischling, weil seine Züchterin wissentlich mit einer Hündin gezüchtet hat, die nicht zur Zucht zugelassen war und die Papiere gefälscht hat, um das zu verschleiern. Immerhin musste sie allen Käufern einen großen Betrag zurückerstatten, weil die sich zusammen getan haben und vor Gericht gegangen sind. Aber ohne Hilfe vom VDH, den hat das leider nicht besonders interessiert.
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Wo war denn eigentlich nochmal diese Doku über das Gangbild von dieser (franz.?) Bulldogge?
Da ging's doch darum, dass der Körperbau ansich auch leider so verbaut ist, dass ein ganz normaler Gang gar nicht möglich ist?
Weiss, was Du meinst. Aber das sind so viele Dokus über Qualzuchten. Glaube, es wäre ein Teil einer längeren Dokumentation gewesen (habe auch schon einige durchgeklickt), denke, das findet sich nicht so einfach.
Auf die Schnelle habe ich nur das hier, sind zumindest Röntgenbilder vom Rücken drauf:
[media]https://www.youtube.com/watch?v=bpw5KP9XBpY[/media]
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Und das wiederum lässt sich zusammenfassen: "Will nicht wissen, will haben".
Ich glaube das ist die Wurzel aller Probleme und betrifft wirklich einige Bereiche in der Tierhaltung*.
(*Angefangen bei der Käfighaltung von Meerschweinchen /Kaninchen ohne Auslauf und in Einzelhaft, falsches Futter aus dem Zoohandel, keine eindeutigen gesetzlichen Vorgaben, wenig Interesse am Tier selbst, sondern an erster Stelle etwas zu haben was man "betüddeln" kann, ohne die jeweiligen Bedürfnisse zu sehen bzw. sie ernst zu nehmen.)
Klar ist Tierhaltung immer irgendwo egoistisch, aber gerade deswegen finde ich es so wichtig zu überprüfen, ob Vorstellung und Realität zusammenpassen und sich ernsthaft darum zu bemühen dem Tier das bestmöglichste Zuhause zu bieten, mit allem was dazugehört. Sich im Vorfeld zu informieren, ohne die Augen zu verschließen, wenn man dabei auf Dinge stößt die man vielleicht lieber nicht hören möchte.
Übrigens glaube ich, dass es vielleicht Sinn machen könnte, wenn Zoofachpersonal, Tierärzte und Tierarzthelfer regelmäßig Lehrgänge/Seminare besuchen würden, sodass ihnen zumindest die "Basics" der Tierhaltung/ Gesundheit vermittelt werden könnten, denn ich glaube nicht wenige Neulinge vertrauen auf die Erfahrungswerte dieser Personen.
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denn ich glaube nicht wenige Neulinge vertrauen auf die Erfahrungswerte dieser Personen.
Definitv! Ich war erst letztens im großen F, dort wurde einer Frau zu einem K9 geraten. Wegen dem praktischen Griff..
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Und das wiederum lässt sich zusammenfassen: "Will nicht wissen, will haben".
Ich glaube das ist die Wurzel aller Probleme und betrifft wirklich einige Bereiche in der Tierhaltung*.
(*Angefangen bei der Käfighaltung von Meerschweinchen /Kaninchen ohne Auslauf und in Einzelhaft, falsches Futter aus dem Zoohandel, keine eindeutigen gesetzlichen Vorgaben, wenig Interesse am Tier selbst, sondern an erster Stelle etwas zu haben was man "betüddeln" kann, ohne die jeweiligen Bedürfnisse zu sehen bzw. sie ernst zu nehmen.)
Klar ist Tierhaltung immer irgendwo egoistisch, aber gerade deswegen finde ich es so wichtig zu überprüfen, ob Vorstellung und Realität zusammenpassen und sich ernsthaft darum zu bemühen dem Tier das bestmöglichste Zuhause zu bieten, mit allem was dazugehört. Sich im Vorfeld zu informieren, ohne die Augen zu verschließen, wenn man dabei auf Dinge stößt die man vielleicht lieber nicht hören möchte.
Dabei nicht zu vergessen die Nutztierhaltung und die tierverarbeitende Industrie.
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Unsere älteste Frenchie Dame ist gerade 3 Jahre alt. Und ja, sie ist bisher eine dieser nicht existenten Ausnahmen, die mit der Atmung bisher keine Probleme hat.
Wie sieht es mit den anderen Sachen aus? Allergien? Augen? Faltenentzüdnung? Wirbelsäule?
Das finde ich nämlich in so Diskussionen so kritisch. Es wird sich so maximal auf Atemgeräusche fixiert, auch wenn ich das persönlich auch als größte Baustelle sehe ist der Hund nicht automatisch gesund nur weil er mit 3 Jahren nicht röchelt.Wäre es nicht so traurig wäre das menschliche Verhalten im Zusammenhang mit Kurzschnauzen mega spannend.
https://www.instagram.com/mops_aktivismus/ hat dazu aufgerufen Qualzuchtgeschichten zu teilen und mich macht es schon wieder traurig.Unsere 12 jährige Mopsdame schnarcht und röchelt bei Hitze sehr. Hat massive Allergien die das Atmen weiterhin einschränken aber sie brauchte nie eine Gaumensegel oder Nasenlocherweiterung. Und natürlich habe ich mir noch einen zweiten Mops dazu geholt die hat mit ihren 2 Jahren gar keine Probleme (hat ja die ältere auch nicht
)
Unsere 3,5 jährige Französische Bulldogge hat die ganze Palette massiver Probleme mitbekommen, also hab ich mir noch eine gekauft. Die auch eine komplettbaustelle ist.Qualzucht hin oder her. Frenchies sind einfach wunderbar!
Ja, das fand ich auch so furchtbar.
Ist nämlich gar nicht die Rasse, man muss sich bloß gut genug mit den Züchtern beschäftigen

Und nicht den erstbesten kaufen, weil der so süß röchelt und schnarcht...bitte was?

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@Das Rosilein Ja, das kann sein, dass es Teil einer längeren Doku war... ... man hat den Hund irgendwie von unten laufen sehen (auf Glasplatte oder so? - und dann nochmal mit Röntgen oder... ... ich weiß nicht mehr) - jedenfalls so, dass man sehen konnte, dass die Beine sich nicht natürlich drehen können, bei dem Körperbau und dann irgendwie so einwärts (?) gedreht waren? War jedenfalls sehr spannend zu sehen.
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Ich kann mir auch gut vorstellen dass es zwischen den beiden Typen im Wesen große Unterschiede geben könnte.
Ich frag mich trotzdem warum es die hier zu Lande ( oder evtl allgemein außerhalb Asiens?) quasi garnicht gibt. Vor allem wenn man mit einem Pei sicher eh nur glücklich wird wenn man mit den Eigenheiten auch klar kommt ( hab sie als sehr kritische bis misstrauische Hunde kennen gelernt, die Fremdem oft nicht so zu getan sind, und dazu eine gehörige Portion Eigensinn haben, also praktisch das Komplette Gegenteil von dem was Wesensmäßig gefragt ist heutzutage).
Die beiden Typen können sehr unterschiedlich sein. Meistens sind bone mouths viel aktiver und eher keine Sofarutscher. Viele meaths hingegen sind eher gemütlich und viel weniger aktiv. Das kann man natürlich nie verallgemeinern. Meine Pei Hündin (meath mouth) ist ein kleines Energiebündel, aber nicht sehr ausdauernd.
Traditionale Shar Pei hingegen sind eher wie Gebrauchshunde zu betrachten. Diese Hunde müssen und wollen arbeiten und sind charakterlich nochmal anders.
Und ja: mit einem Pei wird man nur glücklich, wenn man die Eigenschaften wirklich mag, schätzt und liebt. Den Eigensinn finde ich persönlich gar nicht so extrem. Klar, gibt es mal Momente wo Hund "schwierig" ist, aber mein Schopfhund hat die gleichen Momente. Da ist der Eigensinn von z.B. Scottish Terriern viel extremer als vom Shar Pei.
Allerdings trifft die Charakterbeschreibung nicht mehr ganz auf die heutigen Peis zu. Auch hier wird im Wesen vieles "freundlicher" gemacht. Finde ich persönlich sehr schade, weil genau das den einmaligen Hund (rein charakterlich betrachtet) ausmacht. Das ursprüngliche horse coat hat man bereits durch das kuschlige brush coat ersetzt. Pei muss heute freundlich und kuschelig sein, da paßt der grißgrämig-misstrauische Hund nicht mehr.
Finde ich sehr schade. Zuerst hat man die Rasse rein optisch verunstaltet und so langsam wird der Charakter aufgeweicht
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